Toni Kroos: Taktgeber für Real-Aufholjagd

Natürlich der Trainer auch über seinen Plan gesprochen, die Mittel und Wege, wie sein Team die beste Defensive Europas überwinden kann. Den Namen Kroos hat Ancelotti dabei nicht verwendet. Musste er auch nicht. Alles, was der Italiener sagte, zielte in Richtung des Deutschen in Diensten der Spanier. Geduldig spielen müsse Real, ohne Hektik, entscheidend sei die Balance im Spiel, der richtige Rhythmus. Und über den Rhythmus entscheidet der Taktgeber: Toni Kroos.

Kroos ist die Passmaschine im Spiel der Königlichen

Ein Blick in die Statistik unterstreicht seine Bedeutung für das Spiel Reals. In der laufenden Saison bringt es Kroos auf 16 Einsätze, im Schnitt steht er für 83 Minuten auf dem Platz, ausgewechselt wird er höchstens, wenn eine Partie bereits entschieden ist. Mit durchschnittlich 75 Pässen pro Spiel ist Kroos die Passmaschine im Spiel Reals, Kroos wird von seinen Mitspielern gesucht, auch weil er fast immer einen Mitspieler findet: 94 Prozent seiner Pässe kommen beim Adressaten an. Wie ein Uhrwerk.

Wenn Real heute Abend das Duell gegen den Lokalrivalen drehen will, muss Kroos erneut in ähnliche Dimensionen vordringen. Er weiß darum, er weiß um die Bedeutung des Spiels und die Schwierigkeit der Aufgabe. "Es wird nicht einfach zurückzukommen, aber wir werden es versuchen", sagt Kroos. Er kann es kaum erwarten. Die Uhr tickt, in genau 6 Stunden, 47 Minuten und 12 Sekunden wird angepfiffen. Halt, jetzt sind es nur noch 8 Sekunden. Der Countdown läuft, unaufhaltsam.

[sl]


Die Uhr tickt für Toni Kroos. Unaufhaltsam, ihm bleibt immer weniger Zeit. Hektisch wird der Nationalspieler nicht, höchstens ungeduldig. Schließlich kann er es kaum erwarten, bis diese Zeit abgelaufen ist. Auf seiner Homepage (toni-kroos.com) ist dies in großen Ziffern dargestellt. Es läuft ein Countdown bis zum nächsten Spiel, aktuell steht dieser bei 6 Stunden, 50 Minuten und 30 Sekunden. Halt, jetzt nur noch 25 Sekunden. Mit dem Schwinden der Zeit steigt bei Kroos das Kribbeln. Zumal bei diesem Countdown. Es steht an: ein großes Spiel, ein bedeutendes Spiel, ein Spiel, das Einfluss auf die Bewertung der gesamten Saison haben kann - das Rückspiel des Achtelfinals des spanischen Pokal-Wettbewerbs heute (ab 20 Uhr).

Real muss ein 0:2 aus dem Hinspiel aufholen. Gegner ist Atletico, der Lokalrivale, der Verein, der sich in der vergangenen Saison erdreistet hat, Real national den Rang abzulaufen, vor Barcelona und Real wurde Atletico Meister Spaniens. Kroos war damals noch kein Real-Spieler, gleichwohl hat er in sechs Monaten Spanien genug königliches Blut intus, um zu verstehen, dass ein Ausscheiden gegen Atletico mehr als nur ein Ausrutscher wäre. Kroos mag diese Konstellation, er mag Druck, er mag die großen Spiele. Und er mag es, vor den eigenen Fans zu spielen. Kroos hat zu seinem neuen Wohnzimmer bereits in seinem ersten halben Jahr bei Real eine innige Beziehung aufgebaut. "Ich liebe es, im Bernabeu zu spielen", sagt er.

Weggang aus München eine "große und wichtige Entscheidung"

Über seinen Weggang aus München nach Madrid sagt er: "Es war eine große und wichtige Entscheidung, zu diesem Klub zu wechseln." Über die Qualität der Entscheidung ist damit noch nicht viel gesagt. Nicht mit Worten. Aber wer das Leuchten in seinen Augen sieht, kann kaum verkennen: Die Entscheidung von Kroos war groß, sie war wichtig. Und sie war richtig. Für ihn. Genauso aber für den Verein. Im Gefüge von Trainer Carlo Ancelotti ist der Deutsche die zentrale Figur. Kroos kam als Weltmeister, und er spielt weltmeisterlich. Seine Auftritte sind so überzeugend, dass sich sogar sein Vorgänger-Nachfolger zu einer Hymne verstieg. "Er ist einer der Spieler, die so gut sind, dass man für sie einfach eine Schwäche haben muss", sagte der zu den Bayern gewechselte Xabi Alonso. "Es gibt wenige Spieler wie ihn auf der Welt."

Vor dem Rückspiel gegen Atletico hat Trainer Ancelotti auf der obligatorischen Pressekonferenz seine Gedanken offenbart und über die Bedeutung des Spiels gesprochen. Ein entscheidender Moment für die gesamte Saison sei die Partie, sagte Ancelotti. Die Relevanz sei auch deswegen so hoch, weil das Spiel als Derby für die Fans besonders wichtig sei. Die Defensive des Gegners hat er als die beste in Europa gelobt, das offensive Spiel als extrem variantenreich und flexibel.

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Natürlich der Trainer auch über seinen Plan gesprochen, die Mittel und Wege, wie sein Team die beste Defensive Europas überwinden kann. Den Namen Kroos hat Ancelotti dabei nicht verwendet. Musste er auch nicht. Alles, was der Italiener sagte, zielte in Richtung des Deutschen in Diensten der Spanier. Geduldig spielen müsse Real, ohne Hektik, entscheidend sei die Balance im Spiel, der richtige Rhythmus. Und über den Rhythmus entscheidet der Taktgeber: Toni Kroos.

Kroos ist die Passmaschine im Spiel der Königlichen

Ein Blick in die Statistik unterstreicht seine Bedeutung für das Spiel Reals. In der laufenden Saison bringt es Kroos auf 16 Einsätze, im Schnitt steht er für 83 Minuten auf dem Platz, ausgewechselt wird er höchstens, wenn eine Partie bereits entschieden ist. Mit durchschnittlich 75 Pässen pro Spiel ist Kroos die Passmaschine im Spiel Reals, Kroos wird von seinen Mitspielern gesucht, auch weil er fast immer einen Mitspieler findet: 94 Prozent seiner Pässe kommen beim Adressaten an. Wie ein Uhrwerk.

Wenn Real heute Abend das Duell gegen den Lokalrivalen drehen will, muss Kroos erneut in ähnliche Dimensionen vordringen. Er weiß darum, er weiß um die Bedeutung des Spiels und die Schwierigkeit der Aufgabe. "Es wird nicht einfach zurückzukommen, aber wir werden es versuchen", sagt Kroos. Er kann es kaum erwarten. Die Uhr tickt, in genau 6 Stunden, 47 Minuten und 12 Sekunden wird angepfiffen. Halt, jetzt sind es nur noch 8 Sekunden. Der Countdown läuft, unaufhaltsam.