Unterhachings Hain: "Platz zwei kein Zufall"

Zehn Spieltage musste Stephan Hain von der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga auf ein Tor warten. Im Auswärtsspiel beim Halleschen FC (5:3) traf der 31-Jährige sogar doppelt. Damit hat der Ex-Bundesligaprofi des FC Augsburg großen Anteil daran, dass die SpVgg nun punktgleich mit Tabellenführer MSV Duisburg ist. Im DFB.de-Interview spricht Hain unter anderem über die Erfolgsaussichten.

DFB.de: Hat die SpVgg Unterhaching mit dem 5:3 in Halle erneut unter Beweis gestellt, dass sie für Spektakel steht, Herr Hain?

Stephan Hain: Das letzte Mal lag ja schon eine Weile zurück. Ich denke da vor allem an das 5:4 gegen die Würzburger Kickers am 2. Spieltag. Daher war es mal wieder Zeit. (lacht) In den vorherigen Partien nach der Winterpause hatten wir eher aus wenigen Möglichkeiten viel herausgeholt. In Halle haben wir uns wieder mehr Torchancen herausgespielt. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben. Auch wenn wir bei drei Gegentreffern wissen, dass bei unserer Defensivleistung noch mehr geht.

DFB.de: Wie reagiert Trainer Claus Schromm auf solche Spiele?

Hain: Er ist ein Trainer, der für Offensivfußball steht. Allerdings ist ihm wichtig, dass wir bei der offensiven Ausrichtung nicht die Defensive vernachlässigen. Daher hat er uns auch klar aufgezeigt, was wir in Halle noch besser hätten machen können.

DFB.de: Die ersten drei Treffer erzielte Ihr Sturmkollege Dominik Stroh-Engel, dem außerdem noch ein Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:2 unterlief. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?

Hain: Eigentore können immer mal wieder passieren. Dass dann aber ein Spieler so gesehen für die ersten vier Treffer eines Spiels verantwortlich war, daran kann ich mich auch nicht erinnern. Durch das Eigentor hatte der Hallesche FC Aufwind bekommen. Wir haben aber gut reagiert und das 3:1 erzielt.

DFB.de: Die 30 Minuten nach Ihrer Einwechslung liefen fast genauso verrückt, oder?

Hain: Das kann man so sagen. In den rund 30 Minuten sind noch einmal vier Tore gefallen. Der HFC hat, obwohl er zuletzt eine Negativserie wegstecken musste, nie aufgegeben und alles versucht, um das Spiel doch noch zu drehen. Mich freut es, dass ich als "Joker" sofort gut reingefunden habe und mit meinem Doppelpack helfen konnte, dass wir drei wichtige Zähler eingefahren haben.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach Ihren Saisontoren zwei und drei?

Hain: Die Erleichterung war spürbar. Als Stürmer kommt man nicht drumherum, dass man an Treffern gemessen wird. Man hat ja auch an sich selbst die Erwartung, Tore zu erzielen. Wenn es mal über einige Zeit dann nicht so läuft, ist es aber umso wichtiger, die Ruhe zu bewahren. Wenn man sich zu sehr unter Druck setzt, besteht die Gefahr zu verkrampfen. Man verlernt das Toreschießen ja nicht über Nacht.

DFB.de: In den beiden vergangenen Spielzeiten waren Sie jeweils mit einer zweistelligen Trefferzahl bester Torschütze der SpVgg Unterhaching. Was ist in dieser Saison anders?

Hain: Im März 2019 hatte ich mir einen Syndesmosebandriss zugezogen, verpasste deshalb auch noch die Vorbereitung im Sommer und die ersten Saisonspiele. Ich habe anschließend einige Zeit benötigt, um wieder reinzukommen. Allerdings hängt meine ausbaufähige Torausbeute nicht nur mit meiner Verletzung zusammen. Da gibt es mehrere Faktoren. Es gab auch einige Spiele, in denen ich vor dem Tor die falschen Entscheidungen getroffen habe. Ich bin aber im Kopf positiv geblieben. Für einen Stürmer kann es schnell in die andere Richtung gehen. Die beiden Treffer in Halle waren hoffentlich für mich der Anfang.

DFB.de: In den zurückliegenden Jahren musste die SpVgg Unterhaching regelmäßig nach einer guten Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte den Kontakt zur Spitzengruppe abreißen lassen. Warum passiert das diesmal nicht?

Hain: Wir sind - auch nach den Erfahrungen in den vergangenen Spielzeiten - als Mannschaft gefestigter. Qualitativ sind wir im Kader breiter aufgestellt. Auch haben wir nun weniger Verletzungen zu beklagen. Das war beispielsweise vor einem Jahr gravierend anders. Es kann Gold wert sein, dass wir jetzt erfolgreich in die zweite Saisonhälfte gestartet sind. Dann geht Vieles einfacher von der Hand.

DFB.de: Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit Spitzenreiter MSV Duisburg: Ist für die SpVgg Unterhaching nun der ganz große Wurf möglich?

Hain: Bei den engen Punktabständen bis zu Platz zehn oder elf kann man nichts ausschließen. Wir wollen uns so lange wie möglich in der oberen Region halten. Ende März, Anfang April kann man dann vielleicht schon mehr sagen. Die entscheidende Phase der Saison liegt noch vor uns. Platz zwei nach 25 Spieltagen ist aber auch kein Zufall. Neben einer guten Offensive zeichnet uns - von der Partie beim Halleschen FC mal abgesehen – schon seit einiger Zeit aus, dass wir dem Gegner nur wenige Möglichkeiten lassen. 29 Gegentore sind immer noch der beste Wert der 3. Liga. So sind wir auch dazu in der Liga, die ausgeglichenen Partien für uns zu entscheiden.

DFB.de: Am Freitag steht mit dem Nachbarschaftsduell mit der U 23 des FC Bayern München das Duell zwischen den nach Punkten im Jahr 2020 erfolgreichsten Mannschaften an. Ist das nächste Spektakel vorprogrammiert?

Hain: Es spricht zumindest einiges dafür. Die U 23 des FC Bayern gehört für mich zu den spielstärksten Teams der 3. Liga. Auch die kämpferische Komponente hat der FCB mittlerweile angenommen, was die Mannschaft mit der Ausbeute von zwölf Punkten aus fünf Spielen eindrucksvoll gezeigt hat.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Hain: Ich bin gespannt, wer seinen positiven Lauf besser auf den Platz bringt. Wir sind mittlerweile ja seit acht Spielen ohne Niederlage. Damit das so bleibt, müssen wir defensiv wieder besser stehen und in der Offensive zielstrebig sein. Es wird ein interessantes Spiel sein, in dem wir eine hohe Hürde nehmen müssen.

[mspw]

Zehn Spieltage musste Stephan Hain von der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga auf ein Tor warten. Im Auswärtsspiel beim Halleschen FC (5:3) traf der 31-Jährige sogar doppelt. Damit hat der Ex-Bundesligaprofi des FC Augsburg großen Anteil daran, dass die SpVgg nun punktgleich mit Tabellenführer MSV Duisburg ist. Im DFB.de-Interview spricht Hain unter anderem über die Erfolgsaussichten.

DFB.de: Hat die SpVgg Unterhaching mit dem 5:3 in Halle erneut unter Beweis gestellt, dass sie für Spektakel steht, Herr Hain?

Stephan Hain: Das letzte Mal lag ja schon eine Weile zurück. Ich denke da vor allem an das 5:4 gegen die Würzburger Kickers am 2. Spieltag. Daher war es mal wieder Zeit. (lacht) In den vorherigen Partien nach der Winterpause hatten wir eher aus wenigen Möglichkeiten viel herausgeholt. In Halle haben wir uns wieder mehr Torchancen herausgespielt. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben. Auch wenn wir bei drei Gegentreffern wissen, dass bei unserer Defensivleistung noch mehr geht.

DFB.de: Wie reagiert Trainer Claus Schromm auf solche Spiele?

Hain: Er ist ein Trainer, der für Offensivfußball steht. Allerdings ist ihm wichtig, dass wir bei der offensiven Ausrichtung nicht die Defensive vernachlässigen. Daher hat er uns auch klar aufgezeigt, was wir in Halle noch besser hätten machen können.

DFB.de: Die ersten drei Treffer erzielte Ihr Sturmkollege Dominik Stroh-Engel, dem außerdem noch ein Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:2 unterlief. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?

Hain: Eigentore können immer mal wieder passieren. Dass dann aber ein Spieler so gesehen für die ersten vier Treffer eines Spiels verantwortlich war, daran kann ich mich auch nicht erinnern. Durch das Eigentor hatte der Hallesche FC Aufwind bekommen. Wir haben aber gut reagiert und das 3:1 erzielt.

DFB.de: Die 30 Minuten nach Ihrer Einwechslung liefen fast genauso verrückt, oder?

Hain: Das kann man so sagen. In den rund 30 Minuten sind noch einmal vier Tore gefallen. Der HFC hat, obwohl er zuletzt eine Negativserie wegstecken musste, nie aufgegeben und alles versucht, um das Spiel doch noch zu drehen. Mich freut es, dass ich als "Joker" sofort gut reingefunden habe und mit meinem Doppelpack helfen konnte, dass wir drei wichtige Zähler eingefahren haben.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach Ihren Saisontoren zwei und drei?

Hain: Die Erleichterung war spürbar. Als Stürmer kommt man nicht drumherum, dass man an Treffern gemessen wird. Man hat ja auch an sich selbst die Erwartung, Tore zu erzielen. Wenn es mal über einige Zeit dann nicht so läuft, ist es aber umso wichtiger, die Ruhe zu bewahren. Wenn man sich zu sehr unter Druck setzt, besteht die Gefahr zu verkrampfen. Man verlernt das Toreschießen ja nicht über Nacht.

DFB.de: In den beiden vergangenen Spielzeiten waren Sie jeweils mit einer zweistelligen Trefferzahl bester Torschütze der SpVgg Unterhaching. Was ist in dieser Saison anders?

Hain: Im März 2019 hatte ich mir einen Syndesmosebandriss zugezogen, verpasste deshalb auch noch die Vorbereitung im Sommer und die ersten Saisonspiele. Ich habe anschließend einige Zeit benötigt, um wieder reinzukommen. Allerdings hängt meine ausbaufähige Torausbeute nicht nur mit meiner Verletzung zusammen. Da gibt es mehrere Faktoren. Es gab auch einige Spiele, in denen ich vor dem Tor die falschen Entscheidungen getroffen habe. Ich bin aber im Kopf positiv geblieben. Für einen Stürmer kann es schnell in die andere Richtung gehen. Die beiden Treffer in Halle waren hoffentlich für mich der Anfang.

DFB.de: In den zurückliegenden Jahren musste die SpVgg Unterhaching regelmäßig nach einer guten Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte den Kontakt zur Spitzengruppe abreißen lassen. Warum passiert das diesmal nicht?

Hain: Wir sind - auch nach den Erfahrungen in den vergangenen Spielzeiten - als Mannschaft gefestigter. Qualitativ sind wir im Kader breiter aufgestellt. Auch haben wir nun weniger Verletzungen zu beklagen. Das war beispielsweise vor einem Jahr gravierend anders. Es kann Gold wert sein, dass wir jetzt erfolgreich in die zweite Saisonhälfte gestartet sind. Dann geht Vieles einfacher von der Hand.

DFB.de: Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit Spitzenreiter MSV Duisburg: Ist für die SpVgg Unterhaching nun der ganz große Wurf möglich?

Hain: Bei den engen Punktabständen bis zu Platz zehn oder elf kann man nichts ausschließen. Wir wollen uns so lange wie möglich in der oberen Region halten. Ende März, Anfang April kann man dann vielleicht schon mehr sagen. Die entscheidende Phase der Saison liegt noch vor uns. Platz zwei nach 25 Spieltagen ist aber auch kein Zufall. Neben einer guten Offensive zeichnet uns - von der Partie beim Halleschen FC mal abgesehen – schon seit einiger Zeit aus, dass wir dem Gegner nur wenige Möglichkeiten lassen. 29 Gegentore sind immer noch der beste Wert der 3. Liga. So sind wir auch dazu in der Liga, die ausgeglichenen Partien für uns zu entscheiden.

DFB.de: Am Freitag steht mit dem Nachbarschaftsduell mit der U 23 des FC Bayern München das Duell zwischen den nach Punkten im Jahr 2020 erfolgreichsten Mannschaften an. Ist das nächste Spektakel vorprogrammiert?

Hain: Es spricht zumindest einiges dafür. Die U 23 des FC Bayern gehört für mich zu den spielstärksten Teams der 3. Liga. Auch die kämpferische Komponente hat der FCB mittlerweile angenommen, was die Mannschaft mit der Ausbeute von zwölf Punkten aus fünf Spielen eindrucksvoll gezeigt hat.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Hain: Ich bin gespannt, wer seinen positiven Lauf besser auf den Platz bringt. Wir sind mittlerweile ja seit acht Spielen ohne Niederlage. Damit das so bleibt, müssen wir defensiv wieder besser stehen und in der Offensive zielstrebig sein. Es wird ein interessantes Spiel sein, in dem wir eine hohe Hürde nehmen müssen.

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