Suat Türker ist zurück - und will nie wieder weg

Er verbreitet Respekt im gegnerischen Strafraum: Wenn Kickers Offenbachs Torjäger und Publikumsliebling Suat Türker in Tornähe am Ball ist, dann sind Torhüter und Verteidiger in der 3. Liga in höchster Alarmbereitschaft. Denn der bullige Stürmer, der nach einem kurzen Gastspiel beim SC Freiburg erst in der Winterpause zum Bieberer Berg zurückgekehrt war, ist für seinen ausgeprägten Torriecher bekannt.

Der 33-Jährige erkennt jede sich bietende Möglichkeit sofort und nutzt die kleinste Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des Gegners eiskalt aus. Nicht weniger als 65 Tore erzielte er seit 2003 in 153 Zweitliga-, Drittliga- und Regionalliga Süd-Spielen für „seinen“ OFC. Denn es ist nicht – wie so häufig im Profi-Fußball – einfach nur eine Zweckgemeinschaft. Der Traditionsclub ist Türker ans Herz gewachsen: „Hier fühle ich mich wie zu Hause, die Kickers sind mein Heimatverein.“

Beim OFC ist Türker nicht einfach nur ein Teil der Mannschaft, hier ist er auch Integrationsfigur und Führungspersönlichkeit. Längst ist vergessen, dass sich der im türkischen Bayburt geborene Türker im vergangenen Sommer nach dem Last-Minute-Abstieg aus der 2. Bundesliga zu einem Wechsel in den Breisgau entschlossen hatte. „Ich wollte mir noch meinen großen Traum vom Aufstieg in die erste Bundesliga ermöglichen“, nennt der 1,80-Meter-Angreifer die Beweggründe. Beim SC Freiburg kam Türker jedoch nicht wie gewünscht zum Zug, obwohl zwölf Partien in der Hinrunde für den aktuellen Spitzenreiter ihm gar kein so schlechtes Zeugnis ausstellen. Allerdings blieb häufig nur die Joker-Rolle, nach einem halben Jahr stand lediglich ein Treffer auf seinem persönlichen Konto.

Rückkehr löst „Ausnahmezustand“ im Fan-Lager aus

Eine Bilanz, die den Linksfuß nicht zufrieden stellte: „Es lief einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Da Offenbachs Sportmanager Andreas Möller im Winter einen erfahrenen Offensivspieler suchte und der Kontakt zwischen Türker und den Verantwortlichen nie abgerissen war, ging es Ende Januar ganz schnell: Die Rückkehr zu „seinen“ Kickers war perfekt. Was zu einem „Ausnahmezustand“ im Fan-Lager führte, die Anhänger des Vereins feierten den nur scheinbar verlorenen Sohn wie einen Messias. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, so viel Respekt und Anerkennung entgegengebracht zu bekommen“, freut sich Suat Türker und ergänzt: „Ich hoffe, die in mich gesteckten Erwartungen erfüllen zu können.“ Druck verspüre er nicht, sondern einzig und allein „große Motivation“.

Dennoch musste auch der zweifache Familienvater erkennen, wie schwer ein Neuanfang sein kann. In seinen ersten fünf Punktspielen nach der Winterpause blieb er ohne eigenen Treffer. Doch am vergangenen Wochenende durfte Türker sein erstes Tor in der 3. Liga bejubeln. Beim 2:0-Erfolg in Jena erzielte er kurz vor der Pause den wichtigen Führungstreffer für die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen. „Durch diesen Sieg haben wir neues Selbstvertrauen gesammelt. Jetzt müssen wir unsere Erfolgsserie mit einem Erfolg gegen den VfR Aalen vergolden“, hat Türker schon den nächsten Gegner (Samstag, 14 Uhr) im Blick. Schließlich dürfe der Verein die Spitzenplätze zumindest nicht aus den Augen verlieren.

Als erklärtes Saisonziel will der Angreifer, der im Nachwuchsbereich unter anderem beim VfB Stuttgart unter Trainer Ralf Rangnick (jetzt 1899 Hoffenheim) ausgebildet worden war und alle Junioren-Auswahlmannschaften des DFB durchlaufen hatte, die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga bei aktuell sieben Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenrang nicht ausgeben: „Wir wollen uns erstmal für den DFB-Pokal qualifizieren. Dafür müssen wir am Ende mindestens Vierter werden.“

Ein Fünkchen Aufstiegshoffnung glimmt noch



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Er verbreitet Respekt im gegnerischen Strafraum: Wenn Kickers Offenbachs Torjäger und Publikumsliebling Suat Türker in Tornähe am Ball ist, dann sind Torhüter und Verteidiger in der 3. Liga in höchster Alarmbereitschaft. Denn der bullige Stürmer, der nach einem kurzen Gastspiel beim SC Freiburg erst in der Winterpause zum Bieberer Berg zurückgekehrt war, ist für seinen ausgeprägten Torriecher bekannt.

Der 33-Jährige erkennt jede sich bietende Möglichkeit sofort und nutzt die kleinste Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des Gegners eiskalt aus. Nicht weniger als 65 Tore erzielte er seit 2003 in 153 Zweitliga-, Drittliga- und Regionalliga Süd-Spielen für „seinen“ OFC. Denn es ist nicht – wie so häufig im Profi-Fußball – einfach nur eine Zweckgemeinschaft. Der Traditionsclub ist Türker ans Herz gewachsen: „Hier fühle ich mich wie zu Hause, die Kickers sind mein Heimatverein.“

Beim OFC ist Türker nicht einfach nur ein Teil der Mannschaft, hier ist er auch Integrationsfigur und Führungspersönlichkeit. Längst ist vergessen, dass sich der im türkischen Bayburt geborene Türker im vergangenen Sommer nach dem Last-Minute-Abstieg aus der 2. Bundesliga zu einem Wechsel in den Breisgau entschlossen hatte. „Ich wollte mir noch meinen großen Traum vom Aufstieg in die erste Bundesliga ermöglichen“, nennt der 1,80-Meter-Angreifer die Beweggründe. Beim SC Freiburg kam Türker jedoch nicht wie gewünscht zum Zug, obwohl zwölf Partien in der Hinrunde für den aktuellen Spitzenreiter ihm gar kein so schlechtes Zeugnis ausstellen. Allerdings blieb häufig nur die Joker-Rolle, nach einem halben Jahr stand lediglich ein Treffer auf seinem persönlichen Konto.

Rückkehr löst „Ausnahmezustand“ im Fan-Lager aus

Eine Bilanz, die den Linksfuß nicht zufrieden stellte: „Es lief einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Da Offenbachs Sportmanager Andreas Möller im Winter einen erfahrenen Offensivspieler suchte und der Kontakt zwischen Türker und den Verantwortlichen nie abgerissen war, ging es Ende Januar ganz schnell: Die Rückkehr zu „seinen“ Kickers war perfekt. Was zu einem „Ausnahmezustand“ im Fan-Lager führte, die Anhänger des Vereins feierten den nur scheinbar verlorenen Sohn wie einen Messias. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, so viel Respekt und Anerkennung entgegengebracht zu bekommen“, freut sich Suat Türker und ergänzt: „Ich hoffe, die in mich gesteckten Erwartungen erfüllen zu können.“ Druck verspüre er nicht, sondern einzig und allein „große Motivation“.

Dennoch musste auch der zweifache Familienvater erkennen, wie schwer ein Neuanfang sein kann. In seinen ersten fünf Punktspielen nach der Winterpause blieb er ohne eigenen Treffer. Doch am vergangenen Wochenende durfte Türker sein erstes Tor in der 3. Liga bejubeln. Beim 2:0-Erfolg in Jena erzielte er kurz vor der Pause den wichtigen Führungstreffer für die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen. „Durch diesen Sieg haben wir neues Selbstvertrauen gesammelt. Jetzt müssen wir unsere Erfolgsserie mit einem Erfolg gegen den VfR Aalen vergolden“, hat Türker schon den nächsten Gegner (Samstag, 14 Uhr) im Blick. Schließlich dürfe der Verein die Spitzenplätze zumindest nicht aus den Augen verlieren.

Als erklärtes Saisonziel will der Angreifer, der im Nachwuchsbereich unter anderem beim VfB Stuttgart unter Trainer Ralf Rangnick (jetzt 1899 Hoffenheim) ausgebildet worden war und alle Junioren-Auswahlmannschaften des DFB durchlaufen hatte, die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga bei aktuell sieben Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenrang nicht ausgeben: „Wir wollen uns erstmal für den DFB-Pokal qualifizieren. Dafür müssen wir am Ende mindestens Vierter werden.“

Ein Fünkchen Aufstiegshoffnung glimmt noch

Ganz abgeschrieben ist der Aufstieg für Türker aber auch noch nicht: „Eintracht Frankfurt hat in der 2. Liga auch schon mal einen Zwölf-Punkte-Rückstand aufgeholt. Weshalb soll uns nicht auch eine solche Aufholjagd gelingen?“ Zumal die Stimmung und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft – trotz eines vor Saisonbeginn nahezu komplett neu zusammengestellten Kaders – ausgezeichnet sei. „Wir sind häufig zusammen unterwegs“, verrät der OFC-Anführer.

Besonders gut versteht sich Suat Türker auch mit Trainer Hans-Jürgen Boysen, der die Kickers vor der Saison zum insgesamt dritten Mal übernommen hatte. „Er war einer der Gründe, warum ich zurück gekommen bin“, sagt Türker über den erfahrenen Trainer. Unter Boysens Regie hatte der Stürmer im Sommer 2005 seinen bisher größten Erfolg gefeiert: Unter der Leitung des heute 51-jährigen Fußball-Lehrers schoss Suat Türker die Kickers mit 16 Treffern in der Regionalliga-Saison 2004/2005 zum Aufstieg. Spätestens seit dieser Spielzeit genießt der Torjäger Kultstatus in Offenbach. Da kann selbst das Erreichen des UEFA-Cups mit Istanbulspor – dort kickte Suat Türker von 1995 bis `99 – für ihn nicht mithalten.

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Türker bleibt auch nach der Karriere beim OFC

Und eines steht auch schon fest: Eine zweite Rückkehr nach Offenbach – wie bei Boysen - wird es für Suat Türker nicht geben. Denn er hat nicht vor, den Kickers noch einmal den Rücken zu kehren. Sein aktueller Vertrag läuft über zweieinhalb Jahre. Ob er über den Sommer 2011 hinaus als Profi aktiv sein wird, ist noch offen. Sicher ist dagegen, dass der Torjäger dem OFC nach seiner Fußballerkarriere erhalten bleibt: „Ich werde im Verein eine andere Funktion übernehmen. Vorher will ich auf dem Feld aber noch einige Erfolge mit den Kickers feiern.“

Bis dahin aber ist sein Torhunger noch lange nicht gestillt: „Ich will mich nicht auf eine Zahl festlegen, aber ich möchte noch so viele Tore wie möglich schießen.“ Für eine weitere Aufbesserung seines persönlichen Torkontos spricht auch die Tatsache, dass die vierköpfige Familie Türker demnächst wieder zusammen leben wird. „Wir haben eine neue Bleibe gefunden und ziehen demnächst um“, verrät der Stürmer, der bislang im Hotel wohnte, während seine Ehefrau Semahat mit dem sechsjährigen Sohn Sergen und dem im Oktober zur Welt gekommenen Töchterchen Sezgen zunächst weiterhin in Freiburg geblieben war.

Die Geborgenheit der Familie soll den im Alter von zwei Jahren nach Deutschland gekommenen Türker noch stärker machen. Denn seine freie Zeit verbringt er vorrangig mit seinen Liebsten. Verwunderlich wäre es also nicht, wenn die Offenbacher Fans am Bieberer Berg noch zahlreiche Türker-Tore bejubeln können.