Süden und Westen: Gejagte treffen auf Jäger

Nur zwei Mannschaften in der B-Junioren-Bundesliga haben an den ersten acht Spieltagen jede Aufgabe mit Bravour gemeistert. In der Süd/Südwest-Staffel holte die U 17 des FC Bayern München die optimale Ausbeute von 24 Zählern. Nun kommt es im Rahmen der neunten Runde zum Wiedersehen zwischen FCB-Trainer Tim Walter und seinem Ex-Klub Karlsruher SC, für den er zwei Jahre lang (2013 bis 2015) tätig war.

Im Westen schaffte es Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen, ebenfalls acht Siege einzufahren. Die Hürde am neunten Spieltag ist allerdings sehr hoch. Der Tabellenzweite Borussia Dortmund, der sich in den vergangenen beiden Jahren jeweils die Deutsche Meisterschaft gesichert hatte, gastiert zum Gipfeltreffen bei Bayer 04.

Der Hamburger SV könnte in der Nordost-Staffel im Duell mit Hertha BSC seine Siegesserie auf vier Partien ausbauen. Die Hauptstädter sind allerdings seit fünf Spielen ungeschlagen. DFB.de beleuchtet die Höhepunkte des neunten Spieltages.

Süd: Walter mit Rückkehr an alte Wirkungsstätte

Das Duell zwischen dem Tabellendritten Karlsruher SC und Spitzenreiter FC Bayern München heute (ab 11 Uhr) ist nicht nur das Top-Spiel der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga, sondern auch die Rückkehr von FCB-Cheftrainer Tim Walter an seine alte Wirkungsstätte. Noch in der vergangenen Spielzeit war der 39-Jährige für die U 19 des KSC verantwortlich, bei dem er zuvor schon bei den B-Junioren seine ersten Erfahrungen als Trainer gesammelt hatte.

"Ich war schon immer Bayern-Fan und hatte zunächst das Ziel, als Spieler zum FCB zu kommen. Nun habe ich es als Trainer geschafft. Ich bin mir darüber bewusst, dass ein Engagement bei diesem Verein alles andere als alltäglich ist", so Walter zu DFB.de.

Die U 17 des Rekordmeisters ist nach acht Partien noch verlustpunktfrei. Mit Manuel Wintzheimer haben die Münchner auch einen Top-Torjäger, der offenbar nach Belieben trifft. Bereits 14 Treffer markierte der 16 Jahre alte Mittelstürmer. Damit erzielte er im Schnitt fast zwei Tore pro Begegnung. "Derzeit läuft alles perfekt. Wir spielen als Mannschaft sehr guten Fußball und ich bekomme vorne viele Bälle", so Wintzheimer im Gespräch mit DFB.de.

Die Karlsruher fuhren zuletzt drei Siege in Folge ein, hielten damit Anschluss an die Tabellenspitze. Vor eigenem Publikum tritt der KSC mit breiter Brust auf. Jedes der vier bisherigen Heimspiele konnten die Badener für sich entscheiden. "Unser Ziel ist es, dass Manuel Wintzheimer die Rückreise mit weiterhin 14 Saisontoren antritt. Wenn wir unser Spiel durchsetzen, können wir dem FC Bayern auch ein Bein stellen. Das nötige Selbstvertrauen ist da", sagt KSC-Trainer Lukas Kwasniok zu DFB.de.

West: BVB will mit Mut, Begeisterung und Spaß zum Sieg

Zum absoluten Spitzenspiel kommt es in der West-Staffel, wenn Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen heute (ab 11 Uhr) den aktuellen Deutschen Meister Borussia Dortmund empfängt. Fünf Zähler beträgt momentan der Rückstand der Schwarz-Gelben. Mit dem dritten Sieg in Folge könnte der BVB den Abstand auf zwei Punkte verringern.

"Wir wollen mit Mut, Begeisterung und Spaß in die Partie gegen Leverkusen gehen", brachte es BVB-Trainer Benjamin Hoffmann gegenüber DFB.de auf den Punkt. "Unsere Mannschaft muss sich nicht verstecken. Wir fahren dorthin, um den Abstand zu verkürzen. Das muss unser Anspruch sein."

Verzichten muss Hoffmann weiterhin auf Marcel Exner (Mittelfußbruch) und David Kopacz, der nach seinem Zehenbruch wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. Hüseyin Bulut (Innenbandverletzung) und Dominik Wanner (Knochenverstauchung) mussten in der jüngsten Begegnung gegen den 1. FC Köln (4:0) bereits in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Die Bilanz aus den direkten Vergleichen spricht für die Rheinländer. Von 22 Aufeinandertreffen konnten die Leverkusener exakt die Hälfte aller Duelle für sich entscheiden. Der BVB holte sieben Siege. Dazu gab es vier Unentschieden.

Nord/Nordost: HSV fordert Hertha BSC heraus

Zu einem Aufeinandertreffen zweier Verfolger in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga kommt es beim Duell des Hamburger SV und Hertha BSC Berlin heute (ab 14 Uhr). Während die Hauptstädter nur wegen des schlechteren Torverhältnisses hinter Spitzenreiter VfL Wolfsburg auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, benötigen die viertplatzierten Hamburger, die mit 14 Zählern fünf Punkte Rückstand auf das Spitzenduo aufweisen, unbedingt einen Dreier, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Seit fünf Begegnungen ist die Berliner U 17 mittlerweile ungeschlagen. Vier Siege und ein Unentschieden gab es in den fünf jüngsten Begegnungen für die Mannschaft von Hertha-Trainer und Ex-Nationalspieler Michael Hartmann.

Der HSV holte zuletzt drei Siege in Folge. "Wir haben nach einem holprigen Saisonstart jetzt wieder in die Spur gefunden. Gegen die großen Mannschaften haben wir unter Beweis gestellt, dass wir durchaus mithalten können", sagt HSV-Trainer Christian Titz im Gespräch mit DFB.de. Mit Hertha BSC erwartet der 44 Jahre alte Fußballlehrer einen unangenehmen Gegner. "Es wird mit Sicherheit eine interessante, aber auch schwierige Aufgabe. Hertha BSC wird versuchen, die Partie zu eröffnen und mit Gegenpressing unseren Aufbau zu stören. Der Spielstil der Berliner ist unserem System sehr ähnlich", erklärt Titz.