Stroot und Scheuer: "Die zwei besten Mannschaften in Deutschland"

Jetzt können die ersten Entscheidungen fallen. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht heute (ab 14 Uhr, live im NDR, BR und bei MagentaSport) das Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München auf dem Programm. Im Vorfeld haben sich Wolfsburgs Coach Tommy Stroot und Bayerns Trainer Jens Scheuer zu dem Duell und dessen Bedeutung geäußert. DFB.de hat mitgeschrieben.

Tommy Stroot über…

… die personelle Lage vor dem Spitzenspiel: Gegen Arsenal mussten wir Lena Lattwein mit muskulären Problemen auswechseln. Da werden wir eine Last-Minute-Entscheidung treffen müssen, ob sie spielen kann. Das gilt auch für Pauline Bremer, die ebenfalls muskuläre Probleme hat. Pia Wolter fehlt bekanntlich sowieso. Die anderen Spielerinnen sind nach aktuellem Stand einsatzfähig.

… Bayern München: Sie haben enorme individuelle Qualität und viel Tempo in der vordersten Linie. Sie haben sich unter Jens Scheuer extrem weiterentwickelt. Das muss man so sagen. Sie sind sehr flexibel. Sie können spielerische Lösungen finden, haben aber auch die Möglichkeit, es ganz anders anzugehen, weil sie unterschiedlichste Spielertypen haben. Deshalb ist es schwierig, sie auszurechnen.

… über das Comeback von Ewa Pajor: Sie hat  15 Minuten gegen Arsenal gespielt und unsere Erwartungen absolut erfüllt. Sie hat Tempo mit und gegen den Ball. Außerdem ist sie eine Spielerin, die sich für keinen Weg zu schade ist. Ewa ist durchaus eine Kandidatin für den Kader gegen die Bayern.

… die Ausgangssituation vor dem Duell – auch im Hinblick auf die personellen Probleme der Bayern: Wir bereiten uns immer auf die schwierigste Situation vor. Wer das Spiel der Bayern gegen Paris am Mittwoch gesehen hat, der weiß, welches Niveau diese Mannschaft immer noch hat. Sie werden sich mit Händen und Füßen wehren. Und übrigens wissen wir ja noch gar nicht, wie ihr Kader final aussehen wird. Wir bereiten uns bestmöglich vor. Alles andere haben wir nicht in der Hand.

… eine mögliche Vorentscheidung im Titelrennen: Wir wissen natürlich um den Wert dieses Spieltages und das Duell mit den Bayern. Trotzdem will ich nicht grundlegend von einer Vorentscheidung sprechen. Dafür habe ich im Fußball zu viel erlebt. Es kommen danach immer noch drei Spieltage. Derjenige, der am Sonntagnachmittag auf dem zweiten Platz steht, wird bis zum Schluss ebenfalls alles versuchen. Wir nehmen jeden Spieltag maximal ernst und werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Am Ende der Saison haben wir die Möglichkeit, ganz viel erreicht zu haben. Aber erstmal geht es nur um dieses Duell.

… die Stabilität der Mannschaft vor allem seit der Winterpause: Wir hatten vor der Saison einen Umbruch. Dass das Zeit kostet, ist völlig normal. Wir hatten vor der Saison eigentlich nur zwei Wochen Zeit bis zum ersten Pflichtspiel und dann bis in den Dezember sehr viele englische Wochen und kaum Trainingszeit. Im Januar und Februar hatten wir die Möglichkeit, intensiv miteinander zu arbeiten. Das hat uns als Gruppe wahnsinnig nach vorne gebracht und stabilisiert. Von diesen zwei Monaten leben wir jetzt.

… die Rückkehr von Alexandra Popp: Wir sind extrem froh, dass sie zurück ist. Sie ist eine Mentalitätsspielerin, die wahrscheinlich jeder Gruppe sehr guttut. Weil sie immer noch recht frisch nach ihren Verletzungen zurück ist, müssen wir in diesen englischen Wochen weiterhin mit ihren Kräften haushalten.

Jens Scheuer über…

… die personelle Lage nach dem Corona-Ausbruch im Kader: Im Vergleich zum Spiel in Paris am Mittwoch haben wir laut unserer medizinischen Abteilung keine weitere angeschlagene Spielerin. Es ist schon mal sehr positiv, dass wir da verletzungsfrei durchgekommen sind. Viviane Asseyi hat uns in der Champions League wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung gestanden. Sie ist nun wieder dabei. Bei der einen oder anderen Spielerin haben wir die Hoffnung, dass sie freigetestet werden kann. Dann müssen aber erst noch Untersuchungen stattfinden. Sie kommen schließlich aus einer Krankheit und nicht aus dem Urlaub. Dann werden wir wissen, ob sie einsatzfähig sind oder ob sie eine Option für die Bank sind, um dann ein paar Minuten bekommen zu können.

… über den Fitnesszustand der Mannschaft nach 120 Minuten in der Champions League am Mittwoch: Die Mädels fühlen sich platt. Das ist auch total verständlich. Wir haben am Freitag nur regenerative Maßnahmen gemacht. Auch am Samstag trainieren wir sehr dosiert. Und dann werden wir am Sonntag nochmal einen raushauen. Dann gucken wir, wie lange uns die Füße tragen. Da müssen wir wieder über Grenzen gehen, um unser Wunschergebnis zu erzielen.

… die unterschiedliche Spielweise von Bayern und Wolfsburg: Es gibt schon Unterschiede. Beide Mannschaften haben ihre Stärken. Wolfsburg ist geprägt von einem sehr physischen Spiel – gerade in der Zentrale mit Popp, Oberdorf und Lattwein. Das sind physisch starke Spielerinnen. Wir haben andere Spielertypen im Mittelfeld. Aber beide Teams haben ihre Qualitäten in der Liga unter Beweis gestellt. Wir haben neun Punkte Vorsprung vor dem Dritten, Wolfsburg sogar zehn Punkte. Das zeigt, dass die zwei besten Mannschaften in Deutschland und zwei der Topteams in Europa nun aufeinandertreffen.

… über Wolfsburg Halbfinaleinzug in der Champions League: Es war ein tolles Spiel. Wolfsburg hat seit Jahren eine überragende Mannschaft im Frauenbereich. Über das letzte Jahrzehnt wird dort Top-Arbeit gemacht. Frauenfußball ist dort ganz hoch angesetzt. Deshalb ziehe ich jedes Mal den Hut vor der Leistung des VfL Wolfsburg. Es ist gut für den deutschen Frauenfußball, das dort entsprechend investiert wird.

… über das Ausscheiden in der Champions League: Das ist für mich im Moment kein Thema mehr. Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Wolfsburg. Das ist für mich eine entscheidende Begegnung. Wenn Wolfsburg gewinnt, haben sie drei Spieltage vor Schluss vier Punkte Vorsprung. Mit ihrem Restprogramm gehe ich nicht davon aus, dass sie noch Federn lassen werden. Deswegen ist es ein Endspiel. Damit befasse ich mich, darauf bereite ich die Mannschaft vor. Was in Paris war interessiert mich heute eigentlich schon nicht mehr so.

[sw]

Jetzt können die ersten Entscheidungen fallen. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht heute (ab 14 Uhr, live im NDR, BR und bei MagentaSport) das Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München auf dem Programm. Im Vorfeld haben sich Wolfsburgs Coach Tommy Stroot und Bayerns Trainer Jens Scheuer zu dem Duell und dessen Bedeutung geäußert. DFB.de hat mitgeschrieben.

Tommy Stroot über…

… die personelle Lage vor dem Spitzenspiel: Gegen Arsenal mussten wir Lena Lattwein mit muskulären Problemen auswechseln. Da werden wir eine Last-Minute-Entscheidung treffen müssen, ob sie spielen kann. Das gilt auch für Pauline Bremer, die ebenfalls muskuläre Probleme hat. Pia Wolter fehlt bekanntlich sowieso. Die anderen Spielerinnen sind nach aktuellem Stand einsatzfähig.

… Bayern München: Sie haben enorme individuelle Qualität und viel Tempo in der vordersten Linie. Sie haben sich unter Jens Scheuer extrem weiterentwickelt. Das muss man so sagen. Sie sind sehr flexibel. Sie können spielerische Lösungen finden, haben aber auch die Möglichkeit, es ganz anders anzugehen, weil sie unterschiedlichste Spielertypen haben. Deshalb ist es schwierig, sie auszurechnen.

… über das Comeback von Ewa Pajor: Sie hat  15 Minuten gegen Arsenal gespielt und unsere Erwartungen absolut erfüllt. Sie hat Tempo mit und gegen den Ball. Außerdem ist sie eine Spielerin, die sich für keinen Weg zu schade ist. Ewa ist durchaus eine Kandidatin für den Kader gegen die Bayern.

… die Ausgangssituation vor dem Duell – auch im Hinblick auf die personellen Probleme der Bayern: Wir bereiten uns immer auf die schwierigste Situation vor. Wer das Spiel der Bayern gegen Paris am Mittwoch gesehen hat, der weiß, welches Niveau diese Mannschaft immer noch hat. Sie werden sich mit Händen und Füßen wehren. Und übrigens wissen wir ja noch gar nicht, wie ihr Kader final aussehen wird. Wir bereiten uns bestmöglich vor. Alles andere haben wir nicht in der Hand.

… eine mögliche Vorentscheidung im Titelrennen: Wir wissen natürlich um den Wert dieses Spieltages und das Duell mit den Bayern. Trotzdem will ich nicht grundlegend von einer Vorentscheidung sprechen. Dafür habe ich im Fußball zu viel erlebt. Es kommen danach immer noch drei Spieltage. Derjenige, der am Sonntagnachmittag auf dem zweiten Platz steht, wird bis zum Schluss ebenfalls alles versuchen. Wir nehmen jeden Spieltag maximal ernst und werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Am Ende der Saison haben wir die Möglichkeit, ganz viel erreicht zu haben. Aber erstmal geht es nur um dieses Duell.

… die Stabilität der Mannschaft vor allem seit der Winterpause: Wir hatten vor der Saison einen Umbruch. Dass das Zeit kostet, ist völlig normal. Wir hatten vor der Saison eigentlich nur zwei Wochen Zeit bis zum ersten Pflichtspiel und dann bis in den Dezember sehr viele englische Wochen und kaum Trainingszeit. Im Januar und Februar hatten wir die Möglichkeit, intensiv miteinander zu arbeiten. Das hat uns als Gruppe wahnsinnig nach vorne gebracht und stabilisiert. Von diesen zwei Monaten leben wir jetzt.

… die Rückkehr von Alexandra Popp: Wir sind extrem froh, dass sie zurück ist. Sie ist eine Mentalitätsspielerin, die wahrscheinlich jeder Gruppe sehr guttut. Weil sie immer noch recht frisch nach ihren Verletzungen zurück ist, müssen wir in diesen englischen Wochen weiterhin mit ihren Kräften haushalten.

Jens Scheuer über…

… die personelle Lage nach dem Corona-Ausbruch im Kader: Im Vergleich zum Spiel in Paris am Mittwoch haben wir laut unserer medizinischen Abteilung keine weitere angeschlagene Spielerin. Es ist schon mal sehr positiv, dass wir da verletzungsfrei durchgekommen sind. Viviane Asseyi hat uns in der Champions League wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung gestanden. Sie ist nun wieder dabei. Bei der einen oder anderen Spielerin haben wir die Hoffnung, dass sie freigetestet werden kann. Dann müssen aber erst noch Untersuchungen stattfinden. Sie kommen schließlich aus einer Krankheit und nicht aus dem Urlaub. Dann werden wir wissen, ob sie einsatzfähig sind oder ob sie eine Option für die Bank sind, um dann ein paar Minuten bekommen zu können.

… über den Fitnesszustand der Mannschaft nach 120 Minuten in der Champions League am Mittwoch: Die Mädels fühlen sich platt. Das ist auch total verständlich. Wir haben am Freitag nur regenerative Maßnahmen gemacht. Auch am Samstag trainieren wir sehr dosiert. Und dann werden wir am Sonntag nochmal einen raushauen. Dann gucken wir, wie lange uns die Füße tragen. Da müssen wir wieder über Grenzen gehen, um unser Wunschergebnis zu erzielen.

… die unterschiedliche Spielweise von Bayern und Wolfsburg: Es gibt schon Unterschiede. Beide Mannschaften haben ihre Stärken. Wolfsburg ist geprägt von einem sehr physischen Spiel – gerade in der Zentrale mit Popp, Oberdorf und Lattwein. Das sind physisch starke Spielerinnen. Wir haben andere Spielertypen im Mittelfeld. Aber beide Teams haben ihre Qualitäten in der Liga unter Beweis gestellt. Wir haben neun Punkte Vorsprung vor dem Dritten, Wolfsburg sogar zehn Punkte. Das zeigt, dass die zwei besten Mannschaften in Deutschland und zwei der Topteams in Europa nun aufeinandertreffen.

… über Wolfsburg Halbfinaleinzug in der Champions League: Es war ein tolles Spiel. Wolfsburg hat seit Jahren eine überragende Mannschaft im Frauenbereich. Über das letzte Jahrzehnt wird dort Top-Arbeit gemacht. Frauenfußball ist dort ganz hoch angesetzt. Deshalb ziehe ich jedes Mal den Hut vor der Leistung des VfL Wolfsburg. Es ist gut für den deutschen Frauenfußball, das dort entsprechend investiert wird.

… über das Ausscheiden in der Champions League: Das ist für mich im Moment kein Thema mehr. Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Wolfsburg. Das ist für mich eine entscheidende Begegnung. Wenn Wolfsburg gewinnt, haben sie drei Spieltage vor Schluss vier Punkte Vorsprung. Mit ihrem Restprogramm gehe ich nicht davon aus, dass sie noch Federn lassen werden. Deswegen ist es ein Endspiel. Damit befasse ich mich, darauf bereite ich die Mannschaft vor. Was in Paris war interessiert mich heute eigentlich schon nicht mehr so.

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