Susann Utes: Der Jenaer Fixpunkt

Am Samstag (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV und Eurosport) empfängt der FF USV Jena den 1. FFC Turbine Potsdam zum Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga. Mit Spannung wird das Ostderby erwartet, bei dem auf der einen wie der anderen Seite prägende Figuren im Blickpunkt stehen. Autor Sven Winterschladen stellt die Jenaerin Susann Utes vor, die mit 23 Jahren zu den unverzichtbaren Führungsspielerinnen der Thüringerinnen zählt.

Sie war gerade 17 Jahre alt. Es war ein großer Schritt im Sommer 2008. Weg aus der Heimat, weg aus Rostock, weg von den Freundinnen. Hin in die Fremde, hin nach Jena, ins Unbekannte. Manchmal hatte Susann Utes Heimweh. An den schlechten Tagen wollte sie wieder nach Hause. Aber sie hat sich durchgebissen.

Heute ist sie stolz darauf, nicht aufgegeben zu haben. Sie hat gekämpft. Auf dem Rasen gegen ihre Gegnerinnen. Aber auch neben dem Platz. Gegen ihre Gefühle. Und eines wusste sie in all der Zeit ganz genau: Der Fußball verbindet. Wer in einem Verein Sport treibt, findet schnell Anschluss. Und genauso kam es dann auch. Die Fremde ist zu ihrer zweiten Heimat geworden. Die Unbekannten sind ihre neuen Freundinnen.

Prägende Figur

Die 23-Jährige ist inzwischen seit fast sechs Jahren beim FF USV Jena. Sie kam nach dem Aufstieg und hat die hervorragende Entwicklung des Klubs in der jüngeren Vergangenheit nicht nur begleitet, sondern geprägt.

Die Thüringerinnen sind vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam am Samstag auf dem fünften Platz angekommen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus klopft nachdrücklich an die Tür zur Spitzengruppe.

Im Hinspiel ein 1:1 erreicht

Aber wie ist dieser wunderbare Aufschwung des FF USV zu erklären? "Es hat zuletzt ein Umdenken stattgefunden", sagt Utes. "Wir gehen auch gegen die Topteams nicht mehr nur in die Begegnungen, um schön mitzuspielen. Wir wollen etwas mitnehmen, wir wollen Punkte holen."

Und das gilt natürlich auch für das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten: "Wir sind keineswegs chancenlos. Wir haben in der Hinrunde in Potsdam ein 1:1 geholt. Warum sollte uns mindestens das im eigenen Stadion nicht wieder gelingen?"

Trainer Kraus: "Susann hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht"

Dass sie in Jena mit einem ganz anderen Anspruch auch in die Begegnungen mit den Titelkandidaten gehen, ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Trainer Kraus schreitet voran. Er weiß, dass er sich auf seine Achse um die defensive Mittelfeldspielerinnen und stellvertretende Spielführerin Susann Utes verlassen kann. "Sie hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Kraus. "Sie ist nicht nur wegen ihrer zentralen Position ein Fixpunkt im Team."



Am Samstag (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV und Eurosport) empfängt der FF USV Jena den 1. FFC Turbine Potsdam zum Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga. Mit Spannung wird das Ostderby erwartet, bei dem auf der einen wie der anderen Seite prägende Figuren im Blickpunkt stehen. Autor Sven Winterschladen stellt die Jenaerin Susann Utes vor, die mit 23 Jahren zu den unverzichtbaren Führungsspielerinnen der Thüringerinnen zählt.

Sie war gerade 17 Jahre alt. Es war ein großer Schritt im Sommer 2008. Weg aus der Heimat, weg aus Rostock, weg von den Freundinnen. Hin in die Fremde, hin nach Jena, ins Unbekannte. Manchmal hatte Susann Utes Heimweh. An den schlechten Tagen wollte sie wieder nach Hause. Aber sie hat sich durchgebissen.

Heute ist sie stolz darauf, nicht aufgegeben zu haben. Sie hat gekämpft. Auf dem Rasen gegen ihre Gegnerinnen. Aber auch neben dem Platz. Gegen ihre Gefühle. Und eines wusste sie in all der Zeit ganz genau: Der Fußball verbindet. Wer in einem Verein Sport treibt, findet schnell Anschluss. Und genauso kam es dann auch. Die Fremde ist zu ihrer zweiten Heimat geworden. Die Unbekannten sind ihre neuen Freundinnen.

Prägende Figur

Die 23-Jährige ist inzwischen seit fast sechs Jahren beim FF USV Jena. Sie kam nach dem Aufstieg und hat die hervorragende Entwicklung des Klubs in der jüngeren Vergangenheit nicht nur begleitet, sondern geprägt.

Die Thüringerinnen sind vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam am Samstag auf dem fünften Platz angekommen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus klopft nachdrücklich an die Tür zur Spitzengruppe.

Im Hinspiel ein 1:1 erreicht

Aber wie ist dieser wunderbare Aufschwung des FF USV zu erklären? "Es hat zuletzt ein Umdenken stattgefunden", sagt Utes. "Wir gehen auch gegen die Topteams nicht mehr nur in die Begegnungen, um schön mitzuspielen. Wir wollen etwas mitnehmen, wir wollen Punkte holen."

Und das gilt natürlich auch für das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten: "Wir sind keineswegs chancenlos. Wir haben in der Hinrunde in Potsdam ein 1:1 geholt. Warum sollte uns mindestens das im eigenen Stadion nicht wieder gelingen?"

Trainer Kraus: "Susann hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht"

Dass sie in Jena mit einem ganz anderen Anspruch auch in die Begegnungen mit den Titelkandidaten gehen, ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Trainer Kraus schreitet voran. Er weiß, dass er sich auf seine Achse um die defensive Mittelfeldspielerinnen und stellvertretende Spielführerin Susann Utes verlassen kann. "Sie hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Kraus. "Sie ist nicht nur wegen ihrer zentralen Position ein Fixpunkt im Team."

Der 29-jährige Chefcoach lebt das vor, was seine Spielerinnen jede Woche in der Meisterschaft umsetzen, besonders Susann Utes: "Sie ist ohne Zweifel eine unserer wichtigsten Spielerinnen und das Herz der Mannschaft. Sie ist sehr zweikampfstark und auch gut im Kopfball, obwohl sie nicht besonders groß ist. Auch in der Spieleröffnung hat sie sich sehr positiv entwickelt. Wir sind froh, dass wir sie hier haben."

Fußball mit Jungs als gute Schule

Es war gar nicht so selbstverständlich, dass Utes diese Entwicklung nehmen würde. Denn als sie mit fünf Jahren mit dem Fußballspielen begann, hatte sie zunächst gar nicht so großen Spaß daran. "Ich war nicht sofort Feuer und Flamme für diesen Sport. Das musste sich erst etwas entwickeln", sagt Utes. Das jedoch hat sich schnell geändert. Mittlerweile könnte sie sich ein Leben ohne Fußball nicht mehr vorstellen.

Sie begann zunächst in der Mädchenmannschaft beim SV Einheit Bad Doberan. Nach nur einem Jahr wechselte sie zu den Jungen des Bad Doberaner SV. Bis sie 16 Jahre alt war, blieb sie dort. "Das war eine hervorragende Schule für mich. Ich musste mich beinahe täglich gegen die Jungs durchsetzen", sagt Utes. Heute sind das die Qualitäten, die sie für Jena so wichtigmachen.

Studium der Kommunikationswissenschaften

2006 ging sie zum SV Hafen Rostock und spielte dort bei den B-Juniorinnen sowie in der Frauenmannschaft in der Regionalliga. Und 2008 folgte dann der zunächst schwere Schritt zum Bundesliga-Aufsteiger nach Jena. Auf dem Sportgymnasium macht sie dort zunächst ihr Abitur. Im Sommer will sie nun ihr Studium der Kommunikationswissenschaften abschließen.

Und dann läuft auch ihr Vertrag in Jena aus. Wie es dann weitergeht? "Mit den Verantwortlichen hier gab es bereits erste gute Gespräche. Aber die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagt Utes. Man kann sich jedoch kaum Vorstellen, dass sie einen Vereinswechsel anstrebt. Susann Utes gehört doch fast schon zum Inventar des FF USV Jena.

Warten auf den ersten Treffer

Es läuft also alles perfekt, fast alles. Nur eines, das fehlt bislang in dieser Serie. Und das macht ihr ernsthaft zu schaffen: Sie hat bislang noch keinen Treffer erzielt. "Vergangene Saison war ich die zweitbeste Torschützin bei uns. Ich kann mir auch nicht erklären, warum es bislang noch nicht wieder geklappt hat", sagt Utes.

Vielleicht funktioniert es ja am Samstag gegen Potsdam. Es wäre der vorläufige Höhepunkt einer tollen Saison. Für Susann Utes. Vor allem aber für den FF USV Jena.