Spannung garantiert: Zweitligaduelle im DFB-Pokalviertelfinale

Zweitligisten im Viertelfinale des DFB-Pokals sind zwar keine Seltenheit, direkte Duelle indes schon. Was es heute erstmals gleich doppelt zu bestaunen gibt, hat sich seit Einführung der 2. Bundesliga 1974 erst siebenmal ereignet. Ein Rückblick auf keineswegs immer zweitklassige Duelle der Zweitligisten.

1984: Hertha BSC – Schalke 04

Gemeinsam stiegen sie 1982 in die Bundesliga auf und 1983 wieder ab. Im März 1984 kreuzten sich ihre Wege auch im Pokal und wie in der Liga war es mit einem Spiel nicht getan. Im Berliner Olympiastadion führte die Hertha nach einer Stunde schon mit 3:1, auch weil Europameister-Kapitän Bernard Dietz ein Eigentor unterlief. Nach 90 und 120 Minuten aber stand es 3:3, damals noch kein Grund für ein Elfmeterschießen. 13 Tage später, am 27. März 1984, wurde im Parkstadion zu Gelsenkirchen vor doppelt starker Kulisse (27.000) ein Wiederholungsspiel nötig und die Schalker gewannen mit 2:0. Klaus Täuber und Bernd Dierßen schossen schon vor der Pause die Tore, Schalke schaukelte den Vorsprung über die Zeit.

Ein Talent überragte sie alle. "17-jähriger Thon noch der Beste", titelte der kicker. "Es war nicht das große Spiel, das ich mir gewünscht hatte", urteilte Tribünengast und Schalke-Legende Klaus Fischer. Das sollte im Halbfinale kommen, als Schalke den Bayern in einem legendären Spiel ein 6:6 abtrotzte und der nun 18-jährige Olaf Thon (drei Tore) über Nacht berühmt wurde. Den Weg dazu bereitete der Sieg im Zweitligaduell gegen die Hertha.

1985: 1. FC Saarbrücken – Hannover 96

Beide Mannschaften stiegen am Saisonende in die Bundesliga auf. Es gab also keinen Favoriten in diesem Pokalfight zweier Spitzenteams des Unterhauses. Am 16. Februar setzte sich der Gastgeber vor 26.000 Zuschauern im Ludwigspark mit 1:0 durch. Auf Schnee bedecktem und darunter vereisten Boden glückte Michael Blättel das Tor des Tages (75.). Die anderen "Treffer" wären besser nicht erzielt worden, zum Ende hin eskalierte die Partie: Saarbrückens Santos Muntubila schlug als Revanche für einen Hieb Fred Schaub zwei Zähne aus, FCS-Stürmer Norbert Hönnscheidt schied mit Jochbeinbruch nach einem Kopfballduell mit Franz Gerber aus und 96-Verteidiger Carsten Surmann flog nach Foulspiel vom Platz (81.). "Einen Abbruch hätten wir uns selbst zuschreiben müssen", nahm FCS-Trainer Uwe Klimaschefski seine Spieler keineswegs in Schutz. Hektik entstand auch durch 96-Fans, die nach dem Tor den Innenraum stürmten. Abgesehen vom Ergebnis keine Partie, auf die der 1. FC Saarbrücken stolz sein konnte. Im Halbfinale war gegen Bayer Uerdingen Endstation.

1989: Eintracht Braunschweig – VfL Osnabrück

Das Niedersachsen-Derby in der Adventszeit (13. Dezember) geriet zur Schlammschlacht, die der Gastgeber für sich entschied (3:2). Der Sechste traf auf den Vierzehnten der Liga und hatte rund 11.000 Fans im Rücken. Die von Uwe Reinders trainierte Eintracht profitierte von der frühen Verletzung des VfL-Verteidigers Bruno Zeravica (ebenfalls Jochbeinbruch) und einem Doppelschlag (35., 38.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff verkürzte Heikko Glöde, der auch auf das 3:1 von Stefan Holze (82.) noch eine Antwort wusste. Mehr war der Elf von Rolf Schafstall nicht vergönnt und die Eintracht scheiterte drei Monate später an Werder Bremen.

1993: Carl Zeiss Jena – Rot-Weiß Essen

Vier Wochen zuvor hatte RWE das Punktspiel in Jena 0:2 verloren und auch an jenem 30. November schossen sie kein Tor. Glückliche Gesichter machten die Gäste trotzdem, denn nach 120 Minuten, in denen Carl Zeiss ein klares Chancenplus hatte, fiel die Entscheidung am Elfmeterpunkt. Jena, ab Minute 87 nach Platzverweis für Michael Molata in Unterzahl, scheiterte zweimal an RWE-Keeper und Feierabend-Profi Frank Kurth, der bei einer Papierfabrik arbeitete und sich für diese Partie extra zwei Tage Urlaub nehmen musste. Dabei hatten sie im Training extra Elfmeterschießen geübt, jeder Spieler musste dreimal ran. Die Partie wurde in den entsprechenden Regionalprogrammen der ARD (WDR und MDR) live übertragen, auf den Bänken saßen zwei künftige Bundesligatrainer: Hans Meyer und Jürgen Röber. Obwohl RWE im Laufe der Rückrunde zum Zwangsabstieg verdonnert wurde, kam die Elf ins Finale (1:3 gegen Werder Bremen).

2000: MSV Duisburg – Borussia Mönchengladbach

Alter Bundesligaadel traf sich im letzten Pflichtspiel des Jahres (20. Dezember) im Wedau-Stadion, wo dieses Duell über 30 Jahre lang auf Erstliganiveau stattfand. Die Kulisse (27.800) jedenfalls war erstklassig für einen Mittwochabend im Advent. Der MSV war gerade abgestiegen, die Borussia im zweiten Jahr zweitklassig und schon wieder auf dem Weg nach oben. In der Tabelle stand der MSV auf fünf, Borussia auf drei. Der MSV war zwölf Pflichtspiele ungeschlagen, aber 13 schlug es nicht mehr. In der "zunächst farblosen, spannungs- und tempoarmen Partie" (kicker) wurden nur sechs Chancen (2:4) gezählt. Die in dieser Rubrik führenden Gäste kamen dann auch zum einzigen Tor des Tages, das einem umstrittenen Handelfmeter, von Arie van Lent (67.) verwandelt, entsprang. Duisburgs Torsten Wohlert führte altbekannte Argumente ins Feld: "Es lag keine Absicht vor. Man hat mich angeschossen. Die Hand ist nun einmal da, ich kann sie nicht auf den Rücken nehmen." Diesmal war Hans Meyer also im Elfmeterglück, er saß nun auf der Gladbacher Bank. Schon im Halbfinale bei Regionalligist Union Berlin sollte es ihn wieder verlassen.

2019: SC Paderborn – Hamburger SV

19 Jahre gab es kein Zweitligaduell mehr, dann trafen der kommende Aufsteiger SC Paderborn und der notorische Aufstiegskandidat HSV in Ostwestfalen aufeinander. In der Liga wäre es ein Verfolgerduell (Vier gegen Zwei) gewesen. Der SCP wollte am 3. April erstmals ein Pokalhalbfinale erreichen, die Benteler-Arena war seit Wochen ausverkauft. Der HSV hatte am Wochenende in Bochum gespielt und war im Westen geblieben. Trainer Hannes Wolf hatte Personalsorgen, ein Stürmer durfte nicht mehr ausfallen und alle Hoffnungen ruhten auf Pierre-Michel Lasogga. Der bullige Stürmer erfüllte sie und erzielte beide Treffer zum 2:0-Sieg (54., 69.), das erste per Kopf. Ein verdientes Resultat, SCP-Coach Steffen Baumgart war einsichtig: "Der HSV hat uns Dinge aufgezeigt, an denen wir arbeiten müssen. Wenn wir uns im Mai wiedersehen, hoffe ich dass wir Antworten parat haben." Die hatten sie, mit einem 4:1 vermasselten sie dem HSV den Aufstieg und ebneten sich den Weg für den eigenen. Der HSV hatte auch im Pokal kein Glück mehr und scheiterte im Halbfinale an RB Leipzig (1:3).

2022: Hamburger SV – Karlsruher SC

2015 waren die beiden in der Relegation in dramatischen Spielen aufeinandergetroffen. Der HSV setzte sich durch und traf erst 2018 wieder auf den KSC – in der 2. Liga. In den folgenden fünf Punktspielen gelang den Badenern die Revanche nie und auch an jenem 2. März ging es für sie schief – wenn auch erst nach Elfmeterschießen. Die Hamburger hatten gerade erst das Nordderby gegen Werder Bremen verloren (2:3) und fürchteten auf Platz Vier wieder mal um den Aufstieg. Der KSC kam als ungefährdeter Achter an die Elbe. Dort führte er vor ausverkauftem Haus und doch nur 25.000 Zuschauern (Corona-Bestimmungen) nach 50 Minuten durch Philip Heise und Philipp Hofmann mit 2:0. Robert Glatzel drehte die Partie mit einem Doppelschlag, der Ausgleich fiel in der Nachspielzeit. Sonny Kittel verschoss noch einen Elfmeter, den Marius Gersbeck hielt. Der KSC spielte ab Minute 71 in Unterzahl, die Gelb-Rote Karte für Christoph Kobald samt Elfmeterpfiff brachte die Gäste auf die Palme.

Coach Christian Eichner sagte: "Bei uns im Training pfeife ich solche Fouls nicht." Die Verlängerung blieb torlos, dann wurde es dramatisch. HSV-Kapitän Sebastian Schonlau scheiterte an Gersbeck, wieder führte der KSC mit 2:0, doch dann holte sich HSV-Keeper Daniel Heuer-Fernandes die Bälle von Marvin Wanitzek und Ricardo van Rhijn und nach Glatzels 3:2 war der Druck für Daniel O’Shaugnessy zu groß – er traf nur den Pfosten. Fertig war das hochdramatische Spiel, das die kicker-Note 1 erhielt.

Zweitligaduelle im Viertelfinale – das waren zwei Elfmeterschießen, eine Spielwiederholung und drei knappe Siege. Spannung garantiert!

P.S. Einmal gab es sogar ein Drittligaduell. Am 16. Dezember 1997 schlug Eintracht Trier, das schon die amtierenden Europapokalsieger Borussia Dortmund und Schalke 04 eliminiert hatte, den Klassenkameraden SV Waldhof Mannheim 1:0.

[um]

Zweitligisten im Viertelfinale des DFB-Pokals sind zwar keine Seltenheit, direkte Duelle indes schon. Was es heute erstmals gleich doppelt zu bestaunen gibt, hat sich seit Einführung der 2. Bundesliga 1974 erst siebenmal ereignet. Ein Rückblick auf keineswegs immer zweitklassige Duelle der Zweitligisten.

1984: Hertha BSC – Schalke 04

Gemeinsam stiegen sie 1982 in die Bundesliga auf und 1983 wieder ab. Im März 1984 kreuzten sich ihre Wege auch im Pokal und wie in der Liga war es mit einem Spiel nicht getan. Im Berliner Olympiastadion führte die Hertha nach einer Stunde schon mit 3:1, auch weil Europameister-Kapitän Bernard Dietz ein Eigentor unterlief. Nach 90 und 120 Minuten aber stand es 3:3, damals noch kein Grund für ein Elfmeterschießen. 13 Tage später, am 27. März 1984, wurde im Parkstadion zu Gelsenkirchen vor doppelt starker Kulisse (27.000) ein Wiederholungsspiel nötig und die Schalker gewannen mit 2:0. Klaus Täuber und Bernd Dierßen schossen schon vor der Pause die Tore, Schalke schaukelte den Vorsprung über die Zeit.

Ein Talent überragte sie alle. "17-jähriger Thon noch der Beste", titelte der kicker. "Es war nicht das große Spiel, das ich mir gewünscht hatte", urteilte Tribünengast und Schalke-Legende Klaus Fischer. Das sollte im Halbfinale kommen, als Schalke den Bayern in einem legendären Spiel ein 6:6 abtrotzte und der nun 18-jährige Olaf Thon (drei Tore) über Nacht berühmt wurde. Den Weg dazu bereitete der Sieg im Zweitligaduell gegen die Hertha.

1985: 1. FC Saarbrücken – Hannover 96

Beide Mannschaften stiegen am Saisonende in die Bundesliga auf. Es gab also keinen Favoriten in diesem Pokalfight zweier Spitzenteams des Unterhauses. Am 16. Februar setzte sich der Gastgeber vor 26.000 Zuschauern im Ludwigspark mit 1:0 durch. Auf Schnee bedecktem und darunter vereisten Boden glückte Michael Blättel das Tor des Tages (75.). Die anderen "Treffer" wären besser nicht erzielt worden, zum Ende hin eskalierte die Partie: Saarbrückens Santos Muntubila schlug als Revanche für einen Hieb Fred Schaub zwei Zähne aus, FCS-Stürmer Norbert Hönnscheidt schied mit Jochbeinbruch nach einem Kopfballduell mit Franz Gerber aus und 96-Verteidiger Carsten Surmann flog nach Foulspiel vom Platz (81.). "Einen Abbruch hätten wir uns selbst zuschreiben müssen", nahm FCS-Trainer Uwe Klimaschefski seine Spieler keineswegs in Schutz. Hektik entstand auch durch 96-Fans, die nach dem Tor den Innenraum stürmten. Abgesehen vom Ergebnis keine Partie, auf die der 1. FC Saarbrücken stolz sein konnte. Im Halbfinale war gegen Bayer Uerdingen Endstation.

1989: Eintracht Braunschweig – VfL Osnabrück

Das Niedersachsen-Derby in der Adventszeit (13. Dezember) geriet zur Schlammschlacht, die der Gastgeber für sich entschied (3:2). Der Sechste traf auf den Vierzehnten der Liga und hatte rund 11.000 Fans im Rücken. Die von Uwe Reinders trainierte Eintracht profitierte von der frühen Verletzung des VfL-Verteidigers Bruno Zeravica (ebenfalls Jochbeinbruch) und einem Doppelschlag (35., 38.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff verkürzte Heikko Glöde, der auch auf das 3:1 von Stefan Holze (82.) noch eine Antwort wusste. Mehr war der Elf von Rolf Schafstall nicht vergönnt und die Eintracht scheiterte drei Monate später an Werder Bremen.

1993: Carl Zeiss Jena – Rot-Weiß Essen

Vier Wochen zuvor hatte RWE das Punktspiel in Jena 0:2 verloren und auch an jenem 30. November schossen sie kein Tor. Glückliche Gesichter machten die Gäste trotzdem, denn nach 120 Minuten, in denen Carl Zeiss ein klares Chancenplus hatte, fiel die Entscheidung am Elfmeterpunkt. Jena, ab Minute 87 nach Platzverweis für Michael Molata in Unterzahl, scheiterte zweimal an RWE-Keeper und Feierabend-Profi Frank Kurth, der bei einer Papierfabrik arbeitete und sich für diese Partie extra zwei Tage Urlaub nehmen musste. Dabei hatten sie im Training extra Elfmeterschießen geübt, jeder Spieler musste dreimal ran. Die Partie wurde in den entsprechenden Regionalprogrammen der ARD (WDR und MDR) live übertragen, auf den Bänken saßen zwei künftige Bundesligatrainer: Hans Meyer und Jürgen Röber. Obwohl RWE im Laufe der Rückrunde zum Zwangsabstieg verdonnert wurde, kam die Elf ins Finale (1:3 gegen Werder Bremen).

2000: MSV Duisburg – Borussia Mönchengladbach

Alter Bundesligaadel traf sich im letzten Pflichtspiel des Jahres (20. Dezember) im Wedau-Stadion, wo dieses Duell über 30 Jahre lang auf Erstliganiveau stattfand. Die Kulisse (27.800) jedenfalls war erstklassig für einen Mittwochabend im Advent. Der MSV war gerade abgestiegen, die Borussia im zweiten Jahr zweitklassig und schon wieder auf dem Weg nach oben. In der Tabelle stand der MSV auf fünf, Borussia auf drei. Der MSV war zwölf Pflichtspiele ungeschlagen, aber 13 schlug es nicht mehr. In der "zunächst farblosen, spannungs- und tempoarmen Partie" (kicker) wurden nur sechs Chancen (2:4) gezählt. Die in dieser Rubrik führenden Gäste kamen dann auch zum einzigen Tor des Tages, das einem umstrittenen Handelfmeter, von Arie van Lent (67.) verwandelt, entsprang. Duisburgs Torsten Wohlert führte altbekannte Argumente ins Feld: "Es lag keine Absicht vor. Man hat mich angeschossen. Die Hand ist nun einmal da, ich kann sie nicht auf den Rücken nehmen." Diesmal war Hans Meyer also im Elfmeterglück, er saß nun auf der Gladbacher Bank. Schon im Halbfinale bei Regionalligist Union Berlin sollte es ihn wieder verlassen.

2019: SC Paderborn – Hamburger SV

19 Jahre gab es kein Zweitligaduell mehr, dann trafen der kommende Aufsteiger SC Paderborn und der notorische Aufstiegskandidat HSV in Ostwestfalen aufeinander. In der Liga wäre es ein Verfolgerduell (Vier gegen Zwei) gewesen. Der SCP wollte am 3. April erstmals ein Pokalhalbfinale erreichen, die Benteler-Arena war seit Wochen ausverkauft. Der HSV hatte am Wochenende in Bochum gespielt und war im Westen geblieben. Trainer Hannes Wolf hatte Personalsorgen, ein Stürmer durfte nicht mehr ausfallen und alle Hoffnungen ruhten auf Pierre-Michel Lasogga. Der bullige Stürmer erfüllte sie und erzielte beide Treffer zum 2:0-Sieg (54., 69.), das erste per Kopf. Ein verdientes Resultat, SCP-Coach Steffen Baumgart war einsichtig: "Der HSV hat uns Dinge aufgezeigt, an denen wir arbeiten müssen. Wenn wir uns im Mai wiedersehen, hoffe ich dass wir Antworten parat haben." Die hatten sie, mit einem 4:1 vermasselten sie dem HSV den Aufstieg und ebneten sich den Weg für den eigenen. Der HSV hatte auch im Pokal kein Glück mehr und scheiterte im Halbfinale an RB Leipzig (1:3).

2022: Hamburger SV – Karlsruher SC

2015 waren die beiden in der Relegation in dramatischen Spielen aufeinandergetroffen. Der HSV setzte sich durch und traf erst 2018 wieder auf den KSC – in der 2. Liga. In den folgenden fünf Punktspielen gelang den Badenern die Revanche nie und auch an jenem 2. März ging es für sie schief – wenn auch erst nach Elfmeterschießen. Die Hamburger hatten gerade erst das Nordderby gegen Werder Bremen verloren (2:3) und fürchteten auf Platz Vier wieder mal um den Aufstieg. Der KSC kam als ungefährdeter Achter an die Elbe. Dort führte er vor ausverkauftem Haus und doch nur 25.000 Zuschauern (Corona-Bestimmungen) nach 50 Minuten durch Philip Heise und Philipp Hofmann mit 2:0. Robert Glatzel drehte die Partie mit einem Doppelschlag, der Ausgleich fiel in der Nachspielzeit. Sonny Kittel verschoss noch einen Elfmeter, den Marius Gersbeck hielt. Der KSC spielte ab Minute 71 in Unterzahl, die Gelb-Rote Karte für Christoph Kobald samt Elfmeterpfiff brachte die Gäste auf die Palme.

Coach Christian Eichner sagte: "Bei uns im Training pfeife ich solche Fouls nicht." Die Verlängerung blieb torlos, dann wurde es dramatisch. HSV-Kapitän Sebastian Schonlau scheiterte an Gersbeck, wieder führte der KSC mit 2:0, doch dann holte sich HSV-Keeper Daniel Heuer-Fernandes die Bälle von Marvin Wanitzek und Ricardo van Rhijn und nach Glatzels 3:2 war der Druck für Daniel O’Shaugnessy zu groß – er traf nur den Pfosten. Fertig war das hochdramatische Spiel, das die kicker-Note 1 erhielt.

Zweitligaduelle im Viertelfinale – das waren zwei Elfmeterschießen, eine Spielwiederholung und drei knappe Siege. Spannung garantiert!

P.S. Einmal gab es sogar ein Drittligaduell. Am 16. Dezember 1997 schlug Eintracht Trier, das schon die amtierenden Europapokalsieger Borussia Dortmund und Schalke 04 eliminiert hatte, den Klassenkameraden SV Waldhof Mannheim 1:0.

###more###