Spickzettel: 100. Nordderby zwischen Bremen und HSV

Jubiläen, Serien, Historisches zu den Spielen. Was Fans zum aktuellen Spieltag der Bundesliga wissen müssen, gibt es freitags auf DFB.de. Auch diesmal, am 23. Spieltag, können wieder Rekorde fallen.

JUBILÄEN

Das Nord-Derby zwischen Werder Bremen und dem HSV findet zum 100. Mal statt – ein Jubiläum, das auch ein Rekord ist, denn keine Paarung gab es öfter. Die Hamburger wollen ein weiteres Jubiläum möglichst vermeiden: Der übernächste Gegentreffer auswärts wäre Nummer 1500 in der Bundesliga. Lieber wäre ihnen ihr 2800. Bundesliga-Tor, dazu fehlen noch drei.

Bayer Leverkusen nimmt den dritten Anlauf für den 500. Bundesliga-Sieg seit dem Aufstieg 1979.

Immer noch erwartet wird der 300. verschossene Elfmeter (299 bisher) der Liga-Historie, den der Torwart nicht gehalten hat.

Hoffenheims Andreas Beck steht vor seinem 200. Bundesliga-Spiel.

Hertha-Trainer Jos Luhukay sitzt zum 80. Mal in der Bundesliga auf der Bank.

REKORDE

Die seit 47 Spielen ungeschlagenen Bayern können ihren Bundesliga-Rekord weiter ausbauen, was auch für ihre Tor-Serie (59 Spiele) gilt.

Nun jag der FCB den nächsten Rekord: 15 Siege in Folge schaffte innerhalb einer Saison noch kein Klub. Saisonübergreifend waren es ihre Vorgänger (19. März bis 20. September 2005), also können sie die längste Siegesserie der Bundesliga zugleich einstellen.

Pep Guardiola hat als erster neuer Trainer eines Bundesligisten 22 Spieltage ungeschlagen überstanden. Auch dieser Rekord ist noch eine Baustelle…

Gibt es gegen Eintracht Frankfurt einen Elfmeter, wären sie die neue Nummer eins in dieser Wertung seit Bundesliga-Start. Noch teilen sie sich diese zweifelhafte Ehre mit dem 1. FC Kaiserslautern – beide verursachten 234 Elfmeter.

BESONDERES

Jürgen Klopp kann in der ewigen Trainer-Rangliste nach Siegen an Huub Stevens (140) vorbei ziehen. Er wäre dann schon auf Platz zwölf.

Stefan Kießling überholt mit seinem nächsten Bundesliga-Tor Miroslav Klose und Lothar Matthäus (je 121).

SPIELE

Hertha BSC – SC Freiburg

Duell-Bilanz: 2-4-2: Das erste Tor dieser Paarung schoss der heutige Hertha-Manager Michael Preetz am 8. Dezember 1998 zum 1:0-Sieg. Danach gab es in Berlin nur noch einen Sieg – am 9. April 2005 (3:1). Zuletzt gab es zwei Freiburger Siege im Olympiastadion, wo noch keine Platzverweise verteilt wurden.

Aktuelle Serien: Bei Hertha heißt es seit acht Spielen "Alles oder Nichts", seit dem 30. November 2013 gab es kein Remis mehr. Ihre beiden letzten Heimspiele haben die Berliner verloren, insgesamt schon fünf. Die Freiburger haben dagegen ihre vier vergangenen Auswärtsspiele verloren und sind insgesamt viermal sieglos. Irgendeine Serie muss also reißen. Hertha-Coach Jos Luhukay hat gegen Freiburg aber noch kein Heimspiel gewonnen

FC Augsburg – Hannover 96

Duell-Bilanz: 0-1-1: Seit dem FCA-Aufstieg 2011/2012 gab es noch keinen Sieg gegen Hannover (0-2-3) und zu Hause noch nicht mal ein Tor. Der Premiere (0:0) folgte im Vorjahr ein 0:2, der Doppelschlag von Konstantin Rausch wird sich aber nicht wiederholen – der spielt jetzt in Stuttgart. Auch im einzig gemeinsamen Zweitliga-Jahr 1982/1983 hat der FCA nicht gewonnen (1:1 und 2:2).

Aktuelle Serien: Der FCA hat jetzt schon mehr Punkte als in der Vorsaison und könnte theoretisch auf Platz sechs klettern, was Rekord wäre für eine FCA-Rückrunde. Das letzte Heimspiel haben sie zwar verloren, anschließend aber auswärts gewonnen. Die längste Serie von Belang ärgert den Torwart: 2014 gab es immer Gegentore, das letzte "zu Null" datiert vom 7. Dezember 2013 (1:0 beim HSV). Hannover ist nach einem kurzem Zwischenhoch wieder im Sinkflug und verlor dreimal in Folge. Auswärts gab es nur in einem von elf Spielen Punkte, zum Rückrundenstart in Wolfsburg – und schon 13-mal in Serie Gegentore.

Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg

Duell-Bilanz: 22-5-4: In den letzten Tagen vor der Bundesliga war es mal ein Meisterschaftsfinale, der Club gewann 1961 3:0. Zum Bundesliga-Start durften beide nicht fehlen, die Premiere wurde durch zwei Emmerich-Tore für den BVB (3:1) entschieden. 1994 stieg Nürnberg durch ein 0:2 beim BVB ab, mit dem gleichen Resultat wurde am 30. April 2011 die Dortmunder Meisterschaft besiegelt. Nürnberg hat seit 16. November 1990 (0:2) nicht mehr in Dortmund gewonnen und in den vergangenen sieben Spielen auch kein Tor mehr dort geschossen. Seit Jürgen Klopp BVB-Trainer ist (2008/2009) hat der BVB nicht mehr gegen Nürnberg verloren, er selbst inklusive der Mainzer Zeit seit elf Spielen nicht mehr.

Aktuelle Serien: Der BVB hat in Hamburg seine erste Rückrunden-Niederlage kassiert, ist zu Hause auch erst seit zwei Spielen ungeschlagen. Der Club hat seine beiden letzten Auswärtsspiele gewonnen und jagt den Vereinsrekord von 1990/1991 (3). In der Rückrundentabelle (3.) stehen die Franken vor dem BVB (5.).

Bayer Leverkusen – Mainz 05

Duell-Bilanz: 3-2-2: Seit der Premiere in der Saison 2004/2005 gilt: In diesem Duell fallen immer Tore, in Leverkusen im Schnitt 3,28. Mainz hat bei Bayer von sieben Spielen nur drei verloren (Vorjahr: 2:2) und zuletzt am 24. Oktober 2010 (0:1) dort gewonnen. In Leverkusen gab es noch keine Elfmeter.

Aktuelle Serien: Bayer hat sieben der letzten neun Pflichtspiele verloren, in der Liga fünf von sieben. Seit mittlerweile 14 Spielen gab es kein Remis mehr. Mainz ist in der Auswärtstabelle Siebter, hat seit zwei Spielen nicht verloren und sogar defensiv die Null gehalten.

Werder Bremen – Hanburger SV

Duell-Bilanz: 24-16-9: Der meistaufgeführte Klassiker der Bundesliga fand nur 1980/1981 nicht statt, als Werder in der 2. Liga spielte. Nur eines der vergangenen 14 Spiele endete remis, Werder gewann vier der letzten fünf. Seit dem 15. April 2000 und 27 Spielen gab es kein 0:0 mehr. In Bremen, wo 1983 (3:2) die damalige Rekordserie des HSV (36 Mal ungeschlagen) riss, gewann Werder fünf der letzten sechs Partien. Zwei van der Vaart-Treffer ebneten am 17. Februar 2007 den bisher letzten Hamburger Sieg im Weserstadion. Erstaunlich: Bei aller Rivalität gab es in 49 Spielen in Bremen nur einen Platzverweis – gegen Werders Jens Todt (1997/1998). In Hamburg gab es dagegen acht Platzverweise. Die Bilanz der Trainer spricht für Mirko Slomka (3-1-1 gegen Robin Dutt).

Aktuelle Serien: Werder ist seit fünf Spielen, also die ganze Rückrunde, sieglos – zwei davon zu Hause. Der HSV hat nach acht Pleiten endlich wieder gewonnen, nun gilt es die Auswärtsserie (drei Niederlagen, viermal kein Sieg) zu brechen. Auch in der Rückrundentabelle ist es ein "Absteigs-Derby" – 15. gegen 16.

Eintracht Braunschweig – Borussia Mönchengladbach

Duell-Bilanz: 5-7-6: Erst im fünften Anlauf, in der Meister-Saison 1969/1970, gewann Borussia in Braunschweig, Hacki Wimmer schoss das Tor des Tages. Am 29. Oktober 1977 kam es schlimmer für die Eintracht – das 0:6 bedeutete ihre höchste Heimniederlage. Der Borussia verdankt sie auch ihre höchste Bundesliga-Pleite überhaupt: Am 11. Oktober 1984 wurde es auf dem Bökelberg zweistellig (10:0). Am Saisonende stieg Eintracht ab. Inklusive des 1:4 in der Vorrunde hat sie die vier letzten Duelle gegen Borussia verloren. Letzter Sieg: am 31. August 1983 (3:1).

Aktuelle Serien: Eintracht hat ihr letztes Heimspiel (4:2 gegen den HSV) gewonnen: Es war der einzige Sieg in der Rückrunde. Von dem träumen die Gladbacher noch, als eine von drei Mannschaften haben sie 2014 noch nicht gewonnen. Insgesamt warten sie schon seit sieben Spielen auf einen Dreier – ein Novum unter Lucien Favre. Mehr (9) waren es zuletzt in der Vorrunde 2010/2011 mit seinem Vorgänger Michael Frontzeck.

Bayern München – Schalke 04

Duell-Bilanz: 30-7-6: 1972 (5:1) und 1994 (2:0) machten Heimsiege über Schalke die Bayern zum Meister. Die vergangenen sechs Bundesliga-Spiele gewann Bayern alle, fünfmal blieb Schalke gar zuletzt ohne Tor – wie im Hinspiel (0:4). Am 4. Dezember 2010 (2:0) feierte Schalke letztmals (daheim). In München ist es noch ein Jahr länger her (0:1 am 25. April 2009), als Halil Altintop ein Spiel mit zwei Platzverweisen (Ribery/Jones) entschied. Im Pokal allerdings gewann Schalke auch 2011 (0:1) bei den Bayern – durch ein Tor von Raul. Noch mehr schmerzte sie das historische 0:7 am 9. Oktober 1976 – bis heute Bayerns höchste Bundesliga-Niederlage, und das auch noch in München.

Aktuelle Serien: Die Bayern haben nach wie vor nicht verloren und die vergangenen 14 Spiele gewonnen, zu Hause sind es 19 Siege in Serie und 23 Spiele ohne Niederlage. Die international gedemütigten Schalker sind dennoch die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft und außer Bayern das einzig ungeschlagene Team. Und auswärts gab es zuletzt zwei Siege.

1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg

Duell-Bilanz: 2-0-3: Tor-Alarm! In allen elf Duellen fielen mindestens drei Tore, auch im Hinspiel (2:1). Aber nur bei der Premiere im November 2008 (3:2) mehr als vier. Der VfL hat in Hoffenheim immer mehrfach getroffen, im Vorjahr (1:3) wurde der dritte Sieg dort eingefahren. Bisher gab es dort weder Elfmeter noch Eigentore.

Aktuelle Serien: Die TSG ist seit vier Spielen ungeschlagen und hat ihre beiden Heimspiele der Rückrunde deutlich (4:1 und 3:0) gewonnen. Aber der VfL kommt mit breiter Brust (drei Siege in Folge) und der besten Tor-Garantie (seit 13 Spielen) hinter den Bayern. Erstmals seit der Meister-Saison 2008/2009 winkt dem VfL in der Rückrunde ein Champions-League-Platz – wenn Schalke in München verliert und der VfL gewinnt, ist er Vierter.

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart

Duell-Bilanz: 21-9-12: Schon 1963/1964 traf man sich, die Eintracht gewann 3:2. Die Zweitauflage ging 1965 an den VfB (2:3), danach folgten neun (!) Eintracht-Siege. Das Waldstadion sah gegen den VfB höchst denkwürdige Spiele. Am 25. August 1973 führte der VfB nach 66 Minuten 3:0 und verlor doch 3:4, im Jahr darauf trennte man sich 5:5. In den ersten 20 Jahren gab es nur drei VfB-Siege, jetzt hat sich der Wind gedreht: In den vergangenen 20 Jahren (bei 14 Spielen) gab es nur einen Eintracht-Sieg (2:1 am 19. Mai 2001), aber da stand der Eintracht-Abstieg schon fest. Zuletzt gab es drei VfB-Siege in Folge in Frankfurt.

Aktuelle Serien: Die in der Hinrunde daheim sieglose Eintracht ist 2014 daheim noch ungeschlagen und ohne Gegentor (in drei Spielen). Hält Kevin Trapp wieder dicht, wäre der Vereinsrekord aus der Saison 1978/1979 eingestellt. Der VfB hat einen Vereinsrekord (sieben Pleiten) gerade eingestellt, nun kann er einen neuen aufstellen – acht Niederlagen wären ein trauriges Novum. Es wäre zugleich die fünfte Auswärts-Niederlage in Serie, was es zuletzt 2007/2008 gab – unter dem heutigen Frankfurter Trainer Armin Veh. Dessen Bilanz gegen seinen Ex-Klub ist bescheiden (2-4-4)