Topspiel Potsdam vs. Essen: Eine Serie reißt

Eine Serie wird reißen, wenn sich Tabellenführer 1. FFC Turbine Potsdam und der ärgste Verfolger SGS Essen am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, Live-Übertragung auf Sport1 und DFB-TV) zum Auftakt des 5. Spieltages in der Allianz-Frauen-Bundesliga im Topspiel gegenüberstehen. Die von Matthias Rudolph trainierten Gastgeberinnen haben nach vier Partien optimale vier Siege sowie 10:1 Tore auf dem Konto. Die ebenfalls ungeschlagenen Essenerinnen weisen auf Rang zwei zehn Zähler und 9:2 Treffer auf.

Potsdam musste allerdings am vergangenen Wochenende den ersten Rückschlag in dieser Saison hinnehmen. Beim Zweitligisten SV Werder Bremen gab es im DFB-Pokal ein 4:5 im Elfmeterschießen. "Wir haben phasenweise auf ein Tor gespielt, es aber verpasst, die Chancen zu nutzen", so Turbine-Trainer Rudolph gegenüber DFB.de. "Das ist abgehakt. Gegen Essen wollen wir uns auf das fokussieren, das uns zuvor ausgemacht hat. Wir treffen auf einen sehr starken Gegner. Trotz des Ausscheidens im Pokal werden wir aber mit viel Selbstvertrauen dagegenhalten. Unsere Mannschaft zeichnet ihr großer Zusammenhalt aus. Den wollen wir auch gegen die SGS auf den Platz bringen."

Die von Daniel Kraus trainierten Essenerinnen hatten im Pokalwettbewerb beim Nord-Regionalligisten FC Bergedorf (5:0) keine großen Probleme. In der vergangenen Saison endeten beiden Vergleiche zwischen Potsdam und Essen (1:1/0:0) remis. Zuvor hatte sich der FFC viermal durchgesetzt. Beim erneuten Aufeinandertreffen in Potsdam muss SGS-Trainer Kraus auf die beiden Nationalspielerinnen Linda Dallmann (Mittelfußbruch) und Jacqueline Klasen (Mandelentzündung) verzichten. Ein Testspiel gegen die deutsche U 20-Nationalmannschaft von DFB-Trainerin Maren Meinert ging 1:2 verloren.

FC Bayern nach Königsklasse in Sand gefordert

Für den aktuellen Deutschen Meister FC Bayern München geht es nach dem Einzug in das Achtelfinale der UEFA Women‘s Champions League (6:0 und 4:1 gegen Hibernian Edinburgh/Schottland) am Sonntag (ab 11 Uhr) mit der Auswärtspartie beim SC Sand weiter. Mit sieben Punkten aus vier Partien liegt die Mannschaft von FCB-Trainer Thomas Wörle aktuell auf Platz sechs und damit einen Rang hinter dem punktgleichen Gegner aus Sand.

"Wir müssen uns bewusst sein, dass es ein anderes Spiel wird als in der Champions League", betont Wörle. "Wir müssen uns auf ein Riesenkampfspiel einstellen auf einem schweren Platz gegen eine Mannschaft, die sehr tief steht. Sand hat in vier Ligaspielen erst ein Gegentor kassiert. Der SCS wird darauf lauern, den Ball zu erobern und zu kontern", so Wörle weiter. Der jüngste Auftritt in Sand endete 3:0 für die Bayern. Zuvor war der FCB jedoch im DFB-Pokal am SCS gescheitert (1:2).

Auf eine ähnliche Überraschung hofft Sands Trainer Colin Bell auch diesmal. "Der Sonntag muss für uns ein Festtag sein, an dem sich meine Mannschaft für die starken Leistungen im Training belohnt", sagt Bell. "Dafür dürfen wir uns jedoch keine Fehler erlauben. Sonst wird es gegen ein zum Teil mit Weltklassespielerinnen gespicktes Team nicht reichen."

"Nachbarduell" Frankfurt gegen Jena

Nach drei Ligaspielen ohne Sieg peilt der 1. FFC Frankfurt am Sonntag (ab 11 Uhr) gegen FF USV Jena wieder einen Dreier an. FFC-Cheftrainer Matt Ross kann dabei wieder auf Jackie Groenen und Anne-Kathrine Kremer zurückgreifen, die nach ihren Infekten ins Training zurückgekehrt sind. Fehlen wird hingegen weiterhin Ana-Maria Crnogorcevic (Pfeiffersches Drüsenfieber).

"Im Heimspiel gegen Jena geht es für uns darum, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen und nach der überzeugenden Auswärtsleistung beim 0:0 in Freiburg auch vor eigenem Publikum Selbstvertrauen und Dominanz auszustrahlen", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. Jena will die vierte Niederlage am Stück in der Meisterschaft verhindern.

Für das nach vier Begegnungen noch punktlose Schlusslicht Borussia Mönchengladbach geht es Sonntag (ab 11 Uhr) gegen den SC Freiburg darum, möglichst die ersten Zähler in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse einzufahren. Im DFB-Pokalspiel beim Nordost-Regionalligisten Magdeburger FFC (1:0) kam Aufsteiger Mönchengladbach zum erhofften Erfolgserlebnis. Torhüterin Jasmin Hamann fehlte wegen eines Muskelfaserrisses.

Die Freiburgerinnen sind in dieser Saison noch ungeschlagen. Jeweils zwei Siege und Remis stehen zu Buche. Mönchengladbach und Freiburg trafen bisher noch nicht in einem Pflichtspiel aufeinander.

Hoffenheim hofft auf Überraschung gegen Wolfsburg

Nach bislang zwei Heimniederlagen will die TSG 1899 Hoffenheim auch vor eigenem Publikum punkten. Allerdings bekommt es die Mannschaft von TSG-Trainer Jürgen Ehrmann am Sonntag (ab 14 Uhr) mit dem aktuellen DFB-Pokalsieger und Meisterschaftsanwärter VfL Wolfsburg zu tun. Bisher gab es für Hoffenheim gegen Wolfsburg nichts zu holen. Nach sechs Vergleichen stehen sechs VfL-Siege mit 17:2 Toren in der Bilanz.

Wolfsburg hat in dieser Saison noch nicht verloren. Am Mittwoch buchte die Mannschaft von VfL-Trainer Ralf Kellermann durch ein 1:1 gegen Chelsea LFC (Hinspiel 3:0) das Achtelfinal-Ticket in der Champions League. "Wir haben mit Chelsea einen dicken Brocken aus dem Weg geräumt", so Kellermann, der nun auch in der Liga den Lauf fortsetzen möchte.

Der VfL-Trainer weiß jedoch, dass kein Selbstläufer auf sein Team wartet. "Es wird ein schweres Auswärtsspiel. Mannschaften wie Hoffenheim rechnen sich gerade in den englischen Wochen gegen uns etwas aus. Wir wollen die Serie, die wir uns jetzt erarbeitet haben, aber weiter ausbauen und unsere gute Ausgangsposition mit einem Dreier bestätigen", so der Sportliche Leiter und Trainer der VfL-Frauen, der ein bis zwei Wechsel in seiner Startformation plant. Julia Simic gehört nach überstandenem grippalem Infekt wieder zum Kader. Ebenfalls zurückgemeldet hat sich Ramona Bachmann (muskuläre Probleme), die am Donnerstag in das Mannschaftstraining eingestiegen ist. Luisa Wensing (Wadenbeinbruch) und Joelle Wedemeyer (Aduktorenprobleme) fallen weiterhin aus.

Westduell zwischen Duisburg und Leverkusen

Ein wichtiges Duell im Rennen um den Klassenverbleib geht im Westen über die Bühne. Am Sonntag (ab 14 Uhr) stehen sich Aufsteiger MSV Duisburg und Bayer 04 Leverkusen gegenüber. Duisburg hat drei, Leverkusen noch keinen Zähler auf dem Konto. Außerdem ist Bayer die einzige Mannschaft, die noch kein Tor in der Liga erzielt hat.

Im jüngsten DFB-Pokalspiel (4:0 gegen Zweitligist 1. FC Saarbrücken) gelangen Leverkusen allerdings vier Treffer. "Es ist gut, dass wir vier verschiedene Torschützinnen hatten, die sich nun allesamt ein Erfolgserlebnis geholt haben", so Obliers mit Blick auf das NRW-Duell mit seinem früheren Verein aus Duisburg, für den einst auch Bayer-Abwehrchefin und Olympiasiegerin Annike Krahn am Ball war.

MSV-Trainerin Inka Grings sieht Bayer 04 in der Favoritenrolle, gibt sich aber optimistisch: "Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden. Wir spielen zu Hause, wollen über 90 Minuten engagiert und mit Leidenschaft dagegenhalten. Dann können wir auch punkten."