Torhüter Jens Lehmann zeigt sich im Trainingslager selbstbewusst

Bei seinem ersten Arbeitstag im WM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft stand Torhüter Jens Lehmann (Arsenal London) besonders im Blickpunkt der Beobachter. Durch seine Rote Karte im Champions-League-Finale am vergangenen Mittwoch gegen den FC Barcelona (1:2) war Lehmann noch mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, was ihn äußerlich aber unbeeindruckt ließ.

"Ich bin froh, dass ich jetzt wieder regelmäßig trainiere und mich voll auf die WM konzentrieren kann. Jetzt geht es darum, um eine optimale Verfassung zu kommen", sagt der 36-Jährige und wirkt dabei vollkommen entspannt. Über den Platzverweis habe er nach seiner Ankunft am Sonntag in Genf kurz mit einigen Mitspielern gesprochen, dabei sei aber lediglich die unterschiedliche Regelauslegung ein Thema gewesen. Er selbst habe angesichts der neuen Aufgabe aber nach drei Tagen im Kreis seiner Familie in London dieses Thema verarbeitet.

"Ich brauche keine Therapie"

"Ich brauche auch keine Therapie", macht Lehmann klar, der ansonsten gerne das Gespräch mit dem DFB-Sportpsycholgen Hans-Dieter Hermann sucht. "Wir haben auch in London einen Psychologen, aber er analysiert ähnlich wie bei der Nationalmannschaft gewisse Abläufe und bringt sich in den Trainingsbetrieb ein. Das hat nichts mit einer klassischen Therapie zu tun", fügt er an.

Mit der Sportlichen Leitung hatte er nach der Ankunft am Genfer See noch keinen ausführlichen Kontakt. "Das werden wir noch nachholen. So dringend ist das auch nicht", sagt Klinsmanns Co-Trainer Joachim Löw und ergänzt: "Jens hat man nicht angemerkt, dass er eine Enttäuschung mit sich trägt. Er wirkt gut gelaunt und ausgeglichen."

Diesen Eindruck vermittelt Lehmann in der Tat. "Wir sollten die WM alle genießen, nicht an den großen Druck denken. Ich habe in der Champions League gespürt, dass es sehr viel Spaß macht, große Spiele zu spielen. Viertelfinale, Halbfinale, Finale, das ist eine einmalige Atmosphäre. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit unserer Mannschaft bei der WM auch so einen Weg gehen und den ganz großen Wurf landen können."

Dass die deutsche Mannschaft noch zu unerfahren sei, um in einem WM-Turnier zu bestehen, ist für den England-Legionär kein Argument: "Wir haben bei Arsenal in dieser Saison 24-mal die Abwehr geändert, und waren trotzdem erfolgreich. Zudem standen bei uns manchmal drei bis vier 18-Jährige auf dem Platz - verglichen damit, haben wir hier eine recht erfahrene Mannschaft."

Mit seiner eigenen Erfahrung will Lehmann in seiner neuen Rolle seinen Beitrag zum Erfolg leisten, er ist aber sicher: "Wunderdinge wird keiner von mir erwarten. Ich bin einer von 23. Jeder ist wichtig und hat Verantwortung zu tragen." [tw]


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Bei seinem ersten Arbeitstag im WM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft stand Torhüter Jens Lehmann (Arsenal London) besonders im Blickpunkt der Beobachter. Durch seine Rote Karte im Champions-League-Finale am vergangenen Mittwoch gegen den FC Barcelona (1:2) war Lehmann noch mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, was ihn äußerlich aber unbeeindruckt ließ.



"Ich bin froh, dass ich jetzt wieder regelmäßig trainiere und
mich voll auf die WM konzentrieren kann. Jetzt geht es darum, um
eine optimale Verfassung zu kommen", sagt der 36-Jährige und wirkt dabei vollkommen entspannt. Über den Platzverweis habe er nach seiner Ankunft am Sonntag in Genf kurz mit einigen Mitspielern gesprochen, dabei sei aber lediglich die unterschiedliche Regelauslegung ein Thema gewesen. Er selbst habe angesichts der neuen Aufgabe aber nach drei Tagen im Kreis seiner Familie in London dieses Thema verarbeitet.



"Ich brauche keine Therapie"



"Ich brauche auch keine Therapie", macht Lehmann klar, der
ansonsten gerne das Gespräch mit dem DFB-Sportpsycholgen
Hans-Dieter Hermann sucht. "Wir haben auch in London einen
Psychologen, aber er analysiert ähnlich wie bei der
Nationalmannschaft gewisse Abläufe und bringt sich in den
Trainingsbetrieb ein. Das hat nichts mit einer klassischen Therapie zu tun", fügt er an.



Mit der Sportlichen Leitung hatte er nach der Ankunft am
Genfer See noch keinen ausführlichen Kontakt. "Das werden wir noch nachholen. So dringend ist das auch nicht", sagt Klinsmanns
Co-Trainer Joachim Löw und ergänzt: "Jens hat man nicht angemerkt, dass er eine Enttäuschung mit sich trägt. Er wirkt gut gelaunt und ausgeglichen."



Diesen Eindruck vermittelt Lehmann in der Tat. "Wir sollten
die WM alle genießen, nicht an den großen Druck denken. Ich habe in der Champions League gespürt, dass es sehr viel Spaß macht, große Spiele zu spielen. Viertelfinale, Halbfinale, Finale, das ist eine einmalige Atmosphäre. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit unserer Mannschaft bei der WM auch so einen Weg gehen und den ganz großen Wurf landen können."



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Dass die deutsche Mannschaft noch zu unerfahren sei, um in
einem WM-Turnier zu bestehen, ist für den England-Legionär
kein Argument: "Wir haben bei Arsenal in dieser Saison 24-mal die Abwehr geändert, und waren trotzdem erfolgreich. Zudem standen bei uns manchmal drei bis vier 18-Jährige auf dem Platz -
verglichen damit, haben wir hier eine recht erfahrene Mannschaft."



Mit seiner eigenen Erfahrung will Lehmann in seiner neuen
Rolle seinen Beitrag zum Erfolg leisten, er ist aber sicher:
"Wunderdinge wird keiner von mir erwarten. Ich bin einer von 23.
Jeder ist wichtig und hat Verantwortung zu tragen."