Um zurückzuschauen, muss sich Lena Goeßling nicht umdrehen. Sie braucht einfach nur ihre Augen zu schließen. Wenn alles dunkel wird,
kann sie in Erinnerungen schwelgen. Den Gedanken freien Lauf lassen. Sich die Bilder der vergangenen Wochen noch mal in den Alltag holen. Wie Blitze zucken dann einzelne Augenblicke auf. Es sind keine wilden Träume, es ist die fantastische Realität.
Spielort Wolfsburg - der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Spielort Köln - der Gewinn des DFB-Pokals. Spielort London - der Gewinn der Champions League. In Schweden könnte jetzt Spielort Solna folgen. Dort findet am 28. Juli das EM-Finale statt. Die DFB-Frauen würden dort gern ihre Mission Titelverteidigung vollenden. Mit Stammspielerin Goeßling im zentralen Mittelfeld. Die 27-Jährige vom VfL Wolfsburg im DFB.de-Porträt.
Der wahrgewordene Traum vom Triple: "Es blieb keine Zeit, das zu realisieren"
Die Erfolge und Jubelfeiern waren nur die Endpunkte einer langen Jagd des VfL Wolfsburg durch Deutschland und Europa. Irgendwann konnte sie niemand mehr stoppen. Sie waren zu schnell, zu willensstark, zu gut.
Und vor allem: Sie haben für Erstaunen gesorgt. Sie haben sich Anerkennung erarbeitet. Sie haben Titel geholt. Und das nicht durch Zufall und Glück, sondern durch Geschick und Professionalität.
Lena Goeßling kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, wenn man mit einzelnen Stichworten ihre jüngere Vergangenheit in die Gegenwart befördert. Die 27-Jährige war ein wichtiger Baustein dieses stabilen
Konstrukts, das selbst im turbulenten Endspurt nicht mehr ins Wanken geriet. Ganz zum Schluss hatten sie immer mindestens zwei Begegnungen pro Woche. Wenn es wirklich heftig war, konnten auch schon mal drei
Partien in sieben Tagen auf dem Programm stehen. Aber wer erst mal auf einer Euphoriewelle schwimmt, geht so schnell nicht unter.
"Es war schon unglaublich, wie das zum Schluss alles ablief", sagt Goeßling rückblickend. "Wir sind ja beinahe von einem Titel zum nächsten weitergereicht worden. Es blieb keine Zeit, das zu realisieren." Es blieb
nicht mal Zeit, nervös zu werden. Es blieb nicht mal Zeit, die richtige Spur zu verlassen. Irgendwann hatten sie keine Wahl mehr: Es war nur noch der totale Erfolg möglich. Kein Zurück mehr, nur noch vorwärts. Weiter,
weiter, immer weiter. Und irgendwann war es vorbei. Ganz plötzlich.
Lena Goeßling - Die Leitwölfin
Zum Ausspannen aufs Land, zur Familie - ohne Handy und Computer
Auf Goeßling ist danach trotzdem viel eingestürzt. Auf einmal waren ihre blaugrünen Augen und ihre blonden Haare überall in der Nation auf den Fernsehern zu sehen. Sie war in den Zeitungen. Ihr Name war einer
der beliebtesten Suchbegriffe im Internet. Sie hat es genossen. Aber dann war es auch wieder genug. Deshalb hat sie sich ein paar Tage zurückgezogen. Zu ihrer Familie. Aufs Land. Handy aus, Computer aus - stattdessen Erholung, Kraft tanken. Sie brauchte das einfach. Auch wenn es nicht einmal eine Woche war, die sie für sich selbst hatte.
Denn es ist ja nicht so, dass Goeßling jetzt in der Sommerpause wochenlang Urlaub machen könnte. Die nächste Herausforderung steht bereits unmittelbar bevor. Es ist die Möglichkeit, eine Saison zu krönen, die
eigentlich gar nicht mehr zu krönen ist. Mit der deutschen Nationalmannschaft möchte sie bei der Europameisterschaft in Schweden den Titel verteidigen. Es wäre der sechste Erfolg in Serie für die DFB-Auswahl, der achte insgesamt.
"Wir haben eine gefährliche EM-Gruppe erwischt"
Für Goeßling und die Wolfsburger Nationalspielerinnen wie Nadine Keßler würde aus dem Triple ein Quadruple. Oder wie nennt man das? Nicht mal Wikipedia kennt darauf eine Antwort. Wie drei Erfolge in wenigen Tagen genannt werden, ist ja inzwischen bekannt. Seit den Frauen des VfL Wolfsburg. Seit den Männern des FC Bayern München. Seit diesem überragenden deutschen Fußballfrühling. Aber der Vierfachtriumph?
Goeßling will die Antwort auf dem Platz geben. So hat sie das immer gemacht, so will sie es auch weiterhin handhaben. Aber es geht nur Schritt für Schritt, nichts überstürzen. Nicht zu weit nach vorne schauen. Auch das ist eine Erkenntnis der vergangenen Saison. Das nächste
Spiel ist immer das wichtigste, auch wenn es platt klingen mag.
"Wir müssen die Vorrunde überstehen", sagt die Defensivspielerin. "Mit
den Niederlanden, Island und Norwegen haben wir eine gefährliche Gruppe erwischt. Aber es muss unser Anspruch sein, uns trotzdem souverän für das Viertelfinale zu qualifizieren."
2008: Nationalmannschaftsdebüt gegen China
Es ist Goeßlings gutes Recht, so klar die Ziele zu
formulieren. Sie ist schon längst nicht mehr die talentierte Ergänzungsspielerin. Spätestens seit der gerade
beendeten Spielzeit zählt sie zu den absoluten Führungskräften. Sie geht voran. Auf dem Platz, neben dem Platz. In jedem Spiel, in jedem Training. Sie hatte entscheidenden Anteil daran, dass Wolfsburg zusammen mit Potsdam die beste Defensive gestellt hat.
Es war schon in ihren Anfangsjahren im Spitzenfußball offensichtlich, dass ihr Weg bis in die Auswahl von
Silvia Neid führen würde. Seit
2008 ist sie inzwischen im Kreis
der Frauen-Nationalmannschaft
dabei. Bei einem 2:0 gegen China
kam sie vier Minuten vor Schluss
für Simone Laudehr in die Begegnung. Es war ein erster kleiner
Sprung auf die ganz große Bühne.
Es war nur der logische Schritt
einer konsequenten Entwicklung.
Inzwischen gehört sie in der DFB-Auswahl zu den Etablierten.
"Ich habe meine ganze Freizeit nur mit Fußball verbracht"
Goeßling stammt aus einem
Dorf. Mittlerweile hat sie auch
dank des Fußballs die Welt gesehen. An dieser Entwicklung ist
ihr Zwillingsbruder Arne nicht
schuldlos. Als Kind hat er mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft regelmäßig gekickt. Erst
auf der Straße, später im Verein. Als sie einmal zu wenig
Spieler waren, hat er die kleine Lena einfach mitgenommen. Danach ist er sie nicht mehr losgeworden. Er kann
aus beruflichen Gründen mittlerweile nicht mehr kicken.
Seine Schwester ist zu einer der besten Abwehrspielerinnen der Welt gereift. Eine andere Sportart auszuüben,
war für die Stabsgefreite der Bundeswehr nie ein Thema:
"Ich habe meine ganze Freizeit nur mit Fußball verbracht."
Noch immer kehrt sie regelmäßig dorthin zurück,
wo alles begonnen hatte. Beim SV Löhne-Obernbeck
hat sie angefangen. Ihr erster Verein lag dort, wo sich
die Werre und die A 30 zweimal kreuzen. Dann ging es
ein paar Kilometer weiter zum SV Sundern und von
dort in die Nachwuchsabteilung des FC Gütersloh 2000.
Mit den B-Juniorinnen des Klubs aus Ostwestfalen
gewann sie die Deutsche Meisterschaft, mit den Damen
verpasste sie mehrfach den Aufstieg in die Bundesliga.
Aber Goeßlings Weg nach ganz oben war vorgezeichnet. Mit viel Wehmut verließ sie ihre Heimat, um
zum SC 07 Bad Neuenahr zu gehen. Jetzt hatte sie den
Sprung in Deutschlands höchste Spielklasse doch
geschafft. "Es war eine tolle Zeit dort. Ich bin Nationalspielerin geworden", sagt sie rückblickend. Aber irgendwann ging es für sie auch in Bad Neuenahr nicht mehr weiter. Stagnation ist Rückschritt, also folgte im Sommer 2011 der Wechsel nach Wolfsburg.
Goeßling achtet auf ihr Äußeres
Dort ist sie inzwischen unumstritten. Sie hat viel an
sich gearbeitet. Als Spielerin. Aber auch als Mensch.
Goeßling steht symbolisch für die neue Generation der
Fußballerinnen. Das Aussehen ist ihr wichtig, sie geht
gerne shoppen, sie macht sich schick. Vor Spielen
schminkt sie sich manchmal. Warum auch nicht? Viele
Männer stehen vor den Begegnungen ebenfalls vor dem
Spiegel und machen sich die Haare ordentlich. Goeßling
macht das nicht nach, sie hat ihren eigenen Stil entwickelt. Sie ist schon lange nicht mehr das kleine Mädchen
aus Ostwestfalen, sie ist längst eine junge Frau.
Diesen Reifeprozess zeigt sie regelmäßig auf dem
Platz. Genauso wie bei den Terminen, die sonst so
anstehen. Auf ein Fotoshooting zum Beispiel bereitet
sie sich genauso gewissenhaft vor wie auf eine Partie
in der Bundesliga. Auch das zeigt ihre Professionalität. Schwarzes T-Shirt, blaue Jeans, braune Schuhe.
Ein nettes Lächeln. Alles muss zusammenpassen, alles
topmodern.
Sie macht das alles mit einer angenehmen Gelassenheit. So als wenn sie gerade aus dem Urlaub käme. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Und
wenn ihr doch alles mal zu viel wird, schaut sie einfach zurück: Spielort Wolfsburg, Spielort Köln, Spielort London. Fortsetzung erwünscht.
Das meinen DFB.de-User:
"Lena ist eine sehr gute Spielerin, sie hat es sich redlich verdient." (Bernd Schönbach, Selters)
[sw]
[bild1]
Um zurückzuschauen, muss sich Lena Goeßling nicht umdrehen. Sie braucht einfach nur ihre Augen zu schließen. Wenn alles dunkel wird,
kann sie in Erinnerungen schwelgen. Den Gedanken freien Lauf lassen. Sich die Bilder der vergangenen Wochen noch mal in den Alltag holen. Wie Blitze zucken dann einzelne Augenblicke auf. Es sind keine wilden Träume, es ist die fantastische Realität.
Spielort Wolfsburg - der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Spielort Köln - der Gewinn des DFB-Pokals. Spielort London - der Gewinn der Champions League. In Schweden könnte jetzt Spielort Solna folgen. Dort findet am 28. Juli das EM-Finale statt. Die DFB-Frauen würden dort gern ihre Mission Titelverteidigung vollenden. Mit Stammspielerin Goeßling im zentralen Mittelfeld. Die 27-Jährige vom VfL Wolfsburg im DFB.de-Porträt.
Der wahrgewordene Traum vom Triple: "Es blieb keine Zeit, das zu realisieren"
Die Erfolge und Jubelfeiern waren nur die Endpunkte einer langen Jagd des VfL Wolfsburg durch Deutschland und Europa. Irgendwann konnte sie niemand mehr stoppen. Sie waren zu schnell, zu willensstark, zu gut.
Und vor allem: Sie haben für Erstaunen gesorgt. Sie haben sich Anerkennung erarbeitet. Sie haben Titel geholt. Und das nicht durch Zufall und Glück, sondern durch Geschick und Professionalität.
Lena Goeßling kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, wenn man mit einzelnen Stichworten ihre jüngere Vergangenheit in die Gegenwart befördert. Die 27-Jährige war ein wichtiger Baustein dieses stabilen
Konstrukts, das selbst im turbulenten Endspurt nicht mehr ins Wanken geriet. Ganz zum Schluss hatten sie immer mindestens zwei Begegnungen pro Woche. Wenn es wirklich heftig war, konnten auch schon mal drei
Partien in sieben Tagen auf dem Programm stehen. Aber wer erst mal auf einer Euphoriewelle schwimmt, geht so schnell nicht unter.
"Es war schon unglaublich, wie das zum Schluss alles ablief", sagt Goeßling rückblickend. "Wir sind ja beinahe von einem Titel zum nächsten weitergereicht worden. Es blieb keine Zeit, das zu realisieren." Es blieb
nicht mal Zeit, nervös zu werden. Es blieb nicht mal Zeit, die richtige Spur zu verlassen. Irgendwann hatten sie keine Wahl mehr: Es war nur noch der totale Erfolg möglich. Kein Zurück mehr, nur noch vorwärts. Weiter,
weiter, immer weiter. Und irgendwann war es vorbei. Ganz plötzlich.
Lena Goeßling - Die Leitwölfin
Zum Ausspannen aufs Land, zur Familie - ohne Handy und Computer
Auf Goeßling ist danach trotzdem viel eingestürzt. Auf einmal waren ihre blaugrünen Augen und ihre blonden Haare überall in der Nation auf den Fernsehern zu sehen. Sie war in den Zeitungen. Ihr Name war einer
der beliebtesten Suchbegriffe im Internet. Sie hat es genossen. Aber dann war es auch wieder genug. Deshalb hat sie sich ein paar Tage zurückgezogen. Zu ihrer Familie. Aufs Land. Handy aus, Computer aus - stattdessen Erholung, Kraft tanken. Sie brauchte das einfach. Auch wenn es nicht einmal eine Woche war, die sie für sich selbst hatte.
Denn es ist ja nicht so, dass Goeßling jetzt in der Sommerpause wochenlang Urlaub machen könnte. Die nächste Herausforderung steht bereits unmittelbar bevor. Es ist die Möglichkeit, eine Saison zu krönen, die
eigentlich gar nicht mehr zu krönen ist. Mit der deutschen Nationalmannschaft möchte sie bei der Europameisterschaft in Schweden den Titel verteidigen. Es wäre der sechste Erfolg in Serie für die DFB-Auswahl, der achte insgesamt.
"Wir haben eine gefährliche EM-Gruppe erwischt"
Für Goeßling und die Wolfsburger Nationalspielerinnen wie Nadine Keßler würde aus dem Triple ein Quadruple. Oder wie nennt man das? Nicht mal Wikipedia kennt darauf eine Antwort. Wie drei Erfolge in wenigen Tagen genannt werden, ist ja inzwischen bekannt. Seit den Frauen des VfL Wolfsburg. Seit den Männern des FC Bayern München. Seit diesem überragenden deutschen Fußballfrühling. Aber der Vierfachtriumph?
Goeßling will die Antwort auf dem Platz geben. So hat sie das immer gemacht, so will sie es auch weiterhin handhaben. Aber es geht nur Schritt für Schritt, nichts überstürzen. Nicht zu weit nach vorne schauen. Auch das ist eine Erkenntnis der vergangenen Saison. Das nächste
Spiel ist immer das wichtigste, auch wenn es platt klingen mag.
"Wir müssen die Vorrunde überstehen", sagt die Defensivspielerin. "Mit
den Niederlanden, Island und Norwegen haben wir eine gefährliche Gruppe erwischt. Aber es muss unser Anspruch sein, uns trotzdem souverän für das Viertelfinale zu qualifizieren."
[bild2]
2008: Nationalmannschaftsdebüt gegen China
Es ist Goeßlings gutes Recht, so klar die Ziele zu
formulieren. Sie ist schon längst nicht mehr die talentierte Ergänzungsspielerin. Spätestens seit der gerade
beendeten Spielzeit zählt sie zu den absoluten Führungskräften. Sie geht voran. Auf dem Platz, neben dem Platz. In jedem Spiel, in jedem Training. Sie hatte entscheidenden Anteil daran, dass Wolfsburg zusammen mit Potsdam die beste Defensive gestellt hat.
Es war schon in ihren Anfangsjahren im Spitzenfußball offensichtlich, dass ihr Weg bis in die Auswahl von
Silvia Neid führen würde. Seit
2008 ist sie inzwischen im Kreis
der Frauen-Nationalmannschaft
dabei. Bei einem 2:0 gegen China
kam sie vier Minuten vor Schluss
für Simone Laudehr in die Begegnung. Es war ein erster kleiner
Sprung auf die ganz große Bühne.
Es war nur der logische Schritt
einer konsequenten Entwicklung.
Inzwischen gehört sie in der DFB-Auswahl zu den Etablierten.
"Ich habe meine ganze Freizeit nur mit Fußball verbracht"
Goeßling stammt aus einem
Dorf. Mittlerweile hat sie auch
dank des Fußballs die Welt gesehen. An dieser Entwicklung ist
ihr Zwillingsbruder Arne nicht
schuldlos. Als Kind hat er mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft regelmäßig gekickt. Erst
auf der Straße, später im Verein. Als sie einmal zu wenig
Spieler waren, hat er die kleine Lena einfach mitgenommen. Danach ist er sie nicht mehr losgeworden. Er kann
aus beruflichen Gründen mittlerweile nicht mehr kicken.
Seine Schwester ist zu einer der besten Abwehrspielerinnen der Welt gereift. Eine andere Sportart auszuüben,
war für die Stabsgefreite der Bundeswehr nie ein Thema:
"Ich habe meine ganze Freizeit nur mit Fußball verbracht."
Noch immer kehrt sie regelmäßig dorthin zurück,
wo alles begonnen hatte. Beim SV Löhne-Obernbeck
hat sie angefangen. Ihr erster Verein lag dort, wo sich
die Werre und die A 30 zweimal kreuzen. Dann ging es
ein paar Kilometer weiter zum SV Sundern und von
dort in die Nachwuchsabteilung des FC Gütersloh 2000.
Mit den B-Juniorinnen des Klubs aus Ostwestfalen
gewann sie die Deutsche Meisterschaft, mit den Damen
verpasste sie mehrfach den Aufstieg in die Bundesliga.
Aber Goeßlings Weg nach ganz oben war vorgezeichnet. Mit viel Wehmut verließ sie ihre Heimat, um
zum SC 07 Bad Neuenahr zu gehen. Jetzt hatte sie den
Sprung in Deutschlands höchste Spielklasse doch
geschafft. "Es war eine tolle Zeit dort. Ich bin Nationalspielerin geworden", sagt sie rückblickend. Aber irgendwann ging es für sie auch in Bad Neuenahr nicht mehr weiter. Stagnation ist Rückschritt, also folgte im Sommer 2011 der Wechsel nach Wolfsburg.
Goeßling achtet auf ihr Äußeres
Dort ist sie inzwischen unumstritten. Sie hat viel an
sich gearbeitet. Als Spielerin. Aber auch als Mensch.
Goeßling steht symbolisch für die neue Generation der
Fußballerinnen. Das Aussehen ist ihr wichtig, sie geht
gerne shoppen, sie macht sich schick. Vor Spielen
schminkt sie sich manchmal. Warum auch nicht? Viele
Männer stehen vor den Begegnungen ebenfalls vor dem
Spiegel und machen sich die Haare ordentlich. Goeßling
macht das nicht nach, sie hat ihren eigenen Stil entwickelt. Sie ist schon lange nicht mehr das kleine Mädchen
aus Ostwestfalen, sie ist längst eine junge Frau.
Diesen Reifeprozess zeigt sie regelmäßig auf dem
Platz. Genauso wie bei den Terminen, die sonst so
anstehen. Auf ein Fotoshooting zum Beispiel bereitet
sie sich genauso gewissenhaft vor wie auf eine Partie
in der Bundesliga. Auch das zeigt ihre Professionalität. Schwarzes T-Shirt, blaue Jeans, braune Schuhe.
Ein nettes Lächeln. Alles muss zusammenpassen, alles
topmodern.
Sie macht das alles mit einer angenehmen Gelassenheit. So als wenn sie gerade aus dem Urlaub käme. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Und
wenn ihr doch alles mal zu viel wird, schaut sie einfach zurück: Spielort Wolfsburg, Spielort Köln, Spielort London. Fortsetzung erwünscht.
Das meinen DFB.de-User:
"Lena ist eine sehr gute Spielerin, sie hat es sich redlich verdient." (Bernd Schönbach, Selters)