Sorg: "Wir wollen uns mit den Besten messen"

Fernziel Sinsheim. Im Sommer 2016 findet die U 19-Euro in Baden-Württemberg statt, das Endspiel steigt in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Die ersten Schritte auf dem langen Weg bis dahin macht die U 19-Nationalmannschaft am Freitag (ab 18 Uhr) in Bergisch Gladbach beim Testspiel gegen England und am kommenden Montag (ab 19 Uhr) in Raalste gegen die Niederlande. Die Aufgabe für DFB-Trainer Marcus Sorg: aus dem vergangenen U 18-Jahrgang eine neue Mannschaft zu formen. Im DFB.de-Interview spricht der 49-Jährige mit Redakteur Norman Arnold über die Klassiker gegen England und die Niederlande, die neue DFB-Spielauffassung und die Vorfreude auf die Heim-EM.

DFB.de: Herr Sorg, die Spieler der neuen U 19-Nationalmannschaft rücken allesamt aus der U 18 auf. Wie gut kennen Sie Ihren Kader eigentlich?

Marcus Sorg: Die Spieler im Einzelnen kenne ich schon, ich habe sie in Ligaspielen und bei früheren Länderspielmaßnahmen beobachtet. Nur als Gemeinschaft kenne ich sie noch nicht. Die Mannschaft ist von Guido Streichsbier (U 18-Trainer; Anm. d. Red.) aber hervorragend vorbereitet worden. Er ist bei der Maßnahme mit dabei, insofern wird das eine saubere, unkomplizierte Übergabe.

DFB.de: Was sind die Ziele der aktuellen Länderspielmaßnahme?

Sorg: Es geht darum, die Spieler besser kennenzulernen und ein Gespür für die Mannschaft zu bekommen. Wir wollen die Zeit nutzen, denn so oft haben wir die Möglichkeit nicht. Wir möchten die neue Spielauffassung in die Mannschaft tragen und Dinge fortsetzen, die Guido schon im letzten Jahr angestoßen hat.

DFB.de: Stichwort Spielauffassung: Bei der Tagung der U 19-Trainer der Leistungszentren in der vergangenen Woche haben Sie eine Demotrainingseinheit geleitet, um deren Umsetzung auf den Trainingsplatz zu erklären. Werden Sie auch im Training mit der U 19-Nationalmannschaft Dinge anders machen als bisher?

Sorg: Bei der neuen Spielauffassung geht es vor allem darum, Hilfen für die Spieler anzubieten. Das kann man zum Beispiel in der Korrektur bei Trainingsübungen gut machen. Die Spieler sollen ausreichend Freiraum bekommen, ihre Kreativität abzurufen. Genau darum geht es bei der Spielauffassung ja. Wir wollen ihnen nichts aufdrücken, sondern nur den Rahmen geben. Zum Beispiel, dass man in der Defensive gut organisiert steht und in der Offensive seriöses Passspiel betreibt.

DFB.de: Bei der U 19-EM in Griechenland waren mit Jonathan Tah, Timo Werner und Leroy Sané Spieler dabei, die schon in der Bundesliga für Furore gesorgt haben. Wem trauen Sie aus dem aktuellen Kader den Durchbruch in der Bundesliga zu?

Sorg: So etwas ist immer schwer prognostizierbar. In dem Alter geht es relativ schnell, dass sich ein Spieler entwickelt. Andererseits gibt es auch Spieler, die vielleicht noch ein bisschen Zeit brauchen. Auf jeden Fall steckt auch in diesem Jahrgang viel Potenzial. Philipp Ochs zum Beispiel kam bei der TSG Hoffenheim schon in den ersten Bundesligaspielen dieser Saison zum Einsatz.

DFB.de: Was versprechen Sie sich von den Prestigeduellen gegen England und die Niederlande?

Sorg: Wir wollen uns mit den Besten messen. Die Engländer sind in diesem Jahrgang 2014 schließlich U 17-Europameister geworden (im Finale 4:1 gegen die Niederlande; Anm. d. Red.). Es wird also eine richtig gute Gelegenheit, die Mannschaft zu testen. Wir werden voll gefordert sein.

DFB.de: Sind Spiele gegen solche Gegner anders als gegen Nationen mit weniger klangvollem Namen? Sind die Spieler motivierter? Geht es mehr zur Sache?

Sorg: Die Spieler haben genügend Erfahrung. Viele haben im letzten Jahr bei der U 17-EM in Malta gespielt und schon einige Länderspiele gemacht. Sie wissen, dass auch kleinere Nationen eine unglaubliche Qualität haben können und dass die Dichte in der Spitze unheimlich hoch ist. Aber natürlich sind solche Klassiker immer auch besondere Spiele.

DFB.de: 2016 findet in Baden-Württemberg die U 19-EM statt, für die Deutschland als Gastgeber automatisch qualifiziert ist. Inwieweit spielt das jetzt schon eine Rolle?

Sorg: Das ist eine Besonderheit dieses Jahrgangs, dass wir beim nächsten Treffen nicht gleich eine Qualifikationsrunde spielen müssen, sondern mehr Zeit haben. Wir können mehr ausprobieren, uns mehr auf die Mannschaft einlassen. Andererseits haben wir bis zur EM kein Pflichtspiel und müssen schauen, wie wir das am besten kompensieren. Wir sehen die Heim-EM als große Herausforderung. Solche Turniere auf deutschem Boden hatten immer herausragende Rahmenbedingungen und tolle Stimmung.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Elite Cup in der Vorbereitung auf die Heim-EM, bei dem im Oktober Deutschland als Gastgeber auf die USA, Mexiko und Schottland trifft?

Sorg: Im Fokus stehen erst einmal die Spiele gegen England und die Niederlande. Beim Elite Cup möchten wir vor allem schon einmal die Rahmenbedingungen kennenlernen. Auch für die Administration wird das eine Art Probelauf. Wir werden in den Städten übernachten, teilweise auf den Plätzen spielen, die dann auch bei der Europameisterschaft Spielorte sind. Für die Spieler nimmt das viel Ungewissheit. Sie kennen dann schon die Gegebenheiten und sind besser vorbereitet. Wir wollen schließlich auch den Vorteil einer Heim-EM nutzen und uns nicht von äußeren Einwirkungen ablenken, sondern von der Stimmung tragen lassen.

DFB.de: Für Sie persönlich ist es ja ebenfalls eine Heim-EM. Sind Sie dadurch zusätzlich motiviert?

Sorg: Ich bin immer voll motiviert. (lacht)

[na]

Fernziel Sinsheim. Im Sommer 2016 findet die U 19-Euro in Baden-Württemberg statt, das Endspiel steigt in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Die ersten Schritte auf dem langen Weg bis dahin macht die U 19-Nationalmannschaft am Freitag (ab 18 Uhr) in Bergisch Gladbach beim Testspiel gegen England und am kommenden Montag (ab 19 Uhr) in Raalste gegen die Niederlande. Die Aufgabe für DFB-Trainer Marcus Sorg: aus dem vergangenen U 18-Jahrgang eine neue Mannschaft zu formen. Im DFB.de-Interview spricht der 49-Jährige mit Redakteur Norman Arnold über die Klassiker gegen England und die Niederlande, die neue DFB-Spielauffassung und die Vorfreude auf die Heim-EM.

DFB.de: Herr Sorg, die Spieler der neuen U 19-Nationalmannschaft rücken allesamt aus der U 18 auf. Wie gut kennen Sie Ihren Kader eigentlich?

Marcus Sorg: Die Spieler im Einzelnen kenne ich schon, ich habe sie in Ligaspielen und bei früheren Länderspielmaßnahmen beobachtet. Nur als Gemeinschaft kenne ich sie noch nicht. Die Mannschaft ist von Guido Streichsbier (U 18-Trainer; Anm. d. Red.) aber hervorragend vorbereitet worden. Er ist bei der Maßnahme mit dabei, insofern wird das eine saubere, unkomplizierte Übergabe.

DFB.de: Was sind die Ziele der aktuellen Länderspielmaßnahme?

Sorg: Es geht darum, die Spieler besser kennenzulernen und ein Gespür für die Mannschaft zu bekommen. Wir wollen die Zeit nutzen, denn so oft haben wir die Möglichkeit nicht. Wir möchten die neue Spielauffassung in die Mannschaft tragen und Dinge fortsetzen, die Guido schon im letzten Jahr angestoßen hat.

DFB.de: Stichwort Spielauffassung: Bei der Tagung der U 19-Trainer der Leistungszentren in der vergangenen Woche haben Sie eine Demotrainingseinheit geleitet, um deren Umsetzung auf den Trainingsplatz zu erklären. Werden Sie auch im Training mit der U 19-Nationalmannschaft Dinge anders machen als bisher?

Sorg: Bei der neuen Spielauffassung geht es vor allem darum, Hilfen für die Spieler anzubieten. Das kann man zum Beispiel in der Korrektur bei Trainingsübungen gut machen. Die Spieler sollen ausreichend Freiraum bekommen, ihre Kreativität abzurufen. Genau darum geht es bei der Spielauffassung ja. Wir wollen ihnen nichts aufdrücken, sondern nur den Rahmen geben. Zum Beispiel, dass man in der Defensive gut organisiert steht und in der Offensive seriöses Passspiel betreibt.

DFB.de: Bei der U 19-EM in Griechenland waren mit Jonathan Tah, Timo Werner und Leroy Sané Spieler dabei, die schon in der Bundesliga für Furore gesorgt haben. Wem trauen Sie aus dem aktuellen Kader den Durchbruch in der Bundesliga zu?

Sorg: So etwas ist immer schwer prognostizierbar. In dem Alter geht es relativ schnell, dass sich ein Spieler entwickelt. Andererseits gibt es auch Spieler, die vielleicht noch ein bisschen Zeit brauchen. Auf jeden Fall steckt auch in diesem Jahrgang viel Potenzial. Philipp Ochs zum Beispiel kam bei der TSG Hoffenheim schon in den ersten Bundesligaspielen dieser Saison zum Einsatz.

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DFB.de: Was versprechen Sie sich von den Prestigeduellen gegen England und die Niederlande?

Sorg: Wir wollen uns mit den Besten messen. Die Engländer sind in diesem Jahrgang 2014 schließlich U 17-Europameister geworden (im Finale 4:1 gegen die Niederlande; Anm. d. Red.). Es wird also eine richtig gute Gelegenheit, die Mannschaft zu testen. Wir werden voll gefordert sein.

DFB.de: Sind Spiele gegen solche Gegner anders als gegen Nationen mit weniger klangvollem Namen? Sind die Spieler motivierter? Geht es mehr zur Sache?

Sorg: Die Spieler haben genügend Erfahrung. Viele haben im letzten Jahr bei der U 17-EM in Malta gespielt und schon einige Länderspiele gemacht. Sie wissen, dass auch kleinere Nationen eine unglaubliche Qualität haben können und dass die Dichte in der Spitze unheimlich hoch ist. Aber natürlich sind solche Klassiker immer auch besondere Spiele.

DFB.de: 2016 findet in Baden-Württemberg die U 19-EM statt, für die Deutschland als Gastgeber automatisch qualifiziert ist. Inwieweit spielt das jetzt schon eine Rolle?

Sorg: Das ist eine Besonderheit dieses Jahrgangs, dass wir beim nächsten Treffen nicht gleich eine Qualifikationsrunde spielen müssen, sondern mehr Zeit haben. Wir können mehr ausprobieren, uns mehr auf die Mannschaft einlassen. Andererseits haben wir bis zur EM kein Pflichtspiel und müssen schauen, wie wir das am besten kompensieren. Wir sehen die Heim-EM als große Herausforderung. Solche Turniere auf deutschem Boden hatten immer herausragende Rahmenbedingungen und tolle Stimmung.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Elite Cup in der Vorbereitung auf die Heim-EM, bei dem im Oktober Deutschland als Gastgeber auf die USA, Mexiko und Schottland trifft?

Sorg: Im Fokus stehen erst einmal die Spiele gegen England und die Niederlande. Beim Elite Cup möchten wir vor allem schon einmal die Rahmenbedingungen kennenlernen. Auch für die Administration wird das eine Art Probelauf. Wir werden in den Städten übernachten, teilweise auf den Plätzen spielen, die dann auch bei der Europameisterschaft Spielorte sind. Für die Spieler nimmt das viel Ungewissheit. Sie kennen dann schon die Gegebenheiten und sind besser vorbereitet. Wir wollen schließlich auch den Vorteil einer Heim-EM nutzen und uns nicht von äußeren Einwirkungen ablenken, sondern von der Stimmung tragen lassen.

DFB.de: Für Sie persönlich ist es ja ebenfalls eine Heim-EM. Sind Sie dadurch zusätzlich motiviert?

Sorg: Ich bin immer voll motiviert. (lacht)