Vereine und Polizei kämpfen gemeinsam gegen Alkohol und Drogen

(von Karl-Heinz Arnold aus der Zeitschrift Südbaden Fußball, Ausgabe 3/2013)

„Hervorzuheben ist die erwiesene protektive Wirkung von Vereinen. Sportvereine schützen vor Kriminalität – hauptsächlich durch soziales Lernen in der Gemeinschaft.“ Jürgen Harder, seit mehr als einem Jahrzehnt Leiter der Kriminal-Prävention bei der Polizeidirektion Konstanz, macht seine Arbeit mit Begeisterung. Entsprechend intensiv hat er sich auch mit den Möglichkeiten befasst, wie sich die Vereine in diesen nie endenden Kampf gegen Gewalt und Kriminalität einbringen können. Besonders wichtig sind für ihn folgende Aspekte:

  • Verein entwickelt/erarbeitet sich eigenes Leitbild
  • Trainer und Funktionäre sind Vorbilder, leben vereinbarte Regeln vor
  • Förderung der Vernetzung mit freien und kommunalen Trägern (Schule, Jugendhilfe, Polizei, b.free etc.)
  • Kompetenzförderung durch fundierte Traineraus- und -fortbildung (Vortrags-/Informationsangebote)
  • Sportlicher Wettbewerb darf nicht alles rechtfertigen - kein überzogener Ehrgeiz, sondern sportliche Fairness!
  • Eltern einbeziehen mit Elternbriefen, persönliche Ansprache, aktive Beteiligung beispielsweise durch Fahrgemeinschaften zu Auswärtsspielen

Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen früher begegnen

Ein Teilaspekt der polizeilichen Vorbeugungsarbeit gilt der Suchtprävention. Für Harder nicht nur von Berufs wegen Pflicht, sondern unumgängliche Selbstverständlichkeit, dass die Jugendschutzgesetze strikt eingehalten werden: „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wenn Eltern ihren Kindern zu Vereinsmaßnahmen die schriftliche Erlaubnis mitgeben, pro Tag zwei Flaschen Bier zu trinken.“ Hier bietet er mit seinen Kollegen den Verantwortlichen Unterstützung an mit passenden Konzepten, zertifizierter Ausbildung und fachkundiger Information. Wen mag es wundern, dass auch chemische Drogen auf dem Vormarsch sind: „Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Wir können nur immer wieder die Leute auf ihre Verantwortung hinweisen.“

„Gelbe Karte für Alkohol und Drogen“ hat als Teil des Suchtpräventions-Projektes „HaLt“ das Ziel, dem exzessiven Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen früher zu begegnen. Sie ist geeignet, mögliche Konsequenzen von Alkoholmissbrauch deutlich zu machen, indem der spätere Führerscheinerwerb gefährdet sein kann bzw. mit deutlichen Mehrkosten verbunden ist. Diese Botschaft kommt bei jungen Leuten an, weil niemand auf die Freiheit auf zwei oder vier Rädern als Eintritt in die Erwachsenenwelt verzichten möchte. Wird die gelbe Karte einem Betroffenen ausgehändigt, erfolgt gleichzeitig eine Meldung an die Fahrerlaubnisbehörde. Von dort erhält der Betroffene ein offizielles Anschreiben, quasi als Warnschuss über mögliche fahrerlaubnisrechtliche Konsequenzen.

Eigeninitiative der Vereine ist gefragt

Auch der Glaube an die „heile Welt“ auf den Dörfern bekomme zusehends Dellen („Es gibt keine ‚Landeier‘ mehr!“), denn aufgrund der wachsenden Mobilität hätten sich Land- und Stadtjugend angeglichen. In diesem Zusammenhang lässt auch die Vereinsbindung nach und so müssten sich die „Macher“ fragen, was einen Jugendlichen an den Verein binde, wenn sportliches Mithalten in der Konkurrenz nicht möglich ist. Ein gutes Trainingsangebot, ein gutes Vereinsangebot tut hier Wunder, ist sich Jürgen Harder sicher, „und vor allem muss man den jungen Leuten zeigen, dass sie dem Verein etwas wert sind“.

Das Thema „Prävention“ bietet unzählige Facetten, die an dieser Stelle weder in notwendiger Tiefe noch in gebotener Breite präsentiert werden können. Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de. Eigeninitiative der Vereine ist deshalb an vorderster Front verlangt. Abschließend deshalb nochmals Jürgen Harder: „Wie gesagt, bin ich auf Anfrage gerne zur weiteren Unterstützung und Beratung bereit.“

Karl-Heinz Arnold


(von Karl-Heinz Arnold aus der Zeitschrift Südbaden Fußball, Ausgabe 3/2013)

[bild1]„Hervorzuheben ist die erwiesene protektive Wirkung von Vereinen. Sportvereine schützen vor Kriminalität – hauptsächlich durch soziales Lernen in der Gemeinschaft.“ Jürgen Harder, seit mehr als einem Jahrzehnt Leiter der Kriminal-Prävention bei der Polizeidirektion Konstanz, macht seine Arbeit mit Begeisterung. Entsprechend intensiv hat er sich auch mit den Möglichkeiten befasst, wie sich die Vereine in diesen nie endenden Kampf gegen Gewalt und Kriminalität einbringen können. Besonders wichtig sind für ihn folgende Aspekte:

  • Verein entwickelt/erarbeitet sich eigenes Leitbild
  • Trainer und Funktionäre sind Vorbilder, leben vereinbarte Regeln vor
  • Förderung der Vernetzung mit freien und kommunalen Trägern (Schule, Jugendhilfe, Polizei, b.free etc.)
  • Kompetenzförderung durch fundierte Traineraus- und -fortbildung (Vortrags-/Informationsangebote)
  • Sportlicher Wettbewerb darf nicht alles rechtfertigen - kein überzogener Ehrgeiz, sondern sportliche Fairness!
  • Eltern einbeziehen mit Elternbriefen, persönliche Ansprache, aktive Beteiligung beispielsweise durch Fahrgemeinschaften zu Auswärtsspielen

Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen früher begegnen

Ein Teilaspekt der polizeilichen Vorbeugungsarbeit gilt der Suchtprävention. Für Harder nicht nur von Berufs wegen Pflicht, sondern unumgängliche Selbstverständlichkeit, dass die Jugendschutzgesetze strikt eingehalten werden: „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wenn Eltern ihren Kindern zu Vereinsmaßnahmen die schriftliche Erlaubnis mitgeben, pro Tag zwei Flaschen Bier zu trinken.“ Hier bietet er mit seinen Kollegen den Verantwortlichen Unterstützung an mit passenden Konzepten, zertifizierter Ausbildung und fachkundiger Information. Wen mag es wundern, dass auch chemische Drogen auf dem Vormarsch sind: „Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Wir können nur immer wieder die Leute auf ihre Verantwortung hinweisen.“

[bild2]„Gelbe Karte für Alkohol und Drogen“ hat als Teil des Suchtpräventions-Projektes „HaLt“ das Ziel, dem exzessiven Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen früher zu begegnen. Sie ist geeignet, mögliche Konsequenzen von Alkoholmissbrauch deutlich zu machen, indem der spätere Führerscheinerwerb gefährdet sein kann bzw. mit deutlichen Mehrkosten verbunden ist. Diese Botschaft kommt bei jungen Leuten an, weil niemand auf die Freiheit auf zwei oder vier Rädern als Eintritt in die Erwachsenenwelt verzichten möchte. Wird die gelbe Karte einem Betroffenen ausgehändigt, erfolgt gleichzeitig eine Meldung an die Fahrerlaubnisbehörde. Von dort erhält der Betroffene ein offizielles Anschreiben, quasi als Warnschuss über mögliche fahrerlaubnisrechtliche Konsequenzen.

Eigeninitiative der Vereine ist gefragt

Auch der Glaube an die „heile Welt“ auf den Dörfern bekomme zusehends Dellen („Es gibt keine ‚Landeier‘ mehr!“), denn aufgrund der wachsenden Mobilität hätten sich Land- und Stadtjugend angeglichen. In diesem Zusammenhang lässt auch die Vereinsbindung nach und so müssten sich die „Macher“ fragen, was einen Jugendlichen an den Verein binde, wenn sportliches Mithalten in der Konkurrenz nicht möglich ist. Ein gutes Trainingsangebot, ein gutes Vereinsangebot tut hier Wunder, ist sich Jürgen Harder sicher, „und vor allem muss man den jungen Leuten zeigen, dass sie dem Verein etwas wert sind“.

Das Thema „Prävention“ bietet unzählige Facetten, die an dieser Stelle weder in notwendiger Tiefe noch in gebotener Breite präsentiert werden können. Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de. Eigeninitiative der Vereine ist deshalb an vorderster Front verlangt. Abschließend deshalb nochmals Jürgen Harder: „Wie gesagt, bin ich auf Anfrage gerne zur weiteren Unterstützung und Beratung bereit.“

Karl-Heinz Arnold