Tarek Chahed: Die Bundesliga spielt "aktuell keine Rolle"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Tarek Chahed, 20 Jahre altes Toptalent des 1. FC Magdeburg, der bereits das Interesse mehrerer Bundesligisten geweckt hat.

Tarek Chahed vom 1. FC Magdeburg ist ein Senkrechtstarter in der 3. Liga. Mit gerade einmal 18 Jahren debütierte er für den FCM in der Regionalliga Nordost. Nach zwei Siegen (3:1/1:0) in der Aufstiegsrunde gegen den damaligen Südwest-Meister Kickers Offenbach gelang ihm mit Magdeburg der Sprung in die 3. Liga. Dort drehte der Offensivspieler richtig auf, wurde schnell zur festen Größe. Im ersten Profijahr bestritt er bereits 32 Spiele, davon 18 Partien von Beginn an. "Das war überragend", so Chahed im Gespräch mit DFB.de.

Kein Wunder, dass der begabte Offensivspieler bereits das Interesse von Bundesligavereinen weckte. "Aktuell spielt das für mich aber keine Rolle", sagt Tarek Chahed. "Ich will in dieser Saison mit dem 1. FC Magdeburg noch einiges erreichen."

Karrierestart bei Hertha 03 Zehlendorf - wie Littbarski und Rüdiger

Sollte er eines Tages der Sprung in die Bundesliga gelingen, wäre es eine weitere Parallele zu Sofian Chahed. Auch sein Cousin wurde in Berlin geboren, begann seine Vereinskarriere bei Hertha 03 Zehlendorf, dem Heimatklub von Nationalspielern wie Pierre Littbarski, Christian Ziege oder Antonio Rüdiger, und wechselte noch im Nachwuchsbereich zu Hertha BSC.

"Sofian ist mein Vorbild. Wir telefonieren jede Woche. Er sieht meine Spiele und sagt mir dann, was gut und was schlecht war. Seine Tipps und Tricks helfen mir ungemein." All das sagt Tarek Chahed über seinen Cousin, der insgesamt 152 Bundesligapartien für Hertha BSC und Hannover 96 bestritt, deutscher Junioren- und tunesischer A-Nationalspieler war. Heute arbeitet der inzwischen 33-Jährige als U 16-Trainer wieder für Hertha BSC.

Raus aus der Berliner Komfortzone

Tarek Chahed wagte jedoch 2013 den Schritt raus aus der Berliner Komfortzone, wechselte ins rund 150 Kilometer entfernte Magdeburg, um die nächsten Schritt in seiner noch jungen Laufbahn zu machen. Dort wohnt er allein in einer innenstadtnahen Wohnung. Sobald er ein paar Tage frei hat, besucht er seine Familie in der Hauptstadt: "Das ist mir wichtig. Ich bin ein Familienmensch."

Dennoch ist er in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt längst angekommen. "Verglichen mit Berlin ist es schon deutlich kleiner hier", sagt Chahed. "Der Vorteil: Man lernt die Stadt schnell kennen. Ich fühle mich hier richtig wohl, verstehe mich gut mit meinen Mannschaftskollegen. Wir gehen oft zusammen essen, oft beim Italiener."

Mit dem "virtuellen Ich" auf Torejagd gehen

Fußball spielt aber auch in seiner Freizeit eine große Rolle, oft läuft das Videospiel Fifa auf der Konsole. Gegen seinen Teamkollegen Tobias Schwede zieht er dabei allerdings meist den Kürzeren, wie Tarek zugibt. "Cool" wäre es, wenn er sich eines Tages selbst als Spieler über den heimischen Fernseher jagen könnte: "Davon habe ich früher immer geträumt." Was wären wohl seine Stärken im Spiel? "Ich hoffe die Geschwindigkeit, mit langsamen Spielern kann man bei Fifa nichts erreichen", weiß Chahed.

Der Aufstieg in die 2. Bundesliga würde schon genügen, damit Chahed sein "virtuelles Ich" via Konsole steuern könnte. Alle Zweitligavereine mitsamt Spielern sind bei Fifa vertreten. Doch daran verschwendet er - zumindest vorerst - keinen Gedanken: "Wir müssen erst einmal zusehen, dass wir so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern. Das erste Saisonspiel ging ordentlich in die Hose. Beim 0:3 gegen Fortuna Köln haben wir nicht unser wahres Gesicht gezeigt. Wir hatten uns in der Saisonvorbereitung viel vorgenommen, davon gegen Köln aber nichts auf den Platz bekommen."

Besser machte es der FCM in dieser Woche beim 3:0-Heimsieg gegen den Zweitligaabsteiger SC Paderborn 07. "Da haben wir Wiedergutmachung betrieben", so Tarek Chahed, der über 90 Minuten am Ball war. "Wir haben als Mannschaft gespielt und uns als Mannschaft für die schlechte Leistung in der Begegnung zuvor revanchiert."

Torjäger Beck "ist richtig gierig"

Darauf hofft der 20-Jährige auch am Samstag (ab 14 Uhr) im Duell beim VfL Osnabrück. An der Bremer Brücke wartet auf die Magdeburger ein hartes Stück Arbeit. "Der VfL geht aggressiv ran, ist schwer zu bespielen", weiß Chahed. "Wir müssen den Schwung aus dem Spiel gegen Paderborn mitnehmen und uns genau an das halten, was unser Trainer Jens Härtel vorgibt." Den 47-Jährigen, der ihm zu seinem Profidebüt verholfen hatte, beschreibt Chahed als "akribischen Typen". Denn: "Er arbeitet viel, ist ein Taktikfuchs. Auf den jeweiligen Gegner stellt er uns perfekt ein."

Ein wichtiger Faktor für weitere Siege dürfte Magdeburgs Torjäger Christian Beck sein. Der 1,96 Meter lange Angreifer markierte beim 3:0 gegen Paderborn alle Tore. "Sein Wille und sein Ehrgeiz sind unglaublich", schwärmt Chahed von seinem Teamkollegen, von dem er sich noch einiges abschauen kann. "Er ist richtig gierig. Bekommt er die Chance, ist er eiskalt vor dem Tor. Die 19 Treffer aus der vergangenen Saison sagen alles."

Gemeinsam wollen sie demnächst auch für eine Pokalsensation sorgen. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals trifft Magdeburg am Sonntag, 21. August (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), auf den Bundeslisten Eintracht Frankfurt. "Das Stadion wird voll sein, die Atmosphäre unglaublich", sagt Tarek Chahed voller Vorfreude. "Wir werden alles geben, um eine Runde weiterzukommen. Ich kann es kaum noch erwarten."

Hip-Hop statt Schlager auf die Ohren

Hilfreich soll für den Einzug in die zweite Runde auch die richtige Musik in der Kabine sein. "Musik-Beauftragter" ist Nico Hammann. Nach Siegen legt der Rechtsverteidiger auch schon mal Schlager auf. "Das ist echt gewöhnungsbedürftig", findet Tarek Chahed, der privat eher auf dröhnende Hip-Hop-Beats steht. "Drake und Kanye West sind meine Favoriten", verrät er.

Zu seinen Favoriten gehört aber auch nach wie vor Bundesligist Hertha BSC. "Ich bin Berliner, habe für Hertha in der Jugend gespielt - mein Herz hängt bis heute an dem Verein", so Chahed, um gleich hinzuzufügen: "Die Bundesliga fasziniert mich aber allgemein." Dort könnte er schließlich eines Tages auch auf seinen Herzensverein Hertha treffen.

[mspw]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Tarek Chahed, 20 Jahre altes Toptalent des 1. FC Magdeburg, der bereits das Interesse mehrerer Bundesligisten geweckt hat.

Tarek Chahed vom 1. FC Magdeburg ist ein Senkrechtstarter in der 3. Liga. Mit gerade einmal 18 Jahren debütierte er für den FCM in der Regionalliga Nordost. Nach zwei Siegen (3:1/1:0) in der Aufstiegsrunde gegen den damaligen Südwest-Meister Kickers Offenbach gelang ihm mit Magdeburg der Sprung in die 3. Liga. Dort drehte der Offensivspieler richtig auf, wurde schnell zur festen Größe. Im ersten Profijahr bestritt er bereits 32 Spiele, davon 18 Partien von Beginn an. "Das war überragend", so Chahed im Gespräch mit DFB.de.

Kein Wunder, dass der begabte Offensivspieler bereits das Interesse von Bundesligavereinen weckte. "Aktuell spielt das für mich aber keine Rolle", sagt Tarek Chahed. "Ich will in dieser Saison mit dem 1. FC Magdeburg noch einiges erreichen."

Karrierestart bei Hertha 03 Zehlendorf - wie Littbarski und Rüdiger

Sollte er eines Tages der Sprung in die Bundesliga gelingen, wäre es eine weitere Parallele zu Sofian Chahed. Auch sein Cousin wurde in Berlin geboren, begann seine Vereinskarriere bei Hertha 03 Zehlendorf, dem Heimatklub von Nationalspielern wie Pierre Littbarski, Christian Ziege oder Antonio Rüdiger, und wechselte noch im Nachwuchsbereich zu Hertha BSC.

"Sofian ist mein Vorbild. Wir telefonieren jede Woche. Er sieht meine Spiele und sagt mir dann, was gut und was schlecht war. Seine Tipps und Tricks helfen mir ungemein." All das sagt Tarek Chahed über seinen Cousin, der insgesamt 152 Bundesligapartien für Hertha BSC und Hannover 96 bestritt, deutscher Junioren- und tunesischer A-Nationalspieler war. Heute arbeitet der inzwischen 33-Jährige als U 16-Trainer wieder für Hertha BSC.

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Raus aus der Berliner Komfortzone

Tarek Chahed wagte jedoch 2013 den Schritt raus aus der Berliner Komfortzone, wechselte ins rund 150 Kilometer entfernte Magdeburg, um die nächsten Schritt in seiner noch jungen Laufbahn zu machen. Dort wohnt er allein in einer innenstadtnahen Wohnung. Sobald er ein paar Tage frei hat, besucht er seine Familie in der Hauptstadt: "Das ist mir wichtig. Ich bin ein Familienmensch."

Dennoch ist er in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt längst angekommen. "Verglichen mit Berlin ist es schon deutlich kleiner hier", sagt Chahed. "Der Vorteil: Man lernt die Stadt schnell kennen. Ich fühle mich hier richtig wohl, verstehe mich gut mit meinen Mannschaftskollegen. Wir gehen oft zusammen essen, oft beim Italiener."

Mit dem "virtuellen Ich" auf Torejagd gehen

Fußball spielt aber auch in seiner Freizeit eine große Rolle, oft läuft das Videospiel Fifa auf der Konsole. Gegen seinen Teamkollegen Tobias Schwede zieht er dabei allerdings meist den Kürzeren, wie Tarek zugibt. "Cool" wäre es, wenn er sich eines Tages selbst als Spieler über den heimischen Fernseher jagen könnte: "Davon habe ich früher immer geträumt." Was wären wohl seine Stärken im Spiel? "Ich hoffe die Geschwindigkeit, mit langsamen Spielern kann man bei Fifa nichts erreichen", weiß Chahed.

Der Aufstieg in die 2. Bundesliga würde schon genügen, damit Chahed sein "virtuelles Ich" via Konsole steuern könnte. Alle Zweitligavereine mitsamt Spielern sind bei Fifa vertreten. Doch daran verschwendet er - zumindest vorerst - keinen Gedanken: "Wir müssen erst einmal zusehen, dass wir so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern. Das erste Saisonspiel ging ordentlich in die Hose. Beim 0:3 gegen Fortuna Köln haben wir nicht unser wahres Gesicht gezeigt. Wir hatten uns in der Saisonvorbereitung viel vorgenommen, davon gegen Köln aber nichts auf den Platz bekommen."

Besser machte es der FCM in dieser Woche beim 3:0-Heimsieg gegen den Zweitligaabsteiger SC Paderborn 07. "Da haben wir Wiedergutmachung betrieben", so Tarek Chahed, der über 90 Minuten am Ball war. "Wir haben als Mannschaft gespielt und uns als Mannschaft für die schlechte Leistung in der Begegnung zuvor revanchiert."

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Torjäger Beck "ist richtig gierig"

Darauf hofft der 20-Jährige auch am Samstag (ab 14 Uhr) im Duell beim VfL Osnabrück. An der Bremer Brücke wartet auf die Magdeburger ein hartes Stück Arbeit. "Der VfL geht aggressiv ran, ist schwer zu bespielen", weiß Chahed. "Wir müssen den Schwung aus dem Spiel gegen Paderborn mitnehmen und uns genau an das halten, was unser Trainer Jens Härtel vorgibt." Den 47-Jährigen, der ihm zu seinem Profidebüt verholfen hatte, beschreibt Chahed als "akribischen Typen". Denn: "Er arbeitet viel, ist ein Taktikfuchs. Auf den jeweiligen Gegner stellt er uns perfekt ein."

Ein wichtiger Faktor für weitere Siege dürfte Magdeburgs Torjäger Christian Beck sein. Der 1,96 Meter lange Angreifer markierte beim 3:0 gegen Paderborn alle Tore. "Sein Wille und sein Ehrgeiz sind unglaublich", schwärmt Chahed von seinem Teamkollegen, von dem er sich noch einiges abschauen kann. "Er ist richtig gierig. Bekommt er die Chance, ist er eiskalt vor dem Tor. Die 19 Treffer aus der vergangenen Saison sagen alles."

Gemeinsam wollen sie demnächst auch für eine Pokalsensation sorgen. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals trifft Magdeburg am Sonntag, 21. August (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), auf den Bundeslisten Eintracht Frankfurt. "Das Stadion wird voll sein, die Atmosphäre unglaublich", sagt Tarek Chahed voller Vorfreude. "Wir werden alles geben, um eine Runde weiterzukommen. Ich kann es kaum noch erwarten."

Hip-Hop statt Schlager auf die Ohren

Hilfreich soll für den Einzug in die zweite Runde auch die richtige Musik in der Kabine sein. "Musik-Beauftragter" ist Nico Hammann. Nach Siegen legt der Rechtsverteidiger auch schon mal Schlager auf. "Das ist echt gewöhnungsbedürftig", findet Tarek Chahed, der privat eher auf dröhnende Hip-Hop-Beats steht. "Drake und Kanye West sind meine Favoriten", verrät er.

Zu seinen Favoriten gehört aber auch nach wie vor Bundesligist Hertha BSC. "Ich bin Berliner, habe für Hertha in der Jugend gespielt - mein Herz hängt bis heute an dem Verein", so Chahed, um gleich hinzuzufügen: "Die Bundesliga fasziniert mich aber allgemein." Dort könnte er schließlich eines Tages auch auf seinen Herzensverein Hertha treffen.

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