Sven Bender und der BVB: "Das kann jetzt absolut ins Positive gehen"

Bender: Definitiv. Wenn man gegen die Gladbacher nur ein bisschen nachlässt und sie spielen lässt, dann haben sie eine brutale Qualität - sonst hätten sie nicht so eine Serie gehabt. Für uns ist es gut zu wissen, dass wir in der Bundesliga nach langer Zeit auch gegen so eine Truppe gewinnen konnten. Das kann jetzt absolut ins Positive gehen. Wir haben uns in den letzten Wochen viel erarbeitet. Das wollen wir nun mitnehmen. Und wir hoffen, dass in den kommenden Wochen die nächsten Schritte hinzukommen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[nh]


Es waren keine Steine, die den Dortmunder Borussen nach dem hochverdienten, wenngleich kurios zustande gekommenen 1:0-Heimsieg gegen die Borussen aus Mönchengladbach von den Herzen purzelten. Es war eine ganze Gebirgskette, die da nach unten rutschte. Trainer Jürgen Klopp nahm unten im Kabinentrakt Zeugwart Frank Gräfen einen Moment länger in der Arm. Kurz darauf kamen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc dazu. Klopp stützte da schon die Stirn an den Türrahmen, schüttelte den Kopf und lachte. Als erster in Worte fasste all das Dortmunder Glück Sven Bender. DFB.de hat die Aussagen des Nationalspielers aufgezeichnet.

Frage: Herr Bender, Borussia Dortmund hat gegen Mönchengladbach an Borussia Dortmund erinnert. Pressing und Gegenpressing, Kampf um jeden Ball, auch an der Eckfahne: Das hatte schon etwas von jener Balljagd, die den BVB in den vergangenen Jahren so ausgezeichnet hat. Wer oder was hat den Schalter umgelegt?

Sven Bender: Die Mannschaften, die derzeit um uns herumwandern, hatten am Samstag auch alle gepunktet. Das hatte die Tabellensituation noch mal verschärft. Aber ungeachtet dessen, was die anderen gemacht hatten, wollten wir dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir wollten für uns diese Stabilität, die wir schon in den letzten Spielen reinbekommen hatten, auch gegen diese gute Gladbacher Mannschaft auf den Platz bringen.

Frage: Sie haben die Tabellensituation angesprochen: Der BVB ist tatsächlich als 18. ins Spiel gegangen, die Gladbacher hingegen hatten seit 18 Spielen nicht verloren. Warum konnte Dortmund dennoch ausgerechnet dieses Spiel gewinnen?

Bender: Die Gladbacher sind eine absolut gute Mannschaft, die eine lange Serie hatte. Aber wir sind sehr, sehr gut ins Spiel gekommen. Wir haben versucht, unser Spiel durchzudrücken. Ich glaube, das ist uns über nahezu die komplette Spielzeit gelungen. Das sieht man auch am Chancen- und Torschussverhältnis. Schade, dass wir die eine oder andere Chance nicht genutzt haben. Das hätte uns das Leben sicher ein bisschen leichter gemacht. Unterm Strich aber haben wir nach langer Zeit mal wieder drei Punkte geholt, da ist mir das dann auch egal. Hauptsache drei Punkte.

Frage: Dass dieses Spiel trotz einer überragenden Leistung und der einhergehenden drückenden Überlegenheit erst durch ein Eigentor entschieden wurde - ist das bezeichnend für die Dortmunder Situation?

Bender: Wie gesagt: Letztlich ist es mir egal, wie das Tor gefallen ist. Für uns sind diese drei Punkte wahnsinnig wichtig. Es tut einfach gut, mit so einem Sieg und dem entsprechenden Gefühl in die Länderspielpause zu gehen. Das ist absolut positiv. Jetzt können wir ein wenig Kraft schöpfen, und dann geht es ja schon wieder schnell weiter. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung, den wir uns jetzt erarbeitet haben, mitnehmen können.

Frage: Taugt so ein Spiel mit der dazugehörigen Dramaturgie nun zur Wende?

Bender: Definitiv. Wenn man gegen die Gladbacher nur ein bisschen nachlässt und sie spielen lässt, dann haben sie eine brutale Qualität - sonst hätten sie nicht so eine Serie gehabt. Für uns ist es gut zu wissen, dass wir in der Bundesliga nach langer Zeit auch gegen so eine Truppe gewinnen konnten. Das kann jetzt absolut ins Positive gehen. Wir haben uns in den letzten Wochen viel erarbeitet. Das wollen wir nun mitnehmen. Und wir hoffen, dass in den kommenden Wochen die nächsten Schritte hinzukommen.

Aufgezeichnet von DFB.de.