Südkorea gegen Algerien: Achtelfinale ist der Traum

Vielleicht träumte "Schlafmütze" Heung-Min Son ja schon von seiner nächsten Gala-Vorstellung. Von seinem ersten Tor bei einer Fußball-WM, oder von einem Sieg mit der südkoreanischen Mannschaft. Wie auch immer: Die Augen dürfte der 21 Jahre alte Senkrechtstarter vor dem wegweisenden Spiel heute (21.00 Uhr MESZ, live im ZDF) gegen Algerien jedenfalls mühelos zubekommen haben.

Son, Hoffnungsträger einer ganzen Nation, lieferte ein ansprechendes Debüt auf der WM-Bühne in Brasilien ab. Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen, der vor wichtigen Spielen eigenen Angaben zufolge wegen "extremer Aufregung" gar nicht oder nur schlecht schläft, hat seine Nervosität offensichtlich abgelegt und ist bereit für neue Großtaten. Etwa 50 Millionen Südkoreaner werden durchatmen...

Son: "Drei Punkte sind Pflicht"

"Wir müssen jetzt eigentlich jedes Spiel gewinnen. Wir haben uns detailliert mit dem algerischen Spiel auseinandergesetzt und werden sorgfältig schauen, wie sie spielen werden. Drei Punkte sind Pflicht", forderte Son vor der Partie im südbrasilianischen Porto Alegre. Der Mainzer Ja-Cheol Koo, jüngster WM-Kapitän der Südkoreaner, ist sich ebenso sicher: "Wir müssen gewinnen, um die Runde der letzten 16 zu erreichen."

Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Russland müssen die "Taeguk Warriors" am besten dreifach punkten. Eine Niederlage im Duell mit dem früheren Afrikameister könnte Son und Co. fast schon aller Achtelfinalchancen berauben, ein Erfolg hingegen die Tür zur K.o.-Runde weit aufstoßen. "Do or die" in abgespeckter Version - aus Nervosität ist nach nur 90 Minuten also Druck geworden.

Aber damit sollte vor allem Son kein Problem besitzen, ist er doch die große Erwartungshaltung in jeglicher Hinsicht gewohnt. Als "Sonsation" bezeichnete ihn die Korea Joong Ang Daily, für Joong Ang Ilbo ist Son bereits "ein aufgehender Stern" - nicht nur, weil er gleich nach seiner ersten WM-Begegnung als bester Spieler ausgezeichnet worden war.

"Die Erwartungen an uns sind sehr, sehr hoch", verriet Son. Weil er nach Angaben des ehemaligen Bayer-Teamchefs Sami Hyypiä aber ein "sehr fleißiger Arbeiter" sei und auch sein einstiger A-Jugend-Trainer beim Hamburger SV, Soner Uysal, von den Fähigkeiten schwärmte ("Hätte er Medizin studiert, wäre er Professor geworden"), wird Son auch hierfür eine Lösung finden. Zumindest auf dem Platz.

Überhaupt besitzt der Youngster für sein Alter eine unglaubliche Reife. Skandale finden im Leben des Heung-Min Son keinen Platz, in seiner Heimat tritt er wohlüberlegt auf. "Wenn ich in Seoul rausgehe, verkleide ich mich", sagte er im kicker. Son wolle ja nicht riskieren, "dass sich jemand verletzt, wenn die Leute mich erkennen und auf mich zustürmen".



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Vielleicht träumte "Schlafmütze" Heung-Min Son ja schon von seiner nächsten Gala-Vorstellung. Von seinem ersten Tor bei einer Fußball-WM, oder von einem Sieg mit der südkoreanischen Mannschaft. Wie auch immer: Die Augen dürfte der 21 Jahre alte Senkrechtstarter vor dem wegweisenden Spiel heute (21.00 Uhr MESZ, live im ZDF) gegen Algerien jedenfalls mühelos zubekommen haben.

Son, Hoffnungsträger einer ganzen Nation, lieferte ein ansprechendes Debüt auf der WM-Bühne in Brasilien ab. Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen, der vor wichtigen Spielen eigenen Angaben zufolge wegen "extremer Aufregung" gar nicht oder nur schlecht schläft, hat seine Nervosität offensichtlich abgelegt und ist bereit für neue Großtaten. Etwa 50 Millionen Südkoreaner werden durchatmen...

Son: "Drei Punkte sind Pflicht"

"Wir müssen jetzt eigentlich jedes Spiel gewinnen. Wir haben uns detailliert mit dem algerischen Spiel auseinandergesetzt und werden sorgfältig schauen, wie sie spielen werden. Drei Punkte sind Pflicht", forderte Son vor der Partie im südbrasilianischen Porto Alegre. Der Mainzer Ja-Cheol Koo, jüngster WM-Kapitän der Südkoreaner, ist sich ebenso sicher: "Wir müssen gewinnen, um die Runde der letzten 16 zu erreichen."

Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Russland müssen die "Taeguk Warriors" am besten dreifach punkten. Eine Niederlage im Duell mit dem früheren Afrikameister könnte Son und Co. fast schon aller Achtelfinalchancen berauben, ein Erfolg hingegen die Tür zur K.o.-Runde weit aufstoßen. "Do or die" in abgespeckter Version - aus Nervosität ist nach nur 90 Minuten also Druck geworden.

Aber damit sollte vor allem Son kein Problem besitzen, ist er doch die große Erwartungshaltung in jeglicher Hinsicht gewohnt. Als "Sonsation" bezeichnete ihn die Korea Joong Ang Daily, für Joong Ang Ilbo ist Son bereits "ein aufgehender Stern" - nicht nur, weil er gleich nach seiner ersten WM-Begegnung als bester Spieler ausgezeichnet worden war.

"Die Erwartungen an uns sind sehr, sehr hoch", verriet Son. Weil er nach Angaben des ehemaligen Bayer-Teamchefs Sami Hyypiä aber ein "sehr fleißiger Arbeiter" sei und auch sein einstiger A-Jugend-Trainer beim Hamburger SV, Soner Uysal, von den Fähigkeiten schwärmte ("Hätte er Medizin studiert, wäre er Professor geworden"), wird Son auch hierfür eine Lösung finden. Zumindest auf dem Platz.

Überhaupt besitzt der Youngster für sein Alter eine unglaubliche Reife. Skandale finden im Leben des Heung-Min Son keinen Platz, in seiner Heimat tritt er wohlüberlegt auf. "Wenn ich in Seoul rausgehe, verkleide ich mich", sagte er im kicker. Son wolle ja nicht riskieren, "dass sich jemand verletzt, wenn die Leute mich erkennen und auf mich zustürmen".

Ähnlich behutsam sollte er auch im Spiel gegen Algerien agieren. Weil Son ebenso wie Koo bereits zum Auftakt eine Gelbe Karte kassiert hatte, droht bei einem weiteren Vergehen die Tribüne. Schlaflose Nächte wird ihm das sicherlich nicht bereiten.

Die haben die Algerier allerdings auch nicht: In der vielleicht schwächsten Gruppe der WM in Brasilien steht das Team um Starspieler Sofiane Feghouli nach nur einem Spieltag schon mit dem Rücken zur Wand. Eine Niederlage heute gegen Südkorea (ab 21 Uhr, live im ZDF) in Porto Alegre, und der Traum vom ersten Achtelfinale ist geplatzt. "Ich liebe Herausforderungen", sagt Feghouli fast schon etwas trotzig: "Und ich spiele, um zu gewinnen."

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"Alles-oder-Nichts"-Spiel für Algerien

Feghouli, der Star und Regisseur der Mannschaft, spricht für das gesamte Team. Den Wüstenfüchsen war schon beim Auftakt gegen Belgien (1:2) der Wille anzusehen, sie werden sich auch gegen die Asiaten wieder zerreißen. Warum ausgerechnet in diesem "Alles-oder-Nichts"-Spiel im kühlen Südbrasilien der erste WM-Sieg seit dem 24. Juni 1982 gelingen soll? "Weil wir vor niemandem Angst haben und bis zum Ende wie Löwen kämpfen werden", antwortet Feghouli.

Sieben WM-Partien bestritten die Nordafrikaner seit ihrem letzten Erfolg - die Serie soll, nein muss am heutigen Sonntag zu Ende gehen. "Wir sind alle motiviert und dazu bereit, über uns hinauszuwachsen und den Fans unterhaltsamen Fußball zu bieten", verspricht Feghouli. Schließlich sei er ja nicht am Zuckerhut, um Urlaub zu machen.