Sven Bender: Ein deutscher Wertarbeiter

Auf ihn wird es in besonderem Maße ankommen, in welcher defensiven Rolle auch immer. Sven Bender ist am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) stark gefordert, um im Bundesliga-Spitzenspiel seines BVB gegen den FC Bayern München die Offensivwucht des Rekordmeisters abzuwehren. DFB.de porträtiert den Nationalspieler.

Sven Bender ist ein demütiger Mensch. Als der 24-Jährige nach seinem Einsatz im Londoner Wembleystadion gefragt wurde, ob er nicht eventuell Freude daran hätte, häufiger in der deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz zu kommen, sagte er: "Ich bin da ganz zurückhaltend und freue mich einfach über jedes Länderspiel, das ich machen darf." Bisher waren es sieben. Nur sieben.

Sven Bender hätte auch sagen können, dass er ein gebranntes Kind ist. Immer wieder hat er in den vergangenen vier Jahren erfahren müssen, wie schnell sich im Fußball Situationen verändern. Mit Borussia Dortmund ist er in dieser Zeit zweimal Deutscher Meister geworden, einmal DFB-Pokalsieger und er stand im Finale der Champions League. Immer hatte er seinen Anteil am Erfolg. Immer hatte er aber besonders hart dafür arbeiten müssen. Denn immer wieder hatte er sich nach einer neuen Verletzung zurück- und herankämpfen müssen.

WM 2014? Bender bleibt bescheiden

Es liegt in Benders Naturell, dass er all die Herausforderungen konsequent angenommen hat. Und es spricht für seinen Charakter, dass er nun, da mit Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan mittlerweile schon drei Konkurrenten fürs defensive Mittelfeld schwer verletzt sind und langfristig ausfallen, nicht frohlockt. Dass er nicht spekuliert.

Sicher, für so manch schnell formulierte Geschichte wäre es eine gelegene Pointe, wenn ausgerechnet er, Sven Bender, der so oft verletzt war, diesmal vom Verletzungspech der anderen profitieren würde. Die Weltmeisterschaft in Brasilien wäre sein erstes Turnier. Allerdings: Benders Sache ist das nicht. Ihm wäre es das Liebste, wenn er sich am Ende gegen gänzlich fitte Konkurrenten sportlich durchsetzen könnte. Zudem ist es schlicht zu früh, auch nur halbwegs sinnvolle Voraussagen über Entscheidungen zu machen, die in einem halben Jahr getroffen werden.

Fakt heute ist: Schweinsteiger (Operation am Sprunggelenk) und Gündogan (Wirbelstauchung mit anschließender Reizung eines Nervs) könnten zu Beginn des WM-Jahres auf den Fußballplatz zurückkehren. Khedira (Kreuzbandriss) soll gutes Heilfleisch haben - darauf hoffen Bundestrainer Joachim Löw, Teamkollegen und Fans.

Fakt ist aber auch: Sven Bender ist in dieser Saison bislang stabil. Der "Sechser" kam in allen Pflichtspielen des BVB zum Einsatz: zwölfmal in der Bundesliga, zweimal im DFB-Pokal, viermal in der UEFA Champions League - zumeist über die volle Distanz. Im kicker wird er mit einer Durchschnittsnote von 2,91 geführt, ein starker Wert.

Der Inbegriff der Zuverlässigkeit

Der 24-Jährige ist der Inbegriff der Zuverlässigkeit. Ein deutscher Wertarbeiter. Er reibt sich auf und vor allem seinen Gegenspieler. Er trifft in der Regel auf einen Genius und bleibt dabei, was er ist: Sven Bender, ein Fußballer, der sich nicht schont. Nie.

Im Londoner Wembleystadion hat er einen gewissen Wayne Rooney aus dem Spiel genommen. Am Samstagabend, im Top-Topspiel der Bundesliga gegen den FC Bayern München, warten in der Zentrale vor der Abwehr Spieler wie Thomas Müller, Toni Kroos und Mario Götze auf ihn.

Ein Kandidat für die vakante Innenverteidiger-Position?

Oder es wartet Mario Mandzukic. Denn Sven Bender ist in diesem Spiel auch eine Option für die vakante Innenverteidigerposition von Nationalspieler Mats Hummels (knöcherner Bandausriss am rechten Fersenbein). Ein Einsatz eines der beiden jungen Dortmunder Innenverteidiger Koray Günter oder Marian Sarr ist jedenfalls unwahrscheinlich, nachdem Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag kundgetan hat, dass er nicht gedenke, diese Talente zu verheizen. "Wir wollen unseren Jungen die Chance zur Entwicklung geben", so Klopp, "fördern und fordern heißt nicht überfordern." Sowohl Günter als auch Sarr haben auf Grund eigener Ausfallzeiten derzeit keinen Rhythmus.

Bleiben Zugang und Ex-Nationalspieler Manuel Friedrich, der allerdings drei Tage später im so wichtigen fünften Spiel in der Champions League gegen die SSC Neapel nicht spielberechtigt ist, und: Sven Bender. Sollte der "Sechser" eine Position zurückrücken, könnte für ihn ein anderer in die Zentrale vor der Abwehr rutschen, der auch sehr genau weiß, wie schnell sich Situationen im Fußball verändern. Sebastian Kehl.

Das allerdings wäre dann wirklich eine besondere Pointe, wurde dem BVB-Kapitän und Ex-Nationalspieler seine erste schwere Verletzung doch ausgerechnet in einer Begegnung mit dem FC Bayern München zugefügt.

[nh]

Auf ihn wird es in besonderem Maße ankommen, in welcher defensiven Rolle auch immer. Sven Bender ist am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) stark gefordert, um im Bundesliga-Spitzenspiel seines BVB gegen den FC Bayern München die Offensivwucht des Rekordmeisters abzuwehren. DFB.de porträtiert den Nationalspieler.

Sven Bender ist ein demütiger Mensch. Als der 24-Jährige nach seinem Einsatz im Londoner Wembleystadion gefragt wurde, ob er nicht eventuell Freude daran hätte, häufiger in der deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz zu kommen, sagte er: "Ich bin da ganz zurückhaltend und freue mich einfach über jedes Länderspiel, das ich machen darf." Bisher waren es sieben. Nur sieben.

Sven Bender hätte auch sagen können, dass er ein gebranntes Kind ist. Immer wieder hat er in den vergangenen vier Jahren erfahren müssen, wie schnell sich im Fußball Situationen verändern. Mit Borussia Dortmund ist er in dieser Zeit zweimal Deutscher Meister geworden, einmal DFB-Pokalsieger und er stand im Finale der Champions League. Immer hatte er seinen Anteil am Erfolg. Immer hatte er aber besonders hart dafür arbeiten müssen. Denn immer wieder hatte er sich nach einer neuen Verletzung zurück- und herankämpfen müssen.

WM 2014? Bender bleibt bescheiden

Es liegt in Benders Naturell, dass er all die Herausforderungen konsequent angenommen hat. Und es spricht für seinen Charakter, dass er nun, da mit Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan mittlerweile schon drei Konkurrenten fürs defensive Mittelfeld schwer verletzt sind und langfristig ausfallen, nicht frohlockt. Dass er nicht spekuliert.

Sicher, für so manch schnell formulierte Geschichte wäre es eine gelegene Pointe, wenn ausgerechnet er, Sven Bender, der so oft verletzt war, diesmal vom Verletzungspech der anderen profitieren würde. Die Weltmeisterschaft in Brasilien wäre sein erstes Turnier. Allerdings: Benders Sache ist das nicht. Ihm wäre es das Liebste, wenn er sich am Ende gegen gänzlich fitte Konkurrenten sportlich durchsetzen könnte. Zudem ist es schlicht zu früh, auch nur halbwegs sinnvolle Voraussagen über Entscheidungen zu machen, die in einem halben Jahr getroffen werden.

Fakt heute ist: Schweinsteiger (Operation am Sprunggelenk) und Gündogan (Wirbelstauchung mit anschließender Reizung eines Nervs) könnten zu Beginn des WM-Jahres auf den Fußballplatz zurückkehren. Khedira (Kreuzbandriss) soll gutes Heilfleisch haben - darauf hoffen Bundestrainer Joachim Löw, Teamkollegen und Fans.

Fakt ist aber auch: Sven Bender ist in dieser Saison bislang stabil. Der "Sechser" kam in allen Pflichtspielen des BVB zum Einsatz: zwölfmal in der Bundesliga, zweimal im DFB-Pokal, viermal in der UEFA Champions League - zumeist über die volle Distanz. Im kicker wird er mit einer Durchschnittsnote von 2,91 geführt, ein starker Wert.

Der Inbegriff der Zuverlässigkeit

Der 24-Jährige ist der Inbegriff der Zuverlässigkeit. Ein deutscher Wertarbeiter. Er reibt sich auf und vor allem seinen Gegenspieler. Er trifft in der Regel auf einen Genius und bleibt dabei, was er ist: Sven Bender, ein Fußballer, der sich nicht schont. Nie.

Im Londoner Wembleystadion hat er einen gewissen Wayne Rooney aus dem Spiel genommen. Am Samstagabend, im Top-Topspiel der Bundesliga gegen den FC Bayern München, warten in der Zentrale vor der Abwehr Spieler wie Thomas Müller, Toni Kroos und Mario Götze auf ihn.

Ein Kandidat für die vakante Innenverteidiger-Position?

Oder es wartet Mario Mandzukic. Denn Sven Bender ist in diesem Spiel auch eine Option für die vakante Innenverteidigerposition von Nationalspieler Mats Hummels (knöcherner Bandausriss am rechten Fersenbein). Ein Einsatz eines der beiden jungen Dortmunder Innenverteidiger Koray Günter oder Marian Sarr ist jedenfalls unwahrscheinlich, nachdem Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag kundgetan hat, dass er nicht gedenke, diese Talente zu verheizen. "Wir wollen unseren Jungen die Chance zur Entwicklung geben", so Klopp, "fördern und fordern heißt nicht überfordern." Sowohl Günter als auch Sarr haben auf Grund eigener Ausfallzeiten derzeit keinen Rhythmus.

Bleiben Zugang und Ex-Nationalspieler Manuel Friedrich, der allerdings drei Tage später im so wichtigen fünften Spiel in der Champions League gegen die SSC Neapel nicht spielberechtigt ist, und: Sven Bender. Sollte der "Sechser" eine Position zurückrücken, könnte für ihn ein anderer in die Zentrale vor der Abwehr rutschen, der auch sehr genau weiß, wie schnell sich Situationen im Fußball verändern. Sebastian Kehl.

Das allerdings wäre dann wirklich eine besondere Pointe, wurde dem BVB-Kapitän und Ex-Nationalspieler seine erste schwere Verletzung doch ausgerechnet in einer Begegnung mit dem FC Bayern München zugefügt.