U 20-Trainernovize Stindl: "Das hat Riesenspaß gemacht"

Es war seine Premiere bei der U 20-Nationalmannschaft: Lars Stindl ist seit dem 1. September als Co-Trainer Teil des Teams um Hannes Wolf und Daniel Stredak. Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige Nationalspieler über seine ersten Eindrücke als Coach, die er während der Auswärtsspiele in Rumänien (3:2) und Italien (3:0) gesammelt hat.

DFB.de: Herr Stindl, hinter Ihnen liegen die ersten Tage und Trainingseinheiten als Co-Trainer der U 20-Nationalmannschaft. Wie haben Sie die Zeit mit dem Team in Rumänien und Italien empfunden?

Lars Stindl: Es war hochinteressant, total spannend. Und auch sehr intensiv, wenn man sozusagen von der anderen Seite auf solche Lehrgänge schaut. Das alles mitzugestalten, die Vor- und Nachbereitung, sich auszutauschen über die Mannschaft, über unsere Spiele - das hat Riesenspaß gemacht.

DFB.de: Sie haben als Bundesliga- und ehemaliger Nationalspieler viele Erfahrungen auf internationaler Ebene gesammelt. Wie hat es sich nun angefühlt, nicht mehr selbst auf dem Rasen zu stehen, sondern erstmals die Jungs der Jahrgänge 2004 und 2005 zu begleiten?

Stindl: Es war total angenehm, mit den Jungs zu arbeiten. Alle – Spieler, Trainerteam und der ganze Staff – haben es mir einfach gemacht, mich in einer guten Atmosphäre einbringen und entfalten zu können. Es war sehr spannend, nicht einfach nur zum Training und danach wieder aufs Zimmer zu gehen, sondern alles zu planen. Schon im Vorfeld haben wir uns mit den Trainingsinhalten, der Weiterentwicklung der Spieler, der ganzen Mannschaft und auch mit dem Gegner befasst. Es ist uns als Gruppe und zuallererst den Spielern gut gelungen, die Dinge am Ende auch auf dem Platz umzusetzen.

DFB.de: Was sind Ihre genauen Aufgaben im Trainerteam mit Hannes Wolf und Daniel Stredak?

Stindl: Ich war gespannt, wie die genaue Aufgabenteilung aussieht und wie das Einarbeiten funktioniert. Das gab es aber gar nicht groß. (lacht) Ich war sofort Teil der Truppe. Von der ersten Sekunde an war ich voll involviert, was die Zeit für mich sehr intensiv gemacht hat. Der Umgang miteinander war direkt klasse, ich hatte immer ein gutes Gefühl und konnte mich mit meiner Erfahrung und meinem Wissen einbringen. In der Trainingsplanung, in der Umsetzung. Die erste Trainingsform als Coach umzusetzen – das ist schon anders, als einfach als Spieler mitzutrainieren.

DFB.de: Hannes Wolf betont oft, wie wichtig die gemeinsamen Trainings- und Spielminuten sind, um jeden Spieler individuell zu verbessern. Worauf haben Sie die Schwerpunkte gelegt?

Stindl: Wer die Trainingsphilosophie Deutschland kennt, kann sich unsere Trainingsinhalte gut vorstellen. (schmunzelt) Wir haben viel in kleinen Spielformen trainiert. Mit vielen Kontakten, vielen Wiederholungen. Das ist der Schlüssel für das Fußballtraining in ganz Deutschland. Wir sind davon überzeugt, dass es auch unsere Jungs hier bei der U 20 besser macht. So haben wir uns individuell in eine gute Spieltagsform gebracht.

DFB.de: Gab es etwas, das Sie in den vergangenen Tagen überrascht hat?

Stindl: Krass war die Qualität der einzelnen Spieler in dem recht jungen Alter. Ich weiß nicht mehr, wie das bei mir in dem Alter war... Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs körperlich brutal weit sind. Sie haben eine athletische Verfassung, die top ist. Dazu kommen die fußballerischen Qualitäten. Und das nicht nur vereinzelt, das macht in der Fülle die ganze Gruppe aus. Wir haben die beiden Spiele gerade hinten raus auf unsere Seite gezogen, weil wir einen breiten Kader mit individuell starken Spielern haben.

DFB.de: Sie sprechen die beiden absolvierten Länderspiele an. Wie ordnen Sie den Auftritt der Mannschaft in Rumänien ein, als das Team einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg gedreht hat?

Stindl: In der ersten Halbzeit haben wir nicht richtig ins Spiel gefunden, haben uns in manchen Situationen nicht gut angestellt. Nach der Pause haben wir ein total anderes Bild abgegeben und uns belohnt. Du musst so ein Spiel erstmal drehen. Ein umso größeres Lob an die Truppe, dass sie – auch, wenn es nur ein Freundschaftsspiel war – hinten raus alles dafür getan hat, den Sieg zu holen. Jeder Erfolg tut gut.

DFB.de: Das zweite Spiel war rein vom Ergebnis her deutlicher. Wie fällt Ihre Analyse zum Auswärtsspiel in Italien aus?

Stindl: Ganz ähnlich wie zum Rumänien-Spiel. Gerade in der ersten Hälfte, als die Italiener es uns mit ihrer Raute und ihrer besonderen Taktik nicht leicht gemacht haben. Das ist ganz normal, wenn du hoch angelaufen wirst und zu Beginn des Spiels viel passiert. Dann brauchst du viel Geduld und musst die Situationen sauber ausspielen. Wenn der Gegner mit der Zeit müder wird, kommst du zu deinen Möglichkeiten. Wir haben uns nicht verrückt machen lassen und waren diszipliniert.

DFB.de: Die Einwechslungen zur Halbzeit haben gut funktioniert.

Stindl: Ja, die Spieler haben nach der Halbzeit gezeigt, welche Qualität in ihnen steckt. Nach dem 1:0 gingen die Räume auf und wir hatten einige sehr gute Möglichkeiten. In der Phase musst du das Spiel auf deine Seite ziehen, weil eine gegnerische Chance – in dem Fall durch Mané nach einer Ecke – kommt meistens noch. Umso mehr freut es mich, dass die Jungs hinten raus noch zweimal getroffen und verdient gewonnen haben.

DFB.de: Wie geht es für die U 20-Nationalmannschaft und Sie jetzt weiter? Was steht in den nächsten Wochen auf dem Programm?

Stindl: Es geht ruckzuck weiter: für die Jungs in der Liga. Da werfen wir natürlich ein Auge darauf und beobachten viel. Im Oktober und November stehen die nächsten gemeinsamen DFB-Lehrgänge an. Und parallel treiben wir die Trainingsphilosophie Deutschland, ihre Bekanntheit und Umsetzung, weiter voran.

[jf]

Es war seine Premiere bei der U 20-Nationalmannschaft: Lars Stindl ist seit dem 1. September als Co-Trainer Teil des Teams um Hannes Wolf und Daniel Stredak. Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige Nationalspieler über seine ersten Eindrücke als Coach, die er während der Auswärtsspiele in Rumänien (3:2) und Italien (3:0) gesammelt hat.

DFB.de: Herr Stindl, hinter Ihnen liegen die ersten Tage und Trainingseinheiten als Co-Trainer der U 20-Nationalmannschaft. Wie haben Sie die Zeit mit dem Team in Rumänien und Italien empfunden?

Lars Stindl: Es war hochinteressant, total spannend. Und auch sehr intensiv, wenn man sozusagen von der anderen Seite auf solche Lehrgänge schaut. Das alles mitzugestalten, die Vor- und Nachbereitung, sich auszutauschen über die Mannschaft, über unsere Spiele - das hat Riesenspaß gemacht.

DFB.de: Sie haben als Bundesliga- und ehemaliger Nationalspieler viele Erfahrungen auf internationaler Ebene gesammelt. Wie hat es sich nun angefühlt, nicht mehr selbst auf dem Rasen zu stehen, sondern erstmals die Jungs der Jahrgänge 2004 und 2005 zu begleiten?

Stindl: Es war total angenehm, mit den Jungs zu arbeiten. Alle – Spieler, Trainerteam und der ganze Staff – haben es mir einfach gemacht, mich in einer guten Atmosphäre einbringen und entfalten zu können. Es war sehr spannend, nicht einfach nur zum Training und danach wieder aufs Zimmer zu gehen, sondern alles zu planen. Schon im Vorfeld haben wir uns mit den Trainingsinhalten, der Weiterentwicklung der Spieler, der ganzen Mannschaft und auch mit dem Gegner befasst. Es ist uns als Gruppe und zuallererst den Spielern gut gelungen, die Dinge am Ende auch auf dem Platz umzusetzen.

DFB.de: Was sind Ihre genauen Aufgaben im Trainerteam mit Hannes Wolf und Daniel Stredak?

Stindl: Ich war gespannt, wie die genaue Aufgabenteilung aussieht und wie das Einarbeiten funktioniert. Das gab es aber gar nicht groß. (lacht) Ich war sofort Teil der Truppe. Von der ersten Sekunde an war ich voll involviert, was die Zeit für mich sehr intensiv gemacht hat. Der Umgang miteinander war direkt klasse, ich hatte immer ein gutes Gefühl und konnte mich mit meiner Erfahrung und meinem Wissen einbringen. In der Trainingsplanung, in der Umsetzung. Die erste Trainingsform als Coach umzusetzen – das ist schon anders, als einfach als Spieler mitzutrainieren.

DFB.de: Hannes Wolf betont oft, wie wichtig die gemeinsamen Trainings- und Spielminuten sind, um jeden Spieler individuell zu verbessern. Worauf haben Sie die Schwerpunkte gelegt?

Stindl: Wer die Trainingsphilosophie Deutschland kennt, kann sich unsere Trainingsinhalte gut vorstellen. (schmunzelt) Wir haben viel in kleinen Spielformen trainiert. Mit vielen Kontakten, vielen Wiederholungen. Das ist der Schlüssel für das Fußballtraining in ganz Deutschland. Wir sind davon überzeugt, dass es auch unsere Jungs hier bei der U 20 besser macht. So haben wir uns individuell in eine gute Spieltagsform gebracht.

DFB.de: Gab es etwas, das Sie in den vergangenen Tagen überrascht hat?

Stindl: Krass war die Qualität der einzelnen Spieler in dem recht jungen Alter. Ich weiß nicht mehr, wie das bei mir in dem Alter war... Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs körperlich brutal weit sind. Sie haben eine athletische Verfassung, die top ist. Dazu kommen die fußballerischen Qualitäten. Und das nicht nur vereinzelt, das macht in der Fülle die ganze Gruppe aus. Wir haben die beiden Spiele gerade hinten raus auf unsere Seite gezogen, weil wir einen breiten Kader mit individuell starken Spielern haben.

DFB.de: Sie sprechen die beiden absolvierten Länderspiele an. Wie ordnen Sie den Auftritt der Mannschaft in Rumänien ein, als das Team einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg gedreht hat?

Stindl: In der ersten Halbzeit haben wir nicht richtig ins Spiel gefunden, haben uns in manchen Situationen nicht gut angestellt. Nach der Pause haben wir ein total anderes Bild abgegeben und uns belohnt. Du musst so ein Spiel erstmal drehen. Ein umso größeres Lob an die Truppe, dass sie – auch, wenn es nur ein Freundschaftsspiel war – hinten raus alles dafür getan hat, den Sieg zu holen. Jeder Erfolg tut gut.

DFB.de: Das zweite Spiel war rein vom Ergebnis her deutlicher. Wie fällt Ihre Analyse zum Auswärtsspiel in Italien aus?

Stindl: Ganz ähnlich wie zum Rumänien-Spiel. Gerade in der ersten Hälfte, als die Italiener es uns mit ihrer Raute und ihrer besonderen Taktik nicht leicht gemacht haben. Das ist ganz normal, wenn du hoch angelaufen wirst und zu Beginn des Spiels viel passiert. Dann brauchst du viel Geduld und musst die Situationen sauber ausspielen. Wenn der Gegner mit der Zeit müder wird, kommst du zu deinen Möglichkeiten. Wir haben uns nicht verrückt machen lassen und waren diszipliniert.

DFB.de: Die Einwechslungen zur Halbzeit haben gut funktioniert.

Stindl: Ja, die Spieler haben nach der Halbzeit gezeigt, welche Qualität in ihnen steckt. Nach dem 1:0 gingen die Räume auf und wir hatten einige sehr gute Möglichkeiten. In der Phase musst du das Spiel auf deine Seite ziehen, weil eine gegnerische Chance – in dem Fall durch Mané nach einer Ecke – kommt meistens noch. Umso mehr freut es mich, dass die Jungs hinten raus noch zweimal getroffen und verdient gewonnen haben.

DFB.de: Wie geht es für die U 20-Nationalmannschaft und Sie jetzt weiter? Was steht in den nächsten Wochen auf dem Programm?

Stindl: Es geht ruckzuck weiter: für die Jungs in der Liga. Da werfen wir natürlich ein Auge darauf und beobachten viel. Im Oktober und November stehen die nächsten gemeinsamen DFB-Lehrgänge an. Und parallel treiben wir die Trainingsphilosophie Deutschland, ihre Bekanntheit und Umsetzung, weiter voran.

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