Traum geplatzt: DFB-Team unterliegt Spanien

Der Traum vom EM-Titel im eigenen Land ist für die deutsche Nationalmannschaft auf dramatische Art und Weise geplatzt. Im Viertelfinale der EURO 2024 unterlag das DFB-Team in Stuttgart nach Verlängerung 1:2 (1:1, 0:0) gegen Spanien. Der früh eingewechselte Dani Olmo (52.) von RB Leipzig hatte Spanien in Führung gebracht, Florian Wirtz (89.) kurz vor Schluss noch ausgeglichen. In der letzten Minute der Verlängerung besiegelte Mikel Merino (119.) das deutsche Viertelfinalaus.

Bundestrainer Julian Nagelsmann veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Achtelfinalsieg gegen Dänemark auf zwei Positionen. Vor Manuel Neuer im Tor verteidigten Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah (nach Gelbsperre zurück) und David Raum. Emre Can, der für Robert Andrich ins Team rückte und Toni Kroos bildeten die Doppelsechs, davor starteten Leroy Sané, Kapitän Ilkay Gündogan und Jamal Musiala. Als einzige Sturmspitze schickte Nagelsmann Kai Havertz ins Rennen.

Neuer nach wenigen Sekunden zur Stelle

Bereits nach wenigen Sekunden tauchten die Spanier gefährlich vor dem deutschen Kasten auf. Über mehrere Stationen kombinierten sich die Südeuropäer bis in den Sechzehner, der Abschluss von Pedri war für Neuer aber kein Problem (1.). Es war die einzige Chance in einer hektischen Anfangsphase, die vor allem von harten Zweikämpfen und vielen Unterbrechungen geprägt war. So musste Pedri nach einem Foul von Kroos verletzt ausgewechselt werden, RB Leipzigs Olmo kam für ihn ins Spiel (8.).

Das DFB-Team versteckte sich nicht und schaffte es immer wieder, mit schnellen Tempoläufen hinter die spanische Abwehrkette zu kommen. Eine Flanke von Raum landete jedoch in den Armen von Spaniens Schlussmann Unai Simon (11.). Auf der Gegenseite setzte der 16 Jahre alte Lamine Yamal einen Freistoß knapp rechts vorbei (15.). Auch Fabian Ruiz fehlte es bei seinem Distanzschuss an Genauigkeit (17.).

Havertz vergibt doppelt

Deutschland war extrem griffig - dadurch gelang es, das gefürchtete Kombinationsspiel der Spanier früh zu unterbinden. Und vorne? Da hatte Kai Havertz in der 21. Minute die bis dato beste Chance zur Führung, als er sich nach einer Flanke von Kimmich hochschraubte, seinen Kopfball aus kurzer Distanz aber zu zentral ansetzte.

Es entwickelte sich eine ausgeglichene und temporeiche Partie - es fehlte allein an zwingenden Tormöglichkeiten. Das änderte sich in der 35. Minute: Rüdiger spielte einen langen Diagonalball in den Lauf von Havertz, der das Leder mit der Brust annahm, sich gegen Robin Le Normand behauptete und das linke Eck anvisierte. Simon war schnell unten und packte sicher zu. Im Gegenzug zwang Nico Williams DFB-Keeper Neuer aus spitzem Winkel zu einer Glanzparade (36.). Ohne Tore ging es in die Pause.

Olmo schockt Deutschland

Mit zwei frischen Kräften startete das DFB-Team in die zweiten 45 Minuten: Andrich und Florian Wirtz ersetzten Can und Sané. Die dicke Chance zur Führung hatte aber Spanien. Yamal spielte den Ball flach in den Strafraum zu Alvaro Morata, der sich um Tah drehte und die Kugel aus sechs Metern über die Latte drosch (47.). Besser machte es Olmo, der nach Vorlage von Yamal aus knapp 16 Metern überlegt zum 0:1 einschob.

Nagelsmann reagierte und brachte mit Niclas Füllkrug (für Gündogan) und Maximilian Mittelstädt (für Raum) mehr Offensivpower (57.). Die deutsche Mannschaft war um eine schnelle Antwort bemüht, musste aber gerade nach Kontern immer wieder aufpassen, nicht das zweite Gegentor zu kassieren. Offensiv waren der abgefälschte Distanzschuss von Wirtz (60.) und der Kopfball von Füllkrug (64.) zu wenig.

Wirtz rettet kurz vor Schluss

Das DFB-Team setzte sich nun in der spanischen Hälfte fest. Dani Carvajal warf sich gerade noch in den Schuss von Havertz und verhinderte den Ausgleich (72.). Fünf Minuten später hatten die deutschen Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Kimmich steckte durch zu Wirtz, der für Füllkrug querlegte - der Dortmunder traf aber nur den rechten Pfosten (77.). Nagelsmann ging nun All-in und brachte Thomas Müller für Tah.

Spanien war sichtlich bemüht, das Spielgeschehen zu beruhigen, brachte sich aber selber in der Bredouille. Ein missglückter Abschlag von Simon wurde zum Boomerang, an dessen Ende Havertz den herauseilenden Keeper mit einem Heber zu überlisten versuchte, das Tor aber hauchzart verfehlte (82.). Deutschland lief weiter an, biss sich aber die Zähne aus - bis zur 89. Minute. Dann legte Kimmich per Kopf ab zu Wirtz, der den Ball mit Hilfe des linken Innenpfostens zum Ausgleich versenkte und das DFB-Team in die Verlängerung rettete.

Merino mitten ins deutsche Herz

Nagelsmann nahm mit Havertz einen der zahlreichen Offensivspieler vom Feld und stellte mit Waldemar Anton die alte Grundordnung wieder her (91.). Die Partie war nun völlig offen. Musiala brach auf der linken Seite durch, fand aber keinen Abnehmer (101.). Auf der anderen Seite verzog Oyarzabal aus der Ferne (104.). Die beste Chance hatte Florian Wirtz, der den Ball nach einem schönen Angriff nur ganz knapp neben den rechten Pfosten setzte (105.+1).

Auch im zweiten Abschnitt der Verlängerung scheute Deutschland keinesfalls den Weg nach vorne. Cucurella blockte einen Schuss von Musiala mit der Hand, das Schiedsrichtergespann entschied sich aber gegen einen Elfmeter (106.). Drei Minuten vor Schluss reagierte Simon nach einer abgefälschten Flanke von Kimmich blitzschnell und verhinderte den Einschlag (117.). Als alles nach dem Elfmeterschießen aussah, traf Merino per Kopf und besiegelte das deutsche Aus.

[dfb]

Der Traum vom EM-Titel im eigenen Land ist für die deutsche Nationalmannschaft auf dramatische Art und Weise geplatzt. Im Viertelfinale der EURO 2024 unterlag das DFB-Team in Stuttgart nach Verlängerung 1:2 (1:1, 0:0) gegen Spanien. Der früh eingewechselte Dani Olmo (52.) von RB Leipzig hatte Spanien in Führung gebracht, Florian Wirtz (89.) kurz vor Schluss noch ausgeglichen. In der letzten Minute der Verlängerung besiegelte Mikel Merino (119.) das deutsche Viertelfinalaus.

Bundestrainer Julian Nagelsmann veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Achtelfinalsieg gegen Dänemark auf zwei Positionen. Vor Manuel Neuer im Tor verteidigten Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah (nach Gelbsperre zurück) und David Raum. Emre Can, der für Robert Andrich ins Team rückte und Toni Kroos bildeten die Doppelsechs, davor starteten Leroy Sané, Kapitän Ilkay Gündogan und Jamal Musiala. Als einzige Sturmspitze schickte Nagelsmann Kai Havertz ins Rennen.

Neuer nach wenigen Sekunden zur Stelle

Bereits nach wenigen Sekunden tauchten die Spanier gefährlich vor dem deutschen Kasten auf. Über mehrere Stationen kombinierten sich die Südeuropäer bis in den Sechzehner, der Abschluss von Pedri war für Neuer aber kein Problem (1.). Es war die einzige Chance in einer hektischen Anfangsphase, die vor allem von harten Zweikämpfen und vielen Unterbrechungen geprägt war. So musste Pedri nach einem Foul von Kroos verletzt ausgewechselt werden, RB Leipzigs Olmo kam für ihn ins Spiel (8.).

Das DFB-Team versteckte sich nicht und schaffte es immer wieder, mit schnellen Tempoläufen hinter die spanische Abwehrkette zu kommen. Eine Flanke von Raum landete jedoch in den Armen von Spaniens Schlussmann Unai Simon (11.). Auf der Gegenseite setzte der 16 Jahre alte Lamine Yamal einen Freistoß knapp rechts vorbei (15.). Auch Fabian Ruiz fehlte es bei seinem Distanzschuss an Genauigkeit (17.).

Havertz vergibt doppelt

Deutschland war extrem griffig - dadurch gelang es, das gefürchtete Kombinationsspiel der Spanier früh zu unterbinden. Und vorne? Da hatte Kai Havertz in der 21. Minute die bis dato beste Chance zur Führung, als er sich nach einer Flanke von Kimmich hochschraubte, seinen Kopfball aus kurzer Distanz aber zu zentral ansetzte.

Es entwickelte sich eine ausgeglichene und temporeiche Partie - es fehlte allein an zwingenden Tormöglichkeiten. Das änderte sich in der 35. Minute: Rüdiger spielte einen langen Diagonalball in den Lauf von Havertz, der das Leder mit der Brust annahm, sich gegen Robin Le Normand behauptete und das linke Eck anvisierte. Simon war schnell unten und packte sicher zu. Im Gegenzug zwang Nico Williams DFB-Keeper Neuer aus spitzem Winkel zu einer Glanzparade (36.). Ohne Tore ging es in die Pause.

Olmo schockt Deutschland

Mit zwei frischen Kräften startete das DFB-Team in die zweiten 45 Minuten: Andrich und Florian Wirtz ersetzten Can und Sané. Die dicke Chance zur Führung hatte aber Spanien. Yamal spielte den Ball flach in den Strafraum zu Alvaro Morata, der sich um Tah drehte und die Kugel aus sechs Metern über die Latte drosch (47.). Besser machte es Olmo, der nach Vorlage von Yamal aus knapp 16 Metern überlegt zum 0:1 einschob.

Nagelsmann reagierte und brachte mit Niclas Füllkrug (für Gündogan) und Maximilian Mittelstädt (für Raum) mehr Offensivpower (57.). Die deutsche Mannschaft war um eine schnelle Antwort bemüht, musste aber gerade nach Kontern immer wieder aufpassen, nicht das zweite Gegentor zu kassieren. Offensiv waren der abgefälschte Distanzschuss von Wirtz (60.) und der Kopfball von Füllkrug (64.) zu wenig.

Wirtz rettet kurz vor Schluss

Das DFB-Team setzte sich nun in der spanischen Hälfte fest. Dani Carvajal warf sich gerade noch in den Schuss von Havertz und verhinderte den Ausgleich (72.). Fünf Minuten später hatten die deutschen Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Kimmich steckte durch zu Wirtz, der für Füllkrug querlegte - der Dortmunder traf aber nur den rechten Pfosten (77.). Nagelsmann ging nun All-in und brachte Thomas Müller für Tah.

Spanien war sichtlich bemüht, das Spielgeschehen zu beruhigen, brachte sich aber selber in der Bredouille. Ein missglückter Abschlag von Simon wurde zum Boomerang, an dessen Ende Havertz den herauseilenden Keeper mit einem Heber zu überlisten versuchte, das Tor aber hauchzart verfehlte (82.). Deutschland lief weiter an, biss sich aber die Zähne aus - bis zur 89. Minute. Dann legte Kimmich per Kopf ab zu Wirtz, der den Ball mit Hilfe des linken Innenpfostens zum Ausgleich versenkte und das DFB-Team in die Verlängerung rettete.

Merino mitten ins deutsche Herz

Nagelsmann nahm mit Havertz einen der zahlreichen Offensivspieler vom Feld und stellte mit Waldemar Anton die alte Grundordnung wieder her (91.). Die Partie war nun völlig offen. Musiala brach auf der linken Seite durch, fand aber keinen Abnehmer (101.). Auf der anderen Seite verzog Oyarzabal aus der Ferne (104.). Die beste Chance hatte Florian Wirtz, der den Ball nach einem schönen Angriff nur ganz knapp neben den rechten Pfosten setzte (105.+1).

Auch im zweiten Abschnitt der Verlängerung scheute Deutschland keinesfalls den Weg nach vorne. Cucurella blockte einen Schuss von Musiala mit der Hand, das Schiedsrichtergespann entschied sich aber gegen einen Elfmeter (106.). Drei Minuten vor Schluss reagierte Simon nach einer abgefälschten Flanke von Kimmich blitzschnell und verhinderte den Einschlag (117.). Als alles nach dem Elfmeterschießen aussah, traf Merino per Kopf und besiegelte das deutsche Aus.

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