Tabea Kemme: "Das wird ein hochklassiges Spiel"

Topspiel, aber kein Meisterfinale: Heute (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) trifft der 1. FFC Turbine Potsdam auf den designierten Deutschen Meister VfL Wolfsburg.

Während die Wolfsburgerinnen zwei Spieltage vor Schluss bei sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FFC Frankfurt und einer mit 27 Treffern besseren Tordifferenz den Titel quasi schon in der Tasche haben, geht es für Potsdam noch um viel: Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder muss gewinnen, will sie noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz haben, der in der nächsten Saison zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Daneben müssen die Turbinen auf einen Ausrutscher von Frankfurt hoffen.

Potsdams Spielführerin Tabea Kemme betrachtet die Situation ihres Vereins realistisch. Die Studentin der Polizeisportfördergruppe des Landes Brandenburg hat ihr Team im Kampf um Rang zwei noch nicht aufgegeben. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht die 21 Jahre alte Verteidigerin über ihre Erwartungen an das Spitzenspiel, blickt auf die Saison zurück und auf das DFB-Pokalfinale voraus, in dem sich beide Teams am 19. Mai (ab 16.30 Uhr) in Köln erneut gegenüberstehen.

DFB.de: Heute treffen Sie auf den designierten Meister Wolfsburg. Welche Erwartungen haben Sie an das Spiel?

Tabea Kemme: Für uns ist klar: Wenn wir unsere Chance auf Rang zwei und damit die Champions League wahren wollen, dann müssen wir gewinnen. Mit Wolfsburg als Deutscher Meister - und das sind sie ja quasi schon - erwartet uns ein starker Gegner. Dementsprechend wird es ein hochklassiges Spiel mit viel Spannung und auch sicher kräftezehrend. Ich betrachte Wolfsburg angesichts der tollen Saison, die sie gespielt haben, als Favoriten.

DFB.de: Könnte die Luft beim VfL auf Grund der Tatsache, dass der Titel nur noch theoretisch zu nehmen ist, raus sein - also ein Vorteil für Potsdam?

Kemme: Das glaube ich überhaupt nicht. Gerade in Potsdam will keine Mannschaft Punkte lassen. Es kommt ja noch dazu, dass beim VfL jede Menge ehemalige Turbine-Spielerinnen auflaufen, und ich kann mir vorstellen, dass auch die unbedingt gewinnen wollen. Ich glaube nicht, dass die Konzentration der Wolfsburgerinnen jetzt nur noch auf dem Champions-League-Finale und dem DFB-Pokalfinale in Köln liegt. Keiner möchte bei uns gerne verlieren.

DFB.de: Sie aber müssen gewinnen, um überhaupt noch die Chance auf den zweiten Tabellenplatz zu haben. Inwiefern steht Ihre Mannschaft unter Druck?

Kemme: Der Druck ist da, zweifellos, und er ist auch ziemlich hoch. Aber damit müssen wir umgehen.

DFB.de: Sie haben es eben angesprochen: Das Spiel ist die Generalprobe für das DFB-Pokalfinale, wo Turbine erneut auf Wolfsburg trifft. Inwiefern ist dieses Endspiel schon präsent?

Kemme: Natürlich ist das Finale im Hinterkopf, zumal wir in Sachen Champions-League-Qualifikation auf fremde Hilfe angewiesen sind. Es wäre natürlich toll, wenn wir den Pokal in Köln holen könnten. Aber wir wollen zunächst unsere Hausaufgaben in der Liga machen.

DFB.de: Unabhängig davon, ob es noch klappt mit der Champions-League-Qualifikation: Wie fällt Ihr Saisonfazit aus?

Kemme: Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. Uns hat vor allem die Konstanz gefehlt, zum einen wegen der zahlreichen Verletzten, aber auch der neuen Mannschaftskonstellation, wir hatten ja vor der Saison einige Abgänge zu kompensieren. Da ist es normal, dass das nicht von heute auf morgen funktionieren kann, das Team muss sich erst finden, die Abläufe automatisiert werden. Aber wir sind ja immerhin ins DFB-Pokalfinale eingezogen und haben wieder lange oben in der Bundesligatabelle mitgemischt. Und es könnte noch klappen mit dem zweiten Platz. Das ist ja alles so schlecht nicht.

DFB.de: Nach der schweren Verletzung von Spielführerin Jennifer Zietz hat Trainer Bernd Schröder Ihnen die Binde gegeben. Wie beurteilen Sie Ihre erste Saison in dieser neuen Rolle?

Kemme: Auch hier würde ich sagen, es gab Höhen, aber auch Tiefen. Diese Rolle ist sehr verantwortungsvoll, man steht schon ziemlich im Fokus - nicht nur auf, auch neben dem Platz. Ich habe versucht, den Erwartungen gerecht zu werden, aber leicht war das nicht immer. Ich denke aber, dass auch diese Erfahrung mich in meiner Entwicklung weitergebracht hat.

DFB.de: Seit Oktober studieren Sie in der Polizeisportfördergruppe des Landes Brandenburg. Wie kommen Sie mit der Doppelbelastung zurecht?

Kemme: Ganz gut. Mein Studium läuft super, es lässt sich gut mit dem Fußball vereinbaren und macht mir sehr viel Spaß. Der Fußball allein würde mich kirre mache. Daher nehme ich die Doppelbelastung gerne auf mich.

Das meinen DFB.de-User:

"Tabea Kemme gehört für mich nicht nur zu den besten Fußballspielerinnen Deutschlands, sondern ist mit ihren erst 21 Jahren eine beeindruckende Persönlichkeit. Turbine Potsdam ist es nur zu wünschen, dass die junge Frau noch lange in Brandenburg spielt!" (Reinhard Müller, Zörnigall)

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Topspiel, aber kein Meisterfinale: Heute (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) trifft der 1. FFC Turbine Potsdam auf den designierten Deutschen Meister VfL Wolfsburg.

Während die Wolfsburgerinnen zwei Spieltage vor Schluss bei sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FFC Frankfurt und einer mit 27 Treffern besseren Tordifferenz den Titel quasi schon in der Tasche haben, geht es für Potsdam noch um viel: Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder muss gewinnen, will sie noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz haben, der in der nächsten Saison zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Daneben müssen die Turbinen auf einen Ausrutscher von Frankfurt hoffen.

Potsdams Spielführerin Tabea Kemme betrachtet die Situation ihres Vereins realistisch. Die Studentin der Polizeisportfördergruppe des Landes Brandenburg hat ihr Team im Kampf um Rang zwei noch nicht aufgegeben. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht die 21 Jahre alte Verteidigerin über ihre Erwartungen an das Spitzenspiel, blickt auf die Saison zurück und auf das DFB-Pokalfinale voraus, in dem sich beide Teams am 19. Mai (ab 16.30 Uhr) in Köln erneut gegenüberstehen.

DFB.de: Heute treffen Sie auf den designierten Meister Wolfsburg. Welche Erwartungen haben Sie an das Spiel?

Tabea Kemme: Für uns ist klar: Wenn wir unsere Chance auf Rang zwei und damit die Champions League wahren wollen, dann müssen wir gewinnen. Mit Wolfsburg als Deutscher Meister - und das sind sie ja quasi schon - erwartet uns ein starker Gegner. Dementsprechend wird es ein hochklassiges Spiel mit viel Spannung und auch sicher kräftezehrend. Ich betrachte Wolfsburg angesichts der tollen Saison, die sie gespielt haben, als Favoriten.

DFB.de: Könnte die Luft beim VfL auf Grund der Tatsache, dass der Titel nur noch theoretisch zu nehmen ist, raus sein - also ein Vorteil für Potsdam?

Kemme: Das glaube ich überhaupt nicht. Gerade in Potsdam will keine Mannschaft Punkte lassen. Es kommt ja noch dazu, dass beim VfL jede Menge ehemalige Turbine-Spielerinnen auflaufen, und ich kann mir vorstellen, dass auch die unbedingt gewinnen wollen. Ich glaube nicht, dass die Konzentration der Wolfsburgerinnen jetzt nur noch auf dem Champions-League-Finale und dem DFB-Pokalfinale in Köln liegt. Keiner möchte bei uns gerne verlieren.

DFB.de: Sie aber müssen gewinnen, um überhaupt noch die Chance auf den zweiten Tabellenplatz zu haben. Inwiefern steht Ihre Mannschaft unter Druck?

Kemme: Der Druck ist da, zweifellos, und er ist auch ziemlich hoch. Aber damit müssen wir umgehen.

DFB.de: Sie haben es eben angesprochen: Das Spiel ist die Generalprobe für das DFB-Pokalfinale, wo Turbine erneut auf Wolfsburg trifft. Inwiefern ist dieses Endspiel schon präsent?

Kemme: Natürlich ist das Finale im Hinterkopf, zumal wir in Sachen Champions-League-Qualifikation auf fremde Hilfe angewiesen sind. Es wäre natürlich toll, wenn wir den Pokal in Köln holen könnten. Aber wir wollen zunächst unsere Hausaufgaben in der Liga machen.

DFB.de: Unabhängig davon, ob es noch klappt mit der Champions-League-Qualifikation: Wie fällt Ihr Saisonfazit aus?

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Kemme: Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. Uns hat vor allem die Konstanz gefehlt, zum einen wegen der zahlreichen Verletzten, aber auch der neuen Mannschaftskonstellation, wir hatten ja vor der Saison einige Abgänge zu kompensieren. Da ist es normal, dass das nicht von heute auf morgen funktionieren kann, das Team muss sich erst finden, die Abläufe automatisiert werden. Aber wir sind ja immerhin ins DFB-Pokalfinale eingezogen und haben wieder lange oben in der Bundesligatabelle mitgemischt. Und es könnte noch klappen mit dem zweiten Platz. Das ist ja alles so schlecht nicht.

DFB.de: Nach der schweren Verletzung von Spielführerin Jennifer Zietz hat Trainer Bernd Schröder Ihnen die Binde gegeben. Wie beurteilen Sie Ihre erste Saison in dieser neuen Rolle?

Kemme: Auch hier würde ich sagen, es gab Höhen, aber auch Tiefen. Diese Rolle ist sehr verantwortungsvoll, man steht schon ziemlich im Fokus - nicht nur auf, auch neben dem Platz. Ich habe versucht, den Erwartungen gerecht zu werden, aber leicht war das nicht immer. Ich denke aber, dass auch diese Erfahrung mich in meiner Entwicklung weitergebracht hat.

DFB.de: Seit Oktober studieren Sie in der Polizeisportfördergruppe des Landes Brandenburg. Wie kommen Sie mit der Doppelbelastung zurecht?

Kemme: Ganz gut. Mein Studium läuft super, es lässt sich gut mit dem Fußball vereinbaren und macht mir sehr viel Spaß. Der Fußball allein würde mich kirre mache. Daher nehme ich die Doppelbelastung gerne auf mich.

Das meinen DFB.de-User:

"Tabea Kemme gehört für mich nicht nur zu den besten Fußballspielerinnen Deutschlands, sondern ist mit ihren erst 21 Jahren eine beeindruckende Persönlichkeit. Turbine Potsdam ist es nur zu wünschen, dass die junge Frau noch lange in Brandenburg spielt!" (Reinhard Müller, Zörnigall)