Toptorjäger Palacios-Martinez: Das Vorbild heißt Villa

[bild1]

Er ist einer der Kleinsten beim Deutschen A-Junioren-Meister VfL Wolfsburg. Von den Füßen bis zu den Haarspitzen misst Federico Palacios-Martinez gerade einmal 1,70 Meter, könnte aber schon bald ein ganz Großer werden. Denn seine Torquote wird dem gebürtigen Hannoveraner mit spanischen Wurzeln langsam selbst ein wenig unheimlich: Vier Spiele und sagenhafte elf Tore bedeuten einen Schnitt von 2,75 Tore pro Partie.

Gegen Union Berlin (5:2) und Erfurt (3:0) waren es je zwei, gegen Osnabrück (6:1) drei und gegen Jena (8:2) sogar vier Treffer. Im Klartext: Im Schnitt lässt es der U 19-Nationalspieler mit eingebauter Torgarantie alle 33 Minuten klingeln - und hat damit bisher mehr Tore erzielt als zehn der 14 Vereine in der Nord/Nordost-Staffel insgesamt.

"Mein Ziel war es eigentlich nur, die 19 Tore aus der Vorsaison zu bestätigen", sagt Federico Palacios-Martinez, den sein Trainer Dirk Kunert auf DFB.de als "Schlitzohr" beschreibt. Doch was macht so ein Schlitzohr vor dem Tor aus? Der klein gewachsene Angreifer überlegt im Gespräch mit DFB.de einen kurzen Moment. "Ich spekuliere auf die Fehler von anderen und lebe von meiner Schnelligkeit", beschreibt er seine Spielweise und nennt den spanischen Welt- und Europameister David Villa von Atlético Madrid als Vorbild.

"Die Initialzündung": Fünferpack in der Vorbereitung gegen Mainz

Nun sind für den Jungen mit dem für deutsche Zungen nicht leicht auszusprechenden Namen bereits kurz nach dem Saisonstart zwei Rekorde in Sichtweite: Alexander Neumann (24 Tore für Werder Bremen in der Saison 2006/2007) hält die bisherige Bestmarke in der Staffel Nord/Nordost, Haluk Türkeri (2004/2005) mit 33 Treffern im Trikot des VfL Bochum die in der gesamten A-Junioren-Bundesliga.

Noch bis vor etwas über einem Monat war Federico Palacios-Martinez von diesen Werten weit entfernt. Bis zum letzten Testspiel gelang ihm kein einziger Treffer. Doch dann, beim 9:1 gegen die U 19 des FSV Mainz 05, schnürte der Angreifer gleich einen Fünferpack. "Das war die Initialzündung", sagt er rückblickend.

Seit dem Saisonstart wirbelt der 18-Jährige die Defensivreihen in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost kräftig durcheinander. Netter Nebeneffekt: Titelverteidiger Wolfsburg hat sich durch vier deutliche Siege (Torverhältnis von 22:5) auf Anhieb wieder an die Tabellenspitze gesetzt.

[bild2]

Muskelverletzung verhindert Länderspieleinsatz für deutsche U 19

Bremsen konnte den quirligen Angreifer in den vergangenen Tagen nur eine Muskelverletzung. Zumindest einige Tage. Zu Wochenbeginn begann Palacios-Martinez bei den "Wölfen" schon wieder im Training. Wegen einer Einblutung im Muskel hatte er zuvor den elftätigen Lehrgang der deutschen U 19-Nationalmannschaft samt den Länderspielen gegen die Niederlande (6:1) und Griechenland (2:0) absagen müssen. "Beim 3:0 gegen Rot-Weiß Erfurt hatte ich noch zwei Tore erzielt und nichts gespürt", sagt der VfL-Stürmer. "Doch nach der Untersuchung beim DFB wollten wir kein Risiko eingehen."

Dennoch will sich Palacios-Martinez, der Mitte August beim 2:3 gegen Ungarn sein Debüt in der U 19-Auswahl gab, in naher Zukunft einen Stammplatz in der Mannschaft von DFB-Trainer Marcus Sorg erkämpfen. "Ich könnte theoretisch auch für Spanien spielen", sagt der Torjäger mit dem starken rechten Fuß. "Doch das ist kein Thema für mich. Ich möchte mich in meinem Heimatland durchsetzen."

"Erneut hungrig auf den Meistertitel"

Das nächste Empfehlungsschreiben in Form von weiteren Treffern soll möglichst schon im Punktspiel beim FC St. Pauli am Sonntag (ab 13.30 Uhr) folgen. "Unsere Mannschaft will den Deutschen A-Junioren-Meister würdig vertreten und ist erneut hungrig auf den Titel", sagt Federico Palacios-Martinez selbstbewusst.

Dabei kann sich der Deutsch-Spanier auf die Unterstützung seiner Mitspieler verlassen. "Das Zusammenspiel und die Abstimmungen funktionieren sehr gut", sagt er. "Vor allem Julian Brandt verfügt über ein hervorragendes Auge. So konnte ich trotz meiner Körpergröße auch schon einige Treffer per Kopf erzielen." Der dribbelstarke und pfeilschnelle Junioren-Nationalspieler Brandt, der bereits teilweise am Training der Bundesligamannschaft von Cheftrainer Dieter Hecking teilgenommen hatte, legte seinem Stürmer alleine beim 8:2-Auswärtssieg in Jena drei Treffer auf.

Beide gehörten - gemeinsam mit Jungprofi Maximilian Arnold - bereits in der vergangenen Saison zu den tragenden Säulen der Wolfsburger Meistermannschaft, die sich im Finale durch ein 3:1 nach Verlängerung beim FC Hansa Rostock den Titel des Deutschen A-Junioren-Meisters sicherte. Palacios-Martinez holte sich nach 26 Treffern für die Wolfsburger U 17 in der Saison 2011/2012 auch in der höheren Alterklasse die Torjägerkrone (19). Nun könnte es mit dem Hattrick klappen.

"Ich will unbedingt in den Profibereich"

Für den Fußball hat ihn sein Vater begeistert, der ebenfalls auf den Vornamen Federico hört, früher in der Verbandsliga kickte und seinen Sohn schon zu Kindestagen bei der SG Limmer (in Hannover) angemeldet hatte. Über den TSV Limmer und den SC Langenhagen empfahl sich Palacios-Martinez junior schnell für höhere Aufgaben. "Ich hätte damals auch zum FC Bayern wechseln können, wollte aber nicht ganz soweit weg von meiner Heimat", sagt der Angreifer. Statt an die Säbener Straße ging es für Federico 2009 in das von Hannover rund 75 Kilometer entfernte Wolfsburg.

Nach drei Jahren im VfL-Internat lebt er seit einigen Monaten in einer eigenen Wohnung mit Freundin Verena zusammen in der fünftgrößten Stadt von Niedersachsen und setzt nun voll auf die Karte Fußball: "Ich will unbedingt in den Profibereich. Mein Vertrag beim VfL läuft zum Saisonende aus. Seit dem Amtsantritt von Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Klaus Allofs geben die Profis auch jungen Spielern eine Chance. Im Winter werden die Weichen gestellt, wie es weiter geht."

Sollte der 18-Jährige seine Quote von 2,75 Toren pro Spiel halten, hätte er am Saisonende übrigens 71 Treffer auf dem Konto. Es könnte schlechtere Empfehlungsschreiben für den Profifußball geben.

[mspw]

[bild1]

Er ist einer der Kleinsten beim Deutschen A-Junioren-Meister VfL Wolfsburg. Von den Füßen bis zu den Haarspitzen misst Federico Palacios-Martinez gerade einmal 1,70 Meter, könnte aber schon bald ein ganz Großer werden. Denn seine Torquote wird dem gebürtigen Hannoveraner mit spanischen Wurzeln langsam selbst ein wenig unheimlich: Vier Spiele und sagenhafte elf Tore bedeuten einen Schnitt von 2,75 Tore pro Partie.

Gegen Union Berlin (5:2) und Erfurt (3:0) waren es je zwei, gegen Osnabrück (6:1) drei und gegen Jena (8:2) sogar vier Treffer. Im Klartext: Im Schnitt lässt es der U 19-Nationalspieler mit eingebauter Torgarantie alle 33 Minuten klingeln - und hat damit bisher mehr Tore erzielt als zehn der 14 Vereine in der Nord/Nordost-Staffel insgesamt.

"Mein Ziel war es eigentlich nur, die 19 Tore aus der Vorsaison zu bestätigen", sagt Federico Palacios-Martinez, den sein Trainer Dirk Kunert auf DFB.de als "Schlitzohr" beschreibt. Doch was macht so ein Schlitzohr vor dem Tor aus? Der klein gewachsene Angreifer überlegt im Gespräch mit DFB.de einen kurzen Moment. "Ich spekuliere auf die Fehler von anderen und lebe von meiner Schnelligkeit", beschreibt er seine Spielweise und nennt den spanischen Welt- und Europameister David Villa von Atlético Madrid als Vorbild.

"Die Initialzündung": Fünferpack in der Vorbereitung gegen Mainz

Nun sind für den Jungen mit dem für deutsche Zungen nicht leicht auszusprechenden Namen bereits kurz nach dem Saisonstart zwei Rekorde in Sichtweite: Alexander Neumann (24 Tore für Werder Bremen in der Saison 2006/2007) hält die bisherige Bestmarke in der Staffel Nord/Nordost, Haluk Türkeri (2004/2005) mit 33 Treffern im Trikot des VfL Bochum die in der gesamten A-Junioren-Bundesliga.

Noch bis vor etwas über einem Monat war Federico Palacios-Martinez von diesen Werten weit entfernt. Bis zum letzten Testspiel gelang ihm kein einziger Treffer. Doch dann, beim 9:1 gegen die U 19 des FSV Mainz 05, schnürte der Angreifer gleich einen Fünferpack. "Das war die Initialzündung", sagt er rückblickend.

Seit dem Saisonstart wirbelt der 18-Jährige die Defensivreihen in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost kräftig durcheinander. Netter Nebeneffekt: Titelverteidiger Wolfsburg hat sich durch vier deutliche Siege (Torverhältnis von 22:5) auf Anhieb wieder an die Tabellenspitze gesetzt.

[bild2]

Muskelverletzung verhindert Länderspieleinsatz für deutsche U 19

Bremsen konnte den quirligen Angreifer in den vergangenen Tagen nur eine Muskelverletzung. Zumindest einige Tage. Zu Wochenbeginn begann Palacios-Martinez bei den "Wölfen" schon wieder im Training. Wegen einer Einblutung im Muskel hatte er zuvor den elftätigen Lehrgang der deutschen U 19-Nationalmannschaft samt den Länderspielen gegen die Niederlande (6:1) und Griechenland (2:0) absagen müssen. "Beim 3:0 gegen Rot-Weiß Erfurt hatte ich noch zwei Tore erzielt und nichts gespürt", sagt der VfL-Stürmer. "Doch nach der Untersuchung beim DFB wollten wir kein Risiko eingehen."

Dennoch will sich Palacios-Martinez, der Mitte August beim 2:3 gegen Ungarn sein Debüt in der U 19-Auswahl gab, in naher Zukunft einen Stammplatz in der Mannschaft von DFB-Trainer Marcus Sorg erkämpfen. "Ich könnte theoretisch auch für Spanien spielen", sagt der Torjäger mit dem starken rechten Fuß. "Doch das ist kein Thema für mich. Ich möchte mich in meinem Heimatland durchsetzen."

"Erneut hungrig auf den Meistertitel"

Das nächste Empfehlungsschreiben in Form von weiteren Treffern soll möglichst schon im Punktspiel beim FC St. Pauli am Sonntag (ab 13.30 Uhr) folgen. "Unsere Mannschaft will den Deutschen A-Junioren-Meister würdig vertreten und ist erneut hungrig auf den Titel", sagt Federico Palacios-Martinez selbstbewusst.

Dabei kann sich der Deutsch-Spanier auf die Unterstützung seiner Mitspieler verlassen. "Das Zusammenspiel und die Abstimmungen funktionieren sehr gut", sagt er. "Vor allem Julian Brandt verfügt über ein hervorragendes Auge. So konnte ich trotz meiner Körpergröße auch schon einige Treffer per Kopf erzielen." Der dribbelstarke und pfeilschnelle Junioren-Nationalspieler Brandt, der bereits teilweise am Training der Bundesligamannschaft von Cheftrainer Dieter Hecking teilgenommen hatte, legte seinem Stürmer alleine beim 8:2-Auswärtssieg in Jena drei Treffer auf.

Beide gehörten - gemeinsam mit Jungprofi Maximilian Arnold - bereits in der vergangenen Saison zu den tragenden Säulen der Wolfsburger Meistermannschaft, die sich im Finale durch ein 3:1 nach Verlängerung beim FC Hansa Rostock den Titel des Deutschen A-Junioren-Meisters sicherte. Palacios-Martinez holte sich nach 26 Treffern für die Wolfsburger U 17 in der Saison 2011/2012 auch in der höheren Alterklasse die Torjägerkrone (19). Nun könnte es mit dem Hattrick klappen.

"Ich will unbedingt in den Profibereich"

Für den Fußball hat ihn sein Vater begeistert, der ebenfalls auf den Vornamen Federico hört, früher in der Verbandsliga kickte und seinen Sohn schon zu Kindestagen bei der SG Limmer (in Hannover) angemeldet hatte. Über den TSV Limmer und den SC Langenhagen empfahl sich Palacios-Martinez junior schnell für höhere Aufgaben. "Ich hätte damals auch zum FC Bayern wechseln können, wollte aber nicht ganz soweit weg von meiner Heimat", sagt der Angreifer. Statt an die Säbener Straße ging es für Federico 2009 in das von Hannover rund 75 Kilometer entfernte Wolfsburg.

Nach drei Jahren im VfL-Internat lebt er seit einigen Monaten in einer eigenen Wohnung mit Freundin Verena zusammen in der fünftgrößten Stadt von Niedersachsen und setzt nun voll auf die Karte Fußball: "Ich will unbedingt in den Profibereich. Mein Vertrag beim VfL läuft zum Saisonende aus. Seit dem Amtsantritt von Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Klaus Allofs geben die Profis auch jungen Spielern eine Chance. Im Winter werden die Weichen gestellt, wie es weiter geht."

Sollte der 18-Jährige seine Quote von 2,75 Toren pro Spiel halten, hätte er am Saisonende übrigens 71 Treffer auf dem Konto. Es könnte schlechtere Empfehlungsschreiben für den Profifußball geben.