Union-Kapitän Hollwitz: Elfmeterspezialist mit eisernem Willen

"Unverhofft kommt oft", lautet ein bekanntes deutsches Sprichwort. Als sich David Hollwitz, Kapitän des Nordost-Regionalligisten 1. FC Union Berlin II, vor der Saison mit dem neuen Trainergespann Robert Jaspert/Sebastian Bönig zu ersten Kennenlern-Gesprächen traf, da war von einem möglichen Platz der "Eisernen" in der Spitzengruppe zum Ende der Hinrunde in keinem Satz die Rede. "Die Spielzeit ist bislang deutlich besser verlaufen, als wir es uns selbst erhofft hatten", sagt Hollwitz im Gespräch mit DFB.de.

Mit 29 Punkten, Platz drei und 43 Treffern, die den besten Angriff der Liga bedeuten, liest sich die Bilanz der "Eisernen" aus dem Stadtteil Köpenick hervorragend. Besonders in der Offensive greift ein Rad ins andere. "Es war wichtig, dass wir gut in die Saison starten. Das ist uns gelungen", erklärt der 24-Jährige und ergänzt: "Wir haben jetzt einen Lauf. Da funktionieren auf einmal Dinge, die sonst wohl nicht geklappt hätten."

Torgefährlichster Mittelfeldspieler mit zehn Treffern

So klappt es bei Hollwitz derzeit auch mit dem Toreschießen außergewöhnlich gut. Der defensive Mittelfeldspieler erzielte bei 13 Einsätzen in der laufenden Spielzeit bereits zehn Treffer, ist auf seiner Position damit der torgefährlichste Regionalliga-Kicker. Dabei stellte er auch seine Qualitäten vom ominösen Elfmeterpunkt unter Beweis. Fünf seiner zehn Treffer markierte er per Strafstoß und kommt damit auf eine 100-Prozent-Quote. "Ich denke nicht großartig nach. Ich schnappe mir die Kugel und haue sie meistens ziemlich unschön rein", grinst der Mittelfeldspieler, der mit seinen 24 Jahren schon der älteste Akteur der Berliner Zweitvertretung ist.

Am kommenden Sonntag (ab 13.30 Uhr) kommt es für die Köpenicker zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer TSG Neustrelitz. Dabei wollen "Holle" und seine Teamkollegen die eindrucksvolle Serie der TSG von zwölf Siegen hintereinander beenden. "Wieso sollten wir gegen Neustrelitz nicht punkten können? Wir wollen den Schwung der TSG bremsen. Einiges ist möglich", sagt Hollwitz mit eisernem Willen.

Vier Kurzeinsätze für die Profis

Doch so gut wie jetzt lief es nicht immer für David Hollwitz. Als er 2008 den Sprung aus der eigenen U 19 zu den Profis schaffte, hatte sich die Lizenzmannschaft damals gerade souverän für die neue 3. Liga qualifiziert. Über vier Einwechslungen kam der 1,84 Meter große Mittelfeldspieler in seiner ersten Senioren-Saison nicht hinaus. Union wurde erster Drittliga-Meister und Hollwitz’ Chancen auf weitere Profi-Einsätze sanken. "Cheftrainer Uwe Neuhaus hat mir erklärt, dass die 2. Liga für mich zu früh kommt. Ich habe es auch realistisch eingeschätzt und ähnlich gesehen", gibt Hollwitz erfrischend ehrlich zu.

Nach zwei weiteren Jahren ohne Profi-Einsatz bei Union wagte er den Schritt nach Potsdam zum damaligen Drittligisten SV Babelsberg 03. Aber auch dort wurde Hollwitz nicht glücklich. Unter Trainer Dietmar Demuth durfte der gebürtige Luckenwalder (Brandenburg) lediglich zehnmal als Einwechselspieler für die "Filmstädter" auflaufen.

Auch die Mutter gehört zur "Union-Familie"

Schließlich landete er im Sommer 2012 wieder bei "seinem" Verein, dem 1. FC Union Berlin. Der Traum vom Fußball-Profis ist seitdem (erst einmal) ad acta gelegt. "Ich konzentriere mich derzeit voll auf meine Ausbildung zum Steuer-Fachangestellten, bin erst im Sommer in meine erste eigene Wohnung gezogen. In meiner jetzigen Lebenssituation fühle ich mich sehr wohl", erklärt Hollwitz, der mit seinem ehemaligen Union-Mannschaftskollegen Stefan Gill (jetzt RSV Waltersdorf) eine Wohngemeinschaft in Berlin-Kaulsdorf gründete.

Für den 24-Jährigen ist es nicht die erste WG mit einem Union-Akteur. Bereits als Siebtklässler war Hollwitz vom VfB Trebbin zu den "Eisernen" gekommen. Doch anstatt aus seiner Heimatstadt Luckenwalde mehrmals wöchentlich nach Berlin zu pendeln, zog er bei der Gastfamilie Kopplin ein. Sohn des Hauses ist Björn, heutiger Profi beim 1. FC Union. "Mit Björn bin ich quasi aufgewachsen. Damals gab es noch keine Internate und daher habe ich mich für die Variante bei den Kopplins entschieden", erzählt Hollwitz. Nicht nur Björn Kopplin verdient seine Brötchen bei den Rot-Weißen. Auch seine Mutter Susi ist seit vielen Jahren in der "Union-Familie" zu Hause und unter anderem als Betreuerin der U 23 tätig.

"Verlängerter Arm" von Trainer Jaspert



"Unverhofft kommt oft", lautet ein bekanntes deutsches Sprichwort. Als sich David Hollwitz, Kapitän des Nordost-Regionalligisten 1. FC Union Berlin II, vor der Saison mit dem neuen Trainergespann Robert Jaspert/Sebastian Bönig zu ersten Kennenlern-Gesprächen traf, da war von einem möglichen Platz der "Eisernen" in der Spitzengruppe zum Ende der Hinrunde in keinem Satz die Rede. "Die Spielzeit ist bislang deutlich besser verlaufen, als wir es uns selbst erhofft hatten", sagt Hollwitz im Gespräch mit DFB.de.

Mit 29 Punkten, Platz drei und 43 Treffern, die den besten Angriff der Liga bedeuten, liest sich die Bilanz der "Eisernen" aus dem Stadtteil Köpenick hervorragend. Besonders in der Offensive greift ein Rad ins andere. "Es war wichtig, dass wir gut in die Saison starten. Das ist uns gelungen", erklärt der 24-Jährige und ergänzt: "Wir haben jetzt einen Lauf. Da funktionieren auf einmal Dinge, die sonst wohl nicht geklappt hätten."

Torgefährlichster Mittelfeldspieler mit zehn Treffern

So klappt es bei Hollwitz derzeit auch mit dem Toreschießen außergewöhnlich gut. Der defensive Mittelfeldspieler erzielte bei 13 Einsätzen in der laufenden Spielzeit bereits zehn Treffer, ist auf seiner Position damit der torgefährlichste Regionalliga-Kicker. Dabei stellte er auch seine Qualitäten vom ominösen Elfmeterpunkt unter Beweis. Fünf seiner zehn Treffer markierte er per Strafstoß und kommt damit auf eine 100-Prozent-Quote. "Ich denke nicht großartig nach. Ich schnappe mir die Kugel und haue sie meistens ziemlich unschön rein", grinst der Mittelfeldspieler, der mit seinen 24 Jahren schon der älteste Akteur der Berliner Zweitvertretung ist.

Am kommenden Sonntag (ab 13.30 Uhr) kommt es für die Köpenicker zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer TSG Neustrelitz. Dabei wollen "Holle" und seine Teamkollegen die eindrucksvolle Serie der TSG von zwölf Siegen hintereinander beenden. "Wieso sollten wir gegen Neustrelitz nicht punkten können? Wir wollen den Schwung der TSG bremsen. Einiges ist möglich", sagt Hollwitz mit eisernem Willen.

Vier Kurzeinsätze für die Profis

Doch so gut wie jetzt lief es nicht immer für David Hollwitz. Als er 2008 den Sprung aus der eigenen U 19 zu den Profis schaffte, hatte sich die Lizenzmannschaft damals gerade souverän für die neue 3. Liga qualifiziert. Über vier Einwechslungen kam der 1,84 Meter große Mittelfeldspieler in seiner ersten Senioren-Saison nicht hinaus. Union wurde erster Drittliga-Meister und Hollwitz’ Chancen auf weitere Profi-Einsätze sanken. "Cheftrainer Uwe Neuhaus hat mir erklärt, dass die 2. Liga für mich zu früh kommt. Ich habe es auch realistisch eingeschätzt und ähnlich gesehen", gibt Hollwitz erfrischend ehrlich zu.

Nach zwei weiteren Jahren ohne Profi-Einsatz bei Union wagte er den Schritt nach Potsdam zum damaligen Drittligisten SV Babelsberg 03. Aber auch dort wurde Hollwitz nicht glücklich. Unter Trainer Dietmar Demuth durfte der gebürtige Luckenwalder (Brandenburg) lediglich zehnmal als Einwechselspieler für die "Filmstädter" auflaufen.

Auch die Mutter gehört zur "Union-Familie"

Schließlich landete er im Sommer 2012 wieder bei "seinem" Verein, dem 1. FC Union Berlin. Der Traum vom Fußball-Profis ist seitdem (erst einmal) ad acta gelegt. "Ich konzentriere mich derzeit voll auf meine Ausbildung zum Steuer-Fachangestellten, bin erst im Sommer in meine erste eigene Wohnung gezogen. In meiner jetzigen Lebenssituation fühle ich mich sehr wohl", erklärt Hollwitz, der mit seinem ehemaligen Union-Mannschaftskollegen Stefan Gill (jetzt RSV Waltersdorf) eine Wohngemeinschaft in Berlin-Kaulsdorf gründete.

Für den 24-Jährigen ist es nicht die erste WG mit einem Union-Akteur. Bereits als Siebtklässler war Hollwitz vom VfB Trebbin zu den "Eisernen" gekommen. Doch anstatt aus seiner Heimatstadt Luckenwalde mehrmals wöchentlich nach Berlin zu pendeln, zog er bei der Gastfamilie Kopplin ein. Sohn des Hauses ist Björn, heutiger Profi beim 1. FC Union. "Mit Björn bin ich quasi aufgewachsen. Damals gab es noch keine Internate und daher habe ich mich für die Variante bei den Kopplins entschieden", erzählt Hollwitz. Nicht nur Björn Kopplin verdient seine Brötchen bei den Rot-Weißen. Auch seine Mutter Susi ist seit vielen Jahren in der "Union-Familie" zu Hause und unter anderem als Betreuerin der U 23 tätig.

"Verlängerter Arm" von Trainer Jaspert

Ausbildung, Regionalliga-Fußball bei Union: Viel Freizeit bleibt dem 24-Jährigen da nicht mehr. "Ich verbringe meine wenige Freizeit meistens mit meiner Freundin Lisa-Marie oder mit Freunden", sagt "Holle", der auch mit dem Druck der Kapitänsbinde schon sehr erwachsen umgeht. "Die Verantwortung nehme ich als ältester Spieler gerne auf mich. Ich will den Jüngeren die Möglichkeit geben, sich ohne Druck optimal entwickeln zu können. Außerdem bin ich schon lange im Verein und kennen die Gegebenheiten", erklärt Hollwitz seinen Status als Spielführer.

Damit ist er gleichzeitig auch der "verlängerte Arm" von Trainer Robert Jaspert auf dem Spielfeld. Zu dem 53-jährigen "Weltenbummler" - Jaspert arbeitete unter anderem bereits für den FC Vaduz/Liechtenstein, Saipa Teheran/Iran, Al-Ahed/Libanon und die südkoreanische Nationalmannschaft - hat Hollwitz einen guten Draht: "Er hat nach der sechsjährigen Amtszeit von Engin Yanova einen neuen Impuls gegeben. Jeder musste sich in der Vorbereitung auf die Saison beweisen. So pushen wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen."

Einen möglichen Drittliga-Aufstieg hält der Mittelfeldspieler trotz der acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer TSG Neustrelitz keineswegs für unrealistisch: "Ganz utopisch ist das nicht. Damit würde sich auch ein Traum von mir erfüllen." Dann nämlich könnte Hollwitz doch noch auf seine lang ersehnten weiteren Drittliga-Einsätze für Union kommen.