U 21-Nationalmannschaft: Eilts trotz erster Niederlage zufrieden

Spiel verloren, Test gelungen. Frei nach diesem Motto schaute DFB-Trainer Dieter Eilts trotz seiner ersten Niederlage im 15. Spiel zufrieden drein. "Ich ärgere mich überhaupt nicht, kein bisschen", versicherte der Coach nach der 1:2 (0:1)-Niederlage der deutschen U 21-Auswahl gegen Lettlands A-Team in Wolfsburg: "Im Gegenteil: Das Spiel wird uns einen enormen Schritt vorwärts bringen."

Dass Spieler wie Bayern-Torhüter Michael Rensing sich anschließend von der "Niederlage genervt" zeigten, wird Eilts gefallen haben. Doch der Europameister von 1996 hatte das erste Spiel im EM-Jahr 2006 von vornherein zum "Jugend forscht"-Projekt erklärt und das Ende seiner persönlichen Erfolgsserie damit zu Gunsten wichtiger Erkenntnisse praktisch einkalkuliert.

"Das Ergebnis ist völlig unwichtig", beteuerte Eilts: "Deshalb testen wir auch gegen A-Teams. Gegner, die wir zweistellig schlagen und die uns nicht fordern, bringen uns nichts."

Gegen die nahezu in Bestbesetzung angetretenen Letten ließ Eilts trotz des Ausfalls von sechs Stammkräften auch noch die Stammspieler Christian Schulz (Werder Bremen), David Odonkor (Borussia Dortmund) und Piotr Trochowski (Hamburger SV) zunächst auf der Bank, verordnete seinem Team ein völlig neues System (4-4-2 statt des üblichen 4-2-3-1) - und zog ein zufriedenes Fazit.

"Wir haben in den ersten 30 Minuten hervorragenden Fußball gespielt", sagte Eilts: "Das System werden wir jetzt nicht umstellen, weil das andere optimal zu uns passt. Aber es ist beruhigend, dass die Mannschaft in der Lage ist, sich in allen Systemen zurechtzufinden."

Und die Tatsache, dass sein Team sich durch die Letten und die Gegentore von Imants Bleidelis (45.) und Maris Verpakovskis (62.) teilweise den Schneid abkaufen ließ, wertete Eilts als wichtigen Lerneffekt. "Das war ein Sieg der Effektivität und der Routine gegen jugendlichen Elan", bilanzierte der DFB-Trainer. Seine Mannschaft habe zwischenzeitlich an sich gezweifelt, doch spätestens der Ehrentreffer von Nando Rafael in der Nachspielzeit habe gezeigt, "dass sie keinen Grund hat, an sich zu zweifeln. Sie hat unglaubliches spielerisches Potenzial." Deshalb hat der Coach für die EM in Portugal (23. Mai bis 4. Juni) hohe Ziele: "Für den Titel muss schon alles passen. Aber wir fahren nicht dahin, um Urlaub zu machen."

Noch deutlicher formulierte der starke Rensing, der derzeit in der Bundesliga den verletzten Nationaltorhüter Oliver Kahn im Bayern-Tor vertritt, seine Pläne. "Wenn wir die schwere Gruppe mit Serbien, Frankreich und Portugal überstehen, ist sicher der Titel möglich", erklärte der Keeper: "Und er ist auch unser Ziel."

Der Kölner Lukas Sinkiewicz sprach zumindest vom Finale, doch der Innenverteidiger sitzt noch zwischen den Stühlen. Er bereitet sich mit zwei Teams auf zwei Turniere vor, doch ob er bei der A-WM in Deutschland oder der U 21-EM dabei sein wird, ist noch offen. "Ich gehöre eigentlich noch zur U 20. Da wäre eine U 21-EM schon ein sensationelles Erlebnis", erklärte Sinkiewicz: "Die WM im eigenen Land wäre natürlich ein Traum. Aber eine Junioren-EM ist mehr als ein Trostpreis." [sid/us]


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Spiel verloren, Test gelungen. Frei nach diesem Motto schaute DFB-Trainer Dieter Eilts trotz seiner ersten Niederlage im 15. Spiel zufrieden drein. "Ich ärgere mich überhaupt nicht, kein
bisschen", versicherte der Coach nach der 1:2 (0:1)-Niederlage
der deutschen U 21-Auswahl gegen Lettlands A-Team in Wolfsburg: "Im Gegenteil: Das Spiel wird uns einen enormen Schritt vorwärts bringen."



Dass Spieler wie Bayern-Torhüter Michael Rensing sich
anschließend von der "Niederlage genervt" zeigten, wird Eilts
gefallen haben. Doch der Europameister von 1996 hatte das erste
Spiel im EM-Jahr 2006 von vornherein zum "Jugend forscht"-Projekt erklärt und das Ende seiner persönlichen Erfolgsserie damit zu Gunsten wichtiger Erkenntnisse praktisch einkalkuliert.



"Das Ergebnis ist völlig unwichtig", beteuerte Eilts: "Deshalb
testen wir auch gegen A-Teams. Gegner, die wir zweistellig schlagen und die uns nicht fordern, bringen uns nichts."



Gegen die nahezu in Bestbesetzung angetretenen Letten ließ Eilts trotz des Ausfalls von sechs Stammkräften auch noch die Stammspieler Christian Schulz (Werder Bremen), David Odonkor (Borussia Dortmund) und Piotr Trochowski (Hamburger SV) zunächst auf der Bank, verordnete seinem Team ein völlig neues System (4-4-2 statt des üblichen 4-2-3-1) - und zog ein zufriedenes Fazit.



"Wir haben in den ersten 30 Minuten hervorragenden Fußball
gespielt", sagte Eilts: "Das System werden wir jetzt nicht
umstellen, weil das andere optimal zu uns passt. Aber es ist
beruhigend, dass die Mannschaft in der Lage ist, sich in allen
Systemen zurechtzufinden."



Und die Tatsache, dass sein Team sich durch die Letten und die Gegentore von Imants Bleidelis (45.) und Maris Verpakovskis (62.) teilweise den
Schneid abkaufen ließ, wertete Eilts als wichtigen Lerneffekt. "Das war ein Sieg der Effektivität und der Routine gegen jugendlichen Elan", bilanzierte der DFB-Trainer. Seine Mannschaft habe zwischenzeitlich an sich gezweifelt, doch spätestens der Ehrentreffer von Nando Rafael in der Nachspielzeit habe gezeigt, "dass sie keinen Grund hat, an sich zu zweifeln. Sie hat unglaubliches spielerisches Potenzial." Deshalb hat der Coach für die EM in Portugal (23. Mai bis 4. Juni) hohe Ziele: "Für den Titel muss schon alles passen. Aber wir fahren nicht dahin, um Urlaub zu machen."


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Noch deutlicher formulierte der starke Rensing, der derzeit in
der Bundesliga den verletzten Nationaltorhüter Oliver Kahn im
Bayern-Tor vertritt, seine Pläne. "Wenn wir die schwere Gruppe mit Serbien, Frankreich und Portugal überstehen, ist sicher der Titel möglich", erklärte der Keeper: "Und er ist auch unser Ziel."



Der Kölner Lukas Sinkiewicz sprach zumindest vom Finale, doch
der Innenverteidiger sitzt noch zwischen den Stühlen. Er bereitet sich mit zwei Teams auf zwei Turniere vor, doch ob er bei der A-WM in Deutschland oder der U 21-EM dabei sein wird, ist noch offen. "Ich gehöre eigentlich noch zur U 20. Da wäre eine U 21-EM schon ein sensationelles Erlebnis", erklärte Sinkiewicz: "Die WM im eigenen Land wäre natürlich ein Traum. Aber eine Junioren-EM ist mehr als ein Trostpreis."