Sternstunden 2014: Die Hofmänner im Wellental der Emotionen

Das Jahr 2014 wird für die Fans der deutschen Nationalmannschaft unvergesslich bleiben. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola wollte es genau wissen und rief die Fans dazu auf, die ganz persönlichen Sternstunden einzureichen. In einer Serie stellen wir die individuellen Highlights vor. Heute im siebten Teil: Für die Brüder Maik und Dirk Hofmann geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.

"Es ist der 11. Juli 2014, 17:15 Uhr. Es ist Freitag. Das DFB-Reisebüro schließt um 17:30 Uhr. Und mit der Schließung des Reisebüros ist die letzte Hoffnung vorbei. Ich habe Tränen in den Augen.

Dabei könnte ich der glücklichste Mensch auf der Welt sein, denn ich habe am Vortag das Glück gehabt, ein Ticket für den Charter des Fan Club Nationalmannschaft ergattert zu haben. Zum Finale nach Rio. Ich hatte mit meinem Bruder auf dem Online-Portal alles eingegeben, mein Bruder für mich, ich für meinen Bruder. Mein Bruder war eher fertig. Als ich dann auf “Absenden” aller Daten drückte - kam die Meldung, die viele Tausende im gleichen Moment erhielten: „Hinflug ausgebucht.“ NEIN! Wie bei einem Kind schossen mir die Tränen aus den Augen. Bitte nicht! Bitte nicht ausgebucht. Vor 30 Sekunden war doch noch alles möglich…

Ein Kindheitstraum droht zu platzen

Es war ein Kindheitstraum, mit meinem Bruder zu einem WM-Spiel zu fahren. Und nun war es kein normales WM-Spiel - es war das Finale. In Brasilien. In Rio. Gegen Argentinien. Copacabana, Zuckerhut, südamerikanische Fußballbegeisterung. Strand, Sonne, Meer. Finale. Im weltberühmten Maracana-Stadion. Eine Ganzkörpergänsehaut befiel mich bei dem Gedanken. Es gibt und würde nichts geben, was das jemals toppen könnte. Und nun hatte mein Bruder, der für mich buchen konnte, selbst keinen Flug mehr bekommen.

In meiner Verzweiflung habe ich fünf Minuten später so viele Mails und Anrufe abgeschickt, an Menschen, die damit was zu tun hatten und noch mehr Menschen, die gar nichts damit zu tun hatten. Hin und wieder Hoffnung auf jemand, der vielleicht zurücktreten würde, oder vielleicht doch nicht dabei sein will. Aber immer wieder die gleiche Nachricht: Keine Chance mehr, tut uns wirklich sehr leid. Viel Spaß beim Finale – in Deutschland. Nein, dieses Mal nicht! Der Freitag verging und neigte sich dem Ende zu. Und mit ihm auch die Hoffnung, dass noch irgendwas geht.

„Wir möchten Ihnen sagen...“

Und nun - nur noch 15 Minuten. Die letzten 15 Minuten. 17:16 Uhr klingelt das Telefon. Das DFB-Reisebüro ruft an. Mir wird ganz heiß und mein Herz fängt an schneller zu schlagen. „Wir möchten Ihnen noch einmal Ihre Reise bestätigen.” Na toll, denke ich, und bin fast ein bisschen enttäuscht. „...und Ihnen sagen, dass es nun doch möglich ist, dass Ihr Bruder mitfliegt.“

Es ist schwer zu beschreiben - es war WAHNSINN. Von Kindesbeinen an kannten wir alle Spieler, alle Ergebnisse der Weltmeisterschaften, haben Fußballreportagen der Turniere auf Schallplatte gehört - konnten aber nie Spiele live im Stadion verfolgen. Es war von Dresden für uns bis 1986 nicht möglich. Dann sind wir in den “Westen” und haben unser erstes Länderspiel in Kaiserslautern gegen die Schweiz gesehen. Da waren wir schon 20 und 24 Jahre alt.

47 und 51 Jahre alt – und gefreut wie die Kinder

Und nun mit 47 und 51 Jahren für eine Nacht nach Rio und dann zusammen - unvorstellbar. Am Flughafen haben wir uns umarmt und waren glücklich - wie es eben Kinder sind. Und alles was dann folgte, waren gemeinsame Sternstunden. Einmal Rio und zurück in 47 Stunden. Weltmeister. Brüderlich.



Das Jahr 2014 wird für die Fans der deutschen Nationalmannschaft unvergesslich bleiben. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola wollte es genau wissen und rief die Fans dazu auf, die ganz persönlichen Sternstunden einzureichen. In einer Serie stellen wir die individuellen Highlights vor. Heute im siebten Teil: Für die Brüder Maik und Dirk Hofmann geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.

"Es ist der 11. Juli 2014, 17:15 Uhr. Es ist Freitag. Das DFB-Reisebüro schließt um 17:30 Uhr. Und mit der Schließung des Reisebüros ist die letzte Hoffnung vorbei. Ich habe Tränen in den Augen.

Dabei könnte ich der glücklichste Mensch auf der Welt sein, denn ich habe am Vortag das Glück gehabt, ein Ticket für den Charter des Fan Club Nationalmannschaft ergattert zu haben. Zum Finale nach Rio. Ich hatte mit meinem Bruder auf dem Online-Portal alles eingegeben, mein Bruder für mich, ich für meinen Bruder. Mein Bruder war eher fertig. Als ich dann auf “Absenden” aller Daten drückte - kam die Meldung, die viele Tausende im gleichen Moment erhielten: „Hinflug ausgebucht.“ NEIN! Wie bei einem Kind schossen mir die Tränen aus den Augen. Bitte nicht! Bitte nicht ausgebucht. Vor 30 Sekunden war doch noch alles möglich…

Ein Kindheitstraum droht zu platzen

Es war ein Kindheitstraum, mit meinem Bruder zu einem WM-Spiel zu fahren. Und nun war es kein normales WM-Spiel - es war das Finale. In Brasilien. In Rio. Gegen Argentinien. Copacabana, Zuckerhut, südamerikanische Fußballbegeisterung. Strand, Sonne, Meer. Finale. Im weltberühmten Maracana-Stadion. Eine Ganzkörpergänsehaut befiel mich bei dem Gedanken. Es gibt und würde nichts geben, was das jemals toppen könnte. Und nun hatte mein Bruder, der für mich buchen konnte, selbst keinen Flug mehr bekommen.

In meiner Verzweiflung habe ich fünf Minuten später so viele Mails und Anrufe abgeschickt, an Menschen, die damit was zu tun hatten und noch mehr Menschen, die gar nichts damit zu tun hatten. Hin und wieder Hoffnung auf jemand, der vielleicht zurücktreten würde, oder vielleicht doch nicht dabei sein will. Aber immer wieder die gleiche Nachricht: Keine Chance mehr, tut uns wirklich sehr leid. Viel Spaß beim Finale – in Deutschland. Nein, dieses Mal nicht! Der Freitag verging und neigte sich dem Ende zu. Und mit ihm auch die Hoffnung, dass noch irgendwas geht.

„Wir möchten Ihnen sagen...“

Und nun - nur noch 15 Minuten. Die letzten 15 Minuten. 17:16 Uhr klingelt das Telefon. Das DFB-Reisebüro ruft an. Mir wird ganz heiß und mein Herz fängt an schneller zu schlagen. „Wir möchten Ihnen noch einmal Ihre Reise bestätigen.” Na toll, denke ich, und bin fast ein bisschen enttäuscht. „...und Ihnen sagen, dass es nun doch möglich ist, dass Ihr Bruder mitfliegt.“

Es ist schwer zu beschreiben - es war WAHNSINN. Von Kindesbeinen an kannten wir alle Spieler, alle Ergebnisse der Weltmeisterschaften, haben Fußballreportagen der Turniere auf Schallplatte gehört - konnten aber nie Spiele live im Stadion verfolgen. Es war von Dresden für uns bis 1986 nicht möglich. Dann sind wir in den “Westen” und haben unser erstes Länderspiel in Kaiserslautern gegen die Schweiz gesehen. Da waren wir schon 20 und 24 Jahre alt.

47 und 51 Jahre alt – und gefreut wie die Kinder

Und nun mit 47 und 51 Jahren für eine Nacht nach Rio und dann zusammen - unvorstellbar. Am Flughafen haben wir uns umarmt und waren glücklich - wie es eben Kinder sind. Und alles was dann folgte, waren gemeinsame Sternstunden. Einmal Rio und zurück in 47 Stunden. Weltmeister. Brüderlich.

Unsere Eltern, mittlerweile 71 und 74 Jahre alt, haben uns am Flughafen abgeholt. Wir sind dort direkt in eine Kneipe eingekehrt und haben dort bis 24 Uhr gesessen, erzählt und gefeiert. Noch jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich feuchte Augen."