Theo Zwanziger "Aufgabe ist mir ans Herz gewachsen"

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wird Nachfolger von Franz Beckenbauer im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA. Der 65 Jahre alte Jurist aus Altendiez wurde auf dem 35. UEFA-Kongress in Paris von den 53 Delegierten per Akklamation in die "Regierung des Weltfußballs" gewählt. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Zwanziger über die Wahl und die Ziele für seine neue Aufgabe.

DFB.de: Herr Dr. Zwanziger, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in das Exekutivkomitee der FIFA. Eine große Überraschung war das jedoch nicht mehr, schließlich waren Sie der einzige Kandidat für diese Position.

Dr. Zwanziger: Eine überraschung war es sicher nicht, aber die Tatsache, dass es nur einen Kandidaten gab, ist an sich schon eine Überraschung. Schließlich gibt es nicht allzu viele Plätze für Europa im Exekutivkomitee des Weltverbandes. Daher hätte man durchaus damit rechnen können, dass es mehrere Kandidaten gibt.

DFB.de: Und warum war dem nicht so?

Dr. Zwanziger: Ich glaube, dass der Verzicht der anderen Verbände, einen eigenen Kandidaten zu nominieren, den Respekt zeigt, den sie vor der internationalen Arbeit meiner Vorgänger Franz Beckenbauer, Gerhard Mayer-Vorfelder und Egidius Braun haben. Die anderen Verbände wissen, dass der DFB immer die gesamteuropäischen Interessen vertritt und deshalb vertrauen sie uns. Dazu hat sicherlich auch meine bisherige Arbeit im UEFA-Exekutivkomitee beigetragen.

DFB.de: Und wie fühlen Sie sich nach der Wahl?

Dr. Zwanziger: Ich freue mich selbstverständlich über das Vertrauen der Delegierten aus ganz Europa und die neue Aufgabe. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich vor zwei Jahren nicht unbedingt in das Exekutivkomitee der UEFA gedrängt habe. Mittlerweile aber ist mir - vor allem auch dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Michel Platini - diese Aufgabe sehr ans Herz gewachsen. Sie macht mir, das gebe ich gerne zu, mittlerweile sogar eine Menge Freude. Ich denke, dass wird in der FIFA nicht anders sein.

DFB.de: Was haben Sie in Ihrer Funktion als Mitglied der fußballerischen „Weltregierung“ vor?



[bild1]

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wird Nachfolger von Franz Beckenbauer im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA. Der 65 Jahre alte Jurist aus Altendiez wurde auf dem 35. UEFA-Kongress in Paris von den 53 Delegierten per Akklamation in die "Regierung des Weltfußballs" gewählt. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Zwanziger über die Wahl und die Ziele für seine neue Aufgabe.

DFB.de: Herr Dr. Zwanziger, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in das Exekutivkomitee der FIFA. Eine große Überraschung war das jedoch nicht mehr, schließlich waren Sie der einzige Kandidat für diese Position.

Dr. Zwanziger: Eine überraschung war es sicher nicht, aber die Tatsache, dass es nur einen Kandidaten gab, ist an sich schon eine Überraschung. Schließlich gibt es nicht allzu viele Plätze für Europa im Exekutivkomitee des Weltverbandes. Daher hätte man durchaus damit rechnen können, dass es mehrere Kandidaten gibt.

DFB.de: Und warum war dem nicht so?

Dr. Zwanziger: Ich glaube, dass der Verzicht der anderen Verbände, einen eigenen Kandidaten zu nominieren, den Respekt zeigt, den sie vor der internationalen Arbeit meiner Vorgänger Franz Beckenbauer, Gerhard Mayer-Vorfelder und Egidius Braun haben. Die anderen Verbände wissen, dass der DFB immer die gesamteuropäischen Interessen vertritt und deshalb vertrauen sie uns. Dazu hat sicherlich auch meine bisherige Arbeit im UEFA-Exekutivkomitee beigetragen.

DFB.de: Und wie fühlen Sie sich nach der Wahl?

Dr. Zwanziger: Ich freue mich selbstverständlich über das Vertrauen der Delegierten aus ganz Europa und die neue Aufgabe. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich vor zwei Jahren nicht unbedingt in das Exekutivkomitee der UEFA gedrängt habe. Mittlerweile aber ist mir - vor allem auch dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Michel Platini - diese Aufgabe sehr ans Herz gewachsen. Sie macht mir, das gebe ich gerne zu, mittlerweile sogar eine Menge Freude. Ich denke, dass wird in der FIFA nicht anders sein.

DFB.de: Was haben Sie in Ihrer Funktion als Mitglied der fußballerischen „Weltregierung“ vor?

[bild2]

Dr. Zwanziger: Ich komme neu in dieses weltumspannende Gremium, und da ich ein realistischer Mensch bin, glaube ich nicht, dass ich von heute auf morgen die Welt ändern kann. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn die FIFA hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel Gutes zur Entwicklung des Fußballs getan. Bestes Beispiel dafür sind die Männer-Weltmeisterschaften, die früher immer nur in Europa und Südamerika ausgespielt wurden - mittlerweile ist Fußball in der Spitze und Breite weltumspannend entwickelt worden. Auch für Mädchen und Frauen. Das klare Bekenntnis gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und für das soziale Engagement macht damit auch die FIFA zu einer starken, werorientieren, politischen Kraft.

DFB.de: Aber dennoch gab es zuletzt viel Kritik...

Dr. Zwanziger: Ich denke, was die FIFA derzeit braucht, ist mehr öffentliche Akzeptanz ihrer Entscheidungen und ein insgesamt verbessertes Image, was natürlich eine Menge mit Transparenz zu tun hat. Ich denke schon, dass ich mich bemühen werde, einiges von dem, was in den vergangenen Wochen ein wenig in Misskredit geraten ist, zu reparieren. Denn unter dem Strich, das steht für mich ohne Frage fest, ist die FIFA eine sehr gute Organisation, die vieles richtig gemacht hat und macht.