Sportschule Ruit: Neuer Campus in Stuttgart

Einmal ins Trainingslager wie die Profis? Kein Problem. In einer neuen Serie stellt DFB.de in der fußballfreien Zeit die Sportschulen der einzelnen Landesverbände vor. Heute: die Sportschule Ruit des Württembergischen Fußballverbandes.

Auf in die Zukunft! Es tut sich was rund um die Sportschule Ruit im Südosten von Stuttgart. Bis zum Sommer soll ein gewaltiges, 8,617 Millionen Euro teures Bauvorhaben realisiert und aus dem Patchwork-Gelände ein zukunftsorientierter Campus werden. Im vergangenen April rollten die Bagger an.

Seit über 30 Jahren hat der wfv kein so großes Bauvorhaben mehr realisiert, dafür geht man jetzt so richtig in die Vollen. Bereits in den letzten Jahren hat sich auf dem 16 Hektar großen Gelände auf den Fildern einiges getan. Es wurden Straßen verlegt und Sportplätze angelegt, ein Parkhaus wurde gebaut und ein Stadion aufgelöst. Bis zum Sommer soll aus dem Gelände der Sportschule Ruit ein zukunftsorientierter Campus werden. Zentraler Baustein der Maßnahme ist ein viergeschossiger Neubau. Dort sollen Empfang, Verwaltung, Unterrichtsräume und ein Lehrkräftezentrum einziehen. Zudem sollen dort Sportler, die an mehrtägigen Lehrgängen teilnehmen, wohnen können. Der Bau, der sich L-förmig an die Fußballplätze anschließt, wird etwa 3000 Quadratmeter Nutzfläche haben.

Der geplante Hoteltrakt umfasst etwa 32 Zimmer und ersetzt drei Fußballhäuser, die noch aus den 50er Jahren stammen, veraltet sind und unter energetischen Gesichtspunkten nicht saniert werden können. Eine zentrale Grünfläche rundet das Maß nahmenpaket ab. Insgesamt werden 8,617 Millionen Euro investiert. Die Kosten für das neue Gebäude teilen sich der Württembergische Landessportbund (WLSB) aus Landesmitteln und der wfv als Bauherr.

Vorausgegangen waren neben langjährigen Planungen auch ein Architekturwettbewerb, den das Stuttgarter Büro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei für sich entschieden hatte. "Es ist ein einfacher, aber sehr qualitätsvoller Entwurf", lobt wfv-Präsident Herbert Rösch. Bereits im April vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich und im Mai rollten die Bagger an. Geht alles wie geplant voran, will man im Sommer die Einweihung des Gebäudes feiern. Voraussetzung ist die strikte Einhaltung der Kosten, die gedeckelt sind.

Dass das Mammut-Projekt überhaupt so intensiv angegangen werden kann, hat seinen Ursprung übrigens im Allgäu. Das dortige Hotel Waltersbühl, das der Verband lange Zeit in Eigenregie betrieben hatte, wird seit einem Jahr von wfv-Partner JUFA unterhalten. Auf 40 Jahre ist die Vereinbarung angelegt und erst dadurch wurden die rund zwei Millionen Euro Eigenmittel frei, die der Verband jetzt in das Bauvorhaben in Ruit mit einbringt.

Die "entscheidenden Weichen" hierfür wurden laut Rösch Anfang des Jahres gestellt. "Beide Dinge hängen eng miteinander zusammen. Damit haben wir einen Quantensprung in der Modernisierung unserer Bildungslandschaft gemacht und große Ziele erreicht", lässt der Präsident nicht ohne Stolz wissen.

Enststehung und Ursprung

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es der aus Dänemark stammende Aksel A. Nielsen, der im Auftrag der amerikanischen Militärregierung dazu auserkoren wurde, eine Jugendleiterschule ins Leben zu rufen, in der Vorbilder ausgebildet werden, die Demokratie und Toleranz in den neuen Jugendorganisationen weitervermitteln sollten. Im einstigen Luftwaffenareal der Forschungsanstalt "Graf Zeppelin" im "Zinsholz" bei Ruit fand man ein geeignetes weitläufiges Gelände und Gebäude für die neue Einrichtung, so dass am 24. Mai 1948 die "Jugend- und Sportleiterschule Ruit" gegründet werden konnte.

So richtig Fahrt nahm die ganze Geschichte aber erst auf, als Dr. Hans Gabler 1955 die Leitung der Institution übernahm. Er war promovierter Geisteswissenschaftler und anerkannter Sportfunktionär – das passte ideal. Er war es auch, der, nachdem sich die Jugendorganisationen in den 60er Jahren aus Ruit in ihre Verbände zurückzogen, den damaligen wfv-Beschluss mit einer eigenen Sportschule auf dem Gelände förderte. Noch heute ist dieses Bauvorhaben – natürlich mehrfach erneuert und umgebaut – als Fußballhaus I und II vorhanden. Fortan hieß die Institution "Sport-und Jugendleiterschule Nellingen/Ruit".

Uli Hoeneß, Jürgen Klinsmann, Helmut Roleder, Gerhard Heinze, alles anerkannte Fußballprofis, die in den Fußballhäusern nächtigten und die wfv-Lehrgänge im Zinsholz besuchten. Auch Ottmar Hitzfeld absolvierte seinen ersten Trainerlehrgang in Ruit. Sein Ausbilder war damals Verbandstrainer Harry Hemmo, ein knallhartes Unikat, dessen Schwerpunkt Fitness zunächst auch VfB-Akteur Hitzfeld zu schaffen machte. "Da war ich schon ob der hohen Anforderungen von Herrn Hemmo Mitte der Woche unendlich müde", meinte der später seine Prüfung mit 1,6 absolvierende Meistertrainer im nachhinein.

In den 70er Jahren wurden die Sportstätten großzügig ausgebaut und so Ruit zu einer der fünf größten Sportschulen im Bundesgebiet. Nach Roland Geltz und Franz Bartholmes übernahm Volker Stark als vierter Leiter die Geschicke im Zinsholz. Zuvor hatte der Spitzenfunktionär des Landessportverbandes und anerkannte Handballsowie Basketballtrainer noch die Organisation des Volunteerprojekts zur Fußball-WM 2006 übertragen bekommen. "Ich war für den Einsatz und Ablauf von 12.000 Personen verantwortlich, was sehr anstrengend war, aber auch viel Spaß machte. Das Beste an der ganzen Geschichte aber war, dass ich zahlreiche Kontakte knüpfen konnte, die mir heute zugutekommen!"

Kaum in Amt und Würden, wartete auf den 52-jährigen Stark eine Fülle von Aufgaben. Der Württembergische Tennisbund und der Schwäbische Turnerbund waren in die neuen Leistungszentren "runter" nach Stuttgart gezogen und der Landessportverband hatte sein Verwaltungsgebäude verlassen. Zurück blieben drei, nicht gerade neue Komplexe, die in das Gesamtkonzept der Sportschule integriert werden mussten, eine Aufgabe von vielen bei der Neuausrichtung des Campus. Das hieß zunächst, "raus" mit den Autos aus dem Sportschulbereich. So wurde binnen kurzer Zeit vor dem Eingang ein modernes Parkhaus erstellt. Vorbei also die Zeiten, in denen wegen einer Durchgangsstraße die Sportler nur über einen Zebrastreifen zu den Sportstätten kamen. Der im Stil eines Wintergartens neuerstellte Speiseraum bietet nun den Gästen idealen Platz zum Einnehmen der in Büffetform angebotenen, sportgerechten Mahlzeiten. Der Vorplatz zum Anmeldepavillon sowie parkähnliche Außenanlagen wurden aufenthaltsfreundlich innerhalb kürzester Zeit realisiert.

Dazu kamen ein Beachvolleyball und Beachsoccerfeld. Auch die in die Jahre gekommene Fußballhalle wurde mit einem neuen Kunstrasenbelag ausgestattet und ähnlich der Allianz-Arena neu umhüllt. Diese Baumaßnahmen wurden Ende 2010 abgeschlossen, zwei Jahre vor dem eigentlichen Plansoll. Mit dem Bundesstützpunkt Trampolin und dem Landesleistungszentrum Boxsport, den Cheerleadern des American Football und Cheerleading Verbands Baden-Württemberg e. V. und anderen Sportarten wurden auch die drei "vererbten" Gebäude wieder mit Leben erfüllt und im ehemaligen LSV-Gebäude ist ein Zentrum für alle Lehrkräfte entstanden, die im Bereich der Sportschule tätig sind.

Drei gepflegte Rasenplätze und ein Kunstrasenareal bieten natürlich den Fußballern ausgezeichnete Möglichkeiten, ob bei der Trainerausbildung, bei Sichtungsmaßnahmen oder Trainingslagern. Dass dabei ein Rasenplatz und das Kunstrasenfeld beheizbar sind, garantiert besonders in den Wintermonaten eine optimale Nutzung, was immer öfter Bundesligisten oder Nationalmannschaften in Anspruch nehmen. Dafür hat man im Waldhaus für die Elite Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen, die gehobenem Hotelcharakter standhalten. "Das ist natürlich toll, dass wir solche Möglichkeiten haben, wenn ich dagegen allein an die Kosten für den Energieaufwand der beheizten Spielfelder denke, bekomme ich eine Gänsehaut", meint Macher Volker Stark etwas gequält lächelnd. Nicht auszudenken, wenn der sich neulich auf den Kunstrasen "verirrte" Lkw bei seinem Wendemanöver größeren Schaden angerichtet hätte.

In der Sportschule Ruit sind derzeit 45 Personen beschäftigt, darunter für den wfv mit der Aufgabe Trainerausbildung und Sichtungsmaßnahmen Dirk Mack, Wolfgang Kopp, Ernst Thaler und Michael Rentschler vier Verbandssportlehrer, sowie mit Thomas Sinz und Oliver Kuhn die beiden DFB-Stützpunktkoordinatoren. Als Pädagogen sind des Weiteren Petra Walther und Ernst Dadam für den WLSB vor Ort, den Schwäbischen Turnerbund vertreten Markus Rieger, Rainer Kranz und Kati Scharrschmid. Alles in allem also ein Komplettpaket, dass sich sehen lassen kann. Der nahe gelegene Flughafen in Echterdingen, sowie der vor dem Eingangsbereich liegende S-Bahn-Anschluss sorgen für eine nahezu ideale Verkehrsanbindung. Bei solch optimalen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass in der geschichtsträchtigen, aber dennoch modernen Sportschule jährlich in den zweihundert zur Verfügung stehenden Betten 43 000 Übernachtungen zu verzeichnen sind. "Jeden Tag habe ich hier eine neue Aufgabe zu bewältigen, aber gerade das macht mir richtig Spaß. Hier bin ich an der Basis, hier kann ich etwas bewegen", meint Volker Stark, wenn er mit berechtigtem Stolz über sein neues Schmuckstück redet.

[dfb]

Einmal ins Trainingslager wie die Profis? Kein Problem. In einer neuen Serie stellt DFB.de in der fußballfreien Zeit die Sportschulen der einzelnen Landesverbände vor. Heute: die Sportschule Ruit des Württembergischen Fußballverbandes.

Auf in die Zukunft! Es tut sich was rund um die Sportschule Ruit im Südosten von Stuttgart. Bis zum Sommer soll ein gewaltiges, 8,617 Millionen Euro teures Bauvorhaben realisiert und aus dem Patchwork-Gelände ein zukunftsorientierter Campus werden. Im vergangenen April rollten die Bagger an.

Seit über 30 Jahren hat der wfv kein so großes Bauvorhaben mehr realisiert, dafür geht man jetzt so richtig in die Vollen. Bereits in den letzten Jahren hat sich auf dem 16 Hektar großen Gelände auf den Fildern einiges getan. Es wurden Straßen verlegt und Sportplätze angelegt, ein Parkhaus wurde gebaut und ein Stadion aufgelöst. Bis zum Sommer soll aus dem Gelände der Sportschule Ruit ein zukunftsorientierter Campus werden. Zentraler Baustein der Maßnahme ist ein viergeschossiger Neubau. Dort sollen Empfang, Verwaltung, Unterrichtsräume und ein Lehrkräftezentrum einziehen. Zudem sollen dort Sportler, die an mehrtägigen Lehrgängen teilnehmen, wohnen können. Der Bau, der sich L-förmig an die Fußballplätze anschließt, wird etwa 3000 Quadratmeter Nutzfläche haben.

Der geplante Hoteltrakt umfasst etwa 32 Zimmer und ersetzt drei Fußballhäuser, die noch aus den 50er Jahren stammen, veraltet sind und unter energetischen Gesichtspunkten nicht saniert werden können. Eine zentrale Grünfläche rundet das Maß nahmenpaket ab. Insgesamt werden 8,617 Millionen Euro investiert. Die Kosten für das neue Gebäude teilen sich der Württembergische Landessportbund (WLSB) aus Landesmitteln und der wfv als Bauherr.

Vorausgegangen waren neben langjährigen Planungen auch ein Architekturwettbewerb, den das Stuttgarter Büro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei für sich entschieden hatte. "Es ist ein einfacher, aber sehr qualitätsvoller Entwurf", lobt wfv-Präsident Herbert Rösch. Bereits im April vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich und im Mai rollten die Bagger an. Geht alles wie geplant voran, will man im Sommer die Einweihung des Gebäudes feiern. Voraussetzung ist die strikte Einhaltung der Kosten, die gedeckelt sind.

Dass das Mammut-Projekt überhaupt so intensiv angegangen werden kann, hat seinen Ursprung übrigens im Allgäu. Das dortige Hotel Waltersbühl, das der Verband lange Zeit in Eigenregie betrieben hatte, wird seit einem Jahr von wfv-Partner JUFA unterhalten. Auf 40 Jahre ist die Vereinbarung angelegt und erst dadurch wurden die rund zwei Millionen Euro Eigenmittel frei, die der Verband jetzt in das Bauvorhaben in Ruit mit einbringt.

Die "entscheidenden Weichen" hierfür wurden laut Rösch Anfang des Jahres gestellt. "Beide Dinge hängen eng miteinander zusammen. Damit haben wir einen Quantensprung in der Modernisierung unserer Bildungslandschaft gemacht und große Ziele erreicht", lässt der Präsident nicht ohne Stolz wissen.

Enststehung und Ursprung

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es der aus Dänemark stammende Aksel A. Nielsen, der im Auftrag der amerikanischen Militärregierung dazu auserkoren wurde, eine Jugendleiterschule ins Leben zu rufen, in der Vorbilder ausgebildet werden, die Demokratie und Toleranz in den neuen Jugendorganisationen weitervermitteln sollten. Im einstigen Luftwaffenareal der Forschungsanstalt "Graf Zeppelin" im "Zinsholz" bei Ruit fand man ein geeignetes weitläufiges Gelände und Gebäude für die neue Einrichtung, so dass am 24. Mai 1948 die "Jugend- und Sportleiterschule Ruit" gegründet werden konnte.

So richtig Fahrt nahm die ganze Geschichte aber erst auf, als Dr. Hans Gabler 1955 die Leitung der Institution übernahm. Er war promovierter Geisteswissenschaftler und anerkannter Sportfunktionär – das passte ideal. Er war es auch, der, nachdem sich die Jugendorganisationen in den 60er Jahren aus Ruit in ihre Verbände zurückzogen, den damaligen wfv-Beschluss mit einer eigenen Sportschule auf dem Gelände förderte. Noch heute ist dieses Bauvorhaben – natürlich mehrfach erneuert und umgebaut – als Fußballhaus I und II vorhanden. Fortan hieß die Institution "Sport-und Jugendleiterschule Nellingen/Ruit".

Uli Hoeneß, Jürgen Klinsmann, Helmut Roleder, Gerhard Heinze, alles anerkannte Fußballprofis, die in den Fußballhäusern nächtigten und die wfv-Lehrgänge im Zinsholz besuchten. Auch Ottmar Hitzfeld absolvierte seinen ersten Trainerlehrgang in Ruit. Sein Ausbilder war damals Verbandstrainer Harry Hemmo, ein knallhartes Unikat, dessen Schwerpunkt Fitness zunächst auch VfB-Akteur Hitzfeld zu schaffen machte. "Da war ich schon ob der hohen Anforderungen von Herrn Hemmo Mitte der Woche unendlich müde", meinte der später seine Prüfung mit 1,6 absolvierende Meistertrainer im nachhinein.

In den 70er Jahren wurden die Sportstätten großzügig ausgebaut und so Ruit zu einer der fünf größten Sportschulen im Bundesgebiet. Nach Roland Geltz und Franz Bartholmes übernahm Volker Stark als vierter Leiter die Geschicke im Zinsholz. Zuvor hatte der Spitzenfunktionär des Landessportverbandes und anerkannte Handballsowie Basketballtrainer noch die Organisation des Volunteerprojekts zur Fußball-WM 2006 übertragen bekommen. "Ich war für den Einsatz und Ablauf von 12.000 Personen verantwortlich, was sehr anstrengend war, aber auch viel Spaß machte. Das Beste an der ganzen Geschichte aber war, dass ich zahlreiche Kontakte knüpfen konnte, die mir heute zugutekommen!"

Kaum in Amt und Würden, wartete auf den 52-jährigen Stark eine Fülle von Aufgaben. Der Württembergische Tennisbund und der Schwäbische Turnerbund waren in die neuen Leistungszentren "runter" nach Stuttgart gezogen und der Landessportverband hatte sein Verwaltungsgebäude verlassen. Zurück blieben drei, nicht gerade neue Komplexe, die in das Gesamtkonzept der Sportschule integriert werden mussten, eine Aufgabe von vielen bei der Neuausrichtung des Campus. Das hieß zunächst, "raus" mit den Autos aus dem Sportschulbereich. So wurde binnen kurzer Zeit vor dem Eingang ein modernes Parkhaus erstellt. Vorbei also die Zeiten, in denen wegen einer Durchgangsstraße die Sportler nur über einen Zebrastreifen zu den Sportstätten kamen. Der im Stil eines Wintergartens neuerstellte Speiseraum bietet nun den Gästen idealen Platz zum Einnehmen der in Büffetform angebotenen, sportgerechten Mahlzeiten. Der Vorplatz zum Anmeldepavillon sowie parkähnliche Außenanlagen wurden aufenthaltsfreundlich innerhalb kürzester Zeit realisiert.

Dazu kamen ein Beachvolleyball und Beachsoccerfeld. Auch die in die Jahre gekommene Fußballhalle wurde mit einem neuen Kunstrasenbelag ausgestattet und ähnlich der Allianz-Arena neu umhüllt. Diese Baumaßnahmen wurden Ende 2010 abgeschlossen, zwei Jahre vor dem eigentlichen Plansoll. Mit dem Bundesstützpunkt Trampolin und dem Landesleistungszentrum Boxsport, den Cheerleadern des American Football und Cheerleading Verbands Baden-Württemberg e. V. und anderen Sportarten wurden auch die drei "vererbten" Gebäude wieder mit Leben erfüllt und im ehemaligen LSV-Gebäude ist ein Zentrum für alle Lehrkräfte entstanden, die im Bereich der Sportschule tätig sind.

Drei gepflegte Rasenplätze und ein Kunstrasenareal bieten natürlich den Fußballern ausgezeichnete Möglichkeiten, ob bei der Trainerausbildung, bei Sichtungsmaßnahmen oder Trainingslagern. Dass dabei ein Rasenplatz und das Kunstrasenfeld beheizbar sind, garantiert besonders in den Wintermonaten eine optimale Nutzung, was immer öfter Bundesligisten oder Nationalmannschaften in Anspruch nehmen. Dafür hat man im Waldhaus für die Elite Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen, die gehobenem Hotelcharakter standhalten. "Das ist natürlich toll, dass wir solche Möglichkeiten haben, wenn ich dagegen allein an die Kosten für den Energieaufwand der beheizten Spielfelder denke, bekomme ich eine Gänsehaut", meint Macher Volker Stark etwas gequält lächelnd. Nicht auszudenken, wenn der sich neulich auf den Kunstrasen "verirrte" Lkw bei seinem Wendemanöver größeren Schaden angerichtet hätte.

In der Sportschule Ruit sind derzeit 45 Personen beschäftigt, darunter für den wfv mit der Aufgabe Trainerausbildung und Sichtungsmaßnahmen Dirk Mack, Wolfgang Kopp, Ernst Thaler und Michael Rentschler vier Verbandssportlehrer, sowie mit Thomas Sinz und Oliver Kuhn die beiden DFB-Stützpunktkoordinatoren. Als Pädagogen sind des Weiteren Petra Walther und Ernst Dadam für den WLSB vor Ort, den Schwäbischen Turnerbund vertreten Markus Rieger, Rainer Kranz und Kati Scharrschmid. Alles in allem also ein Komplettpaket, dass sich sehen lassen kann. Der nahe gelegene Flughafen in Echterdingen, sowie der vor dem Eingangsbereich liegende S-Bahn-Anschluss sorgen für eine nahezu ideale Verkehrsanbindung. Bei solch optimalen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass in der geschichtsträchtigen, aber dennoch modernen Sportschule jährlich in den zweihundert zur Verfügung stehenden Betten 43 000 Übernachtungen zu verzeichnen sind. "Jeden Tag habe ich hier eine neue Aufgabe zu bewältigen, aber gerade das macht mir richtig Spaß. Hier bin ich an der Basis, hier kann ich etwas bewegen", meint Volker Stark, wenn er mit berechtigtem Stolz über sein neues Schmuckstück redet.