Tina Theune-Meyer: "Wir können vieles testen"

Beim hochkarätig besetzten Algarve Cup traf die DFB-Auswahl in ihrem Auftaktspiel auf Schweden und setzte sich dabei mit 2:1 (1:0) durch. Es folgen Spiele gegen Norwegen (Freitag, 11. März, 14.45 Uhr MEZ) und China (Sonntag, 13. März, 17.15 Uhr MEZ). Vor dem Abflug nach Portugal sprach DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer mit Trainerin Tina Theune-Meyer.

Frage: Frau Theune-Meyer, der Algarve Cup steht kurz bevor, damit rückt die EM wieder einen großen Schritt näher, aber auch Ihr Ende als Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Welche Emotionen ruft das in Ihnen hervor?

Tina Theune-Meyer: Keine besonderen. Obwohl mein Vertrag ausläuft, bin ich ja noch nicht weg. Mit der EM habe ich noch eine große Aufgabe vor mir, auf die ich mich riesig freue. Ich will dieses Turnier mit allem drum und dran voll genießen. Jetzt im Vorfeld habe ich noch so viele Ideen und Pläne.

Frage: Welche Bedeutung messen Sie in diesem Zusammenhang dem Algarve Cup bei?

Tina Theune-Meyer: So ein Turnier wie der Algarve Cup ist nicht nur im Vorfeld einer Europameisterschaft eine wertvolle Maßnahme - in vielerlei Hinsicht. Sportlich können wir noch einmal alles auszutesten. Bei der hohen Belastung mit einem Spiel an jedem zweiten Tag erhoffe ich mir zum Beispiel Erkenntnisse über den Fitness-Zustand der Spielerinnen. Dann werden wir die Zeit nutzen, um an technisch-taktischen Dingen zu feilen. Mannschaftlich bringt es das Team zusammen, wir sind zehn Tage unterwegs, da wächst man zusammen, weil wir auch neben dem Fußball einige Dinge unternehmen werden, so drehen wir zum Beispiel einen Werbespot für unseren Sponsor Katjes. Aus Sicht der Trainerin ist der Algarve Cup interessant, weil ich die Möglichkeit zum intensiven Austausch mit den Spielerinnen, unserer Crew und den internationalen Kollegen erhalte.

Frage: Erwarten Sie dennoch speziell für die Europameisterschaft irgendwelche Erkenntnisse?

Tina Theune-Meyer: Natürlich erhält der Algarve Cup im Bezug auf die Europameisterschaft eine besondere Bedeutung, weil wir im Vergleich zu den vergangenen Großveranstaltungen eine extrem kurze Vorbereitungszeit haben werden. Deswegen müssen wir solche Gelegenheiten nutzen, um intensiv zu arbeiten. In Portugal werden wir Spiele auf höchstem Niveau haben, die Weltspitze ist versammelt. Gerade für die jungen Spielerinnen ist es wieder ein guter Test. Wir werden sehen, wie sie in die Mannschaft passen, sie können weiter Erfahrung sammeln, je mehr sie spielen, desto besser werden sie.

Frage: Sind Sie auf den Turniersieg aus oder sind die Ergebnisse für Sie zweitrangig?

Tina Theune-Meyer: Natürlich wollen wir gewinnen! Wir konnten den Algarve Cup noch nie für uns entscheiden. Aber hochkarätige Konkurrenz ist pure Motivation. Und generell gesprochen: Wir verlieren nicht gerne.

Frage: Wie schätzen Sie Ihre Gruppe ein?

Tina Theune-Meyer: Ich glaube, dass wir in der stärkeren Gruppe stehen. Unsere Spiele gegen Schweden sind grundsätzlich spannend. Die Partie gegen Norwegen wird allein schon deshalb interessant sein, weil wir bei der Europameisterschaft im ersten Spiel wieder aufeinandertreffen. Und China hat auch wieder eine sehr starke Mannschaft zusammen.

Frage: Wie wird das Leistungsniveau zu einem solch frühen Zeitpunkt im Jahr sein?

Tina Theune-Meyer: Es sind nur noch drei Monate bis zur Europameisterschaft. Jeder Endrundenteilnehmer hat dieses Jahr schon Lehrgänge absolviert, Länderspiele oder Turniere bestritten. An die Algarve fährt kein Team unvorbereitet. Alles andere wären Ausreden.

Frage: Wer sind Ihrer Meinung die Favoriten bei dem Turnier?

Tina Theune-Meyer: Da kommen fast alle in Frage. Frankreich hat gute Ergebnisse erzielt. Schweden ist gut drauf. Auf die USA bin ich gespannt, die kommen mit einem jungen Team und neuem Trainer. Dänemark, Norwegen, China - die können alle gewinnen. Und natürlich wollen wir ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden.

Frage: Gibt es Besonderheiten bei der Zusammenstellung des Kaders?

Tina Theune-Meyer: Die Konkurrenz ist derzeit groß. Ich habe viele Namen auf der Liste. Spielerinnen, die jetzt nicht dabei sind, sind längst nicht abgehakt. Martina Müller ist nach ihrem Wechsel zum VfL Wolfsburg hochmotiviert. Inka Grings hat nach der langen Verletzungszeit sofort wieder auf sich aufmerksam gemacht. Bianca Rech konnte zuletzt wieder fußballerische Akzente setzen. Inken Becher beweist in der Bundesliga, dass sie wendig und gedankenschnell ist. Isabell Bachor ist nicht dabei, weil bei ihr Prüfungen für ihre Ausbildung zur Bankkauffrau anstehen. Petra Wimbersky kann auf Grund von Fußproblemen nicht mitkommen. Um nur ein paar Namen zu nennen. Dafür sind aber Leute wie Sonja Fuss und Pia Wunderlich wieder dabei. Und auch die Jungen, die bei der China-Reise zum Aufgebot zählten, haben ihre Leistungen in der Bundesliga bestätigt und sich eine neue Chance verdient. Wir werden einiges ausprobieren, schauen, wo können wir uns noch verbessern. In allen Mannschaftsteilen werden wir genau hingucken.

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[bild1]Beim hochkarätig besetzten Algarve Cup traf die DFB-Auswahl in ihrem Auftaktspiel auf Schweden und setzte sich dabei mit 2:1 (1:0) durch. Es folgen Spiele gegen Norwegen (Freitag, 11. März, 14.45 Uhr MEZ) und China (Sonntag, 13. März, 17.15 Uhr MEZ). Vor dem Abflug nach Portugal sprach DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer mit Trainerin Tina Theune-Meyer.



Frage: Frau Theune-Meyer, der Algarve Cup steht kurz bevor, damit rückt die EM wieder einen großen Schritt näher, aber auch Ihr Ende als Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Welche Emotionen ruft das in Ihnen hervor?



Tina Theune-Meyer: Keine besonderen. Obwohl mein Vertrag ausläuft, bin ich ja noch nicht weg. Mit der EM habe ich noch eine große Aufgabe vor mir, auf die ich mich riesig freue. Ich will dieses Turnier mit allem drum und dran voll genießen. Jetzt im Vorfeld habe ich noch so viele Ideen und Pläne.



Frage: Welche Bedeutung messen Sie in diesem Zusammenhang dem Algarve Cup bei?



Tina Theune-Meyer: So ein Turnier wie der Algarve Cup ist nicht nur im Vorfeld einer Europameisterschaft eine wertvolle Maßnahme - in vielerlei Hinsicht. Sportlich können wir noch einmal alles auszutesten. Bei der hohen Belastung mit einem Spiel an jedem zweiten Tag erhoffe ich mir zum Beispiel Erkenntnisse über den Fitness-Zustand der Spielerinnen. Dann werden wir die Zeit nutzen, um an technisch-taktischen Dingen zu feilen. Mannschaftlich bringt es das Team zusammen, wir sind zehn Tage unterwegs, da wächst man zusammen, weil wir auch neben dem Fußball einige Dinge unternehmen werden, so drehen wir zum Beispiel einen Werbespot für unseren Sponsor Katjes. Aus Sicht der Trainerin ist der Algarve Cup interessant, weil ich die Möglichkeit zum intensiven Austausch mit den Spielerinnen, unserer Crew und den internationalen Kollegen erhalte.



Frage: Erwarten Sie dennoch speziell für die Europameisterschaft irgendwelche Erkenntnisse?



Tina Theune-Meyer: Natürlich erhält der Algarve Cup im Bezug auf die Europameisterschaft eine besondere Bedeutung, weil wir im Vergleich zu den vergangenen Großveranstaltungen eine extrem kurze Vorbereitungszeit haben werden. Deswegen müssen wir solche Gelegenheiten nutzen, um intensiv zu arbeiten. In Portugal werden wir Spiele auf höchstem Niveau haben, die Weltspitze ist versammelt. Gerade für die jungen Spielerinnen ist es wieder ein guter Test. Wir werden sehen, wie sie in die Mannschaft passen, sie können weiter Erfahrung sammeln, je mehr sie spielen, desto besser werden sie.



Frage: Sind Sie auf den Turniersieg aus oder sind die Ergebnisse für Sie zweitrangig?



Tina Theune-Meyer: Natürlich wollen wir gewinnen! Wir konnten den Algarve Cup noch nie für uns entscheiden. Aber hochkarätige Konkurrenz ist pure Motivation. Und generell gesprochen: Wir verlieren nicht gerne.



Frage: Wie schätzen Sie Ihre Gruppe ein?



Tina Theune-Meyer: Ich glaube, dass wir in der stärkeren Gruppe stehen. Unsere Spiele gegen Schweden sind grundsätzlich spannend. Die Partie gegen Norwegen wird allein schon deshalb interessant sein, weil wir bei der Europameisterschaft im ersten Spiel wieder aufeinandertreffen. Und China hat auch wieder eine sehr starke Mannschaft zusammen.



Frage: Wie wird das Leistungsniveau zu einem solch frühen Zeitpunkt im Jahr sein?



Tina Theune-Meyer: Es sind nur noch drei Monate bis zur Europameisterschaft. Jeder Endrundenteilnehmer hat dieses Jahr schon Lehrgänge absolviert, Länderspiele oder Turniere bestritten. An die Algarve fährt kein Team unvorbereitet. Alles andere wären Ausreden.



Frage: Wer sind Ihrer Meinung die Favoriten bei dem Turnier?



Tina Theune-Meyer: Da kommen fast alle in Frage. Frankreich hat gute Ergebnisse erzielt. Schweden ist gut drauf. Auf die USA bin ich gespannt, die kommen mit einem jungen Team und neuem Trainer. Dänemark, Norwegen, China - die können alle gewinnen. Und natürlich wollen wir ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden.



Frage: Gibt es Besonderheiten bei der Zusammenstellung des Kaders?



Tina Theune-Meyer: Die Konkurrenz ist derzeit groß. Ich habe viele Namen auf der Liste. Spielerinnen, die jetzt nicht dabei sind, sind längst nicht abgehakt. Martina Müller ist nach ihrem Wechsel zum VfL Wolfsburg hochmotiviert. Inka Grings hat nach der langen Verletzungszeit sofort wieder auf sich aufmerksam gemacht. Bianca Rech konnte zuletzt wieder fußballerische Akzente setzen. Inken Becher beweist in der Bundesliga, dass sie wendig und gedankenschnell ist. Isabell Bachor ist nicht dabei, weil bei ihr Prüfungen für ihre Ausbildung zur Bankkauffrau anstehen. Petra Wimbersky kann auf Grund von Fußproblemen nicht mitkommen. Um nur ein paar Namen zu nennen. Dafür sind aber Leute wie Sonja Fuss und Pia Wunderlich wieder dabei. Und auch die Jungen, die bei der China-Reise zum Aufgebot zählten, haben ihre Leistungen in der Bundesliga bestätigt und sich eine neue Chance verdient. Wir werden einiges ausprobieren, schauen, wo können wir uns noch verbessern. In allen Mannschaftsteilen werden wir genau hingucken.