Spektakel in Gruppe F: Ungarn, Island und Portugal weiter, Österreich raus

Island beginnt offensiv

Die bislang eher defensiv eingestellten Isländer überraschten vor 65.714 Zuschauern im Stade de France mit einer offensiveren Spielanlage. Die zweite Spielminute war noch nicht vorüber, da zog Johann Gudmundsson aus 30 Metern mit links ab, sein Schuss flog ans Lattenkreuz.

Island spielte zunächst selbstbewusster, Island spielte geradliniger - und wäre dennoch fast in Rückstand geraten, weil Torwart Halldorsson den Ball vertändelte, ihn jedoch rechtzeitig vor dem in Schussposition stehenden Marko Arnautovic wieder weggrätschte (11.). Doch die Isländer schüttelten das problemlos ab, die Österreicher blieben fahrig. Beim 0:1 legte Kari Arnason per Kopf auf den Lauterer Bödvarsson ab, der künftige Leverkusener Julian Baumgartlinger passte nicht auf - Tor. Erst als in der zweiten Halbzeit Schöpf von Schalke 04 und Marc Janko kamen und Alaba auf die Sechs rückte, wurde Österreich immer offensiver.

Die Chance zur Wende war zuvor schon da gewesen, als Ari Skulason im Strafraum Alaba so auffällig am Arm zog und damit am Kopfball hinderte, dass Schiedsrichter Szymon Marciniak aus Polen gar nicht anders konnte, als auf Elfmeter zu entscheiden. Dragovic traf nur den linken Außenpfosten. Österreich drehte auf und warf alles nach vorne. Nach zwei Chancen von Schöpf (53./55.) traf der Schalker dann endlich - die Chancen zum Sieg waren danach da. Aber genutzt wurde keine mehr. Stattdessen fing sich Österreich noch einen Konter ein.

[sid]


Rekordmann Cristiano Ronaldo hat Portugal vor einem EM-Ausscheiden bewahrt. Drei Geistesblitze des dreimaligen Weltfußballers retteten den immer noch sieglosen Portugiesen in einer verrückten Partie ein 3:3 (1:1) gegen Gruppensieger Ungarn in Gruppe F - und damit den Einzug ins EM-Achtelfinale. Dort steht auch Island nach einem nicht weniger dramatischen 2:1 (1:0) gegen Österreich.

Höhepunkt des Galaauftritts von Ronaldo war sein traumhaftes Hackentor zum zwischenzeitlichen 2:2 (50.). Doch gegen offensivstarke Ungarn musste der Superstar von Real Madrid sein ganzes Können zeigen: Sein Pass vor Nanis Treffer zum 1:1 (42.) und sein Kopfballtor zum Endstand (62.) bescherte Portugal das Achtelfinale am Samstag in Lens gegen Kroatien.

Die von Bernd Storck trainierten Ungarn, die in Lyon durch Zoltán Gera (19.) und Balázs Dzsudzsák (47./55.) dreimal in Führung gegangen waren, treffen als Sieger der Gruppe F am Sonntag in Toulouse auf den Zweiten der E-Gruppe. Island trifft nach Toren von Jón Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern (19.) und Arnor Ingvi Traustason (90.+4) im Achtelfinale auf England. Österreich rettete auch das Tor von Alessandro Schöpf nicht (60.).

Während der EM-Neuling Island ungeschlagen und mit fünf Punkten als Gruppenzweiter in die K.o.-Runde einzog, erlebte Österreich eine bittere Enttäuschung. Aleksandar Dragovic schoss dabei einen Foulelfmeter (29.) an den Pfosten. In der zweiten Halbzeit versuchte es Rot-Weiß-Rot nach einer Systemumstellung mit wilden Angriffen - doch nach dem Treffer von Schöpf hielt Island mit Glück, Geschick und dank Schlussmann Hannes Halldorsson dem weiteren Ansturm stand.

Drei Rekorde für Ronaldo

Ronaldo verewigte sich an einem denkwürdigen Abend gleich dreifach in den Geschichtsbüchern: Als erster Fußballer traf er bei vier EM-Endrunden, kletterte in der ewigen EM-Torjägerliste mit jetzt acht Toren auf Rang zwei und avancierte mit 17 Einsätzen zum alleinigen EM-Rekordspieler. Mit seinen beiden Toren verhinderte er das erstmalige Scheitern Portugals in der EM-Vorrunde.

Auch ohne die Stammkräfte mache Ungarn den Portugiesen das Leben schwer. Mit großem läuferischen Aufwand und taktisch diszipliniertem Verhalten nahmen sie Ronaldo und Co. zunächst die Lust am Spiel - und gingen sogar in Führung. Mit seinem 20-Meter-Schuss avancierte Gera mit 37 Jahren und 61 Tagen hinter dem Österreicher Ivica Vastić (38 Jahre/257 Tage) zum zweitältesten Torschützen der EM-Geschichte.

Der Rückstand lähmte Portugal noch mehr, Torwart-Oldie Gabor Kiraly verlebte ruhige erste 40 Minuten. Akos Elek hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß (24.). Kurz vor der Pause hatte Ronaldo dann seinen ersten genialen Moment. Sein sehenswertes Zuspiel nutzte Nani zu seinem zweiten Turniertreffer. Es war der Startschuss für eine dramatische Partie.

Dzsudzsák brachte Ungarn mit einem von Andre Gomes abgefälschten Freistoß wieder in Front, dann zauberte Ronaldo. Per Hacke verwertete er eine Hereingabe von Joao Mario sensationell. Doch Ungarn antwortete sofort. Dzsudzsák traf erneut, diesmal fälschte Nani seinen Schuss unhaltbar ab. Doch Portugal hatte Ronaldo, diesmal traf der Topstar per Kopf zum Ausgleich. Akos Elek hatte nur Minuten später das 4:3 für Ungarn auf dem Fuß, er traf aber nur den Innenpfosten (64.).

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Island beginnt offensiv

Die bislang eher defensiv eingestellten Isländer überraschten vor 65.714 Zuschauern im Stade de France mit einer offensiveren Spielanlage. Die zweite Spielminute war noch nicht vorüber, da zog Johann Gudmundsson aus 30 Metern mit links ab, sein Schuss flog ans Lattenkreuz.

Island spielte zunächst selbstbewusster, Island spielte geradliniger - und wäre dennoch fast in Rückstand geraten, weil Torwart Halldorsson den Ball vertändelte, ihn jedoch rechtzeitig vor dem in Schussposition stehenden Marko Arnautovic wieder weggrätschte (11.). Doch die Isländer schüttelten das problemlos ab, die Österreicher blieben fahrig. Beim 0:1 legte Kari Arnason per Kopf auf den Lauterer Bödvarsson ab, der künftige Leverkusener Julian Baumgartlinger passte nicht auf - Tor. Erst als in der zweiten Halbzeit Schöpf von Schalke 04 und Marc Janko kamen und Alaba auf die Sechs rückte, wurde Österreich immer offensiver.

Die Chance zur Wende war zuvor schon da gewesen, als Ari Skulason im Strafraum Alaba so auffällig am Arm zog und damit am Kopfball hinderte, dass Schiedsrichter Szymon Marciniak aus Polen gar nicht anders konnte, als auf Elfmeter zu entscheiden. Dragovic traf nur den linken Außenpfosten. Österreich drehte auf und warf alles nach vorne. Nach zwei Chancen von Schöpf (53./55.) traf der Schalker dann endlich - die Chancen zum Sieg waren danach da. Aber genutzt wurde keine mehr. Stattdessen fing sich Österreich noch einen Konter ein.

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