Trainingslager der Top-Schiedsrichter auf Mallorca

Aytekin, Brych, Gagelmann, Kinhöfer, Sippel, Stark und Zwayer: Ernsthaft Fußballinteressierten sind die Namen fast ebenso geläufig wie Lahm, Müller und Reus. Und jetzt gehen die Spitzenschiedsrichter des Landes auch ins Traininslager. Kraft tanken für die Rückrunde. Dass sich die Schiedsrichter der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie deren Assistenten in der Winterpause zur Halbzeittagung treffen, hat eine lange Tradition. Neu in diesem Winter ist es, dass der Tross aus rund 75 Unparteiischen erstmals für fünf Tage nach Mallorca reist.

"Ein Ergebnis der Professionalisierung", urteilt Lutz Michael Fröhlich. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter ist heute Abteilungsleiter Schiedsrichter beim DFB. Fröhlich: "Dort auf Mallorca können wir intensiver eine neue Grundlage für die Rückrunde schaffen."

Videoanalyse und Athletik-Coaching

Auch wenn viele schnell über einen Trip auf die Sonneninsel scherzen werden, ist das Winter-Trainingslager auf Mallorca vom 14. bis 19. Januar 2014 für die Schiedsrichter sicher kein Vergnügungsausflug. Das Tagesprogramm verspricht harte Arbeit. Für Körper und Geist. Ein "intensives konditionelles Aufbauprogramm" nennt Fröhlich das Athletik- und Fitness-Coaching der Trainer Dieter Antretter und Christel Arbini. Dauerläufe, Stabilisierung und Dehnungsübungen zählen dazu. Drei Einheiten täglich müssen die Top-Schiris des Landes bewältigen. Der Weihnachtsbraten wird spätestens auf Mallorca abtrainiert.

Zwischen den schweißtreibenden Einheiten wird Theorie gepaukt. Unterteilt in Schwerpunkte, unterstützt durch Videosequenzen aus der Bundesliga. In Kleingruppen werten die Schiedsrichter bis zu 40 Spielszenen pro Themenblock aus, diskutieren und versuchen eine Einordnung der Szenen vorzunehmen. "Die Ergebnisse besprechen wir im Plenum mit allen Schiedsrichtern", sagt Fröhlich, "Ziel ist es wie immer, sich auf eine einheitliche Regelauslegung zu verständigen."

Fröhlich: "Bei Null beginnen und keinen Ballast mitschleppen"

Zehn Themenschwerpunkte sind vorgegeben, darunter persönliche Strafen, Zweikampfbewertung, Handspiel und Abseitsbewertung. Auch die Kommunikation im Team und die Arbeit als 4. Offizieller sollen diskutiert und besprochen werden. "Das ist ein viel detaillierterer Weg als in der Vergangenheit", erklärt Fröhlich die intensive Aufarbeitung der Hinrunden-Aufreger: "Es ist sehr wichtig, dass die Schiedsrichter wieder bei Null beginnen und nicht mehr den Ballast einer vermeintlichen Fehlentscheidung aus der Hinrunde mit sich schleppen."

Einen Leistungstest wird es im Rahmen des Trainingslagers nicht geben. "Hier geht es wirklich darum, die Grundlagenausdauer und Fitness sowie die Regelfestigkeit aufzubauen, aus der man möglichst lange Kraft für die Rückrunde schöpft", erklärt Fröhlich. Für den nächsten Schiedsrichter-Stützpunkt im März ist dann ein Leistungstest angesetzt. Das Scheitern dort hat Konsequenzen: Wer nicht besteht, wird künftig auch nicht mehr zu Spielen angesetzt.

[na]

Aytekin, Brych, Gagelmann, Kinhöfer, Sippel, Stark und Zwayer: Ernsthaft Fußballinteressierten sind die Namen fast ebenso geläufig wie Lahm, Müller und Reus. Und jetzt gehen die Spitzenschiedsrichter des Landes auch ins Traininslager. Kraft tanken für die Rückrunde. Dass sich die Schiedsrichter der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie deren Assistenten in der Winterpause zur Halbzeittagung treffen, hat eine lange Tradition. Neu in diesem Winter ist es, dass der Tross aus rund 75 Unparteiischen erstmals für fünf Tage nach Mallorca reist.

"Ein Ergebnis der Professionalisierung", urteilt Lutz Michael Fröhlich. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter ist heute Abteilungsleiter Schiedsrichter beim DFB. Fröhlich: "Dort auf Mallorca können wir intensiver eine neue Grundlage für die Rückrunde schaffen."

Videoanalyse und Athletik-Coaching

Auch wenn viele schnell über einen Trip auf die Sonneninsel scherzen werden, ist das Winter-Trainingslager auf Mallorca vom 14. bis 19. Januar 2014 für die Schiedsrichter sicher kein Vergnügungsausflug. Das Tagesprogramm verspricht harte Arbeit. Für Körper und Geist. Ein "intensives konditionelles Aufbauprogramm" nennt Fröhlich das Athletik- und Fitness-Coaching der Trainer Dieter Antretter und Christel Arbini. Dauerläufe, Stabilisierung und Dehnungsübungen zählen dazu. Drei Einheiten täglich müssen die Top-Schiris des Landes bewältigen. Der Weihnachtsbraten wird spätestens auf Mallorca abtrainiert.

Zwischen den schweißtreibenden Einheiten wird Theorie gepaukt. Unterteilt in Schwerpunkte, unterstützt durch Videosequenzen aus der Bundesliga. In Kleingruppen werten die Schiedsrichter bis zu 40 Spielszenen pro Themenblock aus, diskutieren und versuchen eine Einordnung der Szenen vorzunehmen. "Die Ergebnisse besprechen wir im Plenum mit allen Schiedsrichtern", sagt Fröhlich, "Ziel ist es wie immer, sich auf eine einheitliche Regelauslegung zu verständigen."

Fröhlich: "Bei Null beginnen und keinen Ballast mitschleppen"

Zehn Themenschwerpunkte sind vorgegeben, darunter persönliche Strafen, Zweikampfbewertung, Handspiel und Abseitsbewertung. Auch die Kommunikation im Team und die Arbeit als 4. Offizieller sollen diskutiert und besprochen werden. "Das ist ein viel detaillierterer Weg als in der Vergangenheit", erklärt Fröhlich die intensive Aufarbeitung der Hinrunden-Aufreger: "Es ist sehr wichtig, dass die Schiedsrichter wieder bei Null beginnen und nicht mehr den Ballast einer vermeintlichen Fehlentscheidung aus der Hinrunde mit sich schleppen."

Einen Leistungstest wird es im Rahmen des Trainingslagers nicht geben. "Hier geht es wirklich darum, die Grundlagenausdauer und Fitness sowie die Regelfestigkeit aufzubauen, aus der man möglichst lange Kraft für die Rückrunde schöpft", erklärt Fröhlich. Für den nächsten Schiedsrichter-Stützpunkt im März ist dann ein Leistungstest angesetzt. Das Scheitern dort hat Konsequenzen: Wer nicht besteht, wird künftig auch nicht mehr zu Spielen angesetzt.