U 19-Torwart Bansen: "Müssen gegen Bulgarien anders auftreten"

DFB.de: Wie Sie bereits erwähnt haben, verlief die Saison im Verein mit dem Gewinn der A-Junioren-Meisterschaft sehr erfolgreich für Sie.

Bansen: Sowohl ich als auch unser Team haben eine sehr gute Entwicklung innerhalb der Saison genommen. Wir hatten einige Rückschläge zu verkraften, uns davon aber nie unterkriegen lassen. Das hat uns gefestigt und wurde dann mit dem Gewinn der Meisterschaft belohnt. Wir können stolz auf diese Saison sein.

DFB.de: Beim Stand von 7:7 im Finale hielten Sie den entscheidenden Elfmeter, im heimischen Signal Iduna Park vor mehr als 30.000 Zuschauern. Besser geht es nicht, oder?

Bansen: Nein, das war wirklich mein absolutes Highlight bisher. Ich hoffe aber, dass während der U 19-EM noch ein paar folgen. In der nächsten Saison will ich mich dann über unsere U 23 für weitere Aufgaben empfehlen.

DFB.de: Dass Sie überhaupt zum BVB gewechselt sind, ist kurios, denn Sie wurden nach einem Spiel eingeladen, in dem Sie elf Tore kassiert haben.

Bansen: Das stimmt. (lacht) Wir hatten damals in meinem Heimatdorf Voßwinkel, 45 Kilometer von Dortmund entfernt, eine Sportwoche, bei der der neue Kunstrasenplatz eingeweiht wurde. Unsere U 13 hat gegen die U 12 des BVB gespielt. Obwohl ich elfmal hinter mich greifen musste, habe ich bei den BVB-Trainern einen guten Eindruck hinterlassen. Ich wurde dann über ein Jahr beobachtet und regelmäßig zum Probetraining eingeladen. 2010 hat mich die Borussia fest verpflichtet.

DFB.de: Noch ein paar Jahre früher, als Fünfjähriger, sagten Sie, dass Sie drei Ziele im Leben haben: Fußballprofi werden, das Abitur machen und den Schützenvogel in Voßwinkel abschießen. Sie müssen wunschlos glücklich sein?

Bansen: Fast. (lacht) 2007 und 2008 war ich Kinderkönig bei unserem Schützenfest. Da habe ich den Schützenvogel abgeschossen, das ist bei uns im Sauerland Tradition. Mein Abitur habe ich 2016 geschafft. Aber ich würde mich noch nicht als fertigen Fußballprofi bezeichnen, hier habe ich definitiv noch große Ziele vor mir.

DFB.de: Mit dem Abitur stehen Ihnen auch beruflich alle Wege offen. Haben Sie bereits Pläne außerhalb des Fußballplatzes?

Bansen: Ich wollte mich unbedingt absichern, weil man sich im Fußball nie sicher sein kann, ob man es bis nach ganz oben schafft. Der Bereich Sportmanagement würde mich interessieren. Dazu mache ich meine Trainerscheine, um auch hier gut aufgestellt zu sein. Ich bin gerade dabei, die B-Lizenz zu machen, danach kommen noch die Torhüter-Lehrgänge. Ich möchte mir etwas aufbauen, um nicht ganz blank dazu stehen, wenn es mit dem Fußball nicht klappt.

[ps]


Wäre die 1:4-Niederlage gegen die Niederlande im ersten Spiel der U 19-Europameisterschaft in Georgien (2. bis 15. Juli) nicht gewesen, wäre Eike Bansen ein komplett zufriedener Torhüter. Schließlich wurde der 19-Jährige im Mai Deutscher A-Junioren-Meister mit Borussia Dortmund, hielt im Finale den entscheidenden Elfmeter und schaffte es auf den letzten Drücker in den EM-Kader der U 19. Dazu feierte er am Montagabend sein Länderspieldebüt. Dieses verlief allerdings nicht positiv.

Warum das so war, wie die U 19-Nationalmannschaft nun die nächste Aufgabe gegen Bulgarien angehen will und was der Torhüter sich neben seiner Fußballkarriere vorstellen kann, erzählt er im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Bansen, was überwiegt bei Ihnen: der Stolz über Ihre Länderspielpremiere oder die Enttäuschung über die 1:4-Niederlage gegen die Niederlande?

Eike Bansen: Es überwiegt ganz klar die Enttäuschung, vor allem, wenn man als Torwart vier Gegentreffer kassiert. Das trübt die Freude über das erste Länderspiel. Aber jetzt schaue ich wieder nach vorne und hoffe, dass das zweite Länderspiel besser ausgeht.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel gegen die Niederländer gesehen?

Bansen: Ich finde, dass wir gut reingekommen sind und in der ersten Halbzeit auch überlegen waren, auch wenn wir jetzt nicht super viele Torchancen hatten. In der zweiten Hälfte gehen wir blitzschnell in Führung, verlieren dann aber komischerweise die Präsenz, die uns vorher ausgezeichnet hat. Dann fangen wir zwei dumme Tore nach Standardsituationen und haben selbst Pech bei unseren eigenen Chancen. So verlierst du auf diesem Niveau ganz schnell ein Spiel, obwohl das nicht wirklich hätte sein müssen.

DFB.de: Sie haben Ihre Chance vor der EM im Trainingslager genutzt und sind als eigentlich dritter Torhüter in den Kader gerutscht. Waren Sie selbst überrascht?

Bansen: Mir hat es sicher nicht geschadet, dass wir mit Borussia Dortmund eine überragende Saison gespielt haben und A-Junioren-Meister geworden sind. Trotzdem war die Einladung nach Grassau etwas Besonderes. Im Trainingslager habe ich dann versucht, mein Ding durchzuziehen und mich anzubieten. Das scheint ganz gut funktioniert zu haben.

DFB.de: Wann haben Sie erfahren, dass Sie Ihre Länderspiel-Premiere bei der EM feiern werden?

Bansen: Unser Torwarttrainer Manuel Schneider hat uns vor dem Abschlusstraining darüber informiert. Ich war schon überrascht, auch wenn ich nicht mit dem Ziel hierhin gekommen bin, auf der Bank zu sitzen.

DFB.de: Unabhängig vom Ergebnis: Wie hat es sich angefühlt, erstmals als deutsche Nummer eins aufzulaufen?

Bansen: Zusammen einlaufen, die deutsche Hymne singen, das ist etwas Einzigartiges. Ich hatte die ganze Zeit ein Gänsehaut-Gefühl, auch während des Spiels.

DFB.de: Das hat man Ihnen nicht angemerkt. Bei den Gegentoren waren Sie machtlos. Als Sie gebraucht wurden, waren Sie zur Stelle.

Bansen: Meine eigene Leistung war ganz okay, aber das hilft mir und der Mannschaft auch nicht weiter. Wir müssen gegen Bulgarien nun anders auftreten. Dazu gehört, dass wir präsenter sind, mehr kommunizieren und in den Zweikämpfen mehr dagegen halten. Gegnerische Standards sollten wir besser vermeiden oder zumindest aggressiver verteidigen. Wenn wir dann noch unsere Chancen nutzen, werden wir erfolgreich sein.

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DFB.de: Wie Sie bereits erwähnt haben, verlief die Saison im Verein mit dem Gewinn der A-Junioren-Meisterschaft sehr erfolgreich für Sie.

Bansen: Sowohl ich als auch unser Team haben eine sehr gute Entwicklung innerhalb der Saison genommen. Wir hatten einige Rückschläge zu verkraften, uns davon aber nie unterkriegen lassen. Das hat uns gefestigt und wurde dann mit dem Gewinn der Meisterschaft belohnt. Wir können stolz auf diese Saison sein.

DFB.de: Beim Stand von 7:7 im Finale hielten Sie den entscheidenden Elfmeter, im heimischen Signal Iduna Park vor mehr als 30.000 Zuschauern. Besser geht es nicht, oder?

Bansen: Nein, das war wirklich mein absolutes Highlight bisher. Ich hoffe aber, dass während der U 19-EM noch ein paar folgen. In der nächsten Saison will ich mich dann über unsere U 23 für weitere Aufgaben empfehlen.

DFB.de: Dass Sie überhaupt zum BVB gewechselt sind, ist kurios, denn Sie wurden nach einem Spiel eingeladen, in dem Sie elf Tore kassiert haben.

Bansen: Das stimmt. (lacht) Wir hatten damals in meinem Heimatdorf Voßwinkel, 45 Kilometer von Dortmund entfernt, eine Sportwoche, bei der der neue Kunstrasenplatz eingeweiht wurde. Unsere U 13 hat gegen die U 12 des BVB gespielt. Obwohl ich elfmal hinter mich greifen musste, habe ich bei den BVB-Trainern einen guten Eindruck hinterlassen. Ich wurde dann über ein Jahr beobachtet und regelmäßig zum Probetraining eingeladen. 2010 hat mich die Borussia fest verpflichtet.

DFB.de: Noch ein paar Jahre früher, als Fünfjähriger, sagten Sie, dass Sie drei Ziele im Leben haben: Fußballprofi werden, das Abitur machen und den Schützenvogel in Voßwinkel abschießen. Sie müssen wunschlos glücklich sein?

Bansen: Fast. (lacht) 2007 und 2008 war ich Kinderkönig bei unserem Schützenfest. Da habe ich den Schützenvogel abgeschossen, das ist bei uns im Sauerland Tradition. Mein Abitur habe ich 2016 geschafft. Aber ich würde mich noch nicht als fertigen Fußballprofi bezeichnen, hier habe ich definitiv noch große Ziele vor mir.

DFB.de: Mit dem Abitur stehen Ihnen auch beruflich alle Wege offen. Haben Sie bereits Pläne außerhalb des Fußballplatzes?

Bansen: Ich wollte mich unbedingt absichern, weil man sich im Fußball nie sicher sein kann, ob man es bis nach ganz oben schafft. Der Bereich Sportmanagement würde mich interessieren. Dazu mache ich meine Trainerscheine, um auch hier gut aufgestellt zu sein. Ich bin gerade dabei, die B-Lizenz zu machen, danach kommen noch die Torhüter-Lehrgänge. Ich möchte mir etwas aufbauen, um nicht ganz blank dazu stehen, wenn es mit dem Fußball nicht klappt.

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