Ungarn überrascht gegen Österreich

Torwart-Methusalem Gabor Kiraly und Bundesligaprofi Adam Szalai haben die EURO-Euphorie in Österreich im Keim erstickt. Der nun älteste Spieler der EM-Geschichte und der Stürmer des Absteigers Hannover 96 führten Ungarn in Bordeaux beim Auftakt der Gruppe F bei der EURO 2016 in Frankreich zu einem überraschenden 2:0 (0:0).

Kiraly zeigte eine spektakuläre Parade, Szalai erzielte in der 62. Minute den stürmisch gefeierten Treffer zu Ungarns erstem EM-Sieg seit 52 Jahren. Zudem half der linke Torpfosten bei einem krachenden Fernschuss des Bayern-Stars David Alaba nach nur 32 Sekunden. Eine Gelb-Rote Karte gegen Aleksandar Dragovic (66.) von Dynamo Kiew machte das Desaster für Österreich noch bitterer. Den schmerzhaften Schlusspunkt setzte Zoltan Stieber vom 1. FC Nürnberg mit einem Traumlupfer (87.).

Erstes Turnierduell seit 82 Jahren

Die seit Wochen großartige Stimmung im rot-weiß-roten Lager ist damit erst einmal dahin - gegen Portugal und den EM-Neuling Island wird der Achtelfinaleinzug in der Gruppe F schwierig. Das deutsche Trainerduo Bernd Storck/Andreas Möller dagegen feierte einen Coup.

Seit 82 Jahren, seit der WM 1934, bei der Österreich die Ungarn im Viertelfinale 2:1 besiegte, waren sich die einstigen Verbündeten nicht mehr bei einem Turnier begegnet. Dabei ist das Duell der wahre Klassiker des europäischen Fußballs: 1902 maßen sich Österreich und Ungarn im ersten Länderspiel überhaupt ohne britische Beteiligung (5:0), es folgten inklusive Dienstag 136 weitere Spiele, das letzte vor zehn Jahren. Weltweit haben nur Argentinien und Uruguay mehr Länderspielduelle ausgetragen.

Kiraly, wie üblich in verwaschener grauer Jogginghose, schrieb mit dem Anpfiff EM-Geschichte. Der frühere Bundesliga-Profi löste Lothar Matthäus (39 Jahre und 91 Tage) als ältesten EM-Spieler ab - Matthäus gratulierte umgehend via Twitter. Nach 32 Sekunden aber wäre das beinahe schon nichts mehr wert gewesen, als er dem Vollspann-Schuss Alabas hinterherhechtete. Der Ball klatschte an den Pfosten - ein Stangenschuss, wie der Österreicher sagt.

Österreich startet überlegen

Alaba spielte wie im Nationalteam üblich nicht links, sondern zentral im Mittelfeld. Er überzeugte anfangs als Verteiler, Einfädler und Ruhepol zugleich, fünf weitere Bundesligaprofis standen ihm zur Seite. Seinen zweiten Schuss parierte Kiraly (10.), wie später glanzvoll einen garstigen Volleyaufsetzer von Zlatko Junuzovic (36.). Dessen Bremer Mannschaftskollege Laszlo Kleinheisler hatte bis dahin auch die Ungarn im Spiel angemeldet (4.).

Storck und Möller hatten den Außenseiter gut vorbereitet. Dennoch fanden die Österreicher ihre Wege durch die dichten Reihen, ohne dauerhaft Gefahr zu signalisieren. In der 43. Minute wäre dann Ungarn in schon Führung gegangen, hätte der starke Balasz Dzsudzsak den Ball besser getroffen. Nach der Pause hielt zudem der frühere Düsseldorfer Robert Almer einen Gewaltschuss des ungarischen Kapitäns (54.).

34.424 Zuschauer sahen dann, wie Christian Fuchs vom englischen Meister Leicester City bei Kleinheislers Pass das Abseits aufhob. Szalai spitzelte den Ball unter dem herausstürmenden Almer durch.

[sid]

Torwart-Methusalem Gabor Kiraly und Bundesligaprofi Adam Szalai haben die EURO-Euphorie in Österreich im Keim erstickt. Der nun älteste Spieler der EM-Geschichte und der Stürmer des Absteigers Hannover 96 führten Ungarn in Bordeaux beim Auftakt der Gruppe F bei der EURO 2016 in Frankreich zu einem überraschenden 2:0 (0:0).

Kiraly zeigte eine spektakuläre Parade, Szalai erzielte in der 62. Minute den stürmisch gefeierten Treffer zu Ungarns erstem EM-Sieg seit 52 Jahren. Zudem half der linke Torpfosten bei einem krachenden Fernschuss des Bayern-Stars David Alaba nach nur 32 Sekunden. Eine Gelb-Rote Karte gegen Aleksandar Dragovic (66.) von Dynamo Kiew machte das Desaster für Österreich noch bitterer. Den schmerzhaften Schlusspunkt setzte Zoltan Stieber vom 1. FC Nürnberg mit einem Traumlupfer (87.).

Erstes Turnierduell seit 82 Jahren

Die seit Wochen großartige Stimmung im rot-weiß-roten Lager ist damit erst einmal dahin - gegen Portugal und den EM-Neuling Island wird der Achtelfinaleinzug in der Gruppe F schwierig. Das deutsche Trainerduo Bernd Storck/Andreas Möller dagegen feierte einen Coup.

Seit 82 Jahren, seit der WM 1934, bei der Österreich die Ungarn im Viertelfinale 2:1 besiegte, waren sich die einstigen Verbündeten nicht mehr bei einem Turnier begegnet. Dabei ist das Duell der wahre Klassiker des europäischen Fußballs: 1902 maßen sich Österreich und Ungarn im ersten Länderspiel überhaupt ohne britische Beteiligung (5:0), es folgten inklusive Dienstag 136 weitere Spiele, das letzte vor zehn Jahren. Weltweit haben nur Argentinien und Uruguay mehr Länderspielduelle ausgetragen.

Kiraly, wie üblich in verwaschener grauer Jogginghose, schrieb mit dem Anpfiff EM-Geschichte. Der frühere Bundesliga-Profi löste Lothar Matthäus (39 Jahre und 91 Tage) als ältesten EM-Spieler ab - Matthäus gratulierte umgehend via Twitter. Nach 32 Sekunden aber wäre das beinahe schon nichts mehr wert gewesen, als er dem Vollspann-Schuss Alabas hinterherhechtete. Der Ball klatschte an den Pfosten - ein Stangenschuss, wie der Österreicher sagt.

Österreich startet überlegen

Alaba spielte wie im Nationalteam üblich nicht links, sondern zentral im Mittelfeld. Er überzeugte anfangs als Verteiler, Einfädler und Ruhepol zugleich, fünf weitere Bundesligaprofis standen ihm zur Seite. Seinen zweiten Schuss parierte Kiraly (10.), wie später glanzvoll einen garstigen Volleyaufsetzer von Zlatko Junuzovic (36.). Dessen Bremer Mannschaftskollege Laszlo Kleinheisler hatte bis dahin auch die Ungarn im Spiel angemeldet (4.).

Storck und Möller hatten den Außenseiter gut vorbereitet. Dennoch fanden die Österreicher ihre Wege durch die dichten Reihen, ohne dauerhaft Gefahr zu signalisieren. In der 43. Minute wäre dann Ungarn in schon Führung gegangen, hätte der starke Balasz Dzsudzsak den Ball besser getroffen. Nach der Pause hielt zudem der frühere Düsseldorfer Robert Almer einen Gewaltschuss des ungarischen Kapitäns (54.).

34.424 Zuschauer sahen dann, wie Christian Fuchs vom englischen Meister Leicester City bei Kleinheislers Pass das Abseits aufhob. Szalai spitzelte den Ball unter dem herausstürmenden Almer durch.

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