Van Bonn und Sand: "Platz 4 wäre grandios"

Der SC Sand bleibt die große Überraschung in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach dem 3:2 bei 1899 Hoffenheim hat die Mannschaft von Trainer Alexander Fischinger den vierten Platz verteidigt. Im DFB.de-Interview spricht Sands Torschützin Anne van Bonn (30) über die Gründe des Erfolgs, das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayern München, die Favoritenrolle im Duell mit Turbine Potsdam am kommenden Sonntag (ab 11 Uhr) - und über die mögliche Qualifikation für die Champions League.

DFB.de: Frau van Bonn, nach dem 3:2 bei der TSG Hoffenheim haben Sie Platz vier in der Frauen-Bundesliga gefestigt. Wie ist das zu erklären?

Anne van Bonn: Wir haben natürlich Qualität und arbeiten hart dafür. Aber man merkt auch: Wenn es einmal läuft, dann läuft es einfach. Wir hätten uns sicher nicht beschweren können, wenn die Partie in Hoffenheim Unentschieden ausgegangen wäre. Am Ende hatten wir Glück, dass das 3:3 nicht noch gefallen ist. Aber so ist das eben, wenn man oben steht. In der vergangenen Saison haben wir das Gegenteil erlebt. Da hatten wir oft Pech und konnten erst ganz am Schluss den Klassenverbleib perfekt machen.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Hoffenheim erlebt?

Van Bonn: Unsere 2:1-Führung zur Pause war definitiv nicht gerechtfertigt, so ehrlich muss man sein. Da war Hoffenheim die bessere Mannschaft. Nach dem Wechsel waren wir stärker. Nachdem ich dann das 3:1 erzielt hatte, schien die Partie ja fast schon entschieden. Aber zum Schluss ist es noch mal spannend geworden. Wir sind glücklich über diese drei Punkte. Auch weil es eine Revanche für unsere Niederlage im Hinspiel war.

DFB.de: Mit dem Abstieg dürften Sie jetzt nichts mehr zu tun haben, oder?

Van Bonn: Nein, das Thema sollte sich erledigt haben. Es ist eine grandiose Situation, dass Mannschaft und Verein schon zu so einem frühen Zeitpunkt Planungssicherheit haben. Damit hatte keiner gerechnet, es ist einfach unglaublich. Jetzt können wir uns neue Ziele setzen.

DFB.de: Welche sind das?

Van Bonn: Wir wollen auf jeden Fall in der oberen Hälfte bleiben. Rang sechs ist nun ein realistisches Ziel für das Saisonende, Platz vier wäre grandios. In der Tabelle ist alles so eng zusammen, dass man am Ende auch durchgereicht werden kann. Man darf nicht vergessen, dass wir der kleine SC Sand sind.



Der SC Sand bleibt die große Überraschung in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach dem 3:2 bei 1899 Hoffenheim hat die Mannschaft von Trainer Alexander Fischinger den vierten Platz verteidigt. Im DFB.de-Interview spricht Sands Torschützin Anne van Bonn (30) über die Gründe des Erfolgs, das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayern München, die Favoritenrolle im Duell mit Turbine Potsdam am kommenden Sonntag (ab 11 Uhr) - und über die mögliche Qualifikation für die Champions League.

DFB.de: Frau van Bonn, nach dem 3:2 bei der TSG Hoffenheim haben Sie Platz vier in der Frauen-Bundesliga gefestigt. Wie ist das zu erklären?

Anne van Bonn: Wir haben natürlich Qualität und arbeiten hart dafür. Aber man merkt auch: Wenn es einmal läuft, dann läuft es einfach. Wir hätten uns sicher nicht beschweren können, wenn die Partie in Hoffenheim Unentschieden ausgegangen wäre. Am Ende hatten wir Glück, dass das 3:3 nicht noch gefallen ist. Aber so ist das eben, wenn man oben steht. In der vergangenen Saison haben wir das Gegenteil erlebt. Da hatten wir oft Pech und konnten erst ganz am Schluss den Klassenverbleib perfekt machen.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Hoffenheim erlebt?

Van Bonn: Unsere 2:1-Führung zur Pause war definitiv nicht gerechtfertigt, so ehrlich muss man sein. Da war Hoffenheim die bessere Mannschaft. Nach dem Wechsel waren wir stärker. Nachdem ich dann das 3:1 erzielt hatte, schien die Partie ja fast schon entschieden. Aber zum Schluss ist es noch mal spannend geworden. Wir sind glücklich über diese drei Punkte. Auch weil es eine Revanche für unsere Niederlage im Hinspiel war.

DFB.de: Mit dem Abstieg dürften Sie jetzt nichts mehr zu tun haben, oder?

Van Bonn: Nein, das Thema sollte sich erledigt haben. Es ist eine grandiose Situation, dass Mannschaft und Verein schon zu so einem frühen Zeitpunkt Planungssicherheit haben. Damit hatte keiner gerechnet, es ist einfach unglaublich. Jetzt können wir uns neue Ziele setzen.

DFB.de: Welche sind das?

Van Bonn: Wir wollen auf jeden Fall in der oberen Hälfte bleiben. Rang sechs ist nun ein realistisches Ziel für das Saisonende, Platz vier wäre grandios. In der Tabelle ist alles so eng zusammen, dass man am Ende auch durchgereicht werden kann. Man darf nicht vergessen, dass wir der kleine SC Sand sind.

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DFB.de: Dieser kleine SC Sand ist jetzt nur noch zwei Punkte hinter dem großen VfL Wolfsburg und nur noch vier Zähler hinter dem 1. FFC Frankfurt, der auf einem Champions-League-Rang liegt. Geht auch dorthin Ihr Blick?

Van Bonn: Nein, ganz sicher nicht. Das wäre absolut unglaubwürdig. Das ist nicht unser Thema. Ich warne eindringlich davor, jetzt Richtung Champions-League-Platz zu schauen. Wir haben bereits mehr erreicht, als jeder erwartet hatte.

DFB.de: Sie stehen zudem am 3. April im Halbfinale des DFB-Pokals. Kommt es Ihnen manchmal wie ein Traum vor?

Van Bonn: Ja, es fühlt sich tatsächlich manchmal wie ein Traum an. Wir freuen uns riesig auf das Kräftemessen mit dem FC Bayern München. Das wird ein ganz besonderes Duell. Es ist nicht einfach für einen Gast, bei uns zu spielen. Ich bin gespannt, was dann für uns möglich sein wird. Wir haben großes Selbstvertrauen. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass das Stadion ausverkauft sein wird.

DFB.de: Spüren Sie also eine Euphorie?

Van Bonn: Ja, definitiv. Wir werden mittlerweile bundesweit beachtet. Immer wieder kommt die Frage auf, wo denn eigentlich dieses Dorf Sand liege. Außerdem hat sich inzwischen ein Fanklub gebildet, der mittlerweile 30 Mitglieder hat. Wir werden zu fast allen Auswärtsspielen begleitet. Diese Unterstützung ist superwichtig für uns. Wir haben auf einmal nicht mehr nur Zuschauer im Stadion, sondern richtige Fans, die Stimmung machen. Das ist toll.

DFB.de: Hat die Mannschaft der völlig überraschende Trainerwechsel kurz vor der Saison von Sven Kahlert zu Alexander Fischinger vielleicht noch stärker gemacht?

Van Bonn: Rückblickend kann man das so sagen. Das war für uns alle ein unfassbarer Schock. Das ist ja wirklich ein paar Tage vor dem Start in die neue Saison passiert. Wir konnte es nicht glauben, als die Meldung von Sven Kahlerts Abschied uns erreichte. Aber dann haben wir uns zusammengesetzt und uns geschworen, dass wir uns dadurch nicht von unserem Weg abbringen lassen. Wir sind noch enger zusammengerückt. Diese Ereignisse haben uns stärker gemacht.

DFB.de: Am kommenden Sonntag ist nun Turbine Potsdam als Neunter der Tabelle zu Gast. Wie fühlt es sich an, gegen diesen Gegner plötzlich in der Favoritenrolle zu sein?

Van Bonn: Das sehe ich nicht so. Turbine Potsdam bleibt Turbine Potsdam. Auch wenn sie in dieser Saison einige Probleme haben, verfügen sie über große Qualitäten. Wir werden wieder alles geben, was in unserer Macht steht. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommt. Vielleicht können wir unsere Serie fortsetzen und den vierten Platz eine weitere Woche verteidigen.