Theo Zwanziger: "Müssen Lokomotive für den Jugendfußball sein"

Mit einem eindringlichen Appell an die 180 Teilnehmer hat Dr. Theo Zwanziger in Fulda die Fachtagung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Thema "Demografische Entwicklung und Auswirkungen auf den Jugendfußball" eröffnet. "Wir dürfen uns nicht an das Ende des Zuges anhängen", erklärte der Geschäftsführende DFB-Präsident, "sondern müssen unserer politischen Aufgabe nachkommen und die Lokomotive für den Jugendfußball sein."

Zu Beginn seines Vortrages unternahm Dr. Theo Zwanziger eine Situationsbeschreibung der aktuellen Lage im Jugendfußball. "Das Talentförderprogramm ist in der Anlage richtig. Mein Dank gilt hierbei ausdrücklich DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der sich gleich nach seinem Amtsantritt stark für die Jugendarbeit eingesetzt und dieses Programm eingeführt hat. Darüber hinaus müssen wir auch die Eliteschulen in Deutschland fördern. Daran führt kein Weg vorbei."

Das im Januar dieses Jahres vom DFB gestartete Mädchenfußball-Programm unter dem Motto "Ich spiele Fußball" bezeichnete Zwanziger als "ein Geschenk des DFB an die Vereine. Denn die Mädchen und jungen Frauen werden nicht nur spielen. Sie werden auch Tätigkeiten in den Klubs übernehmen und mithelfen, die Zukunft des Fußballs zu sichern."

Als zentrales Anliegen der Tagung formulierte Zwanziger die Bereitschaft zu Innovationen und Öffnung für andere Meinungen: "Wir befinden uns in einer Monopolstellung. In so einer Konstellation schwebt man immer in der Gefahr, träge zu werden. Deshalb wünsche ich mir auch kritische Fragen, denen wir uns stellen müssen. Nur dann haben wir einen Anspruch darauf, in der Gesellschaft mitgestalten zu können."

Außerdem appellierte der 60-Jährige an die Teilnehmer, sich für den Fußball stark zu machen. "Man kann viele Programme entwickeln, aber wichtig sind die Menschen, die die Entwürfe auch umsetzen", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident. "Der Fußball hat seinen Platz mitten in unserem gesellschaftlichen Leben. Und daher müssen wir uns einsetzen für unseren Sport. Es muss den Menschen in der Gesellschaft und der Politik klar gemacht werden: Jeder Sportplatz und jedes Stadion dienen der Integration und der Arbeit im sozialen Bereich."

Dr. Hans-Dieter Drewitz, der Vorsitzende des DFB-Jugendausschusses, formulierte in seiner Begrüßung den klaren Wunsch an die Teilnehmer: "Wir müssen unseren guten Platz in der umkämpften Sportwelt behaupten. Deshalb erwarte ich am Ende dieser Tagung Hausaufgaben für die Vertreter in den Landesverbänden, die nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt werden."

Das Einführungsreferat hielt Bernd Barutta, Leiter der DFB-Junioren-Abteilung. "Der Staat konzentriert sich auf die Sicherstellung von Grund- und Kernfunktionen wie die Schul- und Bildungspolitik, Fragen des Sozialwesens oder der Wirtschaftsförderung", referierte Barutta. "Deshalb müssen wir uns als freier Träger des Sports dieser Thematik selbst annehmen. Wir müssen der Kritik entgegentreten, der DFB kümmere sich nicht um seine originäre Aufgabe."

Bei seinen Erläuterungen stützte sich Bernd Barutta auf eine vom DFB bei dem Augsburger Institut für Sozialplanung, Jugend und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik in Auftrag gegebene Studie. Aus ihr wurde ersichtlich, dass die demografische Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche große Auswirkungen haben wird. "Es ist mit einem Rückgang der Geburtenrate und somit bei jungen Fußballern und Mannschaftszahlen im Jugendbereich zu rechnen."

Daher sind laut Barutta vor allem drei Punkte in die generellen Überlegungen miteinzubeziehen: der Organisationsgrad vor allem in den ländlichen Regionen, die Geburten- beziehungsweise die Wanderungsrate und die Bevölkerungsdichte.

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Mit einem eindringlichen Appell an die 180 Teilnehmer hat Dr. Theo Zwanziger in Fulda die Fachtagung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Thema "Demografische Entwicklung und Auswirkungen auf den Jugendfußball" eröffnet. "Wir dürfen uns nicht an das Ende des Zuges anhängen", erklärte der Geschäftsführende DFB-Präsident, "sondern müssen unserer politischen Aufgabe nachkommen und die Lokomotive für den Jugendfußball sein."



Zu Beginn seines Vortrages unternahm Dr. Theo Zwanziger eine Situationsbeschreibung der aktuellen Lage im Jugendfußball. "Das Talentförderprogramm ist in der Anlage richtig. Mein Dank gilt hierbei ausdrücklich DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der sich gleich nach seinem Amtsantritt stark für die Jugendarbeit eingesetzt und dieses Programm eingeführt hat. Darüber hinaus müssen wir auch die Eliteschulen in Deutschland fördern. Daran führt kein Weg vorbei."



Das im Januar dieses Jahres vom DFB gestartete Mädchenfußball-Programm unter dem Motto "Ich spiele Fußball" bezeichnete Zwanziger als "ein Geschenk des DFB an die Vereine. Denn die Mädchen und jungen Frauen werden nicht nur spielen. Sie werden auch Tätigkeiten in den Klubs übernehmen und mithelfen, die Zukunft des Fußballs zu sichern."



Als zentrales Anliegen der Tagung formulierte Zwanziger die Bereitschaft zu Innovationen und Öffnung für andere Meinungen: "Wir befinden uns in einer Monopolstellung. In so einer Konstellation schwebt man immer in der Gefahr, träge zu werden. Deshalb wünsche ich mir auch kritische Fragen, denen wir uns stellen müssen. Nur dann haben wir einen Anspruch darauf, in der Gesellschaft mitgestalten zu können."



Außerdem appellierte der 60-Jährige an die Teilnehmer, sich für den Fußball stark zu machen. "Man kann viele Programme entwickeln, aber wichtig sind die Menschen, die die Entwürfe auch umsetzen", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident. "Der Fußball hat seinen Platz mitten in unserem gesellschaftlichen Leben. Und daher müssen wir uns einsetzen für unseren Sport. Es muss den Menschen in der Gesellschaft und der Politik klar gemacht werden: Jeder Sportplatz und jedes Stadion dienen der Integration und der Arbeit im sozialen Bereich."



[bild2]Dr. Hans-Dieter Drewitz, der Vorsitzende des DFB-Jugendausschusses, formulierte in seiner Begrüßung den klaren Wunsch an die Teilnehmer: "Wir müssen unseren guten Platz in der umkämpften Sportwelt behaupten. Deshalb erwarte ich am Ende dieser Tagung Hausaufgaben für die Vertreter in den Landesverbänden, die nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt werden."



Das Einführungsreferat hielt Bernd Barutta, Leiter der DFB-Junioren-Abteilung. "Der Staat konzentriert sich auf die Sicherstellung von Grund- und Kernfunktionen wie die Schul- und Bildungspolitik, Fragen des Sozialwesens oder der Wirtschaftsförderung", referierte Barutta. "Deshalb müssen wir uns als freier Träger des Sports dieser Thematik selbst annehmen. Wir müssen der Kritik entgegentreten, der DFB kümmere sich nicht um seine originäre Aufgabe."



Bei seinen Erläuterungen stützte sich Bernd Barutta auf eine vom DFB bei dem Augsburger Institut für Sozialplanung, Jugend und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik in Auftrag gegebene Studie. Aus ihr wurde ersichtlich, dass die demografische Entwicklung auf alle gesellschaftlichen Bereiche große Auswirkungen haben wird. "Es ist mit einem Rückgang der Geburtenrate und somit bei jungen Fußballern und Mannschaftszahlen im Jugendbereich zu rechnen."



Daher sind laut Barutta vor allem drei Punkte in die generellen Überlegungen miteinzubeziehen: der Organisationsgrad vor allem in den ländlichen Regionen, die Geburten- beziehungsweise die Wanderungsrate und die Bevölkerungsdichte.