Trainerstarts: Baumgarts Bestmarke

Erstes Spiel, erster Sieg: Dem VfB Lübeck gelang mit Florian Schnorrenberg als neuem Trainer gegen den direkten Konkurrenten SV Waldhof Mannheim (2:1) ein wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Auch der TSV 1860 München holte beim Debüt von Cheftrainer Argirios Giannikis die volle Punktausbeute (4:1 gegen den MSV Duisburg). DFB.de beleuchtet verschiedene Trainerstarts.

Der Aufsteiger aus Lübeck und die "Löwen" sind nicht die ersten Klubs, die in dieser Drittligasaison bereits den Cheftrainer gewechselt haben. Den Anfang machte der MSV Duisburg, bei dem Boris Schommers Anfang Oktober die Nachfolge von Interimstrainer Engin Vural (für Torsten Ziegner) antrat. Dort lief der Beginn mit einem neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie allerdings nicht erfolgreich. Nach dem Aus im Niederrheinpokal (0:1 beim Oberligisten KFC Uerdingen 05) dauerte es auch in der Meisterschaft sechs Anläufe (zwei Zähler), bis Boris Schommers gegen den VfB Lübeck (1:0) den ersten Sieg bejubeln durfte.

Deutlich erfolgreicher war der Verlauf beim SV Sandhausen, der mit dem früheren Bundesligaprofi und -trainer Jens Keller (für Danny Galm) direkt bei der U 23 von Borussia Dortmund (2:1) als Gewinner vom Feld ging und sogar in den ersten sechs Begegnungen (14 Punkte) ohne Niederlage blieb.

Paderborn: Vom Tabellenkeller in die Bundesliga

Von der Bestmarke ohne Niederlage waren Jens Keller und der SVS damit aber noch weit entfernt. Nachdem Steffen Baumgart Mitte April 2017 den damals stark abstiegsgefährdeten SC Paderborn 07 in der 3. Liga übernommen hatte, schaffte es die Mannschaft saisonübergreifend 13 Begegnungen lang, immer mindestens einen Zähler einzufahren.

Dabei wäre es allerdings fast zu keiner weiteren Spielzeit in der dritthöchsten deutschen Spielklasse gekommen. Zwar holte der SCP07 in den fünf verbleibenden Partien der Saison 2017/2018 beachtliche elf Punkte. In der Endabrechnung fehlte aber dennoch ein Zähler zum sportlichen Klassenverbleib. Nur weil wenige Wochen später der TSV 1860 München nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga keine Zulassung für die 3. Liga erhielt, blieb dem SC Paderborn 07 der Absturz in die Viertklassigkeit erspart.

Dann aber startete Steffen Baumgart mit seinem Team erst richtig durch. Am Ende der ersten kompletten Saison unter dem gebürtigen Rostocker stand 2018 als Vizemeister hinter dem 1. FC Magdeburg der Aufstieg in die 2. Bundesliga zu Buche. Nur ein Jahr später gelang sogar der direkte Durchmarsch in die Bundesliga. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte schaffte der SC Paderborn 07 den Sprung in die Erstklassigkeit.

Wiesinger und Rehm: Vier Siege nach Amtsantritt

Den Höchstwert für Siege nach einem Amtsantritt teilen sich zwei Trainer. Der FC Ingolstadt 04 ging ab dem 10. November 2009 mit Michael Wiesinger (Nachfolger von Horst Köppel) an der Seitenlinie viermal in Folge mit der vollen Punktausbeute vom Feld. Die "Schanzer" kletterten in dieser Phase zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz und machten am Saisonende als Drittplatzierter über die Relegation gegen den FC Hansa Rostock (1:0 und 2:0) den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt.

Beim SV Wehen Wiesbaden war die Situation in der Saison 2017/2018 ernster. Rüdiger Rehm führte die Hessen nach der Trennung von Torsten Fröhling ab Februar 2017 durch optimale zwölf Punkte aus seinen ersten vier Spielen von einem Abstiegsplatz auf Rang elf. Die Spielzeit beendete der SVWW sogar noch auf Rang sieben. Zwei Jahre später führte Rehm die Hessen ebenfalls in die 2. Bundesliga und avancierte mit einer Amtszeit von mehr als viereinhalb Jahren zum Rekordtrainer des Klubs.

Ziehl in Havelse: Erster Punkt im achten Anlauf

Dass ein Trainerwechsel allerdings keine Garantie dafür ist, dass es sportlich sofort besser läuft, mussten einige Vereine ebenfalls erleben. Besonders viel Geduld bis zum ersten Sieg unter einem neuen Chefcoach war dabei beim FC Carl Zeiss Jena gefragt. Nachdem Kenny Verhoene Ende Februar 2020 die Aufgaben von Rico Schmitt übernommen hatte, blieb der FCC zwölf Spiele lang ohne Sieg (drei Punkte). Erst als der Abstieg in die Regionalliga Nordost bereits nicht mehr zu verhindern war, setzte sich Carl Zeiss Jena im Saisonfinale gegen die SG Sonnenhof Großaspach (1:0) durch.

Besonders lange auf den ersten Zähler unter einem neuen Trainer musste der TSV Havelse in seiner bislang einzigen Saison in der 3. Liga (2021/2022) warten. Weil sich der damalige Aufstiegstrainer Jan Zimmermann (mittlerweile Borussia Dortmund U 23) zu Hannover 96 verabschiedet hatte, stand Rüdiger Ziehl (aktuell beim 1. FC Saarbrücken) ab Saisonbeginn bei den Niedersachsen in der Verantwortung. Den schlechten Start von sieben Niederlagen in Serie konnte der TSV im weiteren Saisonverlauf nicht mehr auffangen und stieg am Ende der Saison direkt wieder ab.

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob möglicherweise auch der VfB Lübeck oder der TSV 1860 München in künftigen Aufzählungen der erfolgreichsten Trainerstarts vorkommen werden.

[mspw]

Erstes Spiel, erster Sieg: Dem VfB Lübeck gelang mit Florian Schnorrenberg als neuem Trainer gegen den direkten Konkurrenten SV Waldhof Mannheim (2:1) ein wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Auch der TSV 1860 München holte beim Debüt von Cheftrainer Argirios Giannikis die volle Punktausbeute (4:1 gegen den MSV Duisburg). DFB.de beleuchtet verschiedene Trainerstarts.

Der Aufsteiger aus Lübeck und die "Löwen" sind nicht die ersten Klubs, die in dieser Drittligasaison bereits den Cheftrainer gewechselt haben. Den Anfang machte der MSV Duisburg, bei dem Boris Schommers Anfang Oktober die Nachfolge von Interimstrainer Engin Vural (für Torsten Ziegner) antrat. Dort lief der Beginn mit einem neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie allerdings nicht erfolgreich. Nach dem Aus im Niederrheinpokal (0:1 beim Oberligisten KFC Uerdingen 05) dauerte es auch in der Meisterschaft sechs Anläufe (zwei Zähler), bis Boris Schommers gegen den VfB Lübeck (1:0) den ersten Sieg bejubeln durfte.

Deutlich erfolgreicher war der Verlauf beim SV Sandhausen, der mit dem früheren Bundesligaprofi und -trainer Jens Keller (für Danny Galm) direkt bei der U 23 von Borussia Dortmund (2:1) als Gewinner vom Feld ging und sogar in den ersten sechs Begegnungen (14 Punkte) ohne Niederlage blieb.

Paderborn: Vom Tabellenkeller in die Bundesliga

Von der Bestmarke ohne Niederlage waren Jens Keller und der SVS damit aber noch weit entfernt. Nachdem Steffen Baumgart Mitte April 2017 den damals stark abstiegsgefährdeten SC Paderborn 07 in der 3. Liga übernommen hatte, schaffte es die Mannschaft saisonübergreifend 13 Begegnungen lang, immer mindestens einen Zähler einzufahren.

Dabei wäre es allerdings fast zu keiner weiteren Spielzeit in der dritthöchsten deutschen Spielklasse gekommen. Zwar holte der SCP07 in den fünf verbleibenden Partien der Saison 2017/2018 beachtliche elf Punkte. In der Endabrechnung fehlte aber dennoch ein Zähler zum sportlichen Klassenverbleib. Nur weil wenige Wochen später der TSV 1860 München nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga keine Zulassung für die 3. Liga erhielt, blieb dem SC Paderborn 07 der Absturz in die Viertklassigkeit erspart.

Dann aber startete Steffen Baumgart mit seinem Team erst richtig durch. Am Ende der ersten kompletten Saison unter dem gebürtigen Rostocker stand 2018 als Vizemeister hinter dem 1. FC Magdeburg der Aufstieg in die 2. Bundesliga zu Buche. Nur ein Jahr später gelang sogar der direkte Durchmarsch in die Bundesliga. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte schaffte der SC Paderborn 07 den Sprung in die Erstklassigkeit.

Wiesinger und Rehm: Vier Siege nach Amtsantritt

Den Höchstwert für Siege nach einem Amtsantritt teilen sich zwei Trainer. Der FC Ingolstadt 04 ging ab dem 10. November 2009 mit Michael Wiesinger (Nachfolger von Horst Köppel) an der Seitenlinie viermal in Folge mit der vollen Punktausbeute vom Feld. Die "Schanzer" kletterten in dieser Phase zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz und machten am Saisonende als Drittplatzierter über die Relegation gegen den FC Hansa Rostock (1:0 und 2:0) den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt.

Beim SV Wehen Wiesbaden war die Situation in der Saison 2017/2018 ernster. Rüdiger Rehm führte die Hessen nach der Trennung von Torsten Fröhling ab Februar 2017 durch optimale zwölf Punkte aus seinen ersten vier Spielen von einem Abstiegsplatz auf Rang elf. Die Spielzeit beendete der SVWW sogar noch auf Rang sieben. Zwei Jahre später führte Rehm die Hessen ebenfalls in die 2. Bundesliga und avancierte mit einer Amtszeit von mehr als viereinhalb Jahren zum Rekordtrainer des Klubs.

Ziehl in Havelse: Erster Punkt im achten Anlauf

Dass ein Trainerwechsel allerdings keine Garantie dafür ist, dass es sportlich sofort besser läuft, mussten einige Vereine ebenfalls erleben. Besonders viel Geduld bis zum ersten Sieg unter einem neuen Chefcoach war dabei beim FC Carl Zeiss Jena gefragt. Nachdem Kenny Verhoene Ende Februar 2020 die Aufgaben von Rico Schmitt übernommen hatte, blieb der FCC zwölf Spiele lang ohne Sieg (drei Punkte). Erst als der Abstieg in die Regionalliga Nordost bereits nicht mehr zu verhindern war, setzte sich Carl Zeiss Jena im Saisonfinale gegen die SG Sonnenhof Großaspach (1:0) durch.

Besonders lange auf den ersten Zähler unter einem neuen Trainer musste der TSV Havelse in seiner bislang einzigen Saison in der 3. Liga (2021/2022) warten. Weil sich der damalige Aufstiegstrainer Jan Zimmermann (mittlerweile Borussia Dortmund U 23) zu Hannover 96 verabschiedet hatte, stand Rüdiger Ziehl (aktuell beim 1. FC Saarbrücken) ab Saisonbeginn bei den Niedersachsen in der Verantwortung. Den schlechten Start von sieben Niederlagen in Serie konnte der TSV im weiteren Saisonverlauf nicht mehr auffangen und stieg am Ende der Saison direkt wieder ab.

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob möglicherweise auch der VfB Lübeck oder der TSV 1860 München in künftigen Aufzählungen der erfolgreichsten Trainerstarts vorkommen werden.

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