Stendel: "Die gute Arbeit trägt jetzt Früchte"

Als Tabellenzweiter der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost hat sich Hannover 96 für das Halbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Daniel Stendel trifft im Hinspiel am Mittwoch vor heimischen Publikum auf den Titelverteidiger VfL Wolfsburg (11.6., 18 Uhr). Das entscheidende Rückspiel findet drei Tage später in Wolfsburg statt. Die beiden Nordvereine trafen erst Ende Mai beim Conti-Cup-Finale aufeinander, welches der Hannover-Nachwuchs im Elfmeterschießen verlor.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Daniel Stendel mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die erneuten Nordderbys, über Elfmeterschießen und über das geplante Nachwuchsleistungszentrum.

DFB.de: Herr Stendel, das Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg steht bevor. Beim Conti-Cup-Finale unterlag ihre Mannschaft zwar, war jedoch über weite Strecken überlegen. Macht das Mut für das erneute Aufeinandertreffen?

Stendel: Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir für die Halbfinalspiele gewappnet sind und dass es erneut eng werden dürfte. Wir haben alle Chancen, das Finale zu erreichen.

DFB.de: Laut Ihrer Aussage hätten Sie bereits zur Halbzeit 4:0 führen müssen. Mangelt es also an der Chancenauswertung?

Stendel: In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht und hätten höher führen müssen als nur 1:0. In der zweiten Hälfte allerdings hatte Wolfsburg gute Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Es war eine ausgeglichene Partie. Wir haben zwar verloren, aber trotzdem eine Menge gelernt. Ich bin mir sicher: Meine Jungs sind jetzt noch motivierter, die Meisterschaftsspiele anders zu gestalten.

DFB.de: Kevin Krottke, mit 17 Toren Ihr erfolgreichster Stürmer der Saison, fehlte aufgrund einer Oberschenkelverletzung. Wird er im Halbfinale auflaufen?

Stendel: Das hoffen wir sehr.



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Als Tabellenzweiter der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost hat sich Hannover 96 für das Halbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Daniel Stendel trifft im Hinspiel am Mittwoch vor heimischen Publikum auf den Titelverteidiger VfL Wolfsburg (11.6., 18 Uhr). Das entscheidende Rückspiel findet drei Tage später in Wolfsburg statt. Die beiden Nordvereine trafen erst Ende Mai beim Conti-Cup-Finale aufeinander, welches der Hannover-Nachwuchs im Elfmeterschießen verlor.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Daniel Stendel mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die erneuten Nordderbys, über Elfmeterschießen und über das geplante Nachwuchsleistungszentrum.

DFB.de: Herr Stendel, das Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg steht bevor. Beim Conti-Cup-Finale unterlag ihre Mannschaft zwar, war jedoch über weite Strecken überlegen. Macht das Mut für das erneute Aufeinandertreffen?

Stendel: Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir für die Halbfinalspiele gewappnet sind und dass es erneut eng werden dürfte. Wir haben alle Chancen, das Finale zu erreichen.

DFB.de: Laut Ihrer Aussage hätten Sie bereits zur Halbzeit 4:0 führen müssen. Mangelt es also an der Chancenauswertung?

Stendel: In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht und hätten höher führen müssen als nur 1:0. In der zweiten Hälfte allerdings hatte Wolfsburg gute Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Es war eine ausgeglichene Partie. Wir haben zwar verloren, aber trotzdem eine Menge gelernt. Ich bin mir sicher: Meine Jungs sind jetzt noch motivierter, die Meisterschaftsspiele anders zu gestalten.

DFB.de: Kevin Krottke, mit 17 Toren Ihr erfolgreichster Stürmer der Saison, fehlte aufgrund einer Oberschenkelverletzung. Wird er im Halbfinale auflaufen?

Stendel: Das hoffen wir sehr.

DFB.de: Welche Qualitäten schätzen Sie am VfL Wolfsburg besonders?

Stendel: Es ist eine unglaublich spielstarke Mannschaft, die alle Situationen fußballerisch löst. Und zwar auf einem sehr hohem Niveau mit wenigen Fehlern. Unsere größte Aufgabe wird es sein, deren Offensivqualität zu stoppen.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat nicht nur im Conti-Cup-Finale, sondern auch im Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals gegen den FC Schalke 04 eine Niederlage im Elfmeterschießen hinnehmen müssen. Fehlt Ihrer Mannschaft noch Qualität am Punkt?

Stendel: Mit der Qualität am Punkt ist das eine spezielle Geschichte. Ich glaube, dass sich das Elfmeterschießen nur bedingt trainieren lässt. Die Anspannung, die nach 120 Minuten Spielzeit und mit der Bedeutung des Spiels herrscht, lässt sich im Training nicht erzeugen. Ein bisschen Glück gehört dazu. Leider hatten wir das zweimal nicht auf unserer Seite.

DFB.de: Ihnen wäre vor einem erneuten Elfmeterschießen also nicht bange?

Stendel: Nein. Aber sicherlich möchten beide Mannschaften die Entscheidung vorher fällen.

DFB.de: Die 18-jährigen Valmir Sulejmani und Tim Dierßen haben bereits in der Bundesliga debütiert, könnten vom Alter her allerdings auch noch für die A-Jugend spielen. War es eine Option, mit den beiden Ihre Mannschaft zu verstärken?

Stendel: Wir haben beschlossen, dass die beiden Jungs ihren wohlverdienten Urlaub bekommen und wir das Halbfinale mit den Spielern bestreiten, die sich diese Chance erarbeitet haben.

DFB.de: In den vergangenen Jahren hat der Nachwuchs von Hannover nur wenig erfolgreiche Profis hervorgebracht. Konstantin Rausch gilt als das letzte Eigengewächs, das sich in der Bundesliga wirklich etabliert hat. Erlebt der Nachwuchs nun einen Aufschwung?

Stendel: Sicherlich ist mit unserem Cheftrainer Tayfun Korkut mehr Offenheit gegenüber dem Nachwuchs vorhanden. Mit Valmir Sulejmani und Tim Dierßen haben ja in dieser Saison bereits zwei junge Talente aus unserem Nachwuchsleistungszentrum ihre ersten Einsätze in der Bundesliga bekommen. Momentan haben wir viele gut ausgebildete und talentierte Fußballer. Die gute Arbeit der letzten Jahre trägt jetzt Früchte, und ich gehe davon aus, dass noch weitere den Sprung schaffen werden.

DFB.de: Welche Spieler haben Sie besonders im Auge?

Stendel: Wie eben schon angesprochen haben wir einige talentierte Spieler. Kevin Krottke hat gerade einen Vertrag mit Option für die erste Mannschaft unterschrieben. Der kann es sicherlich in die Bundesliga schaffen. Auch andere wie zum Beispiel Waldemar Anton und Mike Steven Bähre sind auf einem guten Weg.

DFB.de: Woran muss ein erfolgreicher Stürmer der A-Junioren-Bundesliga wie Kevin Krottke vor allem noch arbeiten, um es in die Bundesliga zu schaffen?

Stendel: Das Tempo und die Qualität sind in der A-Junioren-Bundesliga bereits sehr hoch. Die Spieler agieren auch sehr robust. Trotzdem ist Herren-Fußball noch etwas anderes. Dort kommt die Cleverness und Erfahrung dazu. Aber Krottke ist ein sehr lernwilliger Spieler. Wenn er das beibehält, stehen ihm alle Türen offen.

DFB.de: Bis 2016 soll für rund 20 Millionen Euro ein neues Nachwuchsleistungszentrum entstehen. Welche Verbesserungen erhoffen Sie sich dadurch?

Stendel: Es geht einfach darum, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um weiter konkurrenzfähig zu sein. Die Vereine um uns herum legen ebenfalls zu.

DFB.de: Aber was genau wird sich für Sie als Trainer verbessern?

Stendel: Wir werden bessere und zusätzliche Trainingsmöglichkeiten bekommen, es wird neue Unterbringungsmöglichkeiten für auswärtige Spieler geben. Die "Rundum" - Betreuung unserer Talente wird verbessert, so dass es für die Spieler einfacher wird, Schule und Hochleistungssport unter einen Hut zu bringen.

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DFB.de: Sie selbst wurden nicht bei einem großen Profiverein ausgebildet, sondern begannen Ihre Laufbahn beim FC Vorwärts Frankfurt, bis Sie mit 21 Jahren Fußballprofi beim Hamburger SV wurden. Ist so ein Karriereweg heute noch möglich?

Stendel: Das Nachwuchsleistungszentrum in Frankfurt an der Oder, in dem ich groß geworden bin, hatte viel Ähnlichkeit mit den heutigen Nachwuchsleistungszentren der Bundesliga. Es war alles hervorragend durchorganisiert. Aber um Ihre eigentliche Frage zu beantworten: Für junge Spieler, die nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum eines Profivereins spielen, ist es sehr schwierig, das nötige Niveau zu erlangen. Durch das Training mit hochqualifizierten Trainern und die zunehmende Professionalität in den Nachwuchsleistungszentren erlangen die Spieler ein Niveau, das sehr schwer aufzuholen ist. Je länger man also mit dem Wechsel in ein Nachwuchsleistungszentrum wartet, desto schwieriger wird es, Profifußballer zu werden. Bei dem Scoutingsystem der Bundesligisten ist es ohnehin kaum noch vorstellbar, dass ein großes Talent übersehen wird.

DFB.de: Letzte Frage: Sie sind nun seit 2008 im Nachwuchs von Hannover 96 als Trainer tätig. Sehen Sie sich langfristig in dieser Funktion oder ist der Profifußball Ihr Ziel?

Stendel: Der Verein hat mir nach meiner aktiven Karriere eine große Chance geboten. Ich habe neben der Trainerlaufbahn meine Lizenzen erworben und bin seit letztem Jahr ausgebildeter Fußballlehrer. Ich fühle ich mich zur Zeit mit meiner Aufgabe im Nachwuchsbereich sehr wohl, aber man sollte niemals nie sagen.