Theune-Meyer: "Alles andere als EM-Finale wäre Enttäuschung"

Trainerin Tina Theune-Meyer, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für das Nationalteam der Frauen verantwortlich, hat in Frankfurt den Kader für die Europameisterschaft vom 5. bis 15. Juni in England bekannt gegeben. In der DFB-Zentrale äußerte sie sich zu ihren personellen Entscheidungen, zu den Chancen des Titelverteidigers und ihre persönliche Perspektive nach dem geplanten Rückzug im Sommer.

Tina Theune-Meyer zum EM-Ziel: "Als Welt- und Europameister sind wir sehr vom Erfolg verwöhnt. Daher wäre alles andere als der Einzug ins Finale eine Enttäuschung."

Tina Theune-Meyer zum Gerüst des EM-Kaders: "Insgesamt habe ich 13 Meisterinnen berufen: acht UEFA-Cup-Siegerinnen aus Potsdam, fünf deutsche Meisterinnen vom 1. FFC Frankfurt. Also viele erfolgreiche Spielerinnen, die jetzt noch im DFB-Pokalfinale in Berlin aufeinander treffen und viel Schwung in die Nationalmannschaft mitbringen werden."

Tina Theune-Meyer zur Defensivabteilung: "Mit Silke Rottenberg und Nadine Angerer haben wir zwei Weltklasse-Torhüterinnen, um die uns viele andere Nationen beneiden. In der Abwehr haben wir viele reife Typen, erfahrenen Spielführerinnen wie Kerstin Stegemann und Führungsfiguren wie Steffi Jones. Dazu ein Talent wie Sarah Günther, die bei der EM sehr viel lernen kann."

Tina Theune-Meyer zu Mittelfeld und Angriff: "In der Zentrale hat Renate Lingor sehr auffällig agiert und ist auch als Torschützin in Erscheinung getreten. Insgesamt sind wir sehr variabel besetzt. Gerade die Spielerinnen aus Potsdam wie Conny Pohlers oder Anja Mittag sind beweglich und torgefährlich. Inka Grings hat eine starke Saison gespielt, Birgit Prinz ist unsere Führungsspielerin."

Tina Theune-Meyer zu Härtefällen: "Shelley Thompson ist unheimlich gefährlich, wenn sie Raum hat. Bei der EM treffen wir aber auf Gegnerinnen, die aggressives Pressing spielen – da fehlt ihr vielleicht noch etwas das Durchsetzungsvermögen. Martina Müller hat selbst erkannt, dass die Konkurrenz zu groß ist. Sie zeigt aber Charakter und will sich weiter anbieten. Dass von den U 19-Weltmeisterinnen nur Anja Mittag dabei ist, tut mir sehr leid, denn ich habe in der jüngeren Vergangenheit viele von ihnen eingesetzt. Célia Okoyino da Mbabi hätte ohne ihren Skiunfall sicher gute Chancen auf eine Nominierung gehabt, denn sie ist die kommende Spielerin in Deutschland. Annike Krahn, Simone Laudehr und Melanie Behringer stehen auf Abruf bereit und sollen mit der U 21 beim Nordic Cup Spielpraxis sammeln."

Tina Theune-Meyer zu den EM-Gegnern: "Norwegen ist reif fürs Halbfinale, hat seinen Stil umgestellt und legt inzwischen mehr Wert aufs Spielerische. Italien wird für uns schwer zu spielen sein, weil die Mannschaft wohl auf Konter aus ist. Frankreich kämpft wie Italien mit Haken und Ösen, ist zudem technisch gut, spielstark und clever – in der Vorrunde sicher unser stärkster Gegner."

Tina Theune-Meyer zur Gefühlslage vor dem letzten Großereignis: "Ich denke eher selten darüber nach, weil ich die EM auf den Punkt hin plane. Persönlich freue ich mich einfach auf England, weil das Publikum dort klasse ist und der Fußball daher kommt."

Tina Theune-Meyer zu ihrer persönlichen Planung: "Nach der EM bestreite ich mit der U 21 noch den Nordic Cup. Das wird ein schöner Abschluss, weil sich damit für mich ein Kreis schließt, denn mit der U 21 bin ich 1996 ja eingestiegen. Danach mache ich erst mal Urlaub –werde dem Fußball aber weiter verbunden bleiben. Vielleicht arbeite ich ja in der Ausbildung für Trainer, aber das werde ich mit dem DFB erst noch in Ruhe besprechen."

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Trainerin Tina Theune-Meyer, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für das Nationalteam der Frauen verantwortlich, hat in Frankfurt den Kader für die Europameisterschaft vom 5. bis 15. Juni in England bekannt gegeben. In der DFB-Zentrale äußerte sie sich zu ihren personellen Entscheidungen, zu den Chancen des Titelverteidigers und ihre persönliche Perspektive nach dem geplanten Rückzug im Sommer.



Tina Theune-Meyer zum EM-Ziel: "Als Welt- und Europameister sind wir sehr vom Erfolg verwöhnt. Daher wäre alles andere als der Einzug ins Finale eine Enttäuschung."



Tina Theune-Meyer zum Gerüst des EM-Kaders: "Insgesamt habe ich 13 Meisterinnen berufen: acht UEFA-Cup-Siegerinnen aus Potsdam, fünf deutsche Meisterinnen vom 1. FFC Frankfurt. Also viele erfolgreiche Spielerinnen, die jetzt noch im DFB-Pokalfinale in Berlin aufeinander treffen und viel Schwung in die Nationalmannschaft mitbringen werden."



Tina Theune-Meyer zur Defensivabteilung: "Mit Silke Rottenberg und Nadine Angerer haben wir zwei Weltklasse-Torhüterinnen, um die uns viele andere Nationen beneiden. In der Abwehr haben wir viele reife Typen, erfahrenen Spielführerinnen wie Kerstin Stegemann und Führungsfiguren wie Steffi Jones. Dazu ein Talent wie Sarah Günther, die bei der EM sehr viel lernen kann."



Tina Theune-Meyer zu Mittelfeld und Angriff: "In der Zentrale hat Renate Lingor sehr auffällig agiert und ist auch als Torschützin in Erscheinung getreten. Insgesamt sind wir sehr variabel besetzt. Gerade die Spielerinnen aus Potsdam wie Conny Pohlers oder Anja Mittag sind beweglich und torgefährlich. Inka Grings hat eine starke Saison gespielt, Birgit Prinz ist unsere Führungsspielerin."



Tina Theune-Meyer zu Härtefällen: "Shelley Thompson ist unheimlich gefährlich, wenn sie Raum hat. Bei der EM treffen wir aber auf Gegnerinnen, die aggressives Pressing spielen – da fehlt ihr vielleicht noch etwas das Durchsetzungsvermögen. Martina Müller hat selbst erkannt, dass die Konkurrenz zu groß ist. Sie zeigt aber Charakter und will sich weiter anbieten. Dass von den U 19-Weltmeisterinnen nur Anja Mittag dabei ist, tut mir sehr leid, denn ich habe in der jüngeren Vergangenheit viele von ihnen eingesetzt. Célia Okoyino da Mbabi hätte ohne ihren Skiunfall sicher gute Chancen auf eine Nominierung gehabt, denn sie ist die kommende Spielerin in Deutschland. Annike Krahn, Simone Laudehr und Melanie Behringer stehen auf Abruf bereit und sollen mit der U 21 beim Nordic Cup Spielpraxis sammeln."



Tina Theune-Meyer zu den EM-Gegnern: "Norwegen ist reif fürs Halbfinale, hat seinen Stil umgestellt und legt inzwischen mehr Wert aufs Spielerische. Italien wird für uns schwer zu spielen sein, weil die Mannschaft wohl auf Konter aus ist. Frankreich kämpft wie Italien mit Haken und Ösen, ist zudem technisch gut, spielstark und clever – in der Vorrunde sicher unser stärkster Gegner."



Tina Theune-Meyer zur Gefühlslage vor dem letzten Großereignis: "Ich denke eher selten darüber nach, weil ich die EM auf den Punkt hin plane. Persönlich freue ich mich einfach auf England, weil das Publikum dort klasse ist und der Fußball daher kommt."



Tina Theune-Meyer zu ihrer persönlichen Planung: "Nach der EM bestreite ich mit der U 21 noch den Nordic Cup. Das wird ein schöner Abschluss, weil sich damit für mich ein Kreis schließt, denn mit der U 21 bin ich 1996 ja eingestiegen. Danach mache ich erst mal Urlaub –werde dem Fußball aber weiter verbunden bleiben. Vielleicht arbeite ich ja in der Ausbildung für Trainer, aber das werde ich mit dem DFB erst noch in Ruhe besprechen."