Tony Jantschke: "Keine Angst vor Kiew"

Jantschke: Wir brauchen zwei richtig gute Spiele. Aber wir haben in der vergangenen Saison zweimal die Bayern geschlagen, einmal hatten wir sie kurz davor. Deshalb haben wir auch vor Kiew keine Angst.

DFB.de: Haben Ihnen international erfahrene Mannschaftskollegen wie Martin Stranzl schon Tipps mit auf den Weg gegeben?

Jantschke: Wir sprechen immer wieder über die Erfahrung, die die Jungs gemacht haben. Sie haben gesagt: Wenn die Champions-League-Hymne ertönt, dann ist das ein Erlebnis, dass du nie vergessen wirst. Ich kenne es bisher nur aus dem Fernsehen. Ich freue mich auf die Atmosphäre: Flutlichtspiel, ausverkauftes Stadion. Für einen Fußballer gibt es kaum etwas Schöneres.

DFB.de: Zum Pflichtspielauftakt gab es ein 2:0 im DFB-Pokal bei Alemannia Aachen. Wie bewerten Sie diesen Derbyerfolg?

Jantschke: Ich denke, es war ein hochverdienter Sieg. Durch die Hitze war es natürlich für beide Mannschaften schwer. Aber wir waren spielbestimmend, hatten die klar besseren Chancen und hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.

DFB.de: Aus der Sicht des rechten Verteidigers: Wie funktioniert die neu formierte Abwehrkette mit Innenverteidiger Alvaro Dominguez als Dante-Ersatz?

Jantschke: Das ist kein Problem. Wir haben jetzt schon wieder dreimal zu null gespielt. Das ist im Moment unsere große Stärke, dass wir als Mannschaft richtig gut nach hinten arbeiten. Den einen oder anderen Kopfball nach einer Flanke unter Bedrängnis kann man nicht immer verhindern. Aber ich denke, ansonsten klappt das schon ganz gut.

DFB.de: Muss die Mannschaft aufpassen, dass sie vor lauter Verteidigen nicht das Toreschießen vergisst?



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Tony Jantschke hat sich als Stammspieler bei Borussia Mönchengladbach etabliert. Mit 22 Jahren bringt es der Rechtsverteidiger bereits auf 53 Bundesligaspiele (zwei Tore). Auch in der U 21-Nationalmannschaft hat er sich in bisher zehn Länderspielen zu einer festen Größe entwickelt. Wie Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen und Mittelfeldspieler Patrick Herrmann zählt der aus Hoyerswerda stammende Jantschke zu den hoffnungsvollen deutschen Talenten im "Fohlen"-Team von Trainer Lucien Favre.

Sein Bundesligadebüt feierte der Defensivallrounder im November 2008 im Alter von 18 Jahren. Vier Jahre später steht sein erstes internationales Pflichtspiel auf Vereinsebene bevor: das Play-off-Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF).

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Jantschke über seine Vorfreude auf die Champions-League-Hymne, die Chancen der Borussia gegen den ukrainischen Vizemeister, die neue Qualität der Gladbacher und seine Ziele mit der U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Tony Jantschke, Sie stehen vor Ihrem internationalen Vereinsdebüt. Wie groß ist die Vorfreude?

Tony Jantschke: Als junger Spieler von 22 Jahren freue ich mich, dass ich internationale Erfahrungen sammeln kann. Ich hatte bei der U 21 immer wieder diese internationalen Vergleiche. Aber die Champions-League-Qualifikation ist noch mal was anderes. Die spielt man nicht so oft. Ich freue mich riesig.

DFB.de: Sieht die Vorbereitung auf die Partie gegen Dynamo Kiew anders aus als gewöhnlich?

Jantschke: Nein. Sonst würde es ja umgekehrt bedeuten, man würde ein Bundesligaspiel nicht so wichtig nehmen. Das ist natürlich nicht der Fall. Wir versuchen, jedes Spiel gleich anzugehen, und wir hoffen, dass wir weiterkommen.

DFB.de: Wie muss Borussia das Spiel angehen, um erfolgreich zu sein?

Jantschke: Wir brauchen zwei richtig gute Spiele. Aber wir haben in der vergangenen Saison zweimal die Bayern geschlagen, einmal hatten wir sie kurz davor. Deshalb haben wir auch vor Kiew keine Angst.

DFB.de: Haben Ihnen international erfahrene Mannschaftskollegen wie Martin Stranzl schon Tipps mit auf den Weg gegeben?

Jantschke: Wir sprechen immer wieder über die Erfahrung, die die Jungs gemacht haben. Sie haben gesagt: Wenn die Champions-League-Hymne ertönt, dann ist das ein Erlebnis, dass du nie vergessen wirst. Ich kenne es bisher nur aus dem Fernsehen. Ich freue mich auf die Atmosphäre: Flutlichtspiel, ausverkauftes Stadion. Für einen Fußballer gibt es kaum etwas Schöneres.

DFB.de: Zum Pflichtspielauftakt gab es ein 2:0 im DFB-Pokal bei Alemannia Aachen. Wie bewerten Sie diesen Derbyerfolg?

Jantschke: Ich denke, es war ein hochverdienter Sieg. Durch die Hitze war es natürlich für beide Mannschaften schwer. Aber wir waren spielbestimmend, hatten die klar besseren Chancen und hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.

DFB.de: Aus der Sicht des rechten Verteidigers: Wie funktioniert die neu formierte Abwehrkette mit Innenverteidiger Alvaro Dominguez als Dante-Ersatz?

Jantschke: Das ist kein Problem. Wir haben jetzt schon wieder dreimal zu null gespielt. Das ist im Moment unsere große Stärke, dass wir als Mannschaft richtig gut nach hinten arbeiten. Den einen oder anderen Kopfball nach einer Flanke unter Bedrängnis kann man nicht immer verhindern. Aber ich denke, ansonsten klappt das schon ganz gut.

DFB.de: Muss die Mannschaft aufpassen, dass sie vor lauter Verteidigen nicht das Toreschießen vergisst?

Jantschke: Das muss man immer. Man muss immer die richtige Balance haben. Aber wichtig ist: Wenn man die Null hält, hat man einen Punkt. Das ist immer die Basis. Natürlich müssen wir darüber hinaus nach vorne noch kreativer werden. Das fängt in der Verteidigung an, geht übers Mittelfeld bis zu unseren Sturmspitzen. Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg.

DFB.de: Ist es im Play-off-Spiel noch wichtiger, dass die Null steht?

Jantschke: Absolut. Wenn man sich zu Hause zwei, drei einschenken lässt, dann wird es im Rückspiel enorm schwer. Deswegen ist die Grundvoraussetzung, um eine gute Leistung abzuliefern, dass wir hinten gut stehen.

DFB.de: Auf Bitten des Vereins waren Sie zuletzt nicht bei der U 21-Nationalmannschaft dabei, genau wie Ihr Teamkollege Patrick Herrmann. Welche Ziele haben Sie mit dem Team von Rainer Adrion?

Jantschke: Da gab es eine klare Absprache, weil wir jetzt viele intensive Wochen mit den wichtigen Play-off-Spielen haben. Deswegen haben wir das Spiel gegen Argentinien ausgelassen. Da hat der DFB eingelenkt, eine super Aktion. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Kommunikation zwischen Verein und Nationalmannschaft so gut funktioniert. Ich bin immer gerne bei der U 21. Wir haben Riesenziele und eine Riesentruppe. Das hat man beim 6:1 gegen Argentinien wieder gesehen, auch wenn die Argentinier mit dem 93er- und 94er-Jahrgang extrem jung waren.

DFB.de: Was macht die deutsche U 21-Mannschaft aus?

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Jantschke: Es macht einfach riesig Spaß. Wir spielen alle schon Bundesliga oder 2. Bundesliga und können uns immer mit richtig guten Gegnern messen. Wir bestehen auch in der U 21 und haben uns vorzeitig für die EM-Play-offs qualifiziert. Das große Ziel ist die Endrunde in Israel, wo wir Europameister werden wollen - ganz klar.

DFB.de: Schon wieder Play-offs. Ist die Champions-League-Qualifikation dafür ein guter Test?

Jantschke: Möglicherweise. Aber das mit den Play-offs können wir uns nicht aussuchen. Es ist schon irgendwo schade, wenn man eine Gruppe so dominiert wie wir und dann trotzdem noch Play-offs spielen muss. Aber so ist der Modus nun mal bei den Jugendmannschaften. Da müssen wir durch, und ich denke, dass wir mit unserer Qualität auch weiterkommen werden.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Qualität ein, die im Verein mit Luuk de Jong, Granit Xhaka oder Alvaro Dominguez neu dazu gekommen ist?

Jantschke: Die ist enorm. Die Spieler haben nicht zufällig so viel Geld gekostet. Sie haben schon etliche Länderspiele, obwohl sie teilweise noch jünger sind als ich - und ich bin schon jung. Das ist Qualität ohne Ende. Aber: Weil wir drei Säulen verloren haben, gilt es jetzt wieder, etwas aufzubauen und eine neue Chemie zu finden. Der Anfang war schon ganz gut.

DFB.de: Was tippen Sie für das Hinspiel gegen Kiew im Borussia-Park?

Jantschke: 1:0 für uns.