Thomas Müller: "Es war ein Sieg der Mentalität"

Müller: Ja, den haben wir zur Zeit auch dabei. (lacht)

Frage: Beim Stand von 0:0 leitete er mit seinem Treffer aus dem Nichts den Sieg der Bayern ein.

Müller: Ja. Er hat die Chance gehabt im Sechzehner, und den Ball trifft er dann natürlich nicht so schlecht mit seinem schwachen linken Fuß. (lacht noch mehr)

Frage: Aktuell hat es den Anschein, dass nicht einmal der FC Bayern Leistung auf Knopfdruck abrufen kann.

Müller: Man hat das auch in den anderen Ligen gesehen, dass manche Vereine nach so einer kurzen Pause Probleme haben. Auch Real Madrid hat jetzt zwei Spiele hintereinander verloren. Es ist ein bisschen komisch, eben schwer zu erklären. Bei uns war es so, dass wir uns in Wolfsburg haben auskontern lassen, mit zu wenig Absicherung gespielt haben und deshalb vollkommen unter die Räder gekommen sind. Und es ist einfach so, dass noch nicht jeder einzelne Spieler in der Top-Verfassung ist, in der er gerne wäre oder die richtige Performance bringt. Arjen ist sehr gut drauf, aber von uns anderen muss mehr kommen.

Frage: Wie haben Sie es aufgenommen, diesmal zu Beginn auf der Bank zu sitzen?

Müller: Es muss bei uns immer einer draußen sitzen, und ein Spiel dauert ja länger als 45 Minuten.

aufgezeichnet von DFB.de

[ps]


Nach dem ersten Sieg im Jahr 2015 für den FC Bayern München hat sich Nationalspieler Thomas Müller zur Leistung beim VfB Stuttgart, den Problemen nach der Winterpause und zu den Zielen seiner Mannschaft geäußert. DFB.de hat die Antworten aufgezeichnet.

Frage: Herr Müller, Sie haben 2:0 in Stuttgart gewonnen. Der erste Sieg des FC Bayern im Jahr 2015 war ein Sieg der Effizienz, oder?

Thomas Müller: Stuttgart hat es in der ersten Halbzeit exzellent gemacht. Wir hatten ein bisschen Probleme, hinter die Mittelfeld-Reihe des VfB zu kommen und daher bis auf das Tor von Arjen keine Torchance. Das ist natürlich nicht das, was wir wollen.

Frage: Die Leistung war aber nicht wirklich eines Meisters würdig.

Müller: Insgesamt muss ich festhalten, dass es ein Sieg der Mentalität war, die den Verein seit Jahrzehnten auszeichnet. Wir haben uns einfach auf das konzentriert, was wichtig ist: nämlich drei Punkte mitnehmen. Wir waren auch gegen Schalke 1:0 in Führung, heute aber haben wir nichts anbrennen lassen. Uns allen war bewusst, dass wir in jeder Sekunde – auch nach der Führung – heiß sein müssen, um das Ergebnis zu halten.

Frage: Wann kommt eine Leistungssteigerung? Wo ist die Leichtigkeit der Hinrunde?

Müller: Es geht aktuell in der Phase, in der wir uns befinden, nicht darum, dass wir brilliant spielen, sondern, dass wir uns Schritt für Schritt in die Topform bringen, die wir in der Hinrunde hatten. Jetzt geht es darum, Spiele zu gewinnen, und das haben wir heute einwandfrei hinbekommen.

Frage: Was fehlt noch, spielerisch betrachtet, zum FC Bayern der Hinrunde?

Müller: Wir haben ja gesehen, dass der FC Bayern in der ersten Halbzeit fast keine Torchance hatte. Und das ist nicht das, was wir wollen und unser Anspruch ist. Aber wir gehen 1:0 in Führung und dann muss man sich in der Halbzeit bewusst sein, dass wir eben mit 1:0 führen und das "wie" nicht wichtig ist. Die drei Punkte kommen in der Tabelle dazu. Das ist Fakt. Danach fragt auch keiner mehr, wenn es nächsten Samstag weitergeht.

Frage: Insgesamt hatte Bayern nur acht Torschüsse, echte Chancen gab es höchstens vier. Ein bisschen wenig, oder?

Müller: Natürlich wollen wir gerne das zweite, dritte, vierte Tor machen, aber wir müssen auch im Kopf dazu bereit sein, zu sagen, wir verteidigen jetzt auf Biegen und Brechen das Ergebnis. Wir hauen defensiv alles rein. Jeder läuft dann vielleicht noch zwei Meter mehr. Ich hatte das Gefühl, dass jeder in der Mannschaft wusste, worum es hier geht und zwar darum, dieses Spiel zu gewinnen.

Frage: Ein Sieg bringt einem ja auch mal wieder ein gutes Gefühl.

Müller: Na ja, so lange ist der letzte Erfolg jetzt auch wieder nicht her. Wir haben gegen einen Champions-League-Teilnehmer 70 Minuten in Unterzahl gespielt und ein Unentschieden geholt. Ja, und das Spiel davor war eben ein bisschen mau.

Frage: Muss sich die Mannschaft wirklich das Selbstbewusstsein erst wieder erarbeiten?

Müller: Selbstvertrauen haben wir. Aber natürlich ist es so, dass du in einer Phase, in der nicht alles spielerisch läuft und nicht alles zusammenpasst, nicht alles selbstverständlich ist. Und das muss man sich Spiel für Spiel erst wieder erarbeiten. Damit dann auch jeder einzelne wieder zu seiner Form findet.

Frage: Für die besonderen Momente im Spiel hat der FC Bayern aktuell Arjen Robben, oder?

Müller: Ja, den haben wir zur Zeit auch dabei. (lacht)

Frage: Beim Stand von 0:0 leitete er mit seinem Treffer aus dem Nichts den Sieg der Bayern ein.

Müller: Ja. Er hat die Chance gehabt im Sechzehner, und den Ball trifft er dann natürlich nicht so schlecht mit seinem schwachen linken Fuß. (lacht noch mehr)

Frage: Aktuell hat es den Anschein, dass nicht einmal der FC Bayern Leistung auf Knopfdruck abrufen kann.

Müller: Man hat das auch in den anderen Ligen gesehen, dass manche Vereine nach so einer kurzen Pause Probleme haben. Auch Real Madrid hat jetzt zwei Spiele hintereinander verloren. Es ist ein bisschen komisch, eben schwer zu erklären. Bei uns war es so, dass wir uns in Wolfsburg haben auskontern lassen, mit zu wenig Absicherung gespielt haben und deshalb vollkommen unter die Räder gekommen sind. Und es ist einfach so, dass noch nicht jeder einzelne Spieler in der Top-Verfassung ist, in der er gerne wäre oder die richtige Performance bringt. Arjen ist sehr gut drauf, aber von uns anderen muss mehr kommen.

Frage: Wie haben Sie es aufgenommen, diesmal zu Beginn auf der Bank zu sitzen?

Müller: Es muss bei uns immer einer draußen sitzen, und ein Spiel dauert ja länger als 45 Minuten.

aufgezeichnet von DFB.de