Triple-Trainer Kellermann: "Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende"

Mehr geht eigentlich nicht: Sieger der Champions League, Deutscher Meister, Gewinner des DFB-Pokals. Dazu mit Martina Müller noch die Fußballerin des Jahres in den eigenen Reihen. Für den VfL Wolfsburg war es eine Saison der Superlative. Aber jetzt beginnt wieder alles von vorne. Die Wolfsburgerinnen sind nicht mehr ein Geheimfavorit auf den Titel, sie sind jetzt die Gejagten. "Das ist ein schönes Gefühl, weil wir uns diese Rolle durch konstant gute Leistungen erarbeitet haben", sagt Trainer Ralf Kellermann im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen.

Der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer hat das Team geformt, er hat es auf Weltklasse-Niveau gehoben. Aber die eigentliche Herausforderung kommt nun: die Bestätigung dieser grandiosen Serie. "Die Mischung in der Mannschaft passt", sagt Kellermann. "Wir haben viele junge Spielerinnen dabei und ganz bewusst den Kader aufgefrischt, um neue Reize zu setzen."

Unter anderem ist vom SC 07 Bad Neuenahr die deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult gekommen. Dazu kommen mit Noëlle Maritz (FC Zürich), Jovana Damnjanovic (ZFK Roter Stern Belgrad) und Desire Oparanozie (FK Rossijanka) einige talentierte Spielerinnen. Spektakulär ist jedoch die Verpflichtung der schwedischen EURO-Teilnehmerin Nilla Fischer. Die Innenverteidigerin kommt vom Linköpings FC. "Nilla ist eine absolute Verstärkung", betont Ralf Kellermann. "Wir sind glücklich, eine international so erfahrene Defensivspielerin für den VfL gewonnen zu haben."

DFB.de: Herr Kellermann, wie fühlt es sich an, plötzlich der Gejagte zu sein?

Ralf Kellermann: Es ist zunächst mal ein schönes Gefühl, weil wir uns diese Rolle durch konstant gute Leistungen erarbeitet haben. Was uns in der neuen Saison erwartet, ist sicherlich eine Situation, die wir so noch nicht kennen. Aber auf diese Herausforderung freuen wir uns. Nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch in den Gesprächen und Mannschaftssitzungen bereiten wir uns gezielt darauf vor.

DFB.de: Wenn Sie noch einmal zurückblicken: Was hat die Mannschaft in der vergangenen Saison so stark gemacht?

Kellermann: Es war unser absoluter Siegeswille gepaart mit herausragendem Teamgeist. Wir waren eine geschlossene Einheit und haben es auf diese Weise hinbekommen, alle wichtigen knappen Spiele für uns zu entscheiden. Außerdem hat die Mannschaft über einen langen Zeitraum die nötige Konzentration mitgebracht, um keinen Gegner zu unterschätzen.

DFB.de: Mal ehrlich, ist so eine Saison überhaupt zu wiederholen?



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Mehr geht eigentlich nicht: Sieger der Champions League, Deutscher Meister, Gewinner des DFB-Pokals. Dazu mit Martina Müller noch die Fußballerin des Jahres in den eigenen Reihen. Für den VfL Wolfsburg war es eine Saison der Superlative. Aber jetzt beginnt wieder alles von vorne. Die Wolfsburgerinnen sind nicht mehr ein Geheimfavorit auf den Titel, sie sind jetzt die Gejagten. "Das ist ein schönes Gefühl, weil wir uns diese Rolle durch konstant gute Leistungen erarbeitet haben", sagt Trainer Ralf Kellermann im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen.

Der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer hat das Team geformt, er hat es auf Weltklasse-Niveau gehoben. Aber die eigentliche Herausforderung kommt nun: die Bestätigung dieser grandiosen Serie. "Die Mischung in der Mannschaft passt", sagt Kellermann. "Wir haben viele junge Spielerinnen dabei und ganz bewusst den Kader aufgefrischt, um neue Reize zu setzen."

Unter anderem ist vom SC 07 Bad Neuenahr die deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult gekommen. Dazu kommen mit Noëlle Maritz (FC Zürich), Jovana Damnjanovic (ZFK Roter Stern Belgrad) und Desire Oparanozie (FK Rossijanka) einige talentierte Spielerinnen. Spektakulär ist jedoch die Verpflichtung der schwedischen EURO-Teilnehmerin Nilla Fischer. Die Innenverteidigerin kommt vom Linköpings FC. "Nilla ist eine absolute Verstärkung", betont Ralf Kellermann. "Wir sind glücklich, eine international so erfahrene Defensivspielerin für den VfL gewonnen zu haben."

DFB.de: Herr Kellermann, wie fühlt es sich an, plötzlich der Gejagte zu sein?

Ralf Kellermann: Es ist zunächst mal ein schönes Gefühl, weil wir uns diese Rolle durch konstant gute Leistungen erarbeitet haben. Was uns in der neuen Saison erwartet, ist sicherlich eine Situation, die wir so noch nicht kennen. Aber auf diese Herausforderung freuen wir uns. Nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch in den Gesprächen und Mannschaftssitzungen bereiten wir uns gezielt darauf vor.

DFB.de: Wenn Sie noch einmal zurückblicken: Was hat die Mannschaft in der vergangenen Saison so stark gemacht?

Kellermann: Es war unser absoluter Siegeswille gepaart mit herausragendem Teamgeist. Wir waren eine geschlossene Einheit und haben es auf diese Weise hinbekommen, alle wichtigen knappen Spiele für uns zu entscheiden. Außerdem hat die Mannschaft über einen langen Zeitraum die nötige Konzentration mitgebracht, um keinen Gegner zu unterschätzen.

DFB.de: Mal ehrlich, ist so eine Saison überhaupt zu wiederholen?

Kellermann: Theoretisch natürlich schon. Wir wollen in allen Wettbewerben wieder möglichst lange dabei bleiben und das, was wir in der vergangenen Saison gezeigt haben, grundsätzlich bestätigen. Allerdings gibt es viele Faktoren, die speziell in den Pokalwettbewerben eine Rolle spielen. Es braucht immer auch etwas Losglück und natürlich in die nötige Tagesform. Als Ziel geben wir deshalb keine Titel aus, sondern wollen uns fußballerisch weiterentwickeln.

DFB.de: Können Sie Ihr Saisonziel auch konkretisieren?

Kellermann: Wie gesagt, ich möchte das Saisonziel gar nicht ein einem Titel oder einer Endplatzierung festmachen. Mir kommt es darauf an, dass wir weiter unseren Weg gehen und dass man der Mannschaft eine Weiterentwicklung ansehen kann. Außerdem wollen wir die Begeisterung, die wir hier in Wolfsburg in der vergangenen Spielzeit erzeugt haben, beibehalten und nach Möglichkeit sogar noch steigern.

DFB.de: Ist es schwer, die Mannschaft nach so riesigen Erfolgen für die neue Saison zu motivieren?

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Kellermann: Überhaupt nicht. Wir alle haben die Erfolge der vergangenen Saison und den anschließenden Urlaub sehr genossen. Aber spätestens mit dem Beginn der Vorbereitung waren alle Beteiligten schon wieder voll fokussiert auf die neue Serie. Wenn man an all die Highlights aus dem letzten Spieljahr denkt, dann ist das schon Motivation genug. Das habe ich sowohl bei mir selbst als auch bei der Mannschaft von der ersten Einheit an gemerkt. Mentale Probleme sind für mich da in keiner Weise zu erkennen. Die Mischung in der Mannschaft passt einfach. Wir haben viele junge Spielerinnen dabei und ganz bewusst den Kader aufgefrischt, um neue Reize zu setzen.

DFB.de: Wann war absehbar, dass der Verein so eine Entwicklung nehmen könnte?

Kellermann: Schon als ich das Angebot bekommen habe, die VfL-Frauen zu trainieren, habe ich gemerkt, dass der Verein sehr ambitionierte Ziele verfolgt. Ohne allerdings die Marschroute auszugeben, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraums gewisse Erfolge eingefahren werden müssten. Ich hatte also immer auch das Gefühl, die nötige Zeit zu bekommen, um etwas zu entwickeln. Dass man dann aus dem Stand gleich ein Triple einfährt, ist insofern nicht planbar gewesen. Aber umso schöner, dass es so kam. Und die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende.