Team im WM-Quartier: Ein Tag im Campo Bahia

Im Campo Bahia gibt es einiges, das von sportlichen Aktivitäten zeugt und weder für die betriebene Sportart noch für die deutsche Nationalmannschaft typisch ist. Golfbälle liegen nicht selten am Boden von Wasserhindernissen, aber dass das Wasserhindernis gechlort und gefliest ist, gibt es so wohl selten.

Im Teamquartier der deutschen Nationalmannschaft ist einiges ungewöhnlich - diese Szene gehört dazu: Fünf Meter neben dem Pool steht Thomas Müller, in seiner Hand ein kleines Eisen. Im Pool steht Bastian Schweinsteiger, er fungiert als lebendiges Ziel. Am Vormittag haben die beiden eine Fitnesseinheit absolviert, am Nachmittag steht das nächste Mannschaftstraining an. Dazwischen: Teamsitzungen, Besprechungen, Behandlung, Termine mit den Scouts. Die wenige Freizeit nutzen die Spieler für ein wenig Ablenkung, für Lockerheit in Zeiten des Schweißes.

So wie der behauptet weltbeste Golfer unter den Fußballern und sein mutiges Ziel. Ein paar Bälle sind zu kurz geschlagen, die meisten aber fliegen mit erstaunlicher Präzision in Richtung Schweinsteiger. Und doch – der geübte Golfballtaucher wittert ein Geschäft. Und wer nach dem Golfball taucht, und sich den Himmel durch das Wasser von unten besieht, sieht mit viel Glück auch von unten runde Gegenstände in Golfballgröße.

Durm und Ginter spielen mit leichteren Bällen

Tischtennisbälle. Und das kommt so: Am Mittag haben sich Erik Durm und Matthias Ginter an der Tischtennisplatte einen hochklassigen Schlagabtausch geliefert, der schwimmende Ball belegt, dass Ballwechsel auch ein Ende gefunden haben. Jetzt treibt die kleine, weiße Kugel ziemlich zentral auf dem Pool, bald erreicht sie den Beckenrand, die sanft Brise, die vom Meer herüberweht, hat leichtes Spiel.

Ansonsten herrscht Stille im, um und auf dem Pool. Neue Einschläge von neuen Bällen sind jetzt nicht mehr zu erwarten. Die Mannschaft macht, was sie meistens tut: Sie arbeitet. Und während die Mannschaft trainiert, hat das Campo Pause. Die Tischtennisschläger ruhen auf der Tischtennisplatte, die Golfschläger im Golfbag, die Dartspfeile stecken in der Darts-Scheibe. Die Mannschaft ist ausgeflogen, einen guten Kilometer entfernt schafft sie auf dem Trainingsplatz die Grundlagen für ein erfolgreiches Turnier.

Zwei Mal am Tag hat Joachim Löw seine Spieler bisher üben lassen, harte Einheiten von jeweils knapp 90 Minuten, die die Spieler auf die Belastungen einstellen, die sie aushalten müssen, wenn sie den langen Weg zur Krone des Fußballs gehen wollen.

Während der Trainingseinheiten herrscht im Campo in der Pause pausenlos gemütliche Hektik. Die Fitnessgeräte, sonst fast permanent frequentiert, stehen verwaist am Sandstrand, Planen schützen die Technik vor dem sandigen Staub. Die Liegen am Pool sind leer, das Tock-Tock-Tock der Darts-Pfeile ist verstummt. Kein Billardqueue wird gestoßen und kein Golfschläger wird geschwungen.



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Im Campo Bahia gibt es einiges, das von sportlichen Aktivitäten zeugt und weder für die betriebene Sportart noch für die deutsche Nationalmannschaft typisch ist. Golfbälle liegen nicht selten am Boden von Wasserhindernissen, aber dass das Wasserhindernis gechlort und gefliest ist, gibt es so wohl selten.

Im Teamquartier der deutschen Nationalmannschaft ist einiges ungewöhnlich - diese Szene gehört dazu: Fünf Meter neben dem Pool steht Thomas Müller, in seiner Hand ein kleines Eisen. Im Pool steht Bastian Schweinsteiger, er fungiert als lebendiges Ziel. Am Vormittag haben die beiden eine Fitnesseinheit absolviert, am Nachmittag steht das nächste Mannschaftstraining an. Dazwischen: Teamsitzungen, Besprechungen, Behandlung, Termine mit den Scouts. Die wenige Freizeit nutzen die Spieler für ein wenig Ablenkung, für Lockerheit in Zeiten des Schweißes.

So wie der behauptet weltbeste Golfer unter den Fußballern und sein mutiges Ziel. Ein paar Bälle sind zu kurz geschlagen, die meisten aber fliegen mit erstaunlicher Präzision in Richtung Schweinsteiger. Und doch – der geübte Golfballtaucher wittert ein Geschäft. Und wer nach dem Golfball taucht, und sich den Himmel durch das Wasser von unten besieht, sieht mit viel Glück auch von unten runde Gegenstände in Golfballgröße.

Durm und Ginter spielen mit leichteren Bällen

Tischtennisbälle. Und das kommt so: Am Mittag haben sich Erik Durm und Matthias Ginter an der Tischtennisplatte einen hochklassigen Schlagabtausch geliefert, der schwimmende Ball belegt, dass Ballwechsel auch ein Ende gefunden haben. Jetzt treibt die kleine, weiße Kugel ziemlich zentral auf dem Pool, bald erreicht sie den Beckenrand, die sanft Brise, die vom Meer herüberweht, hat leichtes Spiel.

Ansonsten herrscht Stille im, um und auf dem Pool. Neue Einschläge von neuen Bällen sind jetzt nicht mehr zu erwarten. Die Mannschaft macht, was sie meistens tut: Sie arbeitet. Und während die Mannschaft trainiert, hat das Campo Pause. Die Tischtennisschläger ruhen auf der Tischtennisplatte, die Golfschläger im Golfbag, die Dartspfeile stecken in der Darts-Scheibe. Die Mannschaft ist ausgeflogen, einen guten Kilometer entfernt schafft sie auf dem Trainingsplatz die Grundlagen für ein erfolgreiches Turnier.

Zwei Mal am Tag hat Joachim Löw seine Spieler bisher üben lassen, harte Einheiten von jeweils knapp 90 Minuten, die die Spieler auf die Belastungen einstellen, die sie aushalten müssen, wenn sie den langen Weg zur Krone des Fußballs gehen wollen.

Während der Trainingseinheiten herrscht im Campo in der Pause pausenlos gemütliche Hektik. Die Fitnessgeräte, sonst fast permanent frequentiert, stehen verwaist am Sandstrand, Planen schützen die Technik vor dem sandigen Staub. Die Liegen am Pool sind leer, das Tock-Tock-Tock der Darts-Pfeile ist verstummt. Kein Billardqueue wird gestoßen und kein Golfschläger wird geschwungen.

Dafür fahren viele Golfcarts hin und her. Mit ihnen werden viele silberne Kisten und rote Koffer und schwarze Koffer und kleine und große Pappkarton von A nach B gefahren. Es klopft und hämmert, Wege werden gefegt, der Rasen wird gewässert, Palmen begossen, Zimmer und Häuser werden geputzt. Das Campo ist fertig, aber hier und da wird nachgebessert, wird perfektioniert, was perfektionierungsfähig ist. Für fast alles gilt: tudo bem, alles gut.

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Koch Stromberg mit brasilianischer Gelassenheit

In der Küche regiert Koch Holger Stromberg mit brasilianischer Gelassenheit. Während die Spieler auf dem Trainingsplatz schwitzen, sorgt das Küchenteam dafür, dass der Nährstoffhaushalt ausgeglichen werden kann. Für 19.00 Uhr ist das Abendmahl angesetzt, was auf den Tisch kommt, weiß der Koch selber meist erst kurz vor der Zubereitung. Die Lebensmittel werden ins Campo nicht nach Bestellung geliefert, ein Einkäufer zieht jeden Morgen los und bringt mit, was er auftreiben kann. Heute Abend kommt Tafelspitz auf die Tafel, dazu Hähnchenbrust, viel frisches Gemüse und viel frisches Obst.

Danach wird es sein, wie an den Abenden zuvor auch. Ein paar Spieler werden danach in die Sauna gehen, Regeneration nach harter Arbeit. An der Bar werden Spieler sitzen und reden, sie werden die Stille genießen und die Sterne betrachten. Die Dunkelheit ist hier dunkler als in Deutschland, die Himmelskörper leuchten heller, wirken größer, der Himmel scheint näher.

Und vielleicht bietet auch heute wieder ein düsterer Gast sein skurriles Spektakel. So wie bisher jeden Abend. Eine Vampirfeldermaus ließ sich überpünktlich schon vor der Geisterstunde am Pool blicken und umkreiste mit Ruhe und Präzision das Wasserhindernis. Einmal, zwei Mal, und ein drittes Mal. Dann entschwand Dracula in die Nacht - ohne Golf- oder Tischtennisball entführt zu haben.