The Fröhlichs of Athenry

Gänsehaut. Wer bekommt sie nicht beim Gedanken an den Gesang der irischen Fans bei der EUR0 2012? „The Fields of Athenry“ intonierten die Boys in Green kurz vor dem Ende der Partie gegen Spanien. Besonders bewegte es Matthias Fröhlich - das Fan Club-Mitglied lebt in dem so inbrünstig besungenen Städtchen im County Galway.

„Der irische Charme lebt“, sagt Matthias Fröhlich über Athenry. Seit sieben Jahren darf er ihn dort genießen. Der Liebe wegen hat es ihn in das knapp 5.000 Einwohner zählende Städtchen im Westen der Republik Irland verschlagen. Seine Ehefrau Liz stammt von hier.

Mittelalterliche Bauten aus grauem Stein, die Burg, das Stadttor oder die Kloster-Ruine, sind die Wahrzeichen von Athenry. Es sind stumme Zeugen der Geschichte. Matthias Fröhlich hat sich dort eingerichtet, fühlt sich wohl. Dennoch sagt er: „Der Ort könnte einen Facelift vertragen.“

"Das war Ausscheiden mit Stil"

Auch die besungenen Felder von Athenry gibt es noch. Es sind die Wiesen rund um die kleine Stadt. „Das grüne Irland halt“, erklärt Matthias Fröhlich, den es im Jahr 2000 auf die Insel zog. An sich nichts Spektakuläres. Aber es ist das Bild, das jeden Iren an die Heimat erinnert. Erst recht, wenn sie wie im Lied, vor dem geistigen Auge eines Sträflings erscheint, der sich auf einem Gefangenenschiff auf dem Weg ins weit entfernte Australien befindet.

Deswegen singen die Iren den Song, die Hymne noch heute. Um Stolz und Sehnsucht auszudrücken. „Die Iren lassen sich generell nicht unterkriegen“, sagt Matthias Fröhlich, „das ist ihre Mentalität.“ Und wenn dann doch mal das Unvermeintliche droht, wahren sie mit der Musik die Haltung. „Das war Ausscheiden mit Stil“, sagt Matthias Fröhlich. Die 0:4-Niederlage gegen Spanien bei der EURO 2012 bedeutete schon nach dem zweiten Gruppenspiel das Turnier-Aus für die Iren.

Trikot-Veredlung durch Götze in Dublin

Ein wenig von dieser Geisteshaltung hat Matthias Fröhlich übernommen. Zumindest trägt es der gebürtige Lippetaler mit Fassung, dass er in Gelsenkirchen beim EM-Qualifikationsspiel zwischen der DFB-Auswahl und Irland nicht dabei sein kann. Ja, dass er diese Partie noch nicht einmal in den heimischen vier Wänden wird schauen können. Eine Geschäftsreise steht bei ihm auf dem Plan. „Wahrscheinlich in irgendeinem Flughafenhotel“, murmelt er. Und vielleicht summt er dabei leise „The Fields of Athenry“ vor sich hin.



Gänsehaut. Wer bekommt sie nicht beim Gedanken an den Gesang der irischen Fans bei der EUR0 2012? „The Fields of Athenry“ intonierten die Boys in Green kurz vor dem Ende der Partie gegen Spanien. Besonders bewegte es Matthias Fröhlich - das Fan Club-Mitglied lebt in dem so inbrünstig besungenen Städtchen im County Galway.

„Der irische Charme lebt“, sagt Matthias Fröhlich über Athenry. Seit sieben Jahren darf er ihn dort genießen. Der Liebe wegen hat es ihn in das knapp 5.000 Einwohner zählende Städtchen im Westen der Republik Irland verschlagen. Seine Ehefrau Liz stammt von hier.

Mittelalterliche Bauten aus grauem Stein, die Burg, das Stadttor oder die Kloster-Ruine, sind die Wahrzeichen von Athenry. Es sind stumme Zeugen der Geschichte. Matthias Fröhlich hat sich dort eingerichtet, fühlt sich wohl. Dennoch sagt er: „Der Ort könnte einen Facelift vertragen.“

"Das war Ausscheiden mit Stil"

Auch die besungenen Felder von Athenry gibt es noch. Es sind die Wiesen rund um die kleine Stadt. „Das grüne Irland halt“, erklärt Matthias Fröhlich, den es im Jahr 2000 auf die Insel zog. An sich nichts Spektakuläres. Aber es ist das Bild, das jeden Iren an die Heimat erinnert. Erst recht, wenn sie wie im Lied, vor dem geistigen Auge eines Sträflings erscheint, der sich auf einem Gefangenenschiff auf dem Weg ins weit entfernte Australien befindet.

Deswegen singen die Iren den Song, die Hymne noch heute. Um Stolz und Sehnsucht auszudrücken. „Die Iren lassen sich generell nicht unterkriegen“, sagt Matthias Fröhlich, „das ist ihre Mentalität.“ Und wenn dann doch mal das Unvermeintliche droht, wahren sie mit der Musik die Haltung. „Das war Ausscheiden mit Stil“, sagt Matthias Fröhlich. Die 0:4-Niederlage gegen Spanien bei der EURO 2012 bedeutete schon nach dem zweiten Gruppenspiel das Turnier-Aus für die Iren.

Trikot-Veredlung durch Götze in Dublin

Ein wenig von dieser Geisteshaltung hat Matthias Fröhlich übernommen. Zumindest trägt es der gebürtige Lippetaler mit Fassung, dass er in Gelsenkirchen beim EM-Qualifikationsspiel zwischen der DFB-Auswahl und Irland nicht dabei sein kann. Ja, dass er diese Partie noch nicht einmal in den heimischen vier Wänden wird schauen können. Eine Geschäftsreise steht bei ihm auf dem Plan. „Wahrscheinlich in irgendeinem Flughafenhotel“, murmelt er. Und vielleicht summt er dabei leise „The Fields of Athenry“ vor sich hin.

Aber nein. Matthias Fröhlich wird seinem Namen gerecht. Er hat keinen Grund, Trübsal zu blasen. Beim Rückspiel im kommenden Jahr, da wird er dabei sein. In Dublin. So wie auch schon am 12. Oktober 2012. Er wurde damals Zeuge des überzeugenden 6:1-Erfolgs der deutschen Mannschaft. Und als wäre das nicht schon gut genug gewesen, hatte er auch noch – ohne es zu wissen – eine Übernachtung im Team-Quartier der DFB-Auswahl gebucht.

Tatsächlich lief Matthias Fröhlich auch dem einen oder anderen Spieler im Hotel über den Weg. Die wichtigste Begegnung für den Borussia Dortmund-Fan war jedoch die mit Mario Götze. Von ihm ließ er sich sein Trikot veredeln. Der 41-Jährige wertet das im nachhinein als gutes Omen auf dem Weg zum Titelgewinn.

"Was ihr organisiert, ist super."

Den erlebte er auch live vor Ort in Rio. Die Reise organisierte er selbst. Hilfe erhielt er über den Fan Club. „Was ihr organisiert, ist super. Ich bin seit 2007 dabei und habe seither jede Karte bekommen, die ich haben wollte“, sagt Matthias Fröhlich. Etwa zweimal pro Jahr reisen er und seine irische Frau, die ebenfalls Mitglied im Fan Club ist, zu Länderspielen der deutschen Mannschaft. Und das aus gutem Grund. „Die Nationalmannschaft ist für mich schon seit Kindheitstagen eine Herzensangelegenheit. Sie ist mir wichtiger als die Bundesliga oder Champions League, denn bei der Nationalmannschaft – da wird Geschichte geschrieben!“

Ein Stück weit redet Matthias Fröhlich aus Erfahrung. Bei drei Weltmeisterschaften war er bisher dabei. Und er bewies jedes Mal ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Spiele. 1990 sah er den Achtelfinal-Erfolg gegen die Niederlande. 2006 war er beim Vorrundenspiel gegen Polen dabei. Und 2014 sah er das Finale gegen Argentinien. Pläne für die EURO 2016 hat der Fremdsprachenkorrespondent noch nicht konkret geschmiedet. Vielleicht sollte man sich nach der gelungenen Qualifikation einen Tipp von ihm holen. Speziell wenn die Iren wieder dabei sein sollten.