Triers Trainer Seitz: "Das Unmögliche möglich machen"

Über mangelnde Erfahrung im Aufstiegsrennen muss sich der Südwest-Regionalligist und aktuelle Tabellendritte Eintracht Trier bei seinem Trainer Roland Seitz keine Sorgen machen. Der 49-jährige Ex-Profi hat bereits einige Sprünge in höhere Ligen hinter sich. Als Spieler schaffte er 1993 mit dem MSV Duisburg den Aufstieg in die Bundesliga. Als Trainer führte er später den ASV Neumarkt, den SSV Jahn Regensburg, zweimal die SpVgg Greuther Fürth II und auch den 1. SC Feucht in eine höhere Klasse. In dieser Saison ist ein Aufstieg in die 3. Liga mit Eintracht Trier möglich.

Nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Tabellenzweiten FSV Mainz 05 II belegt der ehemalige Zweitligist aus Trier nicht Relegationsrang zwei. Tabellenführer SG Sonnenhof Großaspach ist auch nur vier Zähler entfernt. "Wir befinden uns in einer sehr guten Position", sagt der Coach. Im DFB.de-Interview spricht Roland Seitz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Ausgangslage der Eintracht, das Trainingslager in der Türkei und die Bedeutung eines möglichen Aufstiegs für den Verein und die Region.

DFB.de: Sie sind mit Ihrer Mannschaft bereits am vergangenen Samstag in die Vorbereitung auf die Restrunde gestartet. Wie waren die ersten Trainingseindrücke nach der etwas mehr als einmonatigen Pause, Herr Seitz?

Roland Seitz: Die fünfwöchige Pause nach unserem 6:1 bei Hessen Kassel war für mich persönlich fast schon zu lang. Immerhin hat das Ergebnis in Kassel und das Überwintern auf Rang drei für ein gutes Gefühl gesorgt. Beim Auftakt habe ich ausnahmslos in freudige Gesichter geblickt. Das hat sich auch nach den ersten harten Trainingsbedingungen nicht geändert. Meine Spieler wissen, dass wir jetzt die Grundlage legen müssen, um in einem körperlich guten Zustand in die Restrunde zu gehen.

DFB.de: Die langzeitverletzten Albutrin Aliu und Kevin Heinz sind wieder ins Training eingestiegen. Erik Michels, ebenfalls lange verletzt, fehlte allerdings noch. Wie wichtig sind die drei Spieler für den Konkurrenzkampf?

Seitz: Erik Michels ist in dieser Saison nicht vom Glück verfolgt. Er sollte nach seiner Verletzungspause eigentlich ebenfalls wieder dabei sein, hatte sich aber bei einem Autounfall ein Schleudertrauma zugezogen und muss nun erneut rund zwei Wochen pausieren. Außer Michels sind aber alle im Training. Das ist eine gute Situation für mich, weil unser Kader nicht so breit aufgestellt ist und sich so der Konkurrenzkampf erhöht. Unsere einzigen beiden Niederlagen in dieser Saison hatten wir unter anderem wegen zweier Rotsperren und Verletzungen von Stammspielern kassiert.

DFB.de: Werden Sie bis Ende Januar noch auf dem Transfermarkt aktiv?

Seitz: Optimal wäre es, wenn wir uns noch mit zwei Spielern verstärken könnten. Einer soll auf der offensiven Außenbahn, einer im zentralen Mittelfeld zu Hause sein. Wir haben aber keinen Druck, können beruhigt die Entwicklungen auf dem Transfermarkt abwarten. Ich bin guter Dinge, dass wir unsere Planungen erfolgreich abschließen werden.

DFB.de: Mit vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Großaspach rangiert die Eintracht auf Platz drei, ist allerdings punktgleich mit dem Tabellenzweiten Mainz II. Was ist bis zum Saisonende noch möglich?

Seitz: Der Verein übt wegen unseres Budgets keinen Druck aus. Wir müssen nicht aufsteigen. Andere Klubs haben ganz andere Möglichkeiten. Trotzdem müssen wir uns ganz bestimmt nicht verstecken. In den vergangenen Spielzeiten sind wir nach der Winterpause immer schlecht aus den Startlöchern gekommen. Das gilt es diesmal zu vermeiden. Dann können wir durchaus das Unmögliche möglich machen.

DFB.de: Was wird in der Restrunde entscheidend sein?

Seitz: Das hängt auch von der Konkurrenz ab. Mainz 05 II und auch der SC Freiburg II verfügen über großes Potenzial. Spitzenreiter Großaspach will es diesmal ganz bestimmt wissen und auch den FC Homburg habe ich noch als Aufstiegsaspiranten auf der Rechnung. Außerdem bin ich mir sicher, dass es noch eine Überraschungsmannschaft geben wird. Das Zauberwort heißt daher "Konstanz". Wir dürfen uns möglichst keinen Durchhänger erlauben.

DFB.de: Im heimischen Moselstadion lief es in dieser Saison noch nicht optimal. Woran liegt es, dass Ihre Mannschaft auswärts mit 19 Punkten erfolgreicher ist, als vor eigenem Publikum, wo sie nur 17 Zähler eingefahren haben?

Seitz: Das ist für uns nichts Neues. Ich bin jetzt im vierten Jahr in Trier, und zum vierten Mal ist das so. Immerhin konnten wir uns diesmal bei der Heimpunktzahl im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten schon einmal steigern. Für mich ist das nur schwer zu erklären. Vielleicht liegt es an dem zusätzlichen Druck vor den eigenen Fans. Das ist aber nur eine Vermutung. Wenn ich es wissen würde, glauben Sie mir, würde ich es nach dreieinhalb Jahren endlich abstellen. (lacht)

DFB.de: Mit neun Treffern ist Sommerzugang Sylvano Comvalius, der zuvor in China am Ball war, zweitbester Torschütze der Liga. Wie zufrieden sind Sie mit seiner Entwicklung?

Seitz: Wir hatten Sylvano Comvalius erst recht spät unter Vertrag genommen. Bei den ersten Einheiten hatte er noch Rückstand und auch die vielen Vereinswechsel in seiner Vita sprachen nicht unbedingt für ihn. Deshalb sind seine Entwicklung und seine Torausbeute keine Selbstverständlichkeit. Ich bin froh, dass mich mein gutes Gefühl im Sommer nicht getäuscht hat. Außerdem sind wir in der Offensive nicht von Comvalius abhängig. Andere Spieler strahlen ebenfalls Torgefahr aus und machen uns schwer ausrechenbar.

DFB.de: Sie konnten bereits bei Ihren Trainerstationen in Neumarkt, Regensburg, Fürth und Feucht Aufstiege feiern. Was würde Ihnen der Aufstieg mit der Eintracht bedeuten?

Seitz: Die gesamte Region fiebert mit der Eintracht. Viele sprechen auch noch über die früheren Zweitliga-Zeiten. Es wäre daher eine Riesensache, wenn wir es schaffen würden, Trier wieder in den Profifußball zu bringen.

DFB.de: Vom 2. bis 9. Februar absolviert der SVE ein Trainingslager in Belek in der Türkei. Wie wichtig sind solche Tage für die Mannschaft?

Seitz: Ein Trainingslager im Ausland ist für einen Regionalligisten keine Selbstverständlichkeit. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um vor allem im taktischen Bereich unter hoffentlich hervorragenden Bedingungen zu trainieren. Die Mannschaft hat ohnehin schon einen sehr guten Charakter. Ich erhoffe mir, dass die Tage in der Türkei für noch mehr Zusammenhalt in der Gruppe sorgen. Das könnte uns bei eventuellen Rückschlägen helfen.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie steht es um Ihre Zukunft in Trier?

Seitz: Wir werden demnächst in die entscheidende Phase der Gespräche einsteigen. Die Verantwortlichen haben bereits signalisiert, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden sind. Ich fühle mich in Trier sehr wohl und weiß, was ich hier habe. Ich würde gerne bleiben und am liebsten mit der Eintracht in die 3. Liga aufsteigen.

[mspw]

Über mangelnde Erfahrung im Aufstiegsrennen muss sich der Südwest-Regionalligist und aktuelle Tabellendritte Eintracht Trier bei seinem Trainer Roland Seitz keine Sorgen machen. Der 49-jährige Ex-Profi hat bereits einige Sprünge in höhere Ligen hinter sich. Als Spieler schaffte er 1993 mit dem MSV Duisburg den Aufstieg in die Bundesliga. Als Trainer führte er später den ASV Neumarkt, den SSV Jahn Regensburg, zweimal die SpVgg Greuther Fürth II und auch den 1. SC Feucht in eine höhere Klasse. In dieser Saison ist ein Aufstieg in die 3. Liga mit Eintracht Trier möglich.

Nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Tabellenzweiten FSV Mainz 05 II belegt der ehemalige Zweitligist aus Trier nicht Relegationsrang zwei. Tabellenführer SG Sonnenhof Großaspach ist auch nur vier Zähler entfernt. "Wir befinden uns in einer sehr guten Position", sagt der Coach. Im DFB.de-Interview spricht Roland Seitz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Ausgangslage der Eintracht, das Trainingslager in der Türkei und die Bedeutung eines möglichen Aufstiegs für den Verein und die Region.

DFB.de: Sie sind mit Ihrer Mannschaft bereits am vergangenen Samstag in die Vorbereitung auf die Restrunde gestartet. Wie waren die ersten Trainingseindrücke nach der etwas mehr als einmonatigen Pause, Herr Seitz?

Roland Seitz: Die fünfwöchige Pause nach unserem 6:1 bei Hessen Kassel war für mich persönlich fast schon zu lang. Immerhin hat das Ergebnis in Kassel und das Überwintern auf Rang drei für ein gutes Gefühl gesorgt. Beim Auftakt habe ich ausnahmslos in freudige Gesichter geblickt. Das hat sich auch nach den ersten harten Trainingsbedingungen nicht geändert. Meine Spieler wissen, dass wir jetzt die Grundlage legen müssen, um in einem körperlich guten Zustand in die Restrunde zu gehen.

DFB.de: Die langzeitverletzten Albutrin Aliu und Kevin Heinz sind wieder ins Training eingestiegen. Erik Michels, ebenfalls lange verletzt, fehlte allerdings noch. Wie wichtig sind die drei Spieler für den Konkurrenzkampf?

Seitz: Erik Michels ist in dieser Saison nicht vom Glück verfolgt. Er sollte nach seiner Verletzungspause eigentlich ebenfalls wieder dabei sein, hatte sich aber bei einem Autounfall ein Schleudertrauma zugezogen und muss nun erneut rund zwei Wochen pausieren. Außer Michels sind aber alle im Training. Das ist eine gute Situation für mich, weil unser Kader nicht so breit aufgestellt ist und sich so der Konkurrenzkampf erhöht. Unsere einzigen beiden Niederlagen in dieser Saison hatten wir unter anderem wegen zweier Rotsperren und Verletzungen von Stammspielern kassiert.

DFB.de: Werden Sie bis Ende Januar noch auf dem Transfermarkt aktiv?

Seitz: Optimal wäre es, wenn wir uns noch mit zwei Spielern verstärken könnten. Einer soll auf der offensiven Außenbahn, einer im zentralen Mittelfeld zu Hause sein. Wir haben aber keinen Druck, können beruhigt die Entwicklungen auf dem Transfermarkt abwarten. Ich bin guter Dinge, dass wir unsere Planungen erfolgreich abschließen werden.

DFB.de: Mit vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Großaspach rangiert die Eintracht auf Platz drei, ist allerdings punktgleich mit dem Tabellenzweiten Mainz II. Was ist bis zum Saisonende noch möglich?

Seitz: Der Verein übt wegen unseres Budgets keinen Druck aus. Wir müssen nicht aufsteigen. Andere Klubs haben ganz andere Möglichkeiten. Trotzdem müssen wir uns ganz bestimmt nicht verstecken. In den vergangenen Spielzeiten sind wir nach der Winterpause immer schlecht aus den Startlöchern gekommen. Das gilt es diesmal zu vermeiden. Dann können wir durchaus das Unmögliche möglich machen.

DFB.de: Was wird in der Restrunde entscheidend sein?

Seitz: Das hängt auch von der Konkurrenz ab. Mainz 05 II und auch der SC Freiburg II verfügen über großes Potenzial. Spitzenreiter Großaspach will es diesmal ganz bestimmt wissen und auch den FC Homburg habe ich noch als Aufstiegsaspiranten auf der Rechnung. Außerdem bin ich mir sicher, dass es noch eine Überraschungsmannschaft geben wird. Das Zauberwort heißt daher "Konstanz". Wir dürfen uns möglichst keinen Durchhänger erlauben.

DFB.de: Im heimischen Moselstadion lief es in dieser Saison noch nicht optimal. Woran liegt es, dass Ihre Mannschaft auswärts mit 19 Punkten erfolgreicher ist, als vor eigenem Publikum, wo sie nur 17 Zähler eingefahren haben?

Seitz: Das ist für uns nichts Neues. Ich bin jetzt im vierten Jahr in Trier, und zum vierten Mal ist das so. Immerhin konnten wir uns diesmal bei der Heimpunktzahl im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten schon einmal steigern. Für mich ist das nur schwer zu erklären. Vielleicht liegt es an dem zusätzlichen Druck vor den eigenen Fans. Das ist aber nur eine Vermutung. Wenn ich es wissen würde, glauben Sie mir, würde ich es nach dreieinhalb Jahren endlich abstellen. (lacht)

DFB.de: Mit neun Treffern ist Sommerzugang Sylvano Comvalius, der zuvor in China am Ball war, zweitbester Torschütze der Liga. Wie zufrieden sind Sie mit seiner Entwicklung?

Seitz: Wir hatten Sylvano Comvalius erst recht spät unter Vertrag genommen. Bei den ersten Einheiten hatte er noch Rückstand und auch die vielen Vereinswechsel in seiner Vita sprachen nicht unbedingt für ihn. Deshalb sind seine Entwicklung und seine Torausbeute keine Selbstverständlichkeit. Ich bin froh, dass mich mein gutes Gefühl im Sommer nicht getäuscht hat. Außerdem sind wir in der Offensive nicht von Comvalius abhängig. Andere Spieler strahlen ebenfalls Torgefahr aus und machen uns schwer ausrechenbar.

DFB.de: Sie konnten bereits bei Ihren Trainerstationen in Neumarkt, Regensburg, Fürth und Feucht Aufstiege feiern. Was würde Ihnen der Aufstieg mit der Eintracht bedeuten?

Seitz: Die gesamte Region fiebert mit der Eintracht. Viele sprechen auch noch über die früheren Zweitliga-Zeiten. Es wäre daher eine Riesensache, wenn wir es schaffen würden, Trier wieder in den Profifußball zu bringen.

DFB.de: Vom 2. bis 9. Februar absolviert der SVE ein Trainingslager in Belek in der Türkei. Wie wichtig sind solche Tage für die Mannschaft?

Seitz: Ein Trainingslager im Ausland ist für einen Regionalligisten keine Selbstverständlichkeit. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um vor allem im taktischen Bereich unter hoffentlich hervorragenden Bedingungen zu trainieren. Die Mannschaft hat ohnehin schon einen sehr guten Charakter. Ich erhoffe mir, dass die Tage in der Türkei für noch mehr Zusammenhalt in der Gruppe sorgen. Das könnte uns bei eventuellen Rückschlägen helfen.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie steht es um Ihre Zukunft in Trier?

Seitz: Wir werden demnächst in die entscheidende Phase der Gespräche einsteigen. Die Verantwortlichen haben bereits signalisiert, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden sind. Ich fühle mich in Trier sehr wohl und weiß, was ich hier habe. Ich würde gerne bleiben und am liebsten mit der Eintracht in die 3. Liga aufsteigen.