Sternstunden 2014: Carsten Roenner bekommt WM-Titel zum Geburtstag

Das Jahr 2014 wird für die Fans der deutschen Nationalmannschaft unvergesslich bleiben. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola wollte es genau wissen und rief die Fans dazu auf, die ganz persönlichen Sternstunden einzureichen. In einer Serie stellen wir die individuellen Highlights vor. Heute im sechsten Teil: Carsten Roenner feiert in Rio – den Titel und seinen Geburtstag.

„Meine Sternstunde 2014 war zweifelsohne das WM-Finale in Rio. Aber eigentlich war es gar keine Stunde, sondern es waren "Sternwochen". Mit drei Freunden, natürlich ebenfalls Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft, habe ich mich aufgemacht zum Abenteuer Brasilien und dem Unternehmen WM-Titel. Nachdem wir unsere Mannschaft schon bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften jeweils zum Platz drei begleitet haben, waren wir voller Hoffnung, dass es diesmal endlich mit dem Titel klappt.

Da wir leider nicht so lange Urlaub hatten, haben wir den grandiosen Sieg gegen Portugal noch zuhause verfolgt. Anschließend sind wir nach Brasilien geflogen und waren in der Gluthitze von Fortaleza beim Spiel gegen Ghana dabei, bei dem uns Miro noch das 2:2 gerettet hat. Wir hatten kurz die Befürchtung, dass unser WM-Traum nicht lange anhalten würde.

Voller Optimismus gebucht

Weiter ging es zur Regenschlacht gegen die USA nach Recife. Die ganze Stadt stand unter Wasser und an jeder Ecke herrschte Stau und Verkehrschaos. Nur unserem beherzten Taxifahrer, der einige Schleichwege kannte, hatten wir es zu verdanken, dass wir rechtzeitig zum Busterminal und damit auch zum Spiel gegen die USA im Stadion waren. Mit dem 1:0-Sieg stand dann auch unsere Reiseroute für die nächsten Tage fest. Mit Laptops ausgerüstet haben wir die nächsten Unterkünfte und Transporte herausgesucht und gebucht. Es gab Stimmen, die nur bis zum nächsten Spiel buchen wollten, doch letztlich konnte ich mich mit meinem Optimismus durchsetzen und wir haben unseren Weg bis nach Rio am 13. Juli durchgebucht.

Es folgte das kälteste Spiel des Turniers gegen Algerien in Porto Alegre. Das war auch das Spiel, das am schwersten anzuschauen war. "Bitte nicht jetzt gegen Algerien ausscheiden", haben wir gehofft. Nach diesen 120 Minuten waren wir richtig fertig, so dass wir nicht mal große Lust zum Feiern hatten, nur noch etwas essen und zurück in die Unterkunft. Dass wir statt des bestellten Fischs ein richtig gutes Steak serviert bekamen, war dann noch der Höhepunkt des Abends.

One Night in Rio, Part 1

Dann ging es nach Rio ins legendäre Maracana, was ja aber nichts mehr mit dem Mythos von früher gemein hat, trotzdem war es ein ganz besonderes Gefühl. Und obwohl das Spiel gegen Frankreich sehr knapp war, war ich mir an diesem Tag sicher, dass unsere Mannschaft weiterkommen würde. Wir wollten schließlich wiederkommen. Danach hatten wir schon unsere erste "One Night in Rio". Es sollte aber noch eine weitere legendärere Nacht folgen.

Genial und ein wenig surreal

Weiter ging es nach Belo Horizonte zum Halbfinale gegen den Gastgeber. Die Stimmung in der Stadt war grandios, als wir in unseren Nationalmannschaftstrikots durch die Stadt spazierten. In einer Fußgängerzone trafen wir Fans uns zum gemeinsamen Bier und Fotos. Und im Nachhinein muss man dem Brasilianer, der auf dem Bild hinter mir steht, hellseherische Fähigkeiten attestieren. Man achte auf seine Hände! Ich vermute mal, er meinte wohl eher ein 5:2 für Brasilien. Ich habe dann das Tor für Brasilien prognostiziert.

Das Spiel selbst war einfach nur genial, aber auch ein wenig surreal. Man hat seinen eigenen Augen kaum getraut. Viele Fans haben Tore verpasst, weil sie unterwegs waren, um Bier zu holen. Sie wunderten sich über die häufigen Wiederholungen auf den Bildschirmen außerhalb. Beim 4:0 hatte ich noch Befürchtungen, es könne etwas schiefgehen, ich erinnerte mich an das Quali-Spiel gegen Schweden in Berlin. Aber ab dem 5:0 war es dann nur noch Feiern und Singen pur, wahrlich ein Spiel für die Geschichtsbücher. Und wir waren unserem Traum noch näher, Finale in Rio. Sehr schön waren auch die Reaktionen der brasilianischen Fans nach dem Spiel, die uns fast alle zu dem tollen Spiel unserer Mannschaft gratulierten und uns regelrecht anflehten, bloß gegen Argentinien zu gewinnen, obwohl unser Gegner noch gar nicht feststand.

One Night in Rio, extended Version

13.07.2014, Rio de Janeiro! Meine Freunde weckten mich mit einem Sekt und einer Torte zum Frühstück, denn es war nicht nur der Tag des Endspiels, sondern auch der meines Geburtstags. Was gibt es Größeres für einen Fußball-Fan, als bei einem WM-Endspiel mit der deutschen Nationalmannschaft dabei zu sein und an diesem Tag noch Geburtstag zu haben! Aber das größte Geschenk an diesem Tag sollte ja noch folgen. Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg zum Stadion gemacht, um diesen Tag zu zelebrieren und Finalluft zu schnuppern.

Es war schon ein ganz besonderes Gefühl, das Privileg zu haben, live dabei zu sein. Das Spiel war dann ein Hoffen und Bangen, das Abseitstor und die Chance von Higuain, das frühe Aus für Kramer, der Pfostentreffer von Höwedes und dann das erlösende 1:0 von Götze, die restlichen Minuten, die einem wie Stunden vorkamen, dann der Abpfiff, Pokalübergabe und nur noch Party. Wie ein Rausch! Der Abend und die Nacht waren legendär, "One Night in Rio - extended Version"!

Vielen Dank an Ulrich Scheibel, Rolf Kremer und Dirk Kessler für die schönen Wochen, die vielen tollen Erlebnisse und diese grandiose Geburtstagsfeier und Danke auch an die Mannschaft für das schöne Geschenk, das sie sich und mir gemacht haben! Diesen Geburtstag werde ich noch lange in Erinnerung behalten, diese Sternstunde so schnell nicht mehr vergessen!

[dfb]

Das Jahr 2014 wird für die Fans der deutschen Nationalmannschaft unvergesslich bleiben. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola wollte es genau wissen und rief die Fans dazu auf, die ganz persönlichen Sternstunden einzureichen. In einer Serie stellen wir die individuellen Highlights vor. Heute im sechsten Teil: Carsten Roenner feiert in Rio – den Titel und seinen Geburtstag.

„Meine Sternstunde 2014 war zweifelsohne das WM-Finale in Rio. Aber eigentlich war es gar keine Stunde, sondern es waren "Sternwochen". Mit drei Freunden, natürlich ebenfalls Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft, habe ich mich aufgemacht zum Abenteuer Brasilien und dem Unternehmen WM-Titel. Nachdem wir unsere Mannschaft schon bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften jeweils zum Platz drei begleitet haben, waren wir voller Hoffnung, dass es diesmal endlich mit dem Titel klappt.

Da wir leider nicht so lange Urlaub hatten, haben wir den grandiosen Sieg gegen Portugal noch zuhause verfolgt. Anschließend sind wir nach Brasilien geflogen und waren in der Gluthitze von Fortaleza beim Spiel gegen Ghana dabei, bei dem uns Miro noch das 2:2 gerettet hat. Wir hatten kurz die Befürchtung, dass unser WM-Traum nicht lange anhalten würde.

Voller Optimismus gebucht

Weiter ging es zur Regenschlacht gegen die USA nach Recife. Die ganze Stadt stand unter Wasser und an jeder Ecke herrschte Stau und Verkehrschaos. Nur unserem beherzten Taxifahrer, der einige Schleichwege kannte, hatten wir es zu verdanken, dass wir rechtzeitig zum Busterminal und damit auch zum Spiel gegen die USA im Stadion waren. Mit dem 1:0-Sieg stand dann auch unsere Reiseroute für die nächsten Tage fest. Mit Laptops ausgerüstet haben wir die nächsten Unterkünfte und Transporte herausgesucht und gebucht. Es gab Stimmen, die nur bis zum nächsten Spiel buchen wollten, doch letztlich konnte ich mich mit meinem Optimismus durchsetzen und wir haben unseren Weg bis nach Rio am 13. Juli durchgebucht.

Es folgte das kälteste Spiel des Turniers gegen Algerien in Porto Alegre. Das war auch das Spiel, das am schwersten anzuschauen war. "Bitte nicht jetzt gegen Algerien ausscheiden", haben wir gehofft. Nach diesen 120 Minuten waren wir richtig fertig, so dass wir nicht mal große Lust zum Feiern hatten, nur noch etwas essen und zurück in die Unterkunft. Dass wir statt des bestellten Fischs ein richtig gutes Steak serviert bekamen, war dann noch der Höhepunkt des Abends.

One Night in Rio, Part 1

Dann ging es nach Rio ins legendäre Maracana, was ja aber nichts mehr mit dem Mythos von früher gemein hat, trotzdem war es ein ganz besonderes Gefühl. Und obwohl das Spiel gegen Frankreich sehr knapp war, war ich mir an diesem Tag sicher, dass unsere Mannschaft weiterkommen würde. Wir wollten schließlich wiederkommen. Danach hatten wir schon unsere erste "One Night in Rio". Es sollte aber noch eine weitere legendärere Nacht folgen.

Genial und ein wenig surreal

Weiter ging es nach Belo Horizonte zum Halbfinale gegen den Gastgeber. Die Stimmung in der Stadt war grandios, als wir in unseren Nationalmannschaftstrikots durch die Stadt spazierten. In einer Fußgängerzone trafen wir Fans uns zum gemeinsamen Bier und Fotos. Und im Nachhinein muss man dem Brasilianer, der auf dem Bild hinter mir steht, hellseherische Fähigkeiten attestieren. Man achte auf seine Hände! Ich vermute mal, er meinte wohl eher ein 5:2 für Brasilien. Ich habe dann das Tor für Brasilien prognostiziert.

Das Spiel selbst war einfach nur genial, aber auch ein wenig surreal. Man hat seinen eigenen Augen kaum getraut. Viele Fans haben Tore verpasst, weil sie unterwegs waren, um Bier zu holen. Sie wunderten sich über die häufigen Wiederholungen auf den Bildschirmen außerhalb. Beim 4:0 hatte ich noch Befürchtungen, es könne etwas schiefgehen, ich erinnerte mich an das Quali-Spiel gegen Schweden in Berlin. Aber ab dem 5:0 war es dann nur noch Feiern und Singen pur, wahrlich ein Spiel für die Geschichtsbücher. Und wir waren unserem Traum noch näher, Finale in Rio. Sehr schön waren auch die Reaktionen der brasilianischen Fans nach dem Spiel, die uns fast alle zu dem tollen Spiel unserer Mannschaft gratulierten und uns regelrecht anflehten, bloß gegen Argentinien zu gewinnen, obwohl unser Gegner noch gar nicht feststand.

One Night in Rio, extended Version

13.07.2014, Rio de Janeiro! Meine Freunde weckten mich mit einem Sekt und einer Torte zum Frühstück, denn es war nicht nur der Tag des Endspiels, sondern auch der meines Geburtstags. Was gibt es Größeres für einen Fußball-Fan, als bei einem WM-Endspiel mit der deutschen Nationalmannschaft dabei zu sein und an diesem Tag noch Geburtstag zu haben! Aber das größte Geschenk an diesem Tag sollte ja noch folgen. Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg zum Stadion gemacht, um diesen Tag zu zelebrieren und Finalluft zu schnuppern.

Es war schon ein ganz besonderes Gefühl, das Privileg zu haben, live dabei zu sein. Das Spiel war dann ein Hoffen und Bangen, das Abseitstor und die Chance von Higuain, das frühe Aus für Kramer, der Pfostentreffer von Höwedes und dann das erlösende 1:0 von Götze, die restlichen Minuten, die einem wie Stunden vorkamen, dann der Abpfiff, Pokalübergabe und nur noch Party. Wie ein Rausch! Der Abend und die Nacht waren legendär, "One Night in Rio - extended Version"!

Vielen Dank an Ulrich Scheibel, Rolf Kremer und Dirk Kessler für die schönen Wochen, die vielen tollen Erlebnisse und diese grandiose Geburtstagsfeier und Danke auch an die Mannschaft für das schöne Geschenk, das sie sich und mir gemacht haben! Diesen Geburtstag werde ich noch lange in Erinnerung behalten, diese Sternstunde so schnell nicht mehr vergessen!