Streich: "Immer den Spieler und Menschen sehen"

Streich: In dieser Reihe fühle ich mich sehr wohl, eine sehr gute Mischung aus erfahrenen Trainern und jungen. Und uns allen gemeinsam ist, dass wir in unserer Trainerarbeit viel mit Spielern aus dem Nachwuchs gearbeitet haben.

DFB.de: Sie waren während Ihrer langen Zeit im Jugendbereich bestimmt kein schlechterer Trainer. Ist es unfair, dass Sie dort wahrscheinlich nicht zu dieser Ehre gekommen wären?

Streich: Ich will das nicht als unfair bezeichnen. Als Juniorentrainer stehst du nicht annähernd so im Rampenlicht wie als Bundesligatrainer. Das bietet aber auch große Chancen, wenn man langfristig etwas aufbauen möchte.

DFB.de: Wem würden Sie einen Trainerpreis verleihen?

Streich: Da gäbe es einige, von denen ich mir etwas abschauen kann. Meinen allergrößten Respekt verdient Jupp Heynckes. Er macht das, was ich nun seit knapp eineinhalb Jahren machen darf, schon seit Jahrzehnten mit großem Erfolg.

DFB.de: Ihr KSC-Kollege Markus Kauczinski hat gesagt, er schätze an Ihnen, dass Sie Spieler und Ideen entwickeln. Wie machen Sie das?

Streich: Vielleicht, indem ich die Jungs ganzheitlich betrachte, als Spieler wie als Menschen. Auch wenn von uns allen erwartet wird, dass wir am Samstag um 15.30 Uhr pünktlich funktionieren, gibt es noch etwas darüber hinaus. Dazu zählen neben fußballerischem Können auch Werte und soziales Handeln, die jeder in die Gemeinschaft einbringt.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Ausbildung zum Fußball-Lehrer, und was hat Sie dort nachhaltig geprägt?



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Christian Streich wollte gar nicht richtig. Das macht die Entwicklung der vergangenen 15 Monate noch bemerkenswerter, als sie ohnehin schon ist. Streich zögerte lange, als ihn der SC Freiburg im vergangenen Winter zum Cheftrainer befördern wollte. Am Ende sagte er zu, weil er den Verein, für den er seit 1995 erfolgreich Jugendarbeit betrieben hatte, nicht hängen lassen mochte.

Etwas mehr als ein Jahr später ist der Abstiegskandidat Freiburg ein Anwärter auf die Europa League und steht im Halbfinale des DFB-Pokals - und Christian Streich ist Träger des vierten Trainerpreises des Deutschen Fußballs. Der 47-Jährige folgt damit Hermann Gerland.

Geehrt wurde Streich im Rahmen der Bonner Abschlussveranstaltung des 59. Fußball-Lehrer-Lehrgangs an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der Freiburger Trainer über seine Überraschung, den Wert von Jugendarbeit, und er verrät, wem er einen Preis verliehen hätte.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum Trainerpreis, Herr Streich. Wie sehr hat es Sie überrascht, dass die Wahl auf Sie gefallen ist?

Christian Streich: Ich gebe zu, dass es mich ein bisschen überrascht hat. Es gibt einige großartige Kollegen, junge wie alte, die diesen Preis ebenfalls verdient hätten. Deshalb freue ich mich, dass die Wahl auf mich gefallen ist.

DFB.de: Können Sie sich denn vorstellen, wieso man sich für Sie entschieden hat?

Streich: Ein Grund könnte die langjährige Arbeit im Jugendbereich sein und die vielen Jugendspieler, die es bei uns in den letzten Jahren in den Profibereich geschafft haben. Deshalb nehme ich den Preis auch stellvertretend für viele Mitarbeiter in unserem Verein entgegen, die diesen Weg mitgegangen sind.

DFB.de: Ihre Vorgänger beim Trainerpreis heißen Horst Hrubesch, Thomas Tuchel und Hermann Gerland. Fühlen Sie sich in dieser Riege wohl und gut aufgehoben?

Streich: In dieser Reihe fühle ich mich sehr wohl, eine sehr gute Mischung aus erfahrenen Trainern und jungen. Und uns allen gemeinsam ist, dass wir in unserer Trainerarbeit viel mit Spielern aus dem Nachwuchs gearbeitet haben.

DFB.de: Sie waren während Ihrer langen Zeit im Jugendbereich bestimmt kein schlechterer Trainer. Ist es unfair, dass Sie dort wahrscheinlich nicht zu dieser Ehre gekommen wären?

Streich: Ich will das nicht als unfair bezeichnen. Als Juniorentrainer stehst du nicht annähernd so im Rampenlicht wie als Bundesligatrainer. Das bietet aber auch große Chancen, wenn man langfristig etwas aufbauen möchte.

DFB.de: Wem würden Sie einen Trainerpreis verleihen?

Streich: Da gäbe es einige, von denen ich mir etwas abschauen kann. Meinen allergrößten Respekt verdient Jupp Heynckes. Er macht das, was ich nun seit knapp eineinhalb Jahren machen darf, schon seit Jahrzehnten mit großem Erfolg.

DFB.de: Ihr KSC-Kollege Markus Kauczinski hat gesagt, er schätze an Ihnen, dass Sie Spieler und Ideen entwickeln. Wie machen Sie das?

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Streich: Vielleicht, indem ich die Jungs ganzheitlich betrachte, als Spieler wie als Menschen. Auch wenn von uns allen erwartet wird, dass wir am Samstag um 15.30 Uhr pünktlich funktionieren, gibt es noch etwas darüber hinaus. Dazu zählen neben fußballerischem Können auch Werte und soziales Handeln, die jeder in die Gemeinschaft einbringt.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Ausbildung zum Fußball-Lehrer, und was hat Sie dort nachhaltig geprägt?

Streich: Gerne erinnere ich mich daran, dass wir alle dort viel gelernt haben, was uns heute in der täglichen Arbeit mit Bundesligaprofis weiterhilft. Wir haben viel gearbeitet, hatten aber auch in der Gruppe viel Spaß. Und es haben sich menschliche Beziehungen ergeben, die weit über den Lehrgang hinaus wirken und bis heute Bestand haben.