Turbine-Trainer Weigang: "Wir spielen immer nach vorn"

Geht es allein nach der Anzahl der Titel, dann ist der 1. FFC Turbine Potsdam schon seit vielen Jahren das Maß aller Dinge im B-Juniorinnen-Bereich. Seit dem Jahr 2000 holten die "Torbienen" zehn von 16 möglichen Deutschen Meisterschaften. Auch in diesem Jahr steht der seit 2009 von Sven Weigang trainierte FFC als Meister der Staffel Nord/Nordost in der Endrunde und kann seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

Auf dem Weg in das Finale stellt sich Potsdam zunächst Süd-Titelträger TSG 1899 Hoffenheim in den Weg. Das Hinspiel steigt Samstag (ab 11 Uhr) in Potsdam, die Entscheidung fällt exakt eine Woche später im Kraichgau. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 51 Jahre alte Sven Weigang mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entwicklung der B-Juniorinnen-Bundesliga seit ihrer Einführung im Jahr 2012, die Bedeutung von Titeln sowie den Schlüssel für den Finaleinzug.

DFB.de: Der 1. FFC Turbine Potsdam ist Stammgast in der Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Wie schwer war es diesmal, sich zu qualifizieren, Herr Weigang?

Sven Weigang: Wir hatten es durch das 0:1 gegen den direkten Konkurrenten Magdeburger FFC kurz vor dem Saisonende nicht mehr selbst in der Hand. Dass wir auf Schützenhilfe hoffen mussten, war neu für uns. Die Konkurrenz hat dann auf den letzten Metern noch einmal gepatzt. Vielleicht war der eher ungewohnte Druck zu hoch. Es war insgesamt sicher die spannendste Saison, seit ich in Potsdam bin.

DFB.de: Im Halbfinale geht es nun gegen Süd-Meister TSG 1899 Hoffenheim. Wie haben Sie sich und Ihre Mannschaft vorbereitet?

Weigang: Bis vor wenigen Tagen lag der Fokus auf dem Erreichen der Staffel-Meisterschaft. Danach hat die Vorbereitung auf Hoffenheim begonnen. Die TSG setzte sich in ihrer Staffel nicht umsonst souverän durch. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir uns in erster Linie auf unsere Stärken konzentrieren müssen.

DFB.de: Auf was wird es ankommen, um ins Endspiel einzuziehen?

Weigang: Es wird für beide Mannschaften Phasen geben, in denen es nicht so gut läuft. Das Team, das damit am besten klarkommt, hat gute Chancen auf das Finale.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Nerven?

Weigang: Für den Großteil der Spielerinnen ist die Situation eine Premiere. Die nervliche Anspannung wird daher sehr groß sein. Damit müssen die jungen Spielerinnen umgehen.

DFB.de: Hoffenheim steht seit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga 2012 erstmals in der Endrunde. Ein Vorteil für Ihre Mannschaft?

Weigang: Das glaube ich nicht. Für unsere Mannschaft ist die Situation genauso besonders wie für Hoffenheim auch.

DFB.de: Die erste Mannschaft von Turbine Potsdam kam in der Allianz Frauen-Bundesliga diesmal nicht über einen Mittelfeldplatz hinaus. Hatte das Auswirkungen auf Ihr Team?

Weigang: Die erste Mannschaft hatte mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Das Zweitligateam ist mit Spielerinnen in die Bresche gesprungen, wir haben wiederum einige unserer Mädels in die 2. Bundesliga geschickt. Ich bewerte das absolut positiv. Wenn oben ein Platz frei wird, dann sollen die Spielerinnen auch hochgehen und sich beweisen.

DFB.de: Mit 82 Treffern war Ihr Team die mit Abstand offensivstärkste Mannschaft im Norden. Ist Ihr Spiel auf viele Tore ausgelegt?

Weigang: Wir konnten das Toreschießen auf viele Schultern verteilen. Grundsätzlich spielen wir immer nach vorne, für uns gibt es nichts Anderes. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir einmal ein Ergebnis verwaltet haben. Ich glaube auch nicht, dass wir darin so gut wären. Für uns geht es darum, das Heft in die Hand zu nehmen und etwas zu bewegen.

DFB.de: Was ist die besondere Herausforderung als Trainer einer U 17-Juniorinnenmannschaft?

Weigang: Sich immer wieder auf neue Spielerinnen und Mannschaften einzustellen. Im U 17-Bereich trennt sich meistens die Spreu vom Weizen. Die Mädchen müssen entscheiden, wie ernst sie es mit dem Fußball meinen und was sie erreichen wollen. Es ist entscheidend, dass sie sich selbst klare Ziele stecken. Die Motivation von außen durch das Trainerteam rückt in den Hintergrund.

DFB.de: Beschleunigen Titel die Entwicklung junger Spielerinnen?

Weigang: Für mich ein klares Ja. Es gibt zwar immer wieder Streitgespräche darüber. Doch ich bin davon überzeugt, dass es positiv ist, den Druck im Titelrennen zu haben. Bei uns wird zum Beispiel schon ein Remis kritisch gesehen. Das führt dazu, dass die Mannschaft immer zu 100 Prozent konzentriert bleibt.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der B-Juniorinnen-Bundesliga insgesamt?

Weigang: In unserer Staffel Nord/Nordost gibt es sechs bis sieben Mannschaften, die auf hohem Niveau agieren. Es ist eine Herausforderung, sich zu behaupten. Ein Gefälle ist jedoch auf der anderen Seite nicht zu leugnen. Die Aufsteiger haben es in der Regel alles andere als einfach. Das gilt offenbar auch in den anderen Staffeln, die ich persönlich allerdings nur schwer einschätzen kann.

[mspw]

Geht es allein nach der Anzahl der Titel, dann ist der 1. FFC Turbine Potsdam schon seit vielen Jahren das Maß aller Dinge im B-Juniorinnen-Bereich. Seit dem Jahr 2000 holten die "Torbienen" zehn von 16 möglichen Deutschen Meisterschaften. Auch in diesem Jahr steht der seit 2009 von Sven Weigang trainierte FFC als Meister der Staffel Nord/Nordost in der Endrunde und kann seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

Auf dem Weg in das Finale stellt sich Potsdam zunächst Süd-Titelträger TSG 1899 Hoffenheim in den Weg. Das Hinspiel steigt Samstag (ab 11 Uhr) in Potsdam, die Entscheidung fällt exakt eine Woche später im Kraichgau. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 51 Jahre alte Sven Weigang mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entwicklung der B-Juniorinnen-Bundesliga seit ihrer Einführung im Jahr 2012, die Bedeutung von Titeln sowie den Schlüssel für den Finaleinzug.

DFB.de: Der 1. FFC Turbine Potsdam ist Stammgast in der Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Wie schwer war es diesmal, sich zu qualifizieren, Herr Weigang?

Sven Weigang: Wir hatten es durch das 0:1 gegen den direkten Konkurrenten Magdeburger FFC kurz vor dem Saisonende nicht mehr selbst in der Hand. Dass wir auf Schützenhilfe hoffen mussten, war neu für uns. Die Konkurrenz hat dann auf den letzten Metern noch einmal gepatzt. Vielleicht war der eher ungewohnte Druck zu hoch. Es war insgesamt sicher die spannendste Saison, seit ich in Potsdam bin.

DFB.de: Im Halbfinale geht es nun gegen Süd-Meister TSG 1899 Hoffenheim. Wie haben Sie sich und Ihre Mannschaft vorbereitet?

Weigang: Bis vor wenigen Tagen lag der Fokus auf dem Erreichen der Staffel-Meisterschaft. Danach hat die Vorbereitung auf Hoffenheim begonnen. Die TSG setzte sich in ihrer Staffel nicht umsonst souverän durch. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir uns in erster Linie auf unsere Stärken konzentrieren müssen.

DFB.de: Auf was wird es ankommen, um ins Endspiel einzuziehen?

Weigang: Es wird für beide Mannschaften Phasen geben, in denen es nicht so gut läuft. Das Team, das damit am besten klarkommt, hat gute Chancen auf das Finale.

DFB.de: Welche Rolle spielen die Nerven?

Weigang: Für den Großteil der Spielerinnen ist die Situation eine Premiere. Die nervliche Anspannung wird daher sehr groß sein. Damit müssen die jungen Spielerinnen umgehen.

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DFB.de: Hoffenheim steht seit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga 2012 erstmals in der Endrunde. Ein Vorteil für Ihre Mannschaft?

Weigang: Das glaube ich nicht. Für unsere Mannschaft ist die Situation genauso besonders wie für Hoffenheim auch.

DFB.de: Die erste Mannschaft von Turbine Potsdam kam in der Allianz Frauen-Bundesliga diesmal nicht über einen Mittelfeldplatz hinaus. Hatte das Auswirkungen auf Ihr Team?

Weigang: Die erste Mannschaft hatte mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Das Zweitligateam ist mit Spielerinnen in die Bresche gesprungen, wir haben wiederum einige unserer Mädels in die 2. Bundesliga geschickt. Ich bewerte das absolut positiv. Wenn oben ein Platz frei wird, dann sollen die Spielerinnen auch hochgehen und sich beweisen.

DFB.de: Mit 82 Treffern war Ihr Team die mit Abstand offensivstärkste Mannschaft im Norden. Ist Ihr Spiel auf viele Tore ausgelegt?

Weigang: Wir konnten das Toreschießen auf viele Schultern verteilen. Grundsätzlich spielen wir immer nach vorne, für uns gibt es nichts Anderes. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir einmal ein Ergebnis verwaltet haben. Ich glaube auch nicht, dass wir darin so gut wären. Für uns geht es darum, das Heft in die Hand zu nehmen und etwas zu bewegen.

DFB.de: Was ist die besondere Herausforderung als Trainer einer U 17-Juniorinnenmannschaft?

Weigang: Sich immer wieder auf neue Spielerinnen und Mannschaften einzustellen. Im U 17-Bereich trennt sich meistens die Spreu vom Weizen. Die Mädchen müssen entscheiden, wie ernst sie es mit dem Fußball meinen und was sie erreichen wollen. Es ist entscheidend, dass sie sich selbst klare Ziele stecken. Die Motivation von außen durch das Trainerteam rückt in den Hintergrund.

DFB.de: Beschleunigen Titel die Entwicklung junger Spielerinnen?

Weigang: Für mich ein klares Ja. Es gibt zwar immer wieder Streitgespräche darüber. Doch ich bin davon überzeugt, dass es positiv ist, den Druck im Titelrennen zu haben. Bei uns wird zum Beispiel schon ein Remis kritisch gesehen. Das führt dazu, dass die Mannschaft immer zu 100 Prozent konzentriert bleibt.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der B-Juniorinnen-Bundesliga insgesamt?

Weigang: In unserer Staffel Nord/Nordost gibt es sechs bis sieben Mannschaften, die auf hohem Niveau agieren. Es ist eine Herausforderung, sich zu behaupten. Ein Gefälle ist jedoch auf der anderen Seite nicht zu leugnen. Die Aufsteiger haben es in der Regel alles andere als einfach. Das gilt offenbar auch in den anderen Staffeln, die ich persönlich allerdings nur schwer einschätzen kann.