Task Force beruft geschäftsführendes Gremium und drei Experten-Gruppen

Die Task Force des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat auf ihrer ersten Sitzung am Mittwoch in Frankfurt am Main ein geschäftsführendes Gremium gebildet.

Dem fünfköpfigen Ausschuss gehören Helmut Spahn, DFB-Sicherheitsbeauftragter und Leiter der Task Force, Andreas Nagel, DFL-Direktor Spielbetrieb, Reinhold Baier, Vorsitzender der Kommission Gewaltprävention des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte und Walter Hützen, Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Sicherheitsangelegenheiten, an. "Dieses Führungsgremium wird in einem permanenten Austausch stehen, sich monatlich treffen, die Arbeit der Task Force koordinieren und alle Ergebnisse zusammentragen", sagte Helmut Spahn.

Außerdem bildeten die 21 Mitglieder der Task Force in der vierstündigen Sitzung drei mit jeweils fünf Experten besetzte Untergruppen. Die Gruppe "Für Fairplay, gegen Gewalt" wird von Holger Fuchs, dem Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), geleitet. Den Vorsitz in der Gruppe "Für Toleranz, gegen Rassismus und Diskriminierung" übernahm Prof. Dr. Gunter A. Pilz, Sozialwissenschaftler an der Leibniz-Universität Hannover und Fanforscher, die Leitung der Gruppe "Für Integration, gegen Fremdenfeindlichkeit" die neue DFB-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler. „Die Einführung dieser ausschließlich mit Experten aus den verschiedenen Bereichen besetzten Kleingruppen soll dafür sorgen, die Arbeit der Task Force möglichst effektiv zu gestalten", erklärte Spahn.

Die Mitglieder der Task Force, die bereits seit einigen Wochen in engem Kontakt gestanden hatten, erarbeiteten bei ihrer ersten Zusammenkunft zudem zahlreiche kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Fußball. So soll in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und auf Basis des Ergebnisportals DFBnet zeitnah ein umfassendes Meldesystem eingeführt werden, über das alle rassistischen, fremdenfeindlichen und gewalttätigen Vorfälle in allen Spielklassen umgehend an den DFB gesendet werden. Zudem soll alsbald ein umfassendes Lagebild erstellt werden, um zielgerichtete Maßnahmen in die Wege leiten zu können.

"Präventivmaßnahmen sind zwar immer der Königsweg, aber die Task Force muss auch kurzfristige Akutmaßnahmen ergreifen können. Dazu gehören auch repressive Maßnahmen wie die konsequente Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten", äußerte Spahn. "Der DFB hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche wichtige Aktionen, beispielsweise die groß angelegte Qualifizierungsoffensive von Trainern und Vereinsmitarbeitern oder die Unterstützung und Beratung besonders gewaltgefährdeter Vereine, auf den Weg gebracht. Weitere Initiativen dieser Art wie die kurzfristige Dokumentation bereits getroffener Maßnahmen sollen ganz gezielt folgen."

Grundsätzlich stellte Reinhold Baier fest, dass sich der Fußball deutlich positionieren müsse: "Wir werden Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit weder im Profifußball noch im Amateurbereich akzeptieren." Diesbezüglich ergänzte Spahn, dass die Task Force plane, für beide Bereiche "einen einheitlichen Standard" zu definieren. Zahlreiche Ideen aus der ersten Task-Force-Sitzung wie etwa der Schutz der Schiedsrichter in unteren Spielklassen müssen nun gebündelt werden und stets die Praxis im Blickfeld haben.

Aus der Praxis der Fanprojekte berichtete Michael Gabriel, dass eine vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der Beteiligten immer dann zustande komme, wenn die Perspektive der Fans und ihrer Organisationen einbezogen werde: "Wir müssen die positiven Kräfte aus den Fankurven, die durchaus vorhanden sind, nutzen und den Aspekt der Zivilcourage künftig noch mehr in den Vordergrund stellen."

Damit liegt er ganz auf der Linie von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der mehrfach an eine "Allianz der Vernünftigen" appelliert hat, in der alle gesellschaftlichen Kräfte auch mit Hilfe der Politik zu einem gemeinschaftlichen Handeln im Kampf gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit finden sollen. [sb/cm]


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Die Task Force des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat auf ihrer ersten Sitzung am Mittwoch in Frankfurt am Main ein geschäftsführendes Gremium gebildet.



Dem fünfköpfigen Ausschuss gehören Helmut Spahn, DFB-Sicherheitsbeauftragter und Leiter der Task Force, Andreas Nagel, DFL-Direktor Spielbetrieb, Reinhold Baier, Vorsitzender der Kommission Gewaltprävention des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte und Walter Hützen, Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Sicherheitsangelegenheiten, an. "Dieses Führungsgremium wird in einem permanenten Austausch stehen, sich monatlich treffen, die Arbeit der Task Force koordinieren und alle Ergebnisse zusammentragen", sagte Helmut Spahn.



Außerdem bildeten die 21 Mitglieder der Task Force in der vierstündigen Sitzung drei mit jeweils fünf Experten besetzte Untergruppen. Die Gruppe "Für Fairplay, gegen Gewalt" wird von Holger Fuchs, dem Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), geleitet. Den Vorsitz in der Gruppe "Für Toleranz, gegen Rassismus und Diskriminierung" übernahm Prof. Dr. Gunter A. Pilz, Sozialwissenschaftler an der Leibniz-Universität Hannover und Fanforscher, die Leitung der Gruppe "Für Integration, gegen Fremdenfeindlichkeit" die neue DFB-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler. „Die Einführung dieser ausschließlich mit Experten aus den verschiedenen Bereichen besetzten Kleingruppen soll dafür sorgen, die Arbeit der Task Force möglichst effektiv zu gestalten", erklärte Spahn.



Die Mitglieder der Task Force, die bereits seit einigen Wochen in engem Kontakt gestanden hatten, erarbeiteten bei ihrer ersten Zusammenkunft zudem zahlreiche kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Fußball. So soll in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und auf Basis des Ergebnisportals DFBnet zeitnah ein umfassendes Meldesystem eingeführt werden, über das alle rassistischen, fremdenfeindlichen und gewalttätigen Vorfälle in allen Spielklassen umgehend an den DFB gesendet werden. Zudem soll alsbald ein umfassendes Lagebild erstellt werden, um zielgerichtete Maßnahmen in die Wege leiten zu können.



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"Präventivmaßnahmen sind zwar immer der Königsweg, aber die Task Force muss auch kurzfristige Akutmaßnahmen ergreifen können. Dazu gehören auch repressive Maßnahmen wie die konsequente Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten", äußerte Spahn. "Der DFB hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche wichtige Aktionen, beispielsweise die groß angelegte Qualifizierungsoffensive von Trainern und Vereinsmitarbeitern oder die Unterstützung und Beratung besonders gewaltgefährdeter Vereine, auf den Weg gebracht. Weitere Initiativen dieser Art wie die kurzfristige Dokumentation bereits getroffener Maßnahmen sollen ganz gezielt folgen."



Grundsätzlich stellte Reinhold Baier fest, dass sich der Fußball deutlich positionieren müsse: "Wir werden Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit weder im Profifußball noch im Amateurbereich akzeptieren." Diesbezüglich ergänzte Spahn, dass die Task Force plane, für beide Bereiche "einen einheitlichen Standard" zu definieren. Zahlreiche Ideen aus der ersten Task-Force-Sitzung wie etwa der Schutz der Schiedsrichter in unteren Spielklassen müssen nun gebündelt werden und stets die Praxis im Blickfeld haben.



Aus der Praxis der Fanprojekte berichtete Michael Gabriel, dass eine vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der Beteiligten immer dann zustande komme, wenn die Perspektive der Fans und ihrer Organisationen einbezogen werde: "Wir müssen die positiven Kräfte aus den Fankurven, die durchaus vorhanden sind, nutzen und den Aspekt der Zivilcourage künftig noch mehr in den Vordergrund stellen."



Damit liegt er ganz auf der Linie von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der mehrfach an eine "Allianz der Vernünftigen" appelliert hat, in der alle gesellschaftlichen Kräfte auch mit Hilfe der Politik zu einem gemeinschaftlichen Handeln im Kampf gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit finden sollen.