TSV Havelse: Der SC Freiburg der Regionalliga

"Alle Jahre wieder!" So lässt sich die Situation beim Nord-Regionalligisten TSV Havelse zusammenfassen. Der kleine Verein aus dem 5400-Seelen-Stadtteil von Garbsen, unweit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegen, muss in der jüngeren Vergangenheit Jahr für Jahr einen personellen Aderlass verkraften und sich so quasi immer wieder neu erfinden. Dies gelingt den Rot-Weißen trotz ihrer vergleichsweise geringen finanziellen Möglichkeiten auch in dieser Saison mit Bravour.

Zum Saisonstart überraschte die Mannschaft von TSV-Trainer Christian Benbennek mit 13 von 15 möglichen Punkten aus den ersten fünf Partien die Konkurrenz, ließ dabei unter anderem auch den aktuellen Meister VfL Wolfsburg II (zehn Zähler) und die hoch eingeschätzte U 23 des SV Werder Bremen (acht Punkte) hinter sich. Nur der Spitzenreiter Hamburger SV II rangiert nach fünf Siegen in Serie noch vor den Niedersachsen.

"Damit konnte niemand rechnen. In der Etattabelle würden wir mit knapp über 300.000 Euro auf einem Abstiegsplatz stehen", stellt Benbennek, der mit Havelse aktuell an die sensationelle Vizemeister-Saison unter seinem Vorgänger André Breitenreiter anknüpft, im Gespräch mit DFB.de fest.

Benbennek wandelt auf Breitenreiters Spuren

Kurzer Rückblick: In der Spielzeit 2012/2013 schrammte der TSV nur knapp an der Meisterschaft (nur einen Punkt hinter Holstein Kiel) und damit an einer Riesensensation vorbei. Mit Erfolgstrainer Breitenreiter (40), der nur ein Jahr später den SC Paderborn 07 spektakulär zum Aufstieg in die Bundesliga führten sollte, gingen auch nahezu sämtliche Leistungsträger der damaligen Mannschaft wie etwa Marc Vucinovic (ebenfalls nach Paderborn) von Bord.

Mit Breitenreiter-Nachfolger Benbennek, der zuvor für den Drittligisten SV Babelsberg 03 gearbeitet hatte, geriet Havelse in der Vorsaison trotz des Umbruchs nie in Abstiegsgefahr. Am Ende schaffen es die Garbsener, die in der 90-er Jahren unter dem langjährigen Freiburger Trainer Volker Finke sogar kurzzeitig in der 2. Bundesliga mitgemischt hatten, als drittbeste Rückrundenmannschaft sogar noch auf Platz sieben.

"Wir sind sozusagen der SC Freiburg der Regionalliga. Als Ausbildungsverein mit einem schmalen Groschen ist für uns jede Saison ein Neuanfang", beschreibt der 41-jährige Fußballlehrer Benbennek, der eine enorm positive Grundstimmung im Verein spürt.

Berufstätige und Studenten für den TSV am Ball

Auch vor der fünften Regionalligasaison hintereinander war der personelle Umbruch mit 13 Zu- und neun Abgängen wieder groß. Doch die weiterhin nur aus Berufstätigen und Studenten bestehende TSV-Mannschaft setzte sich nach fünf Spieltagen auf den zweiten Rang und stellt dazu mit nur einem Gegentreffer die sicherste Defensive der Liga.

"Die Spieler dürfen sich nach dieser Ausbeute zu Recht feiern lassen. Sie wissen aber auch, dass sie sich jede Woche alles neu erarbeiten müssen. Als Trainer ist es für mich die große Herausforderung, die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung zu finden", so Christian Benbennek, dem dabei auch seine Erfahrungen aus seiner Zeit als Nachwuchstrainer beim VfL Wolfsburg und bei Eintracht Braunschweig zu Gute kommen.

"Alexander Meyer ist einer der Top-Torhüter"



"Alle Jahre wieder!" So lässt sich die Situation beim Nord-Regionalligisten TSV Havelse zusammenfassen. Der kleine Verein aus dem 5400-Seelen-Stadtteil von Garbsen, unweit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegen, muss in der jüngeren Vergangenheit Jahr für Jahr einen personellen Aderlass verkraften und sich so quasi immer wieder neu erfinden. Dies gelingt den Rot-Weißen trotz ihrer vergleichsweise geringen finanziellen Möglichkeiten auch in dieser Saison mit Bravour.

Zum Saisonstart überraschte die Mannschaft von TSV-Trainer Christian Benbennek mit 13 von 15 möglichen Punkten aus den ersten fünf Partien die Konkurrenz, ließ dabei unter anderem auch den aktuellen Meister VfL Wolfsburg II (zehn Zähler) und die hoch eingeschätzte U 23 des SV Werder Bremen (acht Punkte) hinter sich. Nur der Spitzenreiter Hamburger SV II rangiert nach fünf Siegen in Serie noch vor den Niedersachsen.

"Damit konnte niemand rechnen. In der Etattabelle würden wir mit knapp über 300.000 Euro auf einem Abstiegsplatz stehen", stellt Benbennek, der mit Havelse aktuell an die sensationelle Vizemeister-Saison unter seinem Vorgänger André Breitenreiter anknüpft, im Gespräch mit DFB.de fest.

Benbennek wandelt auf Breitenreiters Spuren

Kurzer Rückblick: In der Spielzeit 2012/2013 schrammte der TSV nur knapp an der Meisterschaft (nur einen Punkt hinter Holstein Kiel) und damit an einer Riesensensation vorbei. Mit Erfolgstrainer Breitenreiter (40), der nur ein Jahr später den SC Paderborn 07 spektakulär zum Aufstieg in die Bundesliga führten sollte, gingen auch nahezu sämtliche Leistungsträger der damaligen Mannschaft wie etwa Marc Vucinovic (ebenfalls nach Paderborn) von Bord.

Mit Breitenreiter-Nachfolger Benbennek, der zuvor für den Drittligisten SV Babelsberg 03 gearbeitet hatte, geriet Havelse in der Vorsaison trotz des Umbruchs nie in Abstiegsgefahr. Am Ende schaffen es die Garbsener, die in der 90-er Jahren unter dem langjährigen Freiburger Trainer Volker Finke sogar kurzzeitig in der 2. Bundesliga mitgemischt hatten, als drittbeste Rückrundenmannschaft sogar noch auf Platz sieben.

"Wir sind sozusagen der SC Freiburg der Regionalliga. Als Ausbildungsverein mit einem schmalen Groschen ist für uns jede Saison ein Neuanfang", beschreibt der 41-jährige Fußballlehrer Benbennek, der eine enorm positive Grundstimmung im Verein spürt.

Berufstätige und Studenten für den TSV am Ball

Auch vor der fünften Regionalligasaison hintereinander war der personelle Umbruch mit 13 Zu- und neun Abgängen wieder groß. Doch die weiterhin nur aus Berufstätigen und Studenten bestehende TSV-Mannschaft setzte sich nach fünf Spieltagen auf den zweiten Rang und stellt dazu mit nur einem Gegentreffer die sicherste Defensive der Liga.

"Die Spieler dürfen sich nach dieser Ausbeute zu Recht feiern lassen. Sie wissen aber auch, dass sie sich jede Woche alles neu erarbeiten müssen. Als Trainer ist es für mich die große Herausforderung, die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung zu finden", so Christian Benbennek, dem dabei auch seine Erfahrungen aus seiner Zeit als Nachwuchstrainer beim VfL Wolfsburg und bei Eintracht Braunschweig zu Gute kommen.

"Alexander Meyer ist einer der Top-Torhüter"

Beim bisher einzigen Gegentreffer konnte Torhüter Alexander Meyer im Übrigen nur durch einen Foulelfmeter (beim 2:1 gegen den VfB Lübeck) überwunden werden. "Die gesamte Mannschaft arbeitet bisher stark nach hinten, aber Alex Meyer ist auch einer der besten Torhüter der Liga und besitzt auch das Potenzial für höhere Aufgaben", so der TSV-Trainer über den im Juli 2012 vom Hamburger SV verpflichteten Schlussmann.

Dem 23-Jährigen blieb wohl auch auf Grund einiger Verletzungen in den vergangenen Jahren (noch) der Sprung zu einem ambitionierteren Klub verwehrt.

Jöcks demonstriert große Verbundenheit

Mit eben jenen Risiken und auch anderen Kompromissen müssen Trainer Benbennek und der langjährige Manager Stefan Pralle bei ihren Personalplanungen leben. "Einige Spieler denken, wir können nach einer erfolgreichen Saison viel mehr zahlen. Doch für uns geht es immer darum, Jungs zu finden, die den TSV als Chance zur Weiterentwicklung wahrnehmen", betont der gebürtige Soltauer. "Mit einigen positiv verrückten Spielern in unserer Mannschaft, die Überstunden in Kauf nehmen, um besser zu werden, trainieren wir manchmal sogar vormittags."

Unter diese Kategorie könnte auch Patrick Jöcks fallen. Der Mittelfeldspieler hatte aus beruflichen Gründen eigentlich im Sommer seinen Abschied verkündet. Weil der TSV aber zu Saisonbeginn noch einige Ausfälle kompensieren musste, entschied sich der Mittelfeldmann, bis zu seinem Studienbeginn im Oktober (in Köln) bei den Rot-Weißen zu bleiben. "Ich kenne viele ehemalige TSV-Spieler, die den Verein in sehr guter Erinnerung behalten haben und irgendwann gerne noch einmal zu uns zurückkehren würden", so Christian Benbennek.

Höhere Ziele erst mit neuen Sponsoren möglich

Dass dem TSV als Ausbildungsverein auch mal größere Rückschläge drohen, ist den Verantwortlichen bewusst. "Auf Dauer kann ein jährlicher Umbruch auch mal in die Hose gehen. Doch im Verein haben alle die gleiche Denkweise und würden deshalb auch im Abstiegskampf nicht alles in Frage stellen", beschreibt der TSV-Trainer.

Mittelfristig höhere Ziele als "nur" die Etablierung in der Regionalliga sind aktuell kein Thema. Trotzdem blickt Benbennek auch schon etwas weiter nach vorne: "Wir wollen durch erfolgreichen Fußball auch interessanter für neue Sponsoren werden, um die Möglichkeiten des Vereins weiter zu verbessern. Deshalb wären wir auch nicht froh, wenn die Saison schon am Wochenende beendet wäre. Ich würde es dem Verein wünschen, mal eine Mannschaft über mehrere Jahre zusammenzuhalten. Erst dann wäre vielleicht auch auf Dauer mehr möglich."