Tina Theune gibt den Anstoß in Köln

Tina Theune steht in einer Sporthalle und erklärt, wie man im Raum verteidigt. Eine Gruppe Spielerinnen hört zu, zwischen 16 und 24 Jahren alt sind die 14 jungen Frauen. Alle tragen sie Trainingsanzüge der Frauen-Nationalmannschaft, gespannt und auch etwas angespannt hören sie zu. Nichts Ungewöhnliches, schließlich leitet die ehemalige Nationaltrainerin diese Fußballstunde.

Als Bundestrainerin gewann sie sechs Europameisterschaft und 2003 in den USA den Weltmeistertitel. Sie ist es gewohnt, dass ihr junge Spielerinnen etwas beeindruckt begegnen. Dennoch ist heute etwas anders. Denn die Sportstunde findet im Gefängnis statt. Die Sporthalle ist Teil der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln. Und alle diese jungen Fußballerinen sind dort inhaftiert. Tobias Wrzesinski, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger, berichtet aus der JVA.

Tina Theune ist als Botschafterin der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes in die Haftanstalt gekommen. Die jungen Frauen nehmen in Nordrhein-Westfalens größter JVA am Projekt "Anstoß für ein neues Leben" teil. Mit dieser bundesweit einzigartigen Initiative engagiert sich die älteste deutsche Fußballstiftung gemeinsam mit dem NRW-Justizministerium und der Bundesagentur für Arbeit für Jugendstrafgefangene, um sie aktiv auf die Zeit nach der Haftentlassung vorzubereiten. Fußball als Teil der Resozialisierung. Neben dem aktiven Sporttreiben werden Bewerbertrainings und Anti-Gewalt-Maßnahmen angeboten.

Fußballturnier und persönliche Gespräche

Theune ist engagiert. Geduldig erklärt sie unterschiedliche Spielformen, korrigiert, gibt klare Hinweise und Kommandos. "Es ist toll von der früheren Nationaltrainerin Tipps zu bekommen", sagt Tamara, eine 20jährige, die seit einem halben Jahr in Köln einsitzt. Sportlicher Höhepunkt des Tages ist ein Fußballturnier, das Theune gemeinsam mit Wiltrud Friedenstab organisiert. Friedenstab war früher Zeugwartin der Frauen-Nationalmannschaft. Heute begleitet sie ihre ehemalige Teamchefin in die JVA. "Klar, dass ich mit anpacke, wenn Tina Hilfe braucht", sagt sie.

Bei dem Turnier treten in sechs Partien jeweils neu zusammen gestellte Mannschaften gegeneinander an. Die Spielerinnen müssen sich so immer wieder auf andere Situationen und Mitspielerinnen einstellen. Am Ende stehen alle als Sieger fest: Jede Teilnehmerin erhält ein Geschenk. Aus der Frankfurter DFB-Zentrale, in der Theune heute als Expertin für Frauen- und Mädchenfußball tätig ist, hat die Rheinländerin verschiedene Fanartikel mitgebracht. Besonders begehrt sind die Originaltrikots der Frauen-Nationalmannschaft, der Hauptpreis für das beste Team.

"Über den Fußball Spaß und Freude vermitteln"

"Es ist für mich eine wichtige Aufgabe, den jungen Frauen über den Fußball Spaß und Freude zu vermitteln. Wir versuchen hier mit unseren Möglichkeiten und unseren Partnern einen Anstoß, eine Idee für das Leben nach der Haftentlassung zu geben", sagt Theune, die damals als erste Frau die Fußball-Lehrer-Lizenz erwarb.

Anschließend macht sie sich auf den Weg zur dritten Halbzeit. Dann wird die prominente Stiftungsbotschafterin selbst zur Zuhörerin: Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen gibt es viele persönliche Gespräche von "Frau zu Frau". Gerade auch dieses persönliche Kennenlernen, die Wertschätzung, kann auf dem Weg zurück ins normale, bürgerliche Leben ein wichtiger Anstoß sein.

Weitere Informationen gibt es hier.

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Tina Theune steht in einer Sporthalle und erklärt, wie man im Raum verteidigt. Eine Gruppe Spielerinnen hört zu, zwischen 16 und 24 Jahren alt sind die 14 jungen Frauen. Alle tragen sie Trainingsanzüge der Frauen-Nationalmannschaft, gespannt und auch etwas angespannt hören sie zu. Nichts Ungewöhnliches, schließlich leitet die ehemalige Nationaltrainerin diese Fußballstunde.

Als Bundestrainerin gewann sie sechs Europameisterschaft und 2003 in den USA den Weltmeistertitel. Sie ist es gewohnt, dass ihr junge Spielerinnen etwas beeindruckt begegnen. Dennoch ist heute etwas anders. Denn die Sportstunde findet im Gefängnis statt. Die Sporthalle ist Teil der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln. Und alle diese jungen Fußballerinen sind dort inhaftiert. Tobias Wrzesinski, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger, berichtet aus der JVA.

Tina Theune ist als Botschafterin der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes in die Haftanstalt gekommen. Die jungen Frauen nehmen in Nordrhein-Westfalens größter JVA am Projekt "Anstoß für ein neues Leben" teil. Mit dieser bundesweit einzigartigen Initiative engagiert sich die älteste deutsche Fußballstiftung gemeinsam mit dem NRW-Justizministerium und der Bundesagentur für Arbeit für Jugendstrafgefangene, um sie aktiv auf die Zeit nach der Haftentlassung vorzubereiten. Fußball als Teil der Resozialisierung. Neben dem aktiven Sporttreiben werden Bewerbertrainings und Anti-Gewalt-Maßnahmen angeboten.

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Fußballturnier und persönliche Gespräche

Theune ist engagiert. Geduldig erklärt sie unterschiedliche Spielformen, korrigiert, gibt klare Hinweise und Kommandos. "Es ist toll von der früheren Nationaltrainerin Tipps zu bekommen", sagt Tamara, eine 20jährige, die seit einem halben Jahr in Köln einsitzt. Sportlicher Höhepunkt des Tages ist ein Fußballturnier, das Theune gemeinsam mit Wiltrud Friedenstab organisiert. Friedenstab war früher Zeugwartin der Frauen-Nationalmannschaft. Heute begleitet sie ihre ehemalige Teamchefin in die JVA. "Klar, dass ich mit anpacke, wenn Tina Hilfe braucht", sagt sie.

Bei dem Turnier treten in sechs Partien jeweils neu zusammen gestellte Mannschaften gegeneinander an. Die Spielerinnen müssen sich so immer wieder auf andere Situationen und Mitspielerinnen einstellen. Am Ende stehen alle als Sieger fest: Jede Teilnehmerin erhält ein Geschenk. Aus der Frankfurter DFB-Zentrale, in der Theune heute als Expertin für Frauen- und Mädchenfußball tätig ist, hat die Rheinländerin verschiedene Fanartikel mitgebracht. Besonders begehrt sind die Originaltrikots der Frauen-Nationalmannschaft, der Hauptpreis für das beste Team.

"Über den Fußball Spaß und Freude vermitteln"

"Es ist für mich eine wichtige Aufgabe, den jungen Frauen über den Fußball Spaß und Freude zu vermitteln. Wir versuchen hier mit unseren Möglichkeiten und unseren Partnern einen Anstoß, eine Idee für das Leben nach der Haftentlassung zu geben", sagt Theune, die damals als erste Frau die Fußball-Lehrer-Lizenz erwarb.

Anschließend macht sie sich auf den Weg zur dritten Halbzeit. Dann wird die prominente Stiftungsbotschafterin selbst zur Zuhörerin: Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen gibt es viele persönliche Gespräche von "Frau zu Frau". Gerade auch dieses persönliche Kennenlernen, die Wertschätzung, kann auf dem Weg zurück ins normale, bürgerliche Leben ein wichtiger Anstoß sein.

Weitere Informationen gibt es hier.