Sven Bender: "Mit Angst wäre man fehl am Platz"

Bender: Ich habe in der Vergangenheit so viel abbekommen … Wenn man irgendwann Respekt oder Angst vor der Situation auf dem Platz hätte, wäre man fehl am Platz. Das passiert nun mal alles. Deswegen werde ich auch weiterhin furchtlos zur Sache gehen.

DFB.de: Wie fällt Ihre ganz persönliche Länderspielbilanz des Jahres 2012 mit zwei Einsätzen aus?

Bender: Natürlich waren es Kurzeinsätze, aber jedes Länderspiel ist schön. Das eine oder andere hätte ich vielleicht noch machen können, wenn ich nicht so viele Verletzungen gehabt hätte.

DFB.de: Der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld der Nationalmannschaft ist groß und liegt mit Ihrem Zwillingsbruder Lars, der für Bayer Leverkusen aktiv ist, sogar in der Familie. Hat er Sie schon mal damit aufgezogen?

Bender: Nein, da gibt es keinen Wettbewerb zwischen uns beiden. Wir gönnen uns beide den Erfolg und sind auch froh und stolz, dass wir beide so hoch Fußball spielen können. Von Konkurrenz kann da keine Rede sein.

DFB.de: Den Saisonstart hatten Sie wegen einer Leistenoperation verpasst. Wie lief es danach?

Bender: Es ist kein Geheimnis, dass ich eine sehr schwierige Phase hatte. Ich wurde immer wieder zurückgeworfen und musste mich wieder rankämpfen. Deswegen tut es einfach gut, wenn ich auf dem Platz stehe und das machen kann, was ich am liebsten tue: Fußballspielen und dazwischenhauen. Schön, wenn es dann noch gut klappt. Deswegen freue ich mich, dass ich einige vernünftige Spiele gemacht habe und hoffe, dass es so weitergeht.

DFB.de: Apropos dazwischenhauen: Freuen Sie sich persönlich mehr über eine hervorragende Balleroberung oder einen erfolgreichen Torabschluss?



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Keine Angst, keine Maske, keine Schmerzen: Wegen seiner Härte wird Sven Bender von seinen Mitspielern auch "Iron Manni" genannt. Trotz seines Nasenbeinbruchs lief Dortmunds defensiver Mittelfeldspieler in den vergangenen drei Bundesligapartien ohne schützende Karbonmaske auf. Zurückhaltender als sonst agierte er deshalb nicht. Ganz im Gegenteil. Beim 1:1 gegen Bayern München ging der Sechser wie gewohnt an seine Grenzen und war mit 12,8 absolvierten Kilometern wieder einmal der laufstärkste Spieler auf dem Platz. In den ersten 45 Minuten lief er 7,1 Kilometer - seitdem die Werte erfasst werden, ist kein Spieler mehr gelaufen.

Verletzungen hatten den 23-jährigen in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder außer Gefecht gesetzt: Doppelter Kieferbruch, Außenbandabriss im Sprunggelenk, angebrochene Rippe, Leistenbruch, Schädel- und Augapfelprellung, Muskelfaserriss in der Wade, nun der Nasenbeinbruch. Doch der "eiserne Manni" hat sich beim Doublegewinner immer wieder ins Team zurückgekämpft. Am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky und LIGA total!) gegen den englischen Meister Manchester City will er mit einem Sieg die Gruppenphase der Champions League abschließen – natürlich ohne Maske.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit dem Journalisten Thorsten Langenbahn spricht Sven Bender über seinen Mut zum Risiko, das vorzeitige Erreichen des Champions-League-Achtelfinals und seine Ziele in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Bender, lassen Sie uns über Mut und Courage sprechen. Sie spielen trotz gebrochener Nase ohne Maske. Wie viel Mut braucht es dazu?

Sven Bender: (grinst) Nur ein bisschen Glück, oder?

DFB.de: Ignorieren Sie einfach das Risiko, wenn Sie derart angeschlagen auf den Platz gehen?

Bender: Ich habe mich mit der Maske nicht so wohlgefühlt und auch nicht richtig Luft bekommen. Deswegen habe ich gesagt: Spiel’ ich halt ohne. Das habe ich mit unserem Mannschaftsarzt auch vorher abgeklärt und gefragt, welches Risiko besteht. Er hat mir gesagt, ich müsste schon wieder richtig einen drauf kriegen, damit was schiefgeht. Der Vorteil ist, dass ich einen glatten Bruch hatte und die Nase soweit relativ stabil ist.

DFB.de: BVB-Sportdirektor Michael Zorc hat gesagt, Angst sei für Sie ein Fremdwort. Hat er Recht?

Bender: Ich habe in der Vergangenheit so viel abbekommen … Wenn man irgendwann Respekt oder Angst vor der Situation auf dem Platz hätte, wäre man fehl am Platz. Das passiert nun mal alles. Deswegen werde ich auch weiterhin furchtlos zur Sache gehen.

DFB.de: Wie fällt Ihre ganz persönliche Länderspielbilanz des Jahres 2012 mit zwei Einsätzen aus?

Bender: Natürlich waren es Kurzeinsätze, aber jedes Länderspiel ist schön. Das eine oder andere hätte ich vielleicht noch machen können, wenn ich nicht so viele Verletzungen gehabt hätte.

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DFB.de: Der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld der Nationalmannschaft ist groß und liegt mit Ihrem Zwillingsbruder Lars, der für Bayer Leverkusen aktiv ist, sogar in der Familie. Hat er Sie schon mal damit aufgezogen?

Bender: Nein, da gibt es keinen Wettbewerb zwischen uns beiden. Wir gönnen uns beide den Erfolg und sind auch froh und stolz, dass wir beide so hoch Fußball spielen können. Von Konkurrenz kann da keine Rede sein.

DFB.de: Den Saisonstart hatten Sie wegen einer Leistenoperation verpasst. Wie lief es danach?

Bender: Es ist kein Geheimnis, dass ich eine sehr schwierige Phase hatte. Ich wurde immer wieder zurückgeworfen und musste mich wieder rankämpfen. Deswegen tut es einfach gut, wenn ich auf dem Platz stehe und das machen kann, was ich am liebsten tue: Fußballspielen und dazwischenhauen. Schön, wenn es dann noch gut klappt. Deswegen freue ich mich, dass ich einige vernünftige Spiele gemacht habe und hoffe, dass es so weitergeht.

DFB.de: Apropos dazwischenhauen: Freuen Sie sich persönlich mehr über eine hervorragende Balleroberung oder einen erfolgreichen Torabschluss?

Bender: Mit dazwischenhauen meine ich einfach, dass ich versuche, meine Aufgabe zu erledigen und meine Zweikämpfe zu gewinnen, damit die Jungs vorne die Bälle reinschießen können.

DFB.de: In der Champions League hat sich der BVB in der Hammergruppe mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam vorzeitig durchgesetzt. Wie überraschend ist dieser erste Platz?

Bender: Was heißt überraschend? Wir gehen auf den Platz, um jedes Spiel zu gewinnen. Das ist auch bei den Gegnern in der Champions League so. Wir haben Respekt, aber nie Angst vor einem Gegner. Das haben wir in den bisherigen Partien gezeigt und wollen das im abschließenden Spiel der Gruppenphase gegen Manchester City auch wieder zeigen.