Von Großaspach nach Mainz. Der VfB Stuttgart hat am Donnerstag die erste Hürde auf dem Weg zur Gruppenphase der Europa League gemeistert. Von großem Selbstbewusstsein bei den Schwaben kann zum Ligaauftakt am heutigen Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) beim FSV Mainz 05 aber keine Rede sein. Schalke 04 und der Hamburger SV schließen drei Stunden später (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) den ersten Spieltag in der Veltins Arena ab.
Trio soll Szalai ersetzen
Fakten
Nach acht Erstligaduellen ohne Sieg gegen den VfB gewann Mainz die letzten drei Heimspiele mit jeweils zwei Toren Differenz. Beide Klubs zehrten in der Rückrunde von ihrem Polster aus dem ersten Teil der Saison. So sind die Mainzer seit neun Ligaspielen sieglos und gewannen nur eine der letzten 15 Partien. Allerdings kassierten nur vier Teams weniger als die 44 Gegentore des FSV. Pokalfinalist Stuttgart verlor in den letzten sieben Runden, in denen er nie zur Pause in Rückstand lag, nur gegen die Kellerkinder Fürth und Augsburg. Mit 16:37 Toren hatten die Schwaben in der zweiten Halbzeit die schlechteste Bilanz aller Klubs. Als einziges Team erzielte der VfB keinen Treffer in den letzten fünf Minuten, und auch die zwei Tore in der letzten Viertelstunde waren Minusrekord. - Vergangene Saison: 3:1 und 2:2
Zahlen
Heimbilanz: 3 S, 2 U, 2 N – 12:8 Tore Gesamtbilanz: 3 S, 4 U, 7 N – 20:25 Tore Letzter Heimsieg: 3:1 am 15. Dezember 2012 Letzte Heimniederlage: 1:2 am 17. September 2005 Letzte Elfmeter: Mainz (3/3): Andreas Ivanschitz am 7. April 2012 VfB (2/1): Zdravko Kuzmanovic am 7. April 2012 Letzter Platzverweis:Mainz (1): Eugen Polanski am 4. November 2011 VfB (2): Maza am 4. November 2011 Aktuelle Mainzer Schützen gegen Stuttgart: Nicolai Müller (3), Chinedu Ede, Nikolce Noveski, Sebastian Polter, Elkin Soto VfB-Schützen gegen Mainz: Vedad Ibisevic (3), Mohammed Abdellaoue, Artur Boka, Cacau, Daniel Didavi, Martin Harnik, Tunay Torun
Zitate
Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz 05): "Es ist immer gut, mit einem Heimspiel zu starten. Der VfB wird eine schwere Aufgabe werden. Aber wir hatten und haben in Bulgarien und am Donnerstag in Stuttgart die Möglichkeit, sie noch einmal in einem ernsthaften Test zu beobachten, außerdem hat sich der Trainer nicht geändert. Das kann in der Vorbereitung auf einen Gegner theoretisch gut sein. Der Kader wurde sehr gut ergänzt mit gestandenen, starken Spielern mit viel Bundesligaerfahrung. Ich finde, dass es sich beim VfB um eine außergewöhnlich gute Mannschaft handelt, die über enormes Offensivpotential verfügt. Da wird es für uns viel zu verteidigen geben."
Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart): "Es waren Ideen im Pokal da, auch gute Ideen, aber der letzte Pass hat oft gefehlt. Im Spiel nach vorne fehlt uns noch die Sicherheit, die Konzentration, die Präzision."
Personalien
Beim Mainz 05 gibt es derzeit keine sicheren Ausfälle. Allerdings steht hinter einer ganzen Handvoll Spielern noch ein Fragezeichen: Eric-Maxim Choupo-Moting, Niki Zimling, Niko Bungert, Soto und Ede sind allesamt angeschlagen und hoffen noch rechtzeitig fit zu werden. Die Hoffnungen liegen im neuen Offensiv-Trio Polter, Dani Schahin und Shinji Okazaki, die im Verbund den Abgang von Top-Torjäger Adam Szalai wettmachen sollen.
Der VfB hat vor allem in die Kaderbreite investiert: Mohammed Abdellaoue, Moritz Leitner, Thorsten Kirschbaum, Marco Rojas, Sercan Sararer, Konstantin Rausch und Daniel Schwaab wurden alle an den Neckar gelotst. Rojas fällt mit einem Mittelfußbruch gleich aus. Außerdem kann VfB-Trainer Bruno Labbadia Didavi (Knochenödem), Johan Audel (Muskelfaserriss) und Antonio Rüdiger (Rotsperre) nicht einsetzen. Auch Georg Niedermeier fällt aus: Der Innenverteidiger zog sich gegen Plowdiw einen Innenbandriss im linken Knie zu und fällt rund sechs Wochen aus.
Schalke empfängt "Dino" HSV
Fakten
1:3 und 1:4 verloren die Hanseaten ihre letzten beiden Auftritte "auf Schalke", dennoch feierte kein Verein dort mehr als ihre 13 Siege. Der größte HSV-Schreck ist Klaas-Jan Huntelaar, der in den letzten vier Duellen sieben Treffer erzielte. Von den aktuellen Bundesligaspielern schoss nur der Münchner Claudio Pizarro mehr Tore (19) gegen Hamburg. Mit drei Siegen in den letzten vier Ligapartien sicherten sich die „Knappen“ Rang vier, während der HSV mit nur einem Dreier im gleichen Zeitraum die Europa League verpasste. Die Schalker profitierten bei ihren 2:1-Siegen in den letzten beiden Saisonpartien jeweils von einem gegnerischen Eigentor. Sie bejubelten in der zweiten Halbzeit mehr als doppelt so viele Treffer (39) wie im ersten Durchgang (19). - Vergangene Saison: 4:1 und 1:3
Zahlen
Heimbilanz: 24 S, 8 U, 13 N – 74:46 Tore Gesamtbilanz: 34 S, 21 U, 35 N – 127:142 Tore Letzter Heimsieg: 4:1 am 28. April 2013 Letzte Heimniederlage: 0:1 am 15. Januar 2011 Letzte Elfmeter: Klaas-Jan Huntelaar am 27. November 2012 (Rene Adler hält) HSV (8/7): Milan Badelj am 27. November 2012 Letzter Platzverweis: S04 (10): Benedikt Höwedes am 21. August 2010 HSV (3): David Rozehnal am 25. Oktober 2009 Aktuelle Schalke-Schützen gegen Hamburg: Huntelaar (7), Chinedu Obasi (4), Tranquillo Barnetta (2), Jefferson Farfan (2), Christian Clemens, Höwedes HSV-Schützen gegen Schalke: Rafel van der Vaart (2), Badelj, Maximilian Beister, Ivo Ilicevic, Marcell Jansen, Artjoms Rudnevs
Zitate
Christian Clemens (Schalke 04): "Unser Gegner hat eine gute Mannschaft, die sich im DFB-Pokal beim SV Schott Jena aber ebenso wie wir auch etwas schwer getan hat. Aber wir haben beide die zweite Runde erreicht, das zählt letztlich. Ich erwarte ein gutes Spiel gegen den HSV, denn beide Teams wollen unbedingt erfolgreich in die Saison starten. Wir wissen um die Qualitäten der Hamburger und sind darauf gut vorbereitet."
Rene Adler (Hamburger SV): "Schalke ist für mich ein Anwärter auf die vordersten Plätze. Aber wir haben schon im letzten Jahr gezeigt, dass wir gegen die Top-Teams stark aufspielen können. Wenn wir beim Auftakt Herzblut und die volle Leidenschaft abrufen, dann können wir auf Schalke etwas holen. "
Personalien
S04-Coach Jens Keller kann weitestgehend aus dem Vollen schüpfen. In Leon Goretzka, Adam Szalai, Felipe Santana und Clemens stehen alle Zugänge bereit und hoffen auf einen Einsatz.
Die wichtigste Personalie feierte unter der Woche ihr Comeback: Nationaltorhüter Rene Adler steht für die Rothosen wieder zwischen den Pfosten. Ansonsten drückt der Schuh vor allem in der Offensive, wo außer Rudnevs und Zugang Jacques Zoua keine Alternative zur Verfügung steht.